Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Theoretische Zusammenhänge bei Grandspielen

Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon Skatfreund » 19. Feb 2017 19:40

Nach langer Zeit traf sich mal wieder unsere Skatrunde unter Freuden. Gespielt wird ganz „ehrlich“ um 5ct pro Punkt und zusätzlichen Grand-Hand-Topf. Gegen Ende des Abends stand bei mir eine „schwarze Null“, als ich in Vorhand bei passe, passe folgende Karte auf die Hand bekam:


krbu hebu kabu kras krko krda kr09 kr07 ka10 ka09


Im Grand-Hand-Topf hatten sich mittlerweile ca. 60,- Euro angesammelt und da dieser bei Verlust „nur“ mit der Hälfte des Topfes plus Verlust an die Gegenspieler gezahlt werden muss, sah ich den Zeitpunkt für gekommen, meinen Abend entweder zum Positiven oder Negativen auszurichten und sagte Grand-Hand an.

Nun zur entscheidenden Frage, wie spielt ihr aus? Die Diskussionen drehten sich anschließend um Karo-9 oder Kreuz-Bube gefolgt von Kreuz-As. Schön wäre es, wenn ihr eure Antworten begründen würdet, vielleicht schaffen es ja auch die Wahrscheinlichkeitsrechner unter euch, mich an Hand von diesen Zahlen sogar vom wahrscheinlich besseren Ausspiel zu überzeugen.

Gruß
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P.S.: Meine drei Mitspieler hätten übrigens alle anders ausgespielt, als ich es getan habe. :juggle:
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Re: Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon mr.kite » 19. Feb 2017 20:09

Karo-9 sieht eigentlich sehr gut aus. Ich denke zwar dass mit offenen Karten 1. Kreuz-Bube besser ist, aber das Karoanspiel zwingt die GP bereits mit der ersten Karte die Verteilung richtig zu stellen wenn sie denn gewinnen möchte.
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Re: Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon Miri23 » 19. Feb 2017 20:23

Ich als bekennde Nicht-Wahrscheinlichkeiten-Ausrechnerin und mittlerweile Sicherheitsnadel spiele den Alten. Danach weiß ich mehr.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - unter Null gibt's gar nix - was interessiert mich mein Geschwätz von gerade eben?!?
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Re: Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon Schotte » 19. Feb 2017 21:26

Karo 9.
Bube/Ass bietet zu viele Möglichkeiten für Abwürfe. Und oft genug fällt gleich Karo Ass.

Gerade beim Handspiel wäre auch Karo 10 eine Option. Das vergibt zwar die Chance, dass sie hochgespielt wird, Karo kommt aber dann bestimmt nicht zurück.
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Re: Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon Primrose » 19. Feb 2017 22:42

Auch von mir Karo9.
Deutschlands bester Vorhandgeber. :)
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Re: Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon Skatfuchs » 19. Feb 2017 23:54

Hallo,

ich hättte trotzdem erst einmal die Reizung abgewartet, um mir daraus ein mögliches Bild auf die Kartenverteilung bei den GS zu machen.
Ansonsten meine ich auch, dass die ka09 die wohl "sicherste Anspielkarte" ist, um Abwürfen vorzubeugen und die Karte nicht zu verraten.
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Re: Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon Schotte » 20. Feb 2017 00:01

@Skatfuchs:

Welche Reizung? Passe-passe!
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Re: Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon Contra » 20. Feb 2017 11:45

Moin,
vermutlich mache ich hier wieder alles falsch, aber ich hole erst einmal den Buben und dann kras .

Bei 5 x Kreuz kann ja die 10 blank stehen oder im Stock liegen. Wenn nicht habe ich die Chance nach dem Stich für die Gegner, dass
Karo auf den Tisch kommt.
Ansonsten einstechen und ka10

Vermutlich kommt jetzt aber wieder so ne Konstellation bei passe - passe wo jeder 2 Farben frei ist und 15 Volle auf der Hand hat und deshalb das Spiel verloren wird.
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Re: Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon Gerd W. » 20. Feb 2017 16:55

Hallo,

ich ziehe auch
1. ka08 und falls 2x Karo kommt, verliere ich vermutlich nur nach Stromausfall. ;-D

mfg
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Re: Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon HelAu » 20. Feb 2017 17:14

Gerd W. hat geschrieben:ich ziehe auch
1. ka08 und falls 2x Karo kommt, verliere ich vermutlich nur nach Stromausfall. ;-D

Falls Karo 4-1 sitzt können es aber doch noch leicht 60 werden ... Oder gar mehr nach nem Überstich
Wer Rechtschreibfehler findet, darf diese behalten
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Re: Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon mr.kite » 20. Feb 2017 18:16

"Leicht" ist was anderes finde ich. Aber passieren kann es natürlich.
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Re: Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon carpe diem 87 » 20. Feb 2017 19:21

Auch ich tendiere zur Karo Lusche, denn auch ich empfinde es als nicht sooo leicht das Spiel gegen 4/1 jetzt zu gewinnen. Hingegen sehe ich keine schwierigkeiten mehr für die GP wenn sich ein GS in der 1. auf den Bauern Karo frei wirft.

Muss aber auch alles erst mal so stehen. Ich denke hier gibt es kein wirklich bestes Anspiel.
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Re: Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon Skatfreund » 21. Feb 2017 09:28

Jetzt bin ich doch etwas beruhigter, wählen die meisten auch Karo-9 als Aufspiel, so wie ich es gemacht habe. :ja:

Mir war schon bei der Spielansage klar, dass dieser Grand Hand gefährlich werden könnte, ganz gleich welches Aufspiel man wählt, beides kann in die Hose gehen. Zum einen kann im weiteren Verlauf Pik-Bube sehr gefährlich werden, auf der anderen Seite birgt der Buben-Zug eine große Abwurfgefahr. Und genau diese wollte ich vermeiden, zumal bei dem Handspiel Pik-Bube ja auch im Skat liegen könnte und beide Gegenspieler in den Genuss eines Abwurf kommen könnten.

Das Spiel verlief dann so:

1. VH ka09 , MH kada , HH kako -7
2. HH kaas , VH ka10 , MH heas -39
3. HH kr10 :embarrassed:

Ich glaube, ihr könnt euch denken, wie es mir nun ging. Ich überlegte kurz, ob ich tauchen oder mitnehmen sollte und entschied mich dann für Kreuz-As. Zum Glück war es völlig egal, denn MH besaß noch Kreuz-8 und der Rest ging an mich. :freude:

So folgte dann nur noch die Diskussion, warum ich mich denn in die Gefahr eines Abstiches begeben würde, es sei doch ganz klar, dass im 1. Stich Kreuz-Bube gezogen werden müsste, gefolgt von Kreuz-As, um die Karte zu klären. Mein Hinweis darauf, dass damit auch die Karte praktisch komplett für die Gegenspieler geklärt wird bzw. die Abwurfmöglichkeiten in Karo ermöglicht, wurde so nicht gesehen.

Insgesamt zeigt dies, dass diese Karte wirklich nur ein guter Grand mit Skataufnahme und als Handspiel doch recht schwach ist, weil er sogar gegen eine Normalverteilung schnell platt gehen kann.

Für Interessierte, hier noch die Kartenverteilung:

VH: klkrbu klhebu klkabu klkras klkrko klkrda klkr09 klkr07 klka10 klka09

MH: klpibu klkr08 klpi10 klpiko klpi08 klheas klheko klheda klhe09 klkada

HH: klkr10 klpias klpida klpi07 klhe10 klhe08 klkaas klkako klka08 klka07

Skat: klhe07 klpi09

P.S.: Übrigens, wenn ich mich für das Buben-Aufspiel entschieden hätte, würde ich niemals zwingend Kreuz-As hinterher spielen, sondern auf Karo wechseln, sofern die Gegenspieler keines abgeworfen haben.

Danke für eure Antworten.

Gruß
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Re: Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon Skatfuchs » 21. Feb 2017 11:13

Hallo,

du hast es ja schon selbst geschrieben: man sollte bei einem solchen Blatt ohne Not immer den Skat aufnehmen.
Der Grandhand-Topf war wohl zu verlockend. :ja:
Ansonsten hast du alles richtig gemacht; selbst auf die vorgespielte klkr10 musst du zwingend steigen, denn wenn HH kein Kreuz hat, so kann er auch so den Topf zumachen, zumindest wenn die klkr08 nachgespielt wird und der Abstich dann erfolgt.
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Re: Immer noch nicht überzeugt vom eigenen Aufspiel

Beitragvon Skymaster » 21. Feb 2017 20:25

1 krbu
2 kras
je nachdem wir kreuz steht
spiel ich kreuz nach .
steht kreuz verteilt , geb ich 2 stiche ab
1 volle 1 lusche.
gewinn



ps wer hat grandhandtopf ?
von den spielen wird doch viel gespielt.
Zähl' Trumpf und Augen allemal, so hast du nie die "Qual der Wahl", ob Abzuwerfen oder Stechen, und must für's Spiel nicht auch noch blechen!
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