Der Stechreflex

Theoretische Zusammenhänge bei Grandspielen

Re: Der Stechreflex

Beitragvon ohne11 » 24. Apr 2015 13:30

Ekel Alfred hat geschrieben:Der erste Fehler ist schon damit 20 zu reizen. Das ist gar nichts.


Wenn man in der letzten Serie zur Halbzeit 4-3 steht und noch zwingend 1000 Punkte für die Quali zur Endrunde in Bonn braucht, ist das aus taktischer Sicht schon nachzuvollziehen.
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Re: Der Stechreflex

Beitragvon Optimist » 24. Apr 2015 17:55

Ich archiviere für mich privat lehrreiche Beiträge. Das unten geschriebene ist mein persönlicher Vortext.

"Grand. Gegenspiel. Grand in VH mit langer Stechfarbe.
Das Spiel von ohne11 ist einzigartig. Beitrag 1
Die Erklärung von Monsieur ist Top. Beitrag 19
Das Grundproblem: Man braucht 2 gute Spieler um das Spiel zu legen.
Aber es gibt 3 Weisheiten:
1- 21 Augen zum Stechen sind besser als 14 Augen.
2- Man kann auch einmal ein ungeklärtes As laden.
3- Das Nachspiel der entgegengesetzten (ungeklärten) Zehn"

Ein sehr schönes Spiel, aber ich glaube, dass dieses Spiel auch zukünftig meist vom AS gewonnen wird. Dafür spielen zu viele Spieler nur ihren Stiefel. Man muss des Spiel aber lesen können.
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Re: Der Stechreflex

Beitragvon Eric » 24. Apr 2015 21:08

öhm, ich versuche noch mal zu rekonstruieren.

AS hat

krbu hebu kras kr10 krko kr09 kr08 kaas kako + X vermutlchl noch ne Karo Lusche

gedrückt, da alle andere Vollen auf die 2-3 Gegenspieler verteilt sind maximal 8 Augen.

Sehe ich das korrekt, dass das schon ziemlich ein Grand ist, der auf verteilte Buben setzt da er ja, hauptsächlich wenn dieser Fred in die Öffentlichkeit gelangt, gegen Buben auf einer Hand nur schwer zu gewinnen ist ?
Und daran schließt sich die Frage an, wie gierig muss man sein, um den dann bei einer 20er Reizung zu spielen ?
So ist das Skatspiel eben - manche Spiele verliert man, und manche gewinnen die anderen

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Re: Der Stechreflex

Beitragvon mr.kite » 24. Apr 2015 21:26

Nein. Denn die 10. Karte ist ja nicht eine Karo-Lusche. Dann wäre das ein 100%-Grand. Sondern eine Herz- oder Pik-Lusche. Dieser Grand baut darauf, dass ENTWEDER Kreuz 2:0 steht ODER auf der blanken Lusche keine 21 fallen ODER dass selbst wenn das so war nun keine 13 Augen da liegen. Zweite Bedingung ist allerdings, dass nicht das zweite As auch noch mit der 10 gestochen wird.
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Re: Der Stechreflex

Beitragvon MonsieurL » 24. Apr 2015 22:38

mr.kite hat geschrieben:Nein. Denn die 10. Karte ist ja nicht eine Karo-Lusche. Dann wäre das ein 100%-Grand.


Noe. Blatt AS:
krbu hebu kras kr10 krko kr09 kr08 kaas kako ka09

krbu he07 kabu
kras kr07 krda
kr10 heas pibu -23
pi10 ka09 pias -44
he10 heda Schach

Der Abstich der Pik 10 hilft auch nicht. Jetzt bleiben bei der Gegenpartei noch drei Volle übrig. klpias klhe10 klka10 . Der AS gibt noch zwei Stiche mit vier eigenen Augen ab. Wenn die Gegenpartei jetzt also ihre drei Vollen und ein Bild heimkriegt, ist der Grand platt. Der AS hat ja keine spielerischen Möglichkeiten mehr. Er muss die Kreuz abspielen und danach mit Karo Ass kommen. Alles andere würde die Situation nur verschlimmern.

Eric hat geschrieben:Sehe ich das korrekt, dass das schon ziemlich ein Grand ist, der auf verteilte Buben setzt da er ja, hauptsächlich wenn dieser Fred in die Öffentlichkeit gelangt, gegen Buben auf einer Hand nur schwer zu gewinnen ist ?
Und daran schließt sich die Frage an, wie gierig muss man sein, um den dann bei einer 20er Reizung zu spielen ?


Geh mal davon aus, dass dieser Grand selbst bei dem Kartenstand nur von sehr wenigen Spielern gelöst wird. Bei irgendwelchen Turnieren mit mir unbekannten Spielern spiele ich den in jeder Lebenslage. Aber in der DSkV-Bundesliga oder bei der Endrunde der DMM in der ISPA würde ich mir meine Gegner schon sehr genau angucken, bevor ich mein Spiel taufe. Und da gibt es ne ganze Menge Spieler, gegen die ich den Grand nicht ansagen würde.
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Re: Der Stechreflex

Beitragvon ohne11 » 24. Apr 2015 23:29

Optimist hat geschrieben:Das Spiel von ohne11 ist einzigartig.


Der Grund, warum ich es ins Anfänger-Forum gestellt habe ist das genaue Gegenteil.

Das Spiel ist nicht einzigartig, sondern ein absolutes 0815-Standardspiel wie es nahezu auf jeder Liste einmal vorkommt.
Das Spiel ist weder kompliziert noch muss HH dabei großartig denken, es muss einfach mal immer fallen, so wie es steht (wenn der AS mit dem Alten startet und nicht über Kreuz).
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Re: Der Stechreflex

Beitragvon Schelldaus » 13. Mai 2015 09:09

Hallo @MonsieurL,

was sollte denn den AS dazu bewegen die Pik 10 laufen zu lassen?

Blatt AS:
krbu hebu kras kr10 krko kr09 kr08 kaas kako ka09

krbu he07 kabu
kras kr07 krda
kr10 heas pibu -23
pi10 ka09 pias -44 ????? Warum?

Der AS sticht die Pik 10 und spielt seine Karten durch. Am Ende gibt er selber noch Karo König und Lusche ab. Damit MH mit der Karo 10 noch ein Stich machen kann, muss MH die Pik Ass leider opfern. @mr.kite hat recht, wenn er diesen Grand mit 3x Karo als unverlierbar bezeichnet.
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Re: Der Stechreflex

Beitragvon ohne11 » 13. Mai 2015 09:19

Schelldaus hat geschrieben:@mr.kite hat recht, wenn er diesen Grand mit 3x Karo als unverlierbar bezeichnet.


Nein, denn

MonsieurL hat geschrieben:.
Der Abstich der Pik 10 hilft auch nicht. Jetzt bleiben bei der Gegenpartei noch drei Volle übrig. klpias klhe10 klka10 . Der AS gibt noch zwei Stiche mit vier eigenen Augen ab.


Pik Ass oder Herz 10 kann auch bei HH stehen. Es ist ein wenig unglücklich, dass der Monsieur gerade alle 3 restlichen Vollen auf HH verteilt hat. Es ändert aber in diesem konstruierten Spielverlauf nix, wenn man Herz 10 auf HH verschiebt, dann sieht der 5. Stich bei Laufenlassen der Pik 10 eben so aus.

5. heda he10 Schach.

Am Ende gibt's noch klpias klhe10 klheko klka10 klkako klka09 für die GP in den letzten beiden Stichen = 62.
"Unverlierbar" ist etwas anderes... :ja:
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Re: Der Stechreflex

Beitragvon mr.kite » 13. Mai 2015 09:27

MonsieurL sagt ja nichtmal, dass die 3 Vollen in einer Hand stehen müssen. Der Nicht-Karo-10-Spieler muss sogar mindestens 2 Volle haben (wenn er vorne ist sogar 3). Ich sage ja auch nur, dass er praktisch unverlierbar ist - mehr hab ich doch auch nieeee sagen wollen. Weil: So spielt ja keiner...

P.S.: Na gut, da war wieder mal einer schneller :(
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Re: Der Stechreflex

Beitragvon Schelldaus » 13. Mai 2015 11:49

Hallo zusammen,

ich bezog die Feststellung vom mr.kite auf die gezeigte Ausgangskarte. In dem Fall müsste sich ja MH von der Pik Ass trennen.
Wenn wir die Karten von MH und HH neu ordnen, dann sieht es freilich etwas anders aus. Dann darf der AS aber auch mit dem
Kreuz Ass eröffnen ;-)
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Re: Der Stechreflex

Beitragvon ohne11 » 13. Mai 2015 14:14

Schelldaus hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich bezog die Feststellung vom mr.kite auf die gezeigte Ausgangskarte. In dem Fall müsste sich ja MH von der Pik Ass trennen.
Wenn wir die Karten von MH und HH neu ordnen, dann sieht es freilich etwas anders aus. Dann darf der AS aber auch mit dem
Kreuz Ass eröffnen ;-)


Als "unverlierbar" bezeichnet man ein Spiel nur, wenn es unter beliebigem Kartenaustausch der Gegner immer gewonnen wird - das ist hier nicht der Fall (auch mit Kreuz Ass Aufschlag ist das Spiel nicht zwangsläufig gewonnen).
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