Dieses Spiel ist ein grandioses Beispiel, wieso
Halb-Wissen beim Skat oft schädlicher ist als
Nicht-Wissen. Jeder Anfänger schlägt bei dem Spiel den Kreuz Buben auf und gewinnt, obschon er gar nicht weiß, dass das Spiel theoretisch ist. Dein Kumpel, Pate, ist schon etwas fortgeschrittener. Er hat vermutlich von einem guten Spieler erklärt bekommen, warum dieser Standardzug oft falsch ist. ThomAss hat ein schönes Spiel aufgezeigt, bei dem genau das der Fall ist. Aber man braucht das vorgegebene Blatt nur geringfügig zu verändern und hat das klassische Beispiel, bei dem man trotz einer Fünferlänge niemals den Kreuz Buben aufschlagen sollte.
Dieser Grand ist eben nicht mehr theoretisch. Aber wenn bei diesem Blatt zwei Pik auf einer Hand stehen, ist er - auch bei verteilten Buben - bei Pik Ass-Eröffnung (fast) nur verlierbar, wenn dem AS Kreuz Ass umfällt, was doch recht unwahrscheinlich ist. Zieht man jedoch Kreuz Bube, droht folgender Spielverlauf:
oder
und schon brennt der Grand wie Zunder
Dieser Spielverlauf ist sehr viel wahrscheinlicher als die Möglichkeit, dass bei verteilten Buben das Kreuz Ass im zweiten oder dritten Stich gestochen wird. Dazu kommt, dass er bei gegebener Verteilung selbst von gehobenen Mittelklasse-Spielern leicht gefunden werden kann. Die Schwachen schaffen es zugegeben nicht, den Abstich von Pik Ass zu verweigern oder würden nach dem Abstich der 10 die geschmierte Farbe bringen.
Ein richtig guter Spieler hingegen nimmt schon bei dem Pik-Abwurf im ersten Stich Witterung auf. Für ihn ist dieser Grand eine Standardsituation. Das Ass zu verweigern ist für ihn ebenso selbstverständlich wie das Suchen der 21 Augen im vierten Stich.
Grüßle vom Monsieur