Dem Mitspieler vertrauen

Tipps und Strategien, die den Einstieg erleichtern sollen
Grundbegriffe und Theorien für Anfänger.
Siehe: Begriffssammlung

Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon carpe diem 87 » 16. Sep 2014 15:02

Hi,

Es passiert leider immer wider das man selber einen Plan hat und auch weiß wie das konkrete Spiel des AS zu biegen ist, der MS aber nicht mitspielt da er einen eigenen Plan verfolgt.
Heute wollte ich Grundlegend einmal sagen, vertraut eurem MS! Wenn ihr selber nicht zu 100% wisst -die und die Karte kann nicht helfen- dann macht doch bitte das was euer MS euch vorgibt.
Genauso müsst ihr euch angewöhnen den gelegten Karten etwas Aufmerksamkeit zu schenken und zu versuchen sie zu verstehen.

Ein kleines Bsp.:

AS spielt Karo bei 22

Eure Trumpfkarten sehen so aus

krbu kako ka09

der Erste Trumpfstich sieht so aus
1. ka08 kako ka10

nun überlegt euer MS und spielt
2. kabu ka07

Hier solltet ihr nicht zögern und mit Kreuz Bube übernehmen und auch euren letzten Trumpf zurück spielen.
Euer MS hat mit Sicherheit noch den Pik Bauer, und da er so spielt wie er spielt höchst vermutlich auch noch den Herz Bauer, somit hat der AS eine 4 Trümpfer ohne 4 welche viel öfter gewonnen werden wie man es sich vorstellen mag da die Spielweise des Partners a) nicht unterstützt oder b) nicht verstanden wird.

Es ist für mich immer frustrierend wenn z.B. hier nun getaucht wird ich schiebe den Herz Bauer an mein MS übernimmt mit dem Kreuz Bauer und spielt nun Schuss, das Karo Ass wird verstochen der Rest durchgezogen und der AS gewinnt sein Spiel mit wehenden Fahnen.
Ich möchte hier nicht sagen das es Grundsätzlich gut ist die Farbe des Partners nachzuspielen, aber man sollte sich zumindest überlegen was der MS damit erreichen möchte. Das geht natürlich nicht bei jedem MS gerade im Netz sind viele Leute die einfach nur Karten klicken hier müsst ihr einfach abwägen.

Evtl wollen ein paar der Profis hier noch etwas dazu schreiben ich denke da auch an Monseurl´s Beitrag über "das Sprechen der Karten" da meine Didaktik und Ausdrucksweise doch recht mangelhaft ist :)
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Re: Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon MonsieurL » 17. Sep 2014 17:35

Ich kann nichts mangelhaftes an Deinen Ausführungen erkennen. :) Vielleicht nur noch eine Ergänzung zur Klarstellung. Gewinnpläne sollte in der Regel der starke Gegenspieler haben, nicht der, der gerade mal eine 10 und zwei Trümpfe führt. Dem wird die dienende Rolle zuteil. Er muss dem Partner helfen, seine Ideen zu entwickeln. Soll heißen, er muss durch ausdrucksstarkes Spiel bei der Klärung des Kartenstandes behilflich sein und durch geeignetes Eingehen auf den Partner diesen unterstützen. Was aber "geeignetes Eingehen" ist, kann nur im Einzelfall geklärt werden. Einfach immer blind die eröffnete Farbe zurückspielen, ist sicher nicht richtig. Ohne Mitdenken, was die ausgespielte Karte des Partners wohl bedeutet, geht es leider nicht. :(
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Re: Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon carpe diem 87 » 23. Okt 2014 11:35

Noch eins, wir hatten es irgendwo anders mal von- man soll nicht immer die Farbe des MS nachspielen... - aber mal ehrlich Jungs das passiert einfach grad zu oft als das ich es tolerieren könnte
ich sitze in VH mit 4 Trumpf und sowas wie 10 zu 4 eröffne von dieser nach der ersten Trumpfrunde ist mein Partner dran der vermutlich nur einen Trumpf führt und spielt irgendwas, am besten noch eine seiner 2 vollen oder gar seine einzige, da gehe ich natürlich davon aus- hey der hat meine Farbe einfach nicht mehr- spiele dann nach der nächsten Trumpfrunde "todesmutig:)" meine 10 diese wird gestochen und mein MS in HH bedient die Dame... Da fehlt mir einfach jegliches Verständnis und das passiert teilweise bei Spielern die 200000 Spiele online gemacht haben....
Also tut mir den Gefallen sollten wir jemals an einem Tisch spielen, wenn ihr Trumpfschwach seit vertraut mir einfach ein bisschen. In aller Regel weiß ich schon was ich mache. Das soll nicht bedeuten das ihr keine eigenen Ideen entwickeln sollt, aber bitte alles zu seiner Zeit.
Tomkin hat mir da vor einer halben ewigkeit mal gesagt "Wer hat dir denn die Lizenz zum Farbwechsel gegeben", die Situation war zwar unvergleichbar dennoch ist da etwas wahres dran.
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Re: Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon MonsieurL » 23. Okt 2014 17:53

Ist ja alles richtig, was Du sagst. Aber anhand eines einfachen Beispiels wird sofort deutlich, dass das Nachspielen der Farbe nicht immer richtig ist. Nehmen wir mal an, Du spielst bei einem Kreuz von MH klpida auf. Dein Partner bedient auf das Ass des AS die 7 und kommt im nächsten Stich über Trumpf mit dem blanken klkrbu an den Stich und führt in Pik jetzt noch

piko pi08

Ich sehe schon vor meinem geistigen Auge den "pflichtschuldigen" klpiko kommen, den Du mit zunehmend säuerlicher Mine einstichst, um Dir vom anschließend gewinnenden AS den Satz anzuhören: "Oh, jetzt ist mir aber eine 9 abhanden gekommen." :D

Das Gespräch nach dem Spiel kann ich mir übrigens auch lebhaft vorstellen. Auf Deine unwirsche Frage, wie er denn nur Pik nachspielen konnte, antwortet der gute Mann: "Was soll ich denn sonst spielen?" :lol: und Du hast just in diesem Moment einen weiteren großen Schritt in Richtung eines Herzinfarktes mit Mitte Dreißig vollzogen. :ja:

Es ist nunmal unvermeidlich - bei allem Vertrauen in den Partner - auch bei Spielen, in denen man die dienende Rolle innehat, das Gehirn eingeschaltet zu lassen und nicht nur nach Schema F zu spielen. Denn manchmal hat man als trumpfschwacher Spieler nicht nur die Lizenz, sondern sogar die Pflicht zum Farbwechsel. :wink:
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Beitragvon spock2009 » 24. Okt 2014 07:56

Nur um das mal zu verstehen.

1. Situation: AS in MH
VH eröffnet eine Farbe.
Die bringe ich natürlich wenn möglich (und nicht offensichtlicher Unsinn) zurück.
PS: Ich habe allerdings gerade den Eindruck, dass unüberlegtes Blankaufspiel sich hier zu einer Mode entwickelt (nicht hier im Forum)...

2. Situation: AS in HH
Hier möchte ich in aller Regel doch GERADE NICHT die Farbe zurückgespielt bekommen, mit der ich eröffne.
FALL1: ich habe zwei einfach besetzte Zehnen, die ich frei gespielt bekommen will. Ich spiel die dritte Farbe hin... kommt zurück mit einer 7 (mit Abwurf AS)... toll
FALL2: Ich suche eine Farbe, in der ich meinen Partner 2 mal einschieben kann, da ich nach der ersten Trumpfrunde ihn vermutlich erneut einschieben muss... bringt der jetzt die Farbe nach ist mein Plan geplatzt. Jetzt muss ich meinen hohen Trumpf vielleicht zu früh bringen (ohne Butterung) mangels Übergabe.

Frage: Ist es wirklich so, dass du carpe diem auch wenn AS hinten sitzt die Farbe zurückgespielt werden willst, die du angespielt hast?
Ich ärger mich darüber meist ziemlich. (Zumindest, wenn der Spieler in MH stärker oder gleich stark mit meinem Blatt ist)
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Re: Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon carpe diem 87 » 24. Okt 2014 10:10

naja, wie Monsieurl es so schön gesagt hat, ohne überlegen gehts eben nicht.

Spiele ich blank auf (und das ist ja meist anhand des eigenen Blattes gut erkennbar) muss man überlegen
a)wie viele Trümpfe habe ich denn-macht es Sinn meinen MS auf Schuß zu setzten?
b)kommen wir so hin (mit z.b: 10 zu 3 mit 2 Luschen MS in VH eröffnet mit einem König) oder muss ich 2 Stiche auf diese Farbe machen (die Lusche und die Dame)

genauso verhält es sich mit einer 10 zu 3 die angespielt wird und in der 1. vom AS in HH mit dem Ass raus genommen wird.
Auch hier musst du dir als MS überlegen
Macht es Sinn für jetzt evtl 10 Augen den AS in HH zu bringen, oder brauchen wir "größere" Stiche

Aber allgemein will ich schon das auf mein Spiel eingegangen wird.

Zeig mir konkrete Bsp. und ich kann dir konkrete Antworten geben, aber so pauschalisieren lässt es sch nicht. Aber wenn du selber schwach bist und keine zwingende Karte in der Hand hast möchte ich in aller Regel schon das die Farbe kommt die ich aufspiele.
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Beitragvon spock2009 » 24. Okt 2014 12:56

Beispiele zum Aufspiel mit AS in HH (Der Einfachheit halber spielt HH immer Kreuz):

Beispiel 1:
klhebu klkrda klkr08 klpi10 klpi08 klhe10 klheko klheda klhe08 klkada
Aufspiel 1. heda heas he09
Jetzt will ich natürlich unbedingt klhe07 sehen :?:

Beispiel 2:
klpibu klkrda klpi10 klpida klhe10 klhe09 klhe07 klka10 klkako klka07
Aufspiel 1. he09 heas he08
2. heda ka08 he10

Beispiel 3:
klkr10 klkr08 klkr07 klpi10 klpi09 klheko klhe09 klhe08 klkada klka08
Aufspiel 1. he09 heas kras
2. kr09 kr10 pibu
3. he07 pi07 heko
4. kada ka09 kako
5. krda kr08 krbu
6. heda pi08 he08
7. pias krko pida :lol:

Ich weiß nicht...
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Re: Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon carpe diem 87 » 24. Okt 2014 16:49

Ich hätte in ALLEN drei Bsp ein anderes Anspiel gewählt

Bsp.1. Karo Dame !
Ich habe 3 schlechte Trümpfe also keine Gefahr für den AS was sollen diese tun außer nach Möglichkeit so viele Augen stechen wie nur eben Möglich

Und ohne 3/3 Trumpfsplit sehe ich auch nicht wie wir das Spiel gewinnen wolle...


Bsp.2. Karo 7
hier finde ich das Rückspiel von Karo nicht so schlecht egal was abgeworfen wird da ich hier auf Herz noch 2 Mögliche Übergaben habe
schneidet der AS in HH mit der Dame in der 1, weiß ich zumindest was los ist und mein Partner verschafft mit dem weiter spielen von Karo Klarheit oder aber auch nicht.

Bsp.3 spiele ich entweder Pik 10 scharf in der1. wenn es irgendwelche Anzeichen irgend einer Reizung bei meinem Partner gab die das zulassen (gab es die nicht, habe ich eh nicht viel Hoffnung)
Oder aber ich spiele 1. Karo Dame von Herz König zu 3 die Lusche spiele ich mit Sicherheit nicht ...

Aber um hier wirklich einen guten Rückschluss zu ziehen muss man doch auch die Karte des MS betrachten, hat dieser ein zwingendes Anspiel oder nicht ....
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Re: Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon carpe diem 87 » 24. Okt 2014 16:56

Achso noch eins zu Bsp.1. habe ich da plötzlich 3 starke Trümpfe (Kreuz Bauer Herz Bauer Kreuz Ass) hoffe ich doch stark das Herz zurück gespielt wird,

Und zu Bsp.3. Hier darf mein MS spielen was auch immer er spielen mag, da ich mich hier wirklich nicht als der starke GS fühle, wenn dem so ist sehe ich schwarz.
Ich würde mich zumindest mit der Hand in die dienende Rolle fügen:)
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Re: Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon MonsieurL » 24. Okt 2014 18:28

Wie so oft, folge ich Carpe in seinen Ausführungen zu annähernd hundert Prozent. Einzig die scharfe 10 in Beispiel drei spiele ich nicht. Ich finde, das passt nicht zu der dienenden Rolle, die ich mit dem extrem schwachen Blatt habe. Wobei relativ klar ist, dass es mit diesem schrecklichen Blatt ohnehin vermutlich nichts zu erben geben dürfte, was ein weiteres Argument gegen die scharfe 10 ist, mit der man so ein Spiel oft Schneider spielt.

Aber noch eine Ergänzung zu Deinem Fall 1 mit den zwei einmal bestellten 10 bei dem AS in HH. Glaube mir, Spock, es macht absolut keinen Sinn, in so einem Fall die dritte Farbe zu öffnen. So wurde Skat vor 10 bis 20 Jahren gespielt, als noch der Sicherheitsmodus "bloß-nichts-verkehrt-machen" als Leitlinie fürs Gegenspiel galt. Mittlerweile haben sich kluge Köpfe vor Augen geführt, dass man ein Gegenspiel in der deutlichen Mehrzahl der Fälle nicht gewinnt und daraus zurecht gefolgert, dass es insbesondere bei Blättern, die nicht wirklich so aussehen, als ob man mit ihnen 30 Punkte ergattert, sinnvoller ist, Risiko zu wählen.

Der von Dir skizzierte Fall ist ein Paradebeispiel für ein solches Blatt. Selbst wenn Du vier Atout führst - also einen Rollmops hast - wirst Du mit diesen Karten kaum etwas bewegen können (es sei denn, Du hast extrem starke Trümpfe). Einmal besetzte 10en sind nunmal keine Bedrohung für einen AS. Da hilft es in der Regel auch nichts, wenn Dein Partner Dir eine oder gar beide freispielt. Das führt meist nur zu einer knappen Niederlage, bei der sich anschließend beide Partner zufrieden dazu beglückwünschen, trotz des nicht gewonnenen Spiels nichts verschenkt zu haben.

Da ich in derlei Eigenlobhymnen als AS immer gerne mit einstimme, wenn ich mein Spiel gewonnen hab :wink: , will ich sie als Gegenspieler nicht hören. Ich unternehme lieber den Versuch, das Spiel zu gewinnen. Und dafür wähle ich Risiko und spiele eine 10 auf den Kopf. Damit hab ich dem AS sicher schon einige Schneider geschenkt und in ein oder zwei Fällen, in denen er ein extrem schwaches Spiel hatte, auch mal einen Sieg liegen lassen. Aber ich hab damit eine deutlich positive Bilanz, sprich ich hab nen Haufen Spiele gewonnen, die Sicherheitsfanatiker eben nicht gelöst hätten.

Beste Grüße vom Monsieur
MonsieurL
 
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Beitragvon spock2009 » 24. Okt 2014 19:03

Ok. Du meinst (mit AS in HH):
Er soll DANN deine Farbe zurückspielen, wenn ER das Gefühl hat, dass DU das Spiel dirigierst?
Wenn ER aber in seinem Blatt eine gewisse Dominanz sieht, übernehme er bitte VERANTWORTUNG.
Das scheint mir zunächst mal eine Regel zu sein, die oft zutreffen kann.

Zu Beispiel 1, könnte es vielleicht so laufen (z.B., etc. pp.):
1. heda he07 he09 -3
2. he10 kras heas -35
3. pida pi09 pi10 -48
4. pi08 piko pias
5. krbu
6. pibu
7. kr07 hebu kaas -61
Keine Ahnung... oder ich kann Pik Zehn in Karo schmieren (wenn ich es nicht durch blankes Aufspiel kaputt gespielt habe z.B.)

PS: Habe gerade gesehen, dass monsieurL schon geantwortet hat.
Vielen Dank für deine Ausführungen. Meine Beispiele sind aus dem Ärmel geschüttelt und nicht streng durchdacht.
Trotzdem glaube ich, dass die Aufspiele vertretbar sind (Anfängerbereich) und ein Rückspiel i.d.R. unerwünscht.
In dem Beispiel 1 geht es auch nicht um die 3. Farbe(?), sondern um einen Wechsel der ausgespielten Farbe auf eine andere.

Könntet ihr mir jetzt noch mal sagen, ob ihr das so als GRUNDREGEL für Anfänger festmauern wollt:
AS sitzt in HH.
LIEBER ANFÄNGER.
WAS DEIN PARTNER AUFSPIELT BRINGE BITTE ZURÜCK.
ES SEI DENN DEIN BLATT IST SEHR STARK, DANN DENKE DIR SELBST WAS AUS.
Ich kann mir das nicht vorstellen.

Wenn ich versuche die Spielkontrolle an MH zu übergeben, will ich doch i.d.R. nicht wieder eingeschoben werden.
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Re: Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon carpe diem 87 » 24. Okt 2014 19:11

Wie gesagt Spock ich wähle bei keinem deiner Bsp. das von dir favorisierte Anspiel und dein Bsp zum verlauf der 1. meis da hast dann aber nen arg schlechten AS:D
Ich fühle mich in keinem deiner Bsp. wirklich stark daher macht es für mich keinen Unterschied, hat mein Mann eine Idee bitte.... sie sollte aber irgendwelchen Überlegungen entspringen und nicht einfach so gespielt sein.
Und klar wenn dein MS denkt er ist sehr stark (bzw stärker als ich) soll er mir das auch mit einem Verantwortungsvollem Zug zeigen. Man muss einfach harmonieren !non verbale Kommunikation! aber im Grunde könnte man das so stehen lassen (so grob) bist du der starke übernehm Verantwortung bist du der dienende geh auf das Spiel deines Partners ein. Skat ist ein Informationsspiel d.h. derjenige der mehr Infos hat muss den Weg vorgeben das heißt nicht immer das es derjenige ist der hier auch viele Trümpfe hat...
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Beitragvon spock2009 » 25. Okt 2014 12:19

Also, ich unterstütze voll :top: :top: :top: :top: :top: die Grundidee des Threads:
Gegenspieler mit schwächerem Blatt hält sich zurück und dient dem anderen, der hoffentlich ein besseres Blatt hat (sonst geht halt wie meistens nichts)
Dazu sollte man aber auch für Anfänger verständlich klären, woran man das in einem Gegenspielblatt erkennen kann:
http://32karten.de/forum/viewtopic.php?f=39&t=10009

Die Frage ist nun, wie funktioniert das mit dem dienen, wenn der AS in HH sitzt.
Ob ich es will oder nicht, ich BIN jetzt erst mal in der Initiative - ich muss ausspielen.
Ich habe die Befürchtung, dass der Mitspieler, der sich jetzt mehr oder weniger verpflichtet fühlt mein Anspiel zu erwidern
nicht recht prüft, ob ER einen Plan erstellen sollte oder nicht. Er ruht sich vielleicht auf so einer Regel aus: "Farbanspiel zurückbringen"
Egal wie oft du "dementi" schreist. Ich denke wir sind uns einig, dass das nicht sinnvoll ist.

Wir sind uns ebenfalls einig, dass ich mit diesem Blatt eigentlich NICHT die Initiative übernehmen möchte:
Beispiel 1:
klhebu klkrda klkr08 klpi10 klpi08 klhe10 klheko klheda klhe08 klkada
Zumindest nicht ohne die anderen Farben geklärt zu bekommen (!non verbale Kommunikation! nanntest du es ja)

Dabei finde ich 1. heda am wenigsten aufdringlich. Es läßt meinem MS den größten möglichen Spielraum mir die andere
interessante Farbe seiner Wahl zu zeigen. ABER es klärt schon einiges über Herz auf. Daran kann m.M.n. nichts allzu falsch sein.
Mit 1. kada triffst DU aber ohne jede Information eine Vorentscheidung.
Nach meiner Auffassung verhältst du dich damit GENAU so, wie es dich bei anderen Spielern ärgert.

PS: ALLE deine Anspielvorschläge übernehmen doch wohl extrem die Initiative.
Ein bißchen Hop oder Top...
Du kannst mir ja mal erklären wie du damit dein "dienen" und "Entscheidungen vom Partner treffen lassen" einläutest.
Vielleicht habe ich das mit dem "dienen" ja auch nicht richtig verstanden.
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Re: Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon grüne Sau » 25. Okt 2014 14:34

Wie sagt man seinem Partner eigentlich, dass man ihm kaum helfen kann, weil man weder Trümpfe noch Augen im Blatt hat? Etwa bei einem Kreuz klkr08 klpiko klpi09 klpi08 klheda klhe09 klhe07 klkako klkada klka08
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Re: Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon carpe diem 87 » 25. Okt 2014 14:46

ganz ehrlich grüne sau mit dem Blatt habe ich einfach null Hoffnung und rate eine der beiden Damen mal trifft man mal eben nicht
@Spock

Bei deinem Bsp. bringt doch Herz gar nichts außer der AS schneidet. Dein Mann weiß auch nicht wie viele Herz du hast.
Karo ist klar und deutlich. Sie wird auf den Tisch geknallt Zack ! Mein Mann weiß nun oh blank nun darf er selber entscheiden möchte ich meinen MS etwas stechen lassen ? Bringt uns das was? Wie gesagt mit deinen 3 schwachen Trümpfen hast du eh keine Macht und kannst nur versuchen sie best Möglich unter zu bringen. Herz würde ich mit 4 besseren Trümpfen spielen aber doch nicht mit dem Müll den du da in trumpf so hast. Das schlimmste ist halt bei der Hand ist es nicht zu erwarten das dein MS nun wesentlich besser bestückt ist in Trumpf, daher wird es hier wohl keinen all zu starken GS geben der hier Verantwortung übernimmt.

Ich weiß viele sehen blank als schlecht an was ich für absoluten Blödsinn halte aber gut...ich kann nur noch einmal auf meinen Text oben verweisen, wenn du allerdings mit deinem Herz anspiel glücklich bist bitte, das will ich dir nicht nehmen...
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Beitragvon spock2009 » 25. Okt 2014 17:18

Ganz ehrlich, carpe diem, ich versteh nicht was du hier treibst...
Du sagst mir du kannst dein Anliegen "Dem Mitspieler vertrauen" besser verständlich machen an Beispielen.
Insbesondere wolltest du mir an Beispielen zeigen, warum es gut ist, wenn der Partner bei AS in HH die angespielte Farbe zurückbringt.
(Wenn du blank aufspielen willst, versteh ich dein Anliegen sogar... ich finde nur, dass der Thread gerade etwas peinlich wird...)
Statt irgendwas zu erklären, was Anfängern deine Ideen verdeutlicht, hackst du auf meinen Beispielen und meinen Anspielen rum...
das ist völlig unproduktiv und belanglos.
Nenne doch andere Beispiele oder Anspiele und erkläre, warum du (wenn du der passive Spieler bist!!!!) willst, dass deine Farbe zurück gebracht wird.

Oder wolltest du mit deinem Beitrag http://32karten.de/forum/viewtopic.php?f=39&t=9958#p84389 erklären, warum du
bei Beispiel 2 und Anspiel 1. klka07 gerne später in Karo zurückgespielt werden möchtest, oder
bei Beispiel 3 und Anspiel 1. klpi10 klpi07 klpias gerne später in Pik zurückgespielt werden möchtest?
Ich habe aber eher den Eindruck, dass du ohne jede Zielsetzung in Bezug auf deinen Thread nur versuchst destruktiv zu argumentieren...

@grüne sau:
Ich bin sicher kein erfahrener Spieler, aber die Beteilgung anderer ist hier im Moment etwas eingeschränkt,
daher versuche ich mal einen Gedanken zu deiner Frage beizusteuern.
Wenn du ein eindeutig schlechtes Blatt hast, kannst du nur hoffen, dass dein Partner was tolles hält und das Spiel im wesentlichen
im Alleingang durchziehen kann. Dein Anspiel sollte also möglichst wenig kaputt machen.
Absurd wäre hier zum Beispiel Trumpfanspiel. Es wäre sicher eine "sprechende Karte", aber auch eine die deinem Partner jeden Spielaufbau zerstört... also z.B. das Gegenteil von "Partner dienen".
Daher würde ich ein Anspiel genauso wie carpe diem wählen.
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Re: Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon mr.kite » 25. Okt 2014 17:57

Sieh es so spock: carpe diem wählt hier halt die "Standard"anspiele, Du wählst hier durchgängig sehr spezielle Anspiele, die eine Standarsspielweise des Partners nicht vertragen.

zu Bsp.1:

Man kann hier schonmal Herz-Dame spielen, wenn man in HH einen AS hat, der gerne leichtsinnig schneidet. Aber in aller Regel gibts zur blanken Dame doch keine Alternative. Das ist geradliniges, dienendes, Spiel. Der Trumpfschwache macht sich Farbe frei. Ob der Partner das Angebot annimmt und Farbe zurückspielt oder ob er bessere Spielideen hat muss er selber entscheiden.

zu Bsp.2:

Zur Anspielfrage kann ich da nichts sagen. Hier ist es schwierig eine Spielidee zu entwickeln. aber in der Regel sollte sowieso nur was gehen, wenn der Partner mindestens 3 nicht zu schwache Trümpfe hat. Und dann müssen wir unserem Partner mal vertrauen, dass er was zeigt.

zu Bsp.3:

Wenn der Partner hier Herz weiterspielt wird er doch die 10 bringen und nicht die Lusche. Und die verhindert ja auch wieder eingespielt zu werden, also sehe ich hier die Aussagekraft des Beispieles nicht. Außer der Partner hat selbst 4 Trumpfstiche und versucht diese zu etablieren. Aber dann müssen wir sowieso ihm die Leitung übergeben und sind mehr oder minder zum Kartenklicker degradiert.

Allgemein: Ich glaube nicht, dass carpe hier UNBEDINGT jedes mal die aufgemachte Farbe zurückgespielt bekommen möchte. Ich lese ihn hier eher so, dass der Partner in Ermangelung von guten Alternativen eben lieber Farbe zurückspielen soll als irgendwas zufälliges zu probieren.
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Re: Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon carpe diem 87 » 25. Okt 2014 18:06

Es ist doch ganz einfach Spock
in all den Bsp. in denen ich dir mein favorisiertes Anspiel nannte habe ich kein Problem damit wenn die Farbe zurück kommt, wenn mein Mann allerdings eine bessere Idee hat die eben auch einen Sinn hat dann werde ich mich als dienender Spieler darauf einstellen und versuchen seinen Gedankengang nachzuvollziehen.
Ich habe kein Problem damit wenn in Bsp.2 Karo zurück kommt, spiele ich mit einem guten Spieler zusammen kann ich dann auch anhand des zurück gespielten Karos ableiten wie viele Karo er noch auf der Hand hält und ob er nun etwas abwerfen möchte auf das 7 te oder ob er einfach keine Idee hat das Spiel zu drehen, ist es Fall 2. sehe ich wider nicht wie wir gewinnen können
Ich versuche keines Wegs destruktiv zu sein, nur ist deine Spielidee für mich eben nicht nachvollziehbar und ich würde nicht so anspielen wie du und daher auch nicht das Rückspiel der Farbe verlangen bzw gut heißen.
Falls ich bei der 3. pik 10 spiele und mein Mann spielt tatsächlich nach einem Trumpf Pik Lusche zurück hat das doch wider nichts mit gutem Skat zu tun. Ich bin evtl nicht der richtige um dir das zu erklären da fragst du dann besser Monsieurl auf dessen Meinung du ja sehr viel gibst (so wie ich btw auch).
Wir haben hier einfach kein Bsp. in dem ich mich als starken Spieler sehe und auch kein Bsp das zu meinem Post am Anfang passt
In denen war es so

Ich halte in VH (AS in MH)
4 Trumpf
eine 10 zu 4 mit König doppel Lusche
und 2 schlechte
ich muss um keinen Trumpfstich zu verschenken in der 2. den Trumpfstich meinem Partner überlassen und dieser spielt nun nicht meine Farbe zurück sondern knallt eine seiner wenigen Vollen auf den Tisch
Hier möchte ich unbedingt das meine Farbe gespielt wird ich denke auch aus verständlichen Gründen.

So ich muss zugeben ich habe jetzt auch keine große Lust mehr mich dazu zu äußer da ich wirklich kein Mensch bin der sich gerne wiederholt, und ich denke ich habe meinen Standpunkt durchaus nachvollziehbar "zu Papier" gebracht.
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Re: Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon grüne Sau » 25. Okt 2014 18:07

Danke dir Spock. :)

Dann gilt das auch gegen einen Grand. Wobei ich immer hoffe, nach dem 1. Stich nie wieder in Vorhand zu kommen.

Was meinst du mit eingeschränkter Beteiligung hier mit Forum. Wer ist hier ein wirklich starker Spieler, so dass ich weiß, welche Ratschläge hier besonders wertvoll sind?
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Re: Dem Mitspieler vertrauen

Beitragvon spock2009 » 26. Okt 2014 07:41

@grüne sau: Mit eingeschränkter Beteiligung meinte ich nur die Anzahl der beteiligten Autoren.

@carpe diem: Ich gebe auch auf deine Meinung sehr viel. Du hattest nur zwischenzeitlich vermieden auf meine Fragen zu antworten und statt dessen Ersatzbaustellen aufgemacht.

Und etwas dazugelernt habe ich auch.
Ich eröffne bei AS in HH glaube ich fast immer so, dass ich mir eine zweite Übergabe an MH offen halte (deshalb z.B. in Beispiel 2 die Herz 9 statt Karo 7)
Offenbar wird das aber von den wenigsten Spielern so erwartet.
Daher dauert es oft bis sich Partner in einer Serie auf mein Gegenspiel eingestellt haben.

Ich habe mich in diesem Thread ja auch beteiligt, weil ich dein Thema interessant fand.
Ich hätte mir halt eine größere Differenzierung im weiteren Verlauf gewünscht.

Bei deinem Beispiel stimme ich dir (auch wenn ich fern ab von weltspitze bin) uneingeschränkt zu.
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