Stures Auswendiglernen zusammenhangloser Karten ist fuer Leute wie mich nicht hilfreich.
Für mich auch nicht. Sollte Dir aber in Zukunft mal jemand über den Weg laufen, der nachweisen kann, dass es für ihn hilfreich sei, dann würde ich diesen Menschen gerne einmal kennen lernen.
Im Übrigen sprichst Du ein bekanntes Problem an.
Es spielen gerade die Leute besser Skat, die sich in kurzer Zeit vieles merken können, als da sind
- die Stiche in der gespielten Reihenfolge
- die gelegten Karten
- wer was gelegt hat
- die vom Alleinspieler eingesammelten Augen
- die von der Gegenpartei eingesammelten Augen
usw. usf..
Sich diese Dinge merken zu können ist nach meiner Meinung Voraussetzung für vorausschauendes Spiel.
Beispiel (habe ich soeben online erlebt):
Die Gegenpartei hat 35 Augen und ein Gegenspieler bereits eine Pik Lusche entsorgt. Der Alleinspieler spielt nun Pik 10 vor. Der Gegenspieler bedient (entsorgt!) mit Pik Lusche und Hinterhand übernimmt mit Pik As. Die Gegenpartei verhungert mit 56 Augen.
Hinterhand hat wissen müssen, dass sein Partner noch ein As führt. Er konnte also die Pik 10 sausen lassen (die dritte Lusche führte er im Blatt!) und erhält auf Pik Dame nunmehr 1 As mitsamt Pik As und das Spiel wäre für die Gegenpartei gewonnen worden.
Ich bin überzeugt, dass der normale Skatspieler in der Lage ist, solche Situationen ausrechnen zu können. Dennoch greifen sehr viele Spieler fehl, weil ihnen im rechten Moment das gedankliche Material fehlt. Sie wissen halt nicht mehr, ob dieses oder jenes As bereits gelegt wurde oder noch im Spiel ist.
Diese Merkfähigkeiten aber kann man trainieren.
Die GfG setzt hierbei auf verschiedene Trainigsmethoden mit dem Ziel, den Arbeitsspeicher des Gehirns als auch die Merkspanne zu erhöhen. Mit etwas Übung klappt das auch. Man darf nur nicht denken, dass sich ein merklicher Erfolg schon nach wenigen Übungen einstellt! Kontinuierlich üben ist der Schlüssel dazu.
Mehr zu diesem Thema gibt es hier
http://www.gehirnjogger-zentrale.de/
Wichtig für das Spiel selbst ist nach meiner Überzeugung, dass das Training ausserhalb des Spiels stattfinden muss. Im Spiel muss man das anwenden.
Das wiederum zeigt auf, dass man nicht alles auf einmal wird lernen (beherrschen) können. Daher muss man hier methodisch herangehen und in kleinen Schritten den Fortschritt finden.
Kleine Schritte sind
- Mitzählen der eigenen Augen
- Mitzählen der gelegten Trümpfe
- Mitzählen der Augen des Gegners
- wissen, welcher Mitspieler noch welche Karten haben kann
usw.usf.
Kleine Schritte heisst nun, dass man die einzelnen Schritte zunächst jeder für sich exerziert und eben nicht alle auf einmal. Methodisch heisst hier auch, mit der Zeit die Schritte zu verbinden. Das alles sollte aber in immer der gleichen Folge durchgeführt werden, da man sonst Gefahr läuft, sich selber zu verwirren.
Merksatz:
10 Minuten Übung am Tag muss reichen!
Das reicht deshalb, weil hier keine Erkenntnisse gewonnen und abgespeichert werden, sondern die Arbeitsleistung des Gehirns trainiert wird.
Irgendwann gehen diese Techniken dann in Fleisch und Blut über und denkt dann auch keine Sekunde mehr darüber nach, welche Partei wieviele Augen nun hat oder wieviel Trumpf noch im Spiel sind.
Es sind Techniken und diese kann man glücklicherweise trainieren.
mit skatsportlichen Grüssen