Karten merken

Tipps und Strategien, die den Einstieg erleichtern sollen
Grundbegriffe und Theorien für Anfänger.
Siehe: Begriffssammlung

Karten merken

Beitragvon torino » 23. Jun 2011 15:54

Hallo Skatfreunde
spiele jetzt schon ein knappes Jahr Skat und das sehr regelmäßig, damit meine ich ca. min. 5 Stunden am Tag ! Doch das mit am wichtigsten bekomm ich einfach nicht hin ! Ich habe irgendwie Arge Probleme mir die Karten zu merken die raus sind und so weiter. Dabei streng ich mich auch sehr an und kann mir die Karten nur sehr sehr lückenhaft merken !!! Oft fragt man sich war jetzt der Bube schon raus oder ist das As schon raus ? Und dann denkt man aufeinmal an ein ganz anderes Spiel davor ! Das finde ich irgendwie ein bisschen zum kotzen ! Deswegen wollte ich wissen als ihr versucht habt euch die Karten zu merken wie ihr da dran gegangen seit ? Was dachtet ihr immer als es nicht funktioniert hat ? Wie habt ihr euch es letztendlich immer merken können ? Wie lang hat es gedauert bis ihr den Dreh raus hattet ? Bitte helft mir bin solangsam schon am durchdrehen :roll: :x
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Beitragvon Chevalier » 23. Jun 2011 17:40

Versuch erstmal nicht, Dir alle gefallene Karten nacheinander zu merken, sondern zunächst die Trümpfe und die Karten von wichtigen Farben. Meistens hat man ja eine Problemfarbe, die man sich hochspielen will.

Beispiel:
1. Wenn mein nackter Doppelläufer durch ist, interessiert es mich recht wenig, welche Karten dieser Farbe gefallen sind. Ich weiß, dass noch eine draußen ist und wahrscheinlich weiß ich auch, wo die sitzt.
2. Wenn eine Farbe zweimal gelaufen ist und ich die 7. Karte gedrückt habe, interssiert es mich auch nicht, welche einzelnen Karten gefallen sind. Ich weiß einfach, dass die Farbe nicht mehr kommt.

Was man sich unbedingt merken soll, sind die Abwürfe, wenn einer eine ausgespielte Farbe bzw. Trumpf nicht bedient.
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Beitragvon Mathias » 23. Jun 2011 17:48

Es gibt Computer-Programme, die beim Ueben helfen sollen... ausserdem hat ein Forumsmitglied -- mir ist entfallen, wer -- neulich den Rat gegeben, ein Blatt zu mischen und 30 Karten nacheinander aufzudecken; Dreierstiche zu bilden, und sich die Karten zu merken.

Ich vermute, dass dies viele Leute weiterbringt; vielleicht klappt das ja auch bei Dir.

Fuer mich ist das hoffnungslos; ich kann mir Karten nur im Zusammenhang merken, d.h. ein knappes Spiel kann ich oft hinterher wieder auseinanderklamuesern und evtl. den Fehler finden. Eine Uroma des Alleinspielers kann ich mir mangel Interesse beim besten Willen nicht merken.

Stures Auswendiglernen zusammenhangloser Karten ist fuer Leute wie mich nicht hilfreich.

Solltest Du anderswo etwas lernen, was Dir weiterhilft, lass es uns bitte wissen. Ich koennte naemlich auch Nachhilfe vertragen...

Cheers -Mathias
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Beitragvon baulemann » 24. Jun 2011 12:28

Stures Auswendiglernen zusammenhangloser Karten ist fuer Leute wie mich nicht hilfreich.


Für mich auch nicht. Sollte Dir aber in Zukunft mal jemand über den Weg laufen, der nachweisen kann, dass es für ihn hilfreich sei, dann würde ich diesen Menschen gerne einmal kennen lernen.

Im Übrigen sprichst Du ein bekanntes Problem an.

Es spielen gerade die Leute besser Skat, die sich in kurzer Zeit vieles merken können, als da sind
- die Stiche in der gespielten Reihenfolge
- die gelegten Karten
- wer was gelegt hat
- die vom Alleinspieler eingesammelten Augen
- die von der Gegenpartei eingesammelten Augen
usw. usf..

Sich diese Dinge merken zu können ist nach meiner Meinung Voraussetzung für vorausschauendes Spiel.
Beispiel (habe ich soeben online erlebt):
Die Gegenpartei hat 35 Augen und ein Gegenspieler bereits eine Pik Lusche entsorgt. Der Alleinspieler spielt nun Pik 10 vor. Der Gegenspieler bedient (entsorgt!) mit Pik Lusche und Hinterhand übernimmt mit Pik As. Die Gegenpartei verhungert mit 56 Augen.
Hinterhand hat wissen müssen, dass sein Partner noch ein As führt. Er konnte also die Pik 10 sausen lassen (die dritte Lusche führte er im Blatt!) und erhält auf Pik Dame nunmehr 1 As mitsamt Pik As und das Spiel wäre für die Gegenpartei gewonnen worden.

Ich bin überzeugt, dass der normale Skatspieler in der Lage ist, solche Situationen ausrechnen zu können. Dennoch greifen sehr viele Spieler fehl, weil ihnen im rechten Moment das gedankliche Material fehlt. Sie wissen halt nicht mehr, ob dieses oder jenes As bereits gelegt wurde oder noch im Spiel ist.
Diese Merkfähigkeiten aber kann man trainieren.
Die GfG setzt hierbei auf verschiedene Trainigsmethoden mit dem Ziel, den Arbeitsspeicher des Gehirns als auch die Merkspanne zu erhöhen. Mit etwas Übung klappt das auch. Man darf nur nicht denken, dass sich ein merklicher Erfolg schon nach wenigen Übungen einstellt! Kontinuierlich üben ist der Schlüssel dazu.

Mehr zu diesem Thema gibt es hier
http://www.gehirnjogger-zentrale.de/

Wichtig für das Spiel selbst ist nach meiner Überzeugung, dass das Training ausserhalb des Spiels stattfinden muss. Im Spiel muss man das anwenden.
Das wiederum zeigt auf, dass man nicht alles auf einmal wird lernen (beherrschen) können. Daher muss man hier methodisch herangehen und in kleinen Schritten den Fortschritt finden.
Kleine Schritte sind
- Mitzählen der eigenen Augen
- Mitzählen der gelegten Trümpfe
- Mitzählen der Augen des Gegners
- wissen, welcher Mitspieler noch welche Karten haben kann
usw.usf.

Kleine Schritte heisst nun, dass man die einzelnen Schritte zunächst jeder für sich exerziert und eben nicht alle auf einmal. Methodisch heisst hier auch, mit der Zeit die Schritte zu verbinden. Das alles sollte aber in immer der gleichen Folge durchgeführt werden, da man sonst Gefahr läuft, sich selber zu verwirren.

Merksatz:
10 Minuten Übung am Tag muss reichen!

Das reicht deshalb, weil hier keine Erkenntnisse gewonnen und abgespeichert werden, sondern die Arbeitsleistung des Gehirns trainiert wird.

Irgendwann gehen diese Techniken dann in Fleisch und Blut über und denkt dann auch keine Sekunde mehr darüber nach, welche Partei wieviele Augen nun hat oder wieviel Trumpf noch im Spiel sind.
Es sind Techniken und diese kann man glücklicherweise trainieren.

mit skatsportlichen Grüssen
SITUS VI LATE INISSET ABANIT!
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