Für Anfänger ganz am Anfang: Die Kartensortierung

Tipps und Strategien, die den Einstieg erleichtern sollen
Grundbegriffe und Theorien für Anfänger.
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Für Anfänger ganz am Anfang: Die Kartensortierung

Beitragvon grunzquiek » 14. Feb 2011 05:08

Die Karten werden gegeben, man nimmt sie auf und was dann? Schön bunt sind sie ja, aber irgendwie muss man sie auch in der Hand halten. 10 Stück, das ist schon eine Herausforderung, wenn man nicht den Überblick verlieren will, MauMau ist da einfacher. :?

Das Standardschema wie beim Online-Skat: Buben links, dann Kreuz bzw. Trümpfe, Pik, Herz, Karo, jeweils nach dem Kartenwert absteigend von links nach rechts

Varianten:

1. Aufnehmen und unsortiert lassen:

Es ist ein sehr gutes Gedächtnis nötig oder irgendein Voodoo-Zauber oder was weiß ich denn, ich kann's nicht. :roll:


2. Sortieren:

Es gibt Mitspieler, die genau registrieren, wo man eine Karte herauszieht (Pik-Bube 2. von links: hat noch den Kreuz-Buben) :shock:

-> Daher zumindest die Buben und Trümpfe nicht am Rand einsortieren.
Die Reihenfolge der Farben variieren: Das kann bei Anfängern auch leicht zu Fehlern führen: Ist mir die Farbe ausgegangen oder war ich da schon am Anfang frei?

Tipp: Ich mache das so:

Die Karten als Stapel halten und (in unterschiedliche Richtungen) nur leicht aufziehen.
Zum Anschauen nur teilweise aufziehen oder ganz aufziehen, wieder zusammen schieben und dann ein Stück aufschieben, um eine Karte herauszuziehen.
Das hört sich langwierig an, ist es aber nicht, das ist eine einfache Gewohnheitssache.
Auch dabei: Buben nicht an den Rand

Ich bin zwar ein paarmal aufgefordert worden, die Karten "anständig" zu halten, aber das war mir wurscht, wenn es um Geld ging. Mir ist keine Regel bekannt, die vorschreibt, wie man die Karten halten muss.

Vorteil : Die Sortierung ist da, kann aber von den Anderen kaum erkannt werden.

Eine Sortierung ist wichtig, weil: :!:

Sich alle gefallenen Karten als Einzelbilder zu merken, das schafft Otto Normalo nicht. Und ich schonmal garnicht. :(

Während des Spiels kann ich mir die gefallenen Karten bzw. den Wert der noch vorhandenen Karten am besten merken, wenn ich von dem Schema einer Standardsortierung als vorgestellte Bilder ausgehe
Jeweils ein vorgestelltes Bild für die Trümpfe und für die anderen Farben.

Beispiel: kaas kako kada ka09.

Die ka10 wird geschmiert: Man kann sich einfach merken, dass alle Karos hoch sind, ohne sich die 10 als Karte direkt zu merken, das ist einfacher.

Bei eigenen Spielen ist es ganz wichtig, sich bei den Trümpfen zu merken, was aus dem Schema-Bild fehlt (welche Karten bereits gefallen sind).
Wenn man sich nur die Zahl der gefallenen Trümpfe merkt, dann kann das böse enden, und das tut es auch. :evil:
"Es gibt so Tage, da wehen einen die Urfragen der Menschheit an.
Was ist der Mensch? Wo kommt er her? Und warum ist er nicht dort geblieben?"

(Matthias Beltz, Skat- und Bierforscher, Autor, Jurist, Kabarettist)
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Interessantes Thema

Beitragvon baulemann » 14. Feb 2011 09:52

Hi,

ich habe mich schon vor einigen Jahren für Variante 1 entschieden.
Der Vorteil hierbei: Es zwingt zur konzentration!

Karten merken
Das untrainierte Gedächtnis merkt sich bis zu 4 Dingen. Mittels Übung kann man das auf ca. 7 steigern.
Ein vollständig durchgespieltes Skatspiel hat aber insgesamt 10 Züge. Da ist also mehr Training nötig, um auch diese Spanne zu schaffen.
Wichtig: Augen mitzählen und zwar
- die eigenen
- die der Gegenpartei
- die Anzahl gespielter Trumpfkarten
und dann ökonomisch vorgehen. Sobald von einer Farbe alle Restkarten gespielt wurden, sind meine Karten hoch! Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich das zu merken.
Ich habe mal eine zeitlang mit der "Familie Schmitz" trainiert und dann darauf verzichtet. Die Gedächtnistrainer schwören auf Methoden, nach denen man sich Geschichten merken soll. Nach diesem Schema hat beispielsweise eine Farbe 8 Mitglieder; diese 8 Mitglieder kann man sich durchaus als Familie vorstellen. Im Endeffekt hat mich das völlig durcheinander gebracht. (In anderen Zusammenhängen klappt das aber wunderbar!)

Üben!
Das Mitzählen der Augen muss man üben - und zwar im stillen Kämmerlein! Hier braucht man keine Zuschauer!
Wichtig ist, von Anfang an eine Systematik zu trainieren.
Ich empfehle, sich für eine bestimmte Reihenfolge zu entscheiden.
Variante a - meine Augen, ihre Augen, Anzahl Trumpf
Variante b - meine Augen, Anzahl Trumpf, ihre Augen
Für eine dieser beiden Möglichkeiten sollte man sich möglichst frühzeitig entscheiden und dann nie mehr wechseln!
Das Mitzählen übt man mit einem Kartenspiel. Karten mischen und dann 3 Karten anschauen, auszählen und nach links ablegen. Die nächsten 3 Karten ansehen, auszählen und nach rechts ablegen. Nun stellt der Stapel links meine Stiche dar - ich zähle hier also meine Augen - und der Stapel rechts stellt die Stiche der anderen dar. Lege ich vorher eine Farbe als Trumpffarbe fest, kommt also das Mitzählen der Trumpfkarten ins Spiel.
Ziel dieser Übung: Für das Ansehen und Auszählen des Stiches maximal 2 Sekunden aufbringen und nach 10 Stichen die beiden Restkarten benennen können!

Der Witz!
Diese Übung sollte man am Tag 10 Minuten lang machen. Eine längere Übungszeit bringt keinen Gewinn!
Zu Anfang ist es wichtig, langsam und methodisch äusserst korrekt zu Werke zu gehen. Man macht diese Übung mit allen 4 Trumpfmöglichkeiten durch. Wenn man nach 12 Monaten Training in der Lage ist, die beiden Restkarten richtig zu benennen, wird das Tempo gesteigert. Es ist gerade zu Beginn wichtig, sich die Karten eines jeden Stiches zu merken. Dazu darf man den Stich ruhig etwas länger anschauen.

Ganz wichtig!
10 Minuten Übung am Tag machen den Meister!

Es hat keinen Zweck, diese Übung mehrere Stunden am Tag durchzuführen. Es bringt nachgewiesenermassen keinen Gewinn.

Gruss
SITUS VI LATE INISSET ABANIT!
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Re: Für Anfänger ganz am Anfang: Die Kartensortierung

Beitragvon PikDame » 3. Jan 2017 10:03

Hallo, ich spiele immer Variante 2. Wenn meine Karten auf der Hand nicht sortiert sind, dann kann ich meistens dem Spiel nicht folgen und mache Fehler. Daher ist diese Variante die bessere für mich.
"Bienchen sticht von hinten"
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Re: Für Anfänger ganz am Anfang: Die Kartensortierung

Beitragvon Eric » 7. Jan 2017 21:50

Ich bin schon seit einiger Zeit auf Variante 1 übergegangen. Ich würde auf keinen Fall behaupten, dass ich mich häufiger verwerfe als andere. Ab und zu gebe ich aber zu , übersieht man was. Gelegentlich auch schon mal eine "halbfalsche" Karte, also z.B. die falsche Lusche, weil die richtige Lusche am anderen Ende stekcte oder so ...

Aber das hält sich in Grenzen. Die ganz guten "Kartenleser" geben das ja nicht zu, aber so ab und zu hatte ich schon bemerkt, dass diese Leute , da man das ja sofort merkt wenn einer nicht sortiert, dass die etwas enttäuscht sind, wenn sie nichts zum lesen bekommen ....

Ich hab eine Kollegin, die ihre Karten nach Aufnahme so komisch ( also von der Handhaltung und Bewegung ) sortiert, da sag ich immer "da würde ich mir die Hände brechen" :razz:

Interessant sind ja auch die "Umsteckungen" nach Spielansage. Das grenzt manchmal schon an Kartenverrat.
So ist das Skatspiel eben - manche Spiele verliert man, und manche gewinnen die anderen

Ein Weiser schätzt kein Spiel, wo nur der Zufall regieret.
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