Gründe für Ausschluß?

Wie veranstalte ich einen Preisskat

Gründe für Ausschluß?

Beitragvon todo » 19. Apr 2007 14:00

Ich habe eine Frage zu Sperren und Ausschlüssen. Darf ein Veranstalter eines öffentlichen Preisskates die Teilnahme am Turnier verweigern?

Wenn ja, wem?

Wenn ja, ohne die Angabe von Gründen?

Ich meine damit nicht vom DSkV oder der ISPA gesperrte Spieler. Mir ist klar, daß denen die Teilnahme verwehrt wird (werden muß).

Gibt es eventuell einen Unterschied in der Behandlung der Teilnehmer, wenn der Preisskat nicht von einem DSkV-Verein, sondern von einem Privatmann ausgerichtet wird?

Danke,
todo.
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Beitragvon Karlzberg » 19. Apr 2007 14:23

unanbhängig von teilnehmerbegrenzungen und generell vom thema skat würde mir da schonmal das hausrecht in den sinn kommen.
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Ein Rechtsgeschäft

Beitragvon Kannnix18 » 19. Apr 2007 14:40

Hi todo,

Mit der Ausschreibung einer Veranstaltung (muss also allgemein nichtmal ein Preisskat sein), bietet eine Partei (Veranstalter /Ausrichter) der anderen Partei(Teilnehmer / Besucher) eine Dienstleistung / Ware etc. an.

Wenn du nun als Teilnehmer (in spe) das Angebot zu dem offerierten Preis ( hier : Startgeld) annehmen möchtest, dann kommt zwischen dir und dem Veranstalter ein Vertrag zustande, sobald du bezahlt hast ( ..dich also mit den Bedingungen und Vorgaben der Ausschreibung einverstanden erklärt hast), und der Veranstalter dir die "Kohle " abgeknöpft hat( sprich: Dein Startgeld annimmt).

Ab dann seid ihr Vertragspartner und habt ein Rechtsgeschäft getätigt, das im Folgenden für beide Parteien gleichermaßen bindend wie auch verpflichtend ist!

Da aber niemand zum Eingehen eines Vertrages / Rechtsgeschäftes gezwungen werden kann, ist es dem Veranstalter ohne Angabe von Gründen gestattet (s.BGB Vertragsrecht), selber zu entscheiden, mit wem er einen Vertrag schliessen möchte und mit wem eben nicht!
Genauso kann er ja auch umgekehrt dich nicht zwingen oder eine Teilnahme fordern, die du dann auch noch bezahlen müsstes.

Bis hierher der Gedankengang klar?

Hab zwar unseren "Voll / Halb/ und Pseudojuristen nicht vorgreifen wollen, aber diese sicher sehr verständliche Erklärung leuchtete dennoch ein?
Denke mal, dass von meinen Jurasemestern zumindest der kleine und große BGB-Schein dafür ausreichte?

Weil das so in der Skatwettspielordnung ( ätzender Begriff für Außenstehende!!) nachzulesen ist und drinsteht, ist es noch lange kein Gesetz!
Aber dieser Hinweis in den Regularien des DSKV basiert auf der Rechtslage, die das BGB vorgibt.

Angabe von Gründen:

Genau diese sollte man (sofern vermutlich welche vorhanden sind) besser für sich behalten, da man bei Nennung von Gründen dann aber sehr schnell mit dem Diskriminierungsgesetz oder mit Verleumdungs-und Beleidigungsklagen in Konflikt geraten könnte.

Darum:

Wenn ein Krawallo, Turniersäufer, Spieleranpöbeler, Regeln- und Schiedsrichter Beugender, oder sonstwie den Turnierfrieden häufig Störender sich der Startkartenausgabe nähert, um das Turnier wieder zu nutzen, seinen Emotionen freien Lauf zu lassen auf Kosten der Allgemeinheit:

Einfach mal ohne (wichtig) Angabe von Gründen den "Störenfried " wieder nach Hause schicken.
Dann hat er Zeit mal darüber nachzudenken.
Und wenn er noch lernfähig ist, wird er sich beim nächsten Mal zusammenreissen und kuschen! :lol:

Zumindest hat so eine Maßnahme gerade in ländlichen Gegenden eine super Resonanz bei den unbedarften Hobbyskatern, die es zu werben gilt, anstatt zu vergraulen.
Viele kommen wieder,wenn es sich rumspricht.

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Beitragvon ThomAss » 19. Apr 2007 17:48

Hi,

kann Kannnix nur zum größten Teil beipflichten. :) Denn viele, ich nenne sie mal Unbelehrbare, ändern sich nun mal in den meisten Fällen nicht, gerade in ländlichen Regionen?! Oft sind diese Personen kritikunfähig, intollllerant und suchen Fehler und Schuld stets bei den Anderen! Hier hilft oft nur als letztes Mittel ein dauerhafter Ausschluss/Vereinsrausschmiss.

Ergänzend sei noch erwähnt, dass auch Spieler auf "schwarzen Listen" (ich hasse den Begriff) des DSKV und der ISPA, wenn der Veranstalter es gewährt, zugelassen sind für Preisskatveranstaltungen.

Mit einem anderen Extremfall beschäftige ich mich schon seit Monaten.
Gründungsmitglied und älteste Dame (94 Jahre)des Vereins spielt nach wie vor den wöchentlichen Preisskat mit. Sie ist ruhig und mehr oder weniger unauffällig, also kein "Störenfried". Oft ist es der Fall, dass an dem jeweiligen Tisch 2:30 Stunden gespielt wird. Ganz nebenbei erwähnt spielt diese Dame Woche für Woche pro Serie 8:7, 10:6, etc. Und nu?
Ausschluss zum Schutze der Gäste, eigenen Mitglieder und vor ihr selbst oder doch tolerieren, da sie noch viel Spaß am Spiel hat???

Wie würdet ihr diese Situation handhaben? Auf eure Meinungen bin ich gespannt!

Gruß
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Beitragvon Moses » 19. Apr 2007 18:03

Den Ausführungen von Kannix ist rechtlich wohl kaum etwas hinzuzufügen. Besonders wichtig finde ich seinen Hinweis auf das sog. Anti-Diskriminierungs-Gesetz: Weist ihr einen Kandidaten nämlich mit der Begründung ab, dass er ja immer saufe etc., habt ihr im schlimmsten Falle ein Klage am Hals.....
Also: bei entsprechendem Klientel einfach das Startgeld ohne Angabe von Gründen nicht annehmen. Auf diese Weise kommt, wie von Kannix ja schon ausgeführt, kein Vertrag zustande. Wenn er sich in irgendeiner Form uneinsichtig zeigt, die Veranstaltung stören will etc., greift das Hausrecht.

Zu ThomAss:

Wir haben auch Kandidaten, bei denen eine 48er-Liste schon einmal 3 Stunden dauern kann. Das gehört irgendwie zu unseren Skatabenden dazu und es wird eigentlich mehr darüber gefeixt, als dass es zu Unmut führen würde. Das liegt aber vermutlich nur daran, dass es bei uns sehr familiär zugeht und wir eigentlich keine Gastspieler haben, die sich darüber aufregen könnten. Wer bei uns mitspielt, wird gleich "beigetreten" und hat sich damit abzufinden 8)
Ich würde jedenfalls nie auf die Idee kommen, aus diesen Gründen jemanden auszuschließen. Wird ja auch keiner aus dem Fußball-Verein geworfen, weil er nur Luft für eine Halbzeit hat :wink:

So etwas gehört m.E. zum Vereinsleben dazu.
Zuletzt geändert von Moses am 19. Apr 2007 18:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon ThomAss » 19. Apr 2007 18:14

@Moses
Um dein Fussballbeispiel mal abzuändern... Ein Schiedsrichter der ein Bundesligaspiel 140 Minuten laufen lassen würde, würde wahrscheinlich die Lizenz entzogen bekommen...

Abgesehen davon erscheinen bei unseren Preisskatteils über 60 Personen von denen weit über die Hälfte Gäste sind....
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Beitragvon Moses » 19. Apr 2007 18:35

ThomAss hat geschrieben:@Moses
Um dein Fussballbeispiel mal abzuändern... Ein Schiedsrichter der ein Bundesligaspiel 140 Minuten laufen lassen würde, würde wahrscheinlich die Lizenz entzogen bekommen...

Abgesehen davon erscheinen bei unseren Preisskatteils über 60 Personen von denen weit über die Hälfte Gäste sind....


Stimmt! Aber der Clubabend hat - zumindest bei uns - nicht den Charakter eines Preisskat. Das so etwas bei einer größeren Veranstaltung nicht angehen kann, versteht sich von selbst.
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Beitragvon Karlzberg » 19. Apr 2007 20:14

was wäre in folgendem beispiel:

ich habe letztes jahr einen preisskat veranstaltet, in dessen verlauf herr z. für viel unruhe gesorgt hat.
nun starte ich einen neuen preisskat, zu dem abermals herr z. erscheint. ich lehne dessen teilnahme allerdings ab. nun beschwert er sich und mächte gerne eine begründung hören, also gebe ich ihm eine, da ich ihn möglichst schnell wieder loswerden möchte, ohne evtl. gar die polizei rufen zu müssen. ich sage ihm also, dass ich ihm die teilnahme verweigere, da er sich letztes jahr schon sehr auffällig verhalten hat.

ist dies schon diskriminierung?
was wäre, wenn er auf einem andren preisskat für unruhe gesorgt hätte und ich ihm als begründung für eine ablehnung angäbe, dass er schon woanders negativ aufgefallen sei?
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Beitragvon Skymaster » 19. Apr 2007 21:48

Hallo

Wenn man privat einen Preisskat veranstaltet.
Muss man keinen Grund angeben.

Siehe Disco der eine darf rein der andere nicht.

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Beitragvon Bettels » 20. Apr 2007 09:49

@ThomAss

Nehme es nicht persönlich, aber wenn ich sowas lese kommen mir die Nackenhare hoch.
Es ist reine Gedankenverschwendung. Die Antwort hast du Selbst in deinen Beitrag geschrieben.

Diese Dame lebt für ihr hobby und die Gesellschaftlichkeit und genau das hält sie am leben.
Nimmst du ihr das weg, nimmst du ihr ihr leben.
Der einzige grund um sie selbst davon zu überzeugen aufzuhören, wäre wenn sie keine Karten mehr sehen kann und ihr diese laut vorgelesen werden müssen.
Eine überzeugung nicht mehr an Turniere teilzunehen ist verständlich aber auf kein Fall ein Vereinsausschluß oder gar Ihre gemütlichen Preisskatabende.
Ich würde es als vereinsmitglied einfach hinnehmen und mit verständnis das beste daraus machen.
94 Jahre ist ein sehr stolzes Alter und wer weiß wie es uns mal geht, wenn wir es überhaupt mal erreichen.

Gruß
Bettels (Frank)
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Beitragvon chrisdanny » 20. Apr 2007 12:09

Hi,

ich verstehe die Aufregung gar nicht.

Ziel des Preisskat-Veranstalters ist ja in der Regel, möglichst viele Spieler "an Land zu ziehen".

Doch nicht zu jedem "Preis"!

Dh, der Veranstalter will doch, dass, wenn er die Anzahl auch zukünftig hochhalten will, die Leute rausgehen und sagen: "Tolles Turnier, nette Leute" oder so ähnlich.

Störenfriede bzw. Nörgler zu entsorgen oder nicht zuzulassen ist m. E. eine der wichtigsten Aufgaben des Veranstalters.

"Entsorgt" er allerdings (ständig) die falschen, dh, Spieler, mit denen die Mehrheit überhaupt keine Probleme hat, so wird er schon seine "Quittung" erhalten....viele Spieler werden dann nämlich sagen: "Ich gehe da nicht mehr hin, der Veranstalter selektiert willkürlich und ohne Gründe"
Skat ist wie Sex...es kommt immer auf die Situation an!
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Beitragvon Kannnix18 » 20. Apr 2007 12:10

Hi Pinnies;

Ganz sicher ist ein Vereinsabend nicht mit den straffen Durchführungen eines Turniers vergleichbar.

Während ein Vereinsabend familär und dementsprechend auch tolerant ablaufen sollte, ist es bei Turnieren über mehr als eine Serie oft nicht anders machbar, als nach vorheriger Ankündigung ,ggf. Listen einzuziehen ,die nicht im Limit zuende gespielt wurden.
Denn ansonsten wird wegen eines Tisches die Datenerfassung (meist schon EDV) ,die Einteilung zur nächsten Serie , das Catering ,falls Essenspausen geplant sind usw.... empfindlich gestört:

Und selbst,wenn es ein 2 Serienpreisskat ist mit vorgegebener Einteilung für die 2.Serie, müssen alle anderen Teilnehmer auf 4 Personen warten, ehe es weitergehen kann!

Das wäre unzumutbar!
Wer Turniere besucht und weiss ,dass er sehr zögerlich spielt, muss dann den Abbruch der Serie auch hinnehmen;

Übrigens gibt ( oder gab? ) es einen prominenten Skater, der regelmässig immer an den letzten Tischen saß, wenn die Zeit fast abgelaufen war, und der Saal sich schon gelichtet hatte?

Ich weiss nicht, ob er immer noch wie so eine Weinbergschnecke spielt, und minutenlang ätzend rumgrübelt?!

Jedenfalls waren es (rein zufällig? :wink: ) immer die anderen, wenn ich ihn auf diese eindeutige Beobachtung angesprochen habe! :D :)

Privat haben Runden mit ihm bis zu drei Stunden gedauert, was dazu führte, dass ich meist an anderen Tischen Zuflucht gesucht habe.
Und um im Turnier so eine lahma...... Spielweise, (die mich echt irritiert und nervt),nicht am Tisch zu erleben / aushalten zu müssen,wurde er dann über viele Jahre mein Mannschaftskollege! :shock: :roll: :wink:

Ansonsten habe ich die großen Turniere lieber selber veranstaltet, was ebenfalls ein Zusammentreffen unmöglich machte! :wink: :lol:

Und von solchen Turnieren mit straffem Zeitlimit stammen diese Beobachtungen.

Denn man wolllte ja als Mannschaftsführer, ohne sich den Tischen nähern zu dürfen, irgendwann mal wissen, was Thomas denn so geholt hat ?( UPS* nu hab ich die "Schlaftablette" geoutet)

Das seine Grübeleien dann Früchte trugen, ist unstrittig.
Da ich ab 2002 nicht mehr gespielt hatte, und es nicht mehr beurteilen konnte, seine Erfolgskurve und Titeljagd von da an aber steil bergauf ging, vermute ich mal, dass er inzwischen schneller geworden ist und nichtmehr so lange braucht, um eine Lösung zu finden ?


Deshalb mein Vorschlag für die Vereinsebene:
So, wie der DsKV ja auch die Serienlänge bei Senioren und Jugendlichen herunterfährt, um diese dann wieder zeitlich parallel schalten zu können, sollte man auch im Verein dazu übergehen, einen
Senioren / Gäste / Jugend -Tisch zusammenzustellen.

Und wenn der mal nicht voll besetzt ist, einfach Freiwillige dransetzen.

Zumal man hier ja ggf. höhere Punkte erzielt, werden sich immer " Freiwillige" finden.

Einzige, rein redaktionelle Problem:

Der verantwortliche Spielleiter muss, sobald jemand viermal an einer 36 Serie gespielt hat, daraus für die Wertungen eine Zusammenfassung über drei Serien a 48 Spiele einrechnen. Dann wäre exakt die vergleichbare Eigenleistung erbracht.

Ansonsten kann man auch im Verein beschließen, dass reduzierte Serien sofort hochgerechnet werden auf die 48 ziger Distanz.

Nachteil dieser Festlegung:

Wer über 36 Spiele am Vierertisch einen guten Lauf hatte, bekommt noch 25 % Zuschlag zu seinem Ergebnis ohne dies erspielt zu haben.
Und noch schlimmer:
Wer am Ende sehr wenig Punkte hatte, bekommt noch einen Nachschlag, so als würde der Antilauf weiterhin bestanden haben.

Auf die Dauer einer Spielzeit haben wir deshalb festgelegt, dass jeder insgesamt 4 mal an diese Tische muss, auch um Manipulationen und Wettkampfverzerrungen vorzubeugen.

Das letzte Quartal war von dieser Regelung für die ersten in der Jahreswertung ausgenommen, da dann nach Jahresstand gesetzt wurde, um die würdigen Sieger gegeneinader spielen zu lassen.

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Beitragvon Skatfuchs » 20. Apr 2007 12:52

Hallo Skatpinnies,

@kannix: stimme mit dir vollkommen überein, was die rechtliche Seite eines Turniers betrifft und auch deine Vorschläge für ein "Vereinsleben" gefallen mir gut!

@thomAss: wir haben auch im Verein 3 ältere Damen (Alter verschweige ich aus Höflichkeit! :wink: ), die regelmäßig aus Geselligkeit mit Skat spielen. Deren Männer waren früher aktive Skatspieler in unserem Verein; einer davon war sogar mal Vice-Präsident des DSKV! Sie nutzen die Gelegenheit, um mal "unter die Leute" zu kommen. Deren Skatspiel ist zwar manchmal "etwas gewöhnungsbedürftig"- wir alle kämen aber nie auf die Idee, diese deshalb vom Skatspiel auszuschließen! :shock:
Erst gestern sass ich mit einer davon am Tisch 1. Ich halte mich dann (wie in der Regel meist) mit meinen Kommentaren zum Spielverlauf zurück. Nur als sie bei einem Nullouvert mit einem As zu viert beim AS (sie hatte die restlichen 4 dagegen) die Karten hinlegte, habe ich mal höflich erwähnt, dass wir doch ganz gute Gewinnaussichten hätten- ohne gleich rum zu poltern! :wink:
Und das Ergebnis der Serie war sogar noch, dass sie sich vor mir platzierte- ja so ist nunmal auch Skat!
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Beitragvon marvin » 20. Apr 2007 17:47

Zur Diskriminierung. Wenn du zu einem bekannten Streithals sagst: Du darfst nicht mitspielen, weil du immer Krawall machst, so ist das keine Diskriminierung, sondern eine sachlich begründete Ungleichbehandlung.
Wenn du aber sagst: Ich lasse keine Über-70-Jährigen mitspielen, weil die meistens langsamer sind, dann ist das Diskriminierung. Du willst Langsamspieler ausschließen, machst das aber an einem unzureichenden Kriterium fest. Denn so wie es U70 gibt, die langsam spielen, gibt es auch fitte Ü70.
Im Übrigen sollte das "Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz" (wie das Anti-Diskriminierungs-Gesetz richtig heißt) bei Veranstaltungen, die nicht gewerbsmäßig betrieben werden oder von öffentlichem Interesse sind, keine Rolle spielen. Dazu dürften die meisten Skatveranstaltungen zählen, sieht man von offiziellen Meisterschaften oder solchen Sachen wie das Masters ab.
Es sollte also kein Problem sein, einen Preisskat nur für Männer zwischen 30 und 60 zu organisieren. Man sollte dies aber klar in die Ausschreibung nehmen, sonst könnte ein umsonst angereister Interessent Schadenersatz fordern.
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Beitragvon ThomAss » 20. Apr 2007 17:53

Hallo Bettels & Co,

ich möchte die Dame weder aus dem Verein rausschmeißen noch von irgendwelchen Turnieren befreien. Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass jeder Verein sich es zur Aufgabe machen sollte, hilfsbedürftige Menschen, ob alt oder jung, zu helfen und diese entsprechend zu integrieren.

Die Frage ist ja wielange ist was in welchem Ausmaß tragbar??? Ich rede hier übrigens nicht von einem Club Abend sondern von einem Preisskat-Turnier. Bettels ich kann das auch einfach hinnehmen, ich stehe da drüber, wenn ich mal etwas länger warten muss, viele können es aber eben auch nicht. Ich bin schon der Meinung, dass es Grenzen gibt, die nicht überschritten werden dürfen zum Schutze anderer. Die Frage ist ja wann so ein Punkt erreicht ist?!

Mal extremer gedacht Bettels, eine Person würde bei einem 2 Seriepreisskat pro Serie über 3 Stunden benötigen. Würdest du das tolerieren? Gibt es einen Punkt, bei dem du sagen würdest das geht nicht mehr??? Angenommen du möchtest einen prominenten Gast zu deinem Preisskat einladen? Wie erklärst du dann dem Turnierspieler W. v. St., dass er für einen 2-Serienpreisskat schon mind. 6 Stunden Zeit mitbringen muss???

Gruß
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Beitragvon Bettels » 20. Apr 2007 18:33

Ich gebe zu, es war eventuell zu engstirnig von meiner Seite. Ich dachte Ihr wollt sie völlig ausschliessen.

Das hab ich ja auch erwänt bei öffentlichen Preisskatveranstaltungen ist es natürlich ein gerechtfertges Thema, da nicht jeder Zahlende Gast hierfür Verständnis aufbringen kann oder muß jedoch sehr behutsam bedacht werden muß.

Da gilt es für den Verein natürlich eine Kompromiss-lösung zu finden ohne irgend eine Partei schädigen zu wollen.

Natürlich würde es aufgrund des Alters auch wenig sinn machen eine Serie für senioren ab 60 einzuführen, da müßte man schon ab 80 anfangen um das verständnis der Spieler zu erhalten.

Was die Turnierleitung betrifft:
Da müssen die einfach mal, so schmerzhaft es auch ist durch und wenn es 10 Stunden dauert, schliesslich ist ein 94 Jähriger Gast auch Prominenz.

Habt Ihr eigentlich die Frau schon einmal mit dem Thema konfrontiert..?
vieleicht ist sie sogar einsichtig und verzichtet freiwillig auf große Turniere.
zudem ich mir nicht vorstellen kann, dass sie selbst nicht gesundheitlich eingeschränkt ist, bei so einem großen Zeitraum.
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Beitragvon ThomAss » 20. Apr 2007 18:54

Verständnis behutsam bedacht???
Die gute Frau ist 94!!!

Mit plausiblen Erklärungen kommt man da nicht mehr weit, sie kann und muss (???) es auf grund ihres alters auch nicht mehr verstehen, ihr gehts dem Alter entsprechend zwar gut. Aber Demenz, etc. ist bei ihr auch schon sehr weit fortgeschritten. Im 2. Stich weiß sie oft nicht mehr, was sie selbst für ein Spiel angesagt hat...

Das Thema ist verdammt schwierig.

Entscheide mal einen Ausschluss vom Turnier... Wie du es schon ähnlich gesagt, nimmt man ihr jegliche Lebensqualität... Andererseits müsste man sie in erster Linie vor sich selbst schützen, aber auch die Gäste und die eigenen Mitglieder, weil eigentlich dürften nicht 50 andere Leute zum Verständnis für eine Person darunter leiden... Letztendlich sagt keiner was!!! Obwohl jeder eigentlich sagen würde das dauert zu lange und ist nicht tragbar... Entscheidet ihr nun als Vorstand!

Wie würdet ihr das Handhaben???
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Beitragvon Skymaster » 20. Apr 2007 19:54

Hallo Thom

Hier ist Diplomatie gefragt.
Gieb ihr eine Aufgabe beim Preisskat.
Platzkarten schreiben Siegerehrung durchführen.
So das sie dazu gehört ohne zu spielen.

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Beitragvon Bettels » 21. Apr 2007 09:05

Skymaster hat geschrieben:Hallo Thom

Hier ist Diplomatie gefragt.
Gieb ihr eine Aufgabe beim Preisskat.
Platzkarten schreiben Siegerehrung durchführen.
So das sie dazu gehört ohne zu spielen.

Skymaster


Da könnte es genau so viele Probleme geben.
Die Aufgaben müßten sehr einfach sein und vorallem für sie nicht langweilig.
Wenn sie wie Thom sagt, nach dem 2. Stich nicht mehr weiß was sie gereitzt hat, wüßte ich nicht was man ihr da Auftragen könnte.
Ich denke in dem Fall gibt es für den Vorstand nur eine Lösung.

So schnell wie möglich die Situation dem DSKV schildern un dringens um eine Altersbeschränkung für öffentliche Preisskatturniere in den Regeln zu erwirken. Das ist jetzt auch nicht diskriminieren gemeind den im Verein bleibt sie ja erhalten.
Ich denke diese Problematik dürfte Bundesweit bekannt sein, und das mit menchen die weit unter 94 Jahren sind.

Da der DSKV dies sicherlich nicht so schnell in erwägung ziehen wird.
Wie wärs mit:
Mit dem Gesamten Vorstand und Verein (ausser Sie) durchsprechen, und eine Altersbeschräkung für Vereinsorganisierte Veranstaltungen abstimmen und diese die Vereinssatzung einbinden.

Ist nicht ganz fair aber mann könnte sich hinter den Regeln verstecken.
Alle Deutchen Behörden verstecken sich dahinter (Leider).

Sage mir was du willst, und ich sage dir weshalb du es nicht bekommst.

Meine Frau hatte noch folgenden Vorschlag mit Begründung:
Der Frau geht es keines Falls um Turniere sie will einfach nur Spielen und gesellschaft haben.
Wie wärs damit:
So tun als ob, sie an einem Tich setzen mit Frauen von vereinsmitglieder oder Mitglieder, Nachwuchsspieler, die gerade nicht mitspielen wollen und damit ein großen Vereinsbeitrag leisten. Oder Menchen die nur wissen wie Skat funktionier und immense Gedult haben.
Natürlich bekommen alle inoficiel eine Startkarte (ohne Bewertet zu sein)
Serien müsen auch keine 2x36 es reichen 2x12 oder 24 so das sie es im Zeitraum auch schaft.
Die 94 Jahrige Frau bekommt sogar eine Urkunde für ihre Teilnahme am Turnier (alles ohne Bewertung) um ihr einfach nur ein Paar schöne Stunden zu schenken.
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Beitragvon Stift » 21. Apr 2007 11:14

Hallo

Eine Altersbeschränkung ist schon laut Gesetz nicht erlaubt.
Denkt mal weiter ihr werdet vielleicht auch mal so alt.
Beispiel:
Ein Vereinsmitglied 94 .
Gründungsmitglied des Vereins, hat jahrzehnte lang seinen Beitrag bezahlt.
Jetzt wo er auf Grund seines alters nicht mehr so fit ist wollt ihr ihn von Turnieren ausschliessen.
Solchen Mitgliedern gehört einen Ehrenmitgliedschaft:
Beitragsbefreiung
Startgeld zahlt der Club.

Stift
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Beitragvon Bettels » 21. Apr 2007 12:30

Stift hat geschrieben:
Solchen Mitgliedern gehört einen Ehrenmitgliedschaft:
Beitragsbefreiung
Startgeld zahlt der Club.


Stimme ich dir zu 100% zu.
Bei Öfentlichen Turnieren jedoch nicht mehr.

Natürlich ist eine Altersbeschrenkung zwiespaltig, es gibt durchaus 94 Jährige die nicht Laufen können aber noch helle im Kopf sind und so ein Turnier sogar gewinnen würden.

Nur ist es nicht möglich für jeden einzelnen eine Lösung entsprechend seinem zustand zu finden.
Eine Altersbeschränkung ist schon laut Gesetz nicht erlaubt.


Falch:
Es gibt viele Bereiche wo eine Altersbeschräkung eingefürt ist, weil es einfach Trotz verständniss, zugehörigkeit, gewissen nicht Tragbar ist.
Ein beispiel und Grund wäre hier.
Sie verzockt Ihre Rente also wäre es zu Ihrem eigenen Schutz gerechtfertigt.
Und auch das Gesetz arbeitet nach wie vor an einer Altersbeschränkung für Fahrerlaubnis die bereits für LKW´s eingeführt wurde mit einem Regelmässigen Gutachten.
In der kompletten Flugbranche besteht eine Altersbegränzug.
Hier ist unrelevant ob es um die Eigene oder Fremde sicherheit handelt, es sind beide gleichzustellen.
Deshalb kann man ein Mench zur seinen eigenen Sicherheit auch entmündigen.

und da hat Thom nicht unrecht, es ist nun mal so auf einem Turnier, ist die Zeit um ist die Serie um, nur leider sind da noch 2 Andere Spieler mit Inwolviert wenn nur 24 auf 36 gespielt werden konnten.

Wie würdest du Reagieren an so einem Tisch, wohlbemerkt es geht um ein Turnier..?
Zuletzt geändert von Bettels am 21. Apr 2007 12:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Stift » 21. Apr 2007 12:47

Hallo

Als Ehrenmitglied.
Macht sie zur Ehrenvorsitzende vom Turnierauschuss.
Somit ist sie Mitglied der Turnierleitung.
und spielt wärend des Turniers mit den Mitgliedern der Turnierleitung.

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