Meine Meinung über das Skatspiel

Alles, was nicht in eine andere Area passt.

Meine Meinung über das Skatspiel

Beitragvon Gast » 18. Mär 2006 05:17

Tag! :)

Ich möchte hier mal meine persönliche Meinung zum Skatspiel schreiben.
Für diejenigen, die Skat zum Zwecke des Gelderwerbs spielen, gilt einiges davon natürlich nicht, aber das sind wohl nur wenige.
Auch bei Spielern, die an einem Mannschaftswettbewerb teilnehmen, gibt es dabei Einschränkungen.

Viele ( hier ) nehmen das Skatspiel viel zu ernst und zu wichtig.

Skat ist ein Spiel, also ein Zeitvertreib, der zum Zwecke des Amüsements ausgeübt wird, und kein Beruf.

Ein schwieriges eigenes Spiel oder Gegenspiel gewonnen zu haben, ist natürlich schön und kann eine spielerische Glanzleistung sein, aber ein Bundesverdienstkreuz bekommt man dafür nicht, weil es vielleicht für die einzelne Person wichtig ist, aber in keiner Weise dem Allgemeinwohl dient, ebensowenig wie eine revolutionäre Theorie zum Ausspiel.

Es kann nicht erwartet werden, dass ein Skatspieler Mühen in Kauf nimmt, um sein Spiel zu verbessern, wenn er keine Lust dazu hat.

Mir bereitet es z.B. oft mehr Vergnügen, in Plastikabfällen zu wühlen und mir dabei zu überlegen, wie ich daraus ein Achslager, eine Windschutzscheibe, einen Spoiler usw. für ein Spielzeugauto basteln könnte, als bei irgendwelchen Skatanalysen nach einer passenden Karte zu suchen. Wobei mehr Kreativität gefordert ist und geübt wird, darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein, aber darum geht es bei einem Spiel gar nicht, sondern um den Spaß.

Es ist auch kein Verdienst, dauernd Skatanalysen zu lesen und dann womöglich noch zu glauben, alle müssten so spielen, wie es dort vorgekaut wird.

Es ist das Recht eines Skatspielers, so zu spielen, wie es ihm am meisten Spaß macht, außer wenn er aus Bosheit einem Mitspieler schaden will.

Wenn jemand momentan oder grundsätzlich keine Lust hat, sich um die Verbesserung seiner Spielweise zu bemühen, dann ist das genauso wenig verwerflich, wie wenn das Kind im Sandkasten nicht auf seinen Papa hört, der ihm erklärt, wie man am besten eine Sandburg baut.
Der Herr Papa sollte sich dann auch nicht beleidigt fühlen, wenn das Kind anderer Meinung ist oder seine Sandburg aus irgendwelchen Gründen anders bauen will. Zum Beispiel weil seine interessanter oder schöner ist.
Für mich ist ein unsicherer Grand interessanter und schöner als ein sicheres Farbspiel.

Wenn jemand etwas lernen möchte, dann kann er das ja sagen oder schreiben und er kann Fragen stellen. Von netten Menschen wird er dann auch Antworten bekommen.

Es ist auch das Recht des Skatspielers, sich nicht für seine Spielweise zu rechtfertigen.

Bei Spielen, die mir wichtig sind, stört es mich, wenn jemand das vergangene Spiel diskutieren will, während ich mich auf das nächste Spiel konzentrieren will.
Zur Nachbearbeitung ist dieses Forum besser geeignet.

Tschüs!
grunzquiek
Gast
 

Beitragvon grunzquiek » 18. Mär 2006 05:22

P.S.: Das war ich. Entweder habe ich so lange daran geschrieben, bis ich rausgeflogen bin, oder meine mentale Insuffizienz hat das Einloggen verhindert. :roll:
"Es gibt so Tage, da wehen einen die Urfragen der Menschheit an.
Was ist der Mensch? Wo kommt er her? Und warum ist er nicht dort geblieben?"

(Matthias Beltz, Skat- und Bierforscher, Autor, Jurist, Kabarettist)
Benutzeravatar
grunzquiek
 
Beiträge: 923
Registriert: 23. Sep 2005 10:19
Wohnort: schönstes Saarland der Welt!

Beitragvon Karlzberg » 18. Mär 2006 06:30

das hab ich spätestens ab dem part, "tschüs, grunzquiek" gemerkt... ;)
aber ich gebe dir voll und ganz recht, jeder soll so spielen, wie er/sie es für richtig hält, schließlich macht sich jeder so seine gedanken.
daher habe ich mir auch jegliches meckern oder zurechtweisen abgewöhnt, und mache dies nur noch auf anfrage.
man sollte das SPIEL halt nicht zu ernst nehmen, es ist und bleibt eben "nur" ein SPIEL.
auch in wettbewerben, sei es nun liga oder sonstwas, sollte man sich nicht über schwächere mit- oder gegenspieler beklagen, sie können es dann ahlt einfach nicht besser, aber sie bemühen sich doch und denken sich auch etwas bei ihrem spiel. im gegenteil sollte man es dann selber für sich ausnutzen, dass jemand schwächer spielt und sich dann auch an die riskanteren dinger trauen. meckern hilft eh nicht, und nimmt ALLEN beteiligten nur den spass am spiel.
gez.: Das einzig wahre Bier
Karlzberg
 
Beiträge: 3287
Registriert: 29. Sep 2005 23:56

Beitragvon jaybi » 18. Mär 2006 12:53

Hallo grunzquiek,

es ist eine Frage der Intention. Ein ehrgeiziger Skatspieler investiert eine Menge Zeit, Geld und Energie , um sein Spiel zu perfektionieren. Es geht ihm nicht in erster Linie darum, mit Skat Geld zu verdienen, Preisgelder sind bei entsprechender Fertigkeit und der nötigen Portion Glück ein schöner Nebeneffekt, sondern vielmehr darum, zumindest einmal im Leben eine perfekte Serie/Liste mit der optimalen Ausnutzung der eigenen Chancen nebst bestmöglichem Gegenspiel hin zu bekommen. Darüber hinaus möchte er natürlich auch mindestens einmal einen bedeutenden (Skat-)Titel gewinnen.

Ein Freizeitspieler, der sich mittels Skat entspannen will, also wesentlich weniger Energie in das Spiel investiert, wird dies nicht nachvollziehen können, da für ihn das "Spielen" im eigentlichen Sinne im Vordergrund steht, während es für den Skatsportler Passion oder gar Berufung ist (anders kann er seine hohen Ziele auch nicht erreichen) und wenn beide an einem Tisch sitzen, ist der Streit praktisch vorprogrammiert.

Da der "Skatsportler" nunmal nicht nur mit Gleichgesinnten spielen oder besser trainieren kann, dafür gibt es zu Wenige und auch zuwenig Gelegenheiten, muss er Verständnis für anders motivierte Spieler aufbringen und sollte sich mit Belehrungen (sofern nicht ausdrücklich gewünscht) und vorallem Wutausbrüchen zurückhalten.

Auf der anderen Seite wäre es schön, wenn der Freizeitspieler ein paar Ausbrüche, sofern nicht unter der Gürtellinie, tollerieren würde. Skatsportler sind keine Roboter und wenn ein raffiniert ausgedachter Plan, mit höchster Konzentration 5 Züge vorausberechnet, durch Unbedachtheit vom Partner vereitelt wird, kann er schonmal aus der Haut fahren. Das ist auch eine Temperamentsfrage und sicher nicht böse oder abwertend gemeint und ist im nächsten Spiel schon wieder vergessen.

Ich meine, dass bei gegenseitigem Verständnis füreinander durchaus schöne Runden zustande kommen können, von denen beide Lager profitieren.

Gruß
jaybi
Benutzeravatar
jaybi
 
Beiträge: 19
Registriert: 25. Sep 2005 23:33
Wohnort: Lübeck

Beitragvon Olleicke » 19. Mär 2006 02:35

Probleme entstehen dann, wenn Freizeitspieler und Turnierspieler sich mischen.

Ein miserabler Freizeitspieler, dem auch das Ergebnis egal ist, Hauptsache er selbst hat einene unterhaltsamen Abend, hat - auch als Ersatzmann - die Gepflogenheiten der Liga zu akzeptieren, wenn er da mitmacht. Und diese Gepflogenheiten sind eben, dass man sportlich, ehrgeizig und - wenn möglich - erfolgreich spielen will. Nimmt man da teil, unterwirft man sich diesen Regeln.

Genauso hat ein Turnierspieler sich beim Teekränzchen-Skat so zu benehmen, dass er seinen Mitspielern nicht den Spaß verdirbt. Da ist es vielleicht nicht so wichtig, ob ein Spiel mehr oder weniger umgebogen wird. Hauptsache, es ist nett und freundlich.

Beide Varianten haben ihre Daseinsberechtigung - nur passen sie eben nicht unter einen Hut.

Olleicke,
de private Runden immer ablehnt, es sei denn es besteht Konsens, dass ernsthaft gespielt wird - hierfür ist meist ein moderater Geldeinsatz das Mittel, das dies am besten sicherstellt
Olleicke
 
Beiträge: 296
Registriert: 27. Sep 2005 11:56
Wohnort: Berlin

Beitragvon Skatfuchs » 19. Mär 2006 14:03

Hallo,

grundsätzlich stimme ich mit dem Gesagtem von jaybi 100%ig überein!
Ich habe mir auch schon lange abgewöhnt, andere Skatspieler für deren Spielweise zu kritisieren- außer ich werde nach meiner Meinung befragt.
Manche wollen oder können es eben nicht lernen- dann sollen sie halt so spielen, wie sie es können oder wollen. Ob ich dann mit ihnen spielen will, ist eine ganz andere Frage.
Sicherlich muss man strikt trennen, um was es geht. Bei einem Mannschaftsspiel muss man schon eine gewisse Disziplin wahren, sonst geht es eben nicht!
In einer privaten Runde gelten da ganz andere Regeln, wobei im Vordergrund die Geselligkeit steht!
In so einer Runde versuchen mich meine beiden Schwiegersöhne seit Jahren mal im Skat zu schlagen- bisher ist es Ihnen leider noch nie gelungen.
Nun bin ich schon am Überlegen, ob ich absichtlich mal schlecht spiele, um Ihnen den Spass nicht zu verderben ...
Auf der anderen Seite wäre es aber auch wieder in gewisser Weise unfair und vielleicht reizt sie an dem Spiel mit mir gerade die Hoffnung, doch irgendwann einmal Sieger zu sein?!

In jedem Falle ist es ein sehr schönes und interessantes Spiel, dem es sich lohnt, seine Aufmerksamkeit zu widmen.
Aber jeder hat auch andere Ideen, Ideale oder Spleene...

Ein Gut Blatt

Skatfuchs
Ein Gut Blatt

Skatfuchs

Wer sich nach Regeln ängstlich richtet und hinter die Schablone flüchtet, den weihte nie mit seinem Kuß des Skates höchster Genius!
www.skatfuchs.eu
Benutzeravatar
Skatfuchs
 
Beiträge: 8034
Registriert: 25. Sep 2005 14:31
Wohnort: Chemnitz

Beitragvon Karlzberg » 19. Mär 2006 21:22

Skatfuchs hat geschrieben:Hallo,


Nun bin ich schon am Überlegen, ob ich absichtlich mal schlecht spiele, um Ihnen den Spass nicht zu verderben ...

Ein Gut Blatt

Skatfuchs



das erinnert mich an eine schachgeschichte, die sich mit dem damaligen weltmeister kramnik (oder lasker, oder wer es noch genau war, auf jeden fall der damalige weltmeister, sagen wir einfach, es war kramnik). jedenfalls spielte kramnik desöfteren in einer kneipe schach, um sich geld dazu zu verdienen. so spielte er dauerhaft gegen einen spieler und gewann natürlich immer. irgendwann sagte kramnik's kollege zu kramnik: "lass ihn doch mal gewinnen, sonst spielt er nicht mehr gegen dich und du gewinnst kein geld mehr von ihm". kramnik überlegte eine zeitlang über diesen vorschlag, hielt ihn aber dann auch für sinnvoll.
am nächsten tag spielte er also wieder gegen diesen einen gegner und baute absichtlich kleinere fehler ein und verlor dann schließlich das spiel.
daraufhin hörte man kramniks gegner nur noch aus der kneipe stürmend, wie er rief "ich habe den weltmeister im schach geschlagen" und ward nie wieder gesehen.
gez.: Das einzig wahre Bier
Karlzberg
 
Beiträge: 3287
Registriert: 29. Sep 2005 23:56

Beitragvon alex0282 » 19. Mär 2006 23:55

Kramnik??

LOL
alex0282
 
Beiträge: 179
Registriert: 24. Sep 2005 19:43

Beitragvon Karlzberg » 20. Mär 2006 00:12

so, hab den text nochmal rausgesucht, war natürlich keiner der herren, es war steinitz...

hier der originaltext:

Um seine finanzielle Lage zu verbessern, spielte der Weltmeister Wilhelm Steinitz regelmäßig in einem Londoner Kaffeehaus Schach-Schnellpartien um Geld. Die Beträge waren nicht so klein wie früher in Wien, meist handelte es sich um ein englisches Pfund.
Einer seiner besten Dauerkunden war ein englischer Geschäftsmann, der jedoch sehr schwach spielte, daher immer verlor. Nachdem sich dieser Spielverlauf wochenlang wiederholt hatte, überlegte ein Freund Steinitz's, ob es nicht ratsamer sei, seinen wohlhabenden Partner auch einmal gewinnen zu lassen, bevor jener das Interesse am Schachspielen mit dem Weltmeister verliere und Steinitz somit seinen besten Kunden. Diese Überlegung erschien auch Steinitz sinnvoll und er beschloss daraufhin, die nächste Partie zu verlieren. So stellte er im anschließenden Spiel seine Dame ungedeckt seinem Gegner entgegen. Als jener dies schließlich nach sechs weiteren Zügen bemerkte und die Dame schlug, gab Steinitz sofort auf. Er schob die Schachfiguren zusammen und begann, sie für die nächste Partie aufzustellen. Davon wollte sein Gegner allerdings nichts mehr wissen. Er schrie: "Ich habe den Weltmeister besiegt! Ich habe den Weltmeister besiegt!", stürmte aus dem Kaffeehaus und wurde dort nie mehr gesehen.
gez.: Das einzig wahre Bier
Karlzberg
 
Beiträge: 3287
Registriert: 29. Sep 2005 23:56

Beitragvon todo » 20. Mär 2006 01:11

Grunzquieck hat die Menschenrechte des gelegentlichen Skatspielers ja sehr schwungvoll auf die Papyrosrolle geschrieben und seine Thesen angeschlagen.

Ich habe nichts dagegen, daß es das Recht eines jeden Spielers ist, auch mal schlecht zu spielen.

Ich denke, ein Laienspieler kann auch verlangen, daß ich die Klappe halte und meine Meinung über sein schechtes Spiel für mich behalte.

Wenn mir aber im Spiel um Geld ständig die (einfach besetzte) Zehn blank gespielt wird, wenn selbst beim Grand(gegenspiel) ständig blank aufgemacht wird, wenn also Hoffnungslos-Fehler passieren, dann ist der Spaß der anderen "gebremst". (Achtung, Euphemismus!)

Ich frage mich sowieso, weshalb bei einem Denkspiel ständig der Spaß betont wird, aber das Denken außen vor bleibt.

Wenn ich ein Denkspiel betreibe, habe ich Spaß am Nachdenken. Im Internet, selbst beim Spiel um Geld, ist Denken hinderlich. Auch Mitzählen ist selten. Es muß *schnell* gehen.

Daß man nur Spaß am Schnellklicken und Schnellreizen haben kann, ist mir noch nicht aufgefallen, ich bin dafür zu unbedarft, schätze ich.

Zynische Grüße,
todo
todo
 
Beiträge: 2942
Registriert: 10. Sep 2005 00:23
Wohnort: Leipzig

Beitragvon grunzquiek » 20. Mär 2006 03:40

`nabend / Morgen! :)

Wenn jemand Skat als ernsthaften Denksport betreiben will, dann kann er sich entsprechende Mitspieler suchen. Es gibt offline und online genug Skatvereine und Skatclubs, in denen sich die Mitspieler finden lassen, sowie Ligen mit Auf- / Abstieg.
Wenn ihm das nicht reicht, und er noch mit anderen Leuten spielen will, dann muss er sich eben damit abfinden, dass nur wenige Spieler im Skatspiel ihre Berufung sehen. Da hilft auch kein Meckern und Jammern.

Toto hat geschrieben:Wenn mir aber im Spiel um Geld ständig die (einfach besetzte) Zehn blank gespielt wird, wenn selbst beim Grand(gegenspiel) ständig blank aufgemacht wird, wenn also...

Wenn jemand Skat um Geld spielt, und er es nicht verkraften kann, es zu verlieren, dann sollte er in der Lage sein, sich auf die Spielweise anderer einzustellen. Das kann bei einer Serie evt. nicht möglich sein, aber bei der nächsten Serie ist ein Grand-blank-Ausspieler vielleicht nicht vor ihm, sondern hinter ihm. Das gleicht sich aus. Wenn er sich nicht auf solche Dinge einstellen kann, dann ist er kein sonderlich guter Spieler und braucht sich nicht zu beklagen.

Doto hat geschrieben:Ich frage mich sowieso, weshalb bei einem Denkspiel ständig der Spaß betont wird, aber das Denken außen vor bleibt.

Wie kommst Du auf die Idee, dass jemand, der so spielt, wie es ihm gerade passt, der sich nicht für Eure Konventionen interessiert, der keine Lust hat, Belehrungen anzuhören und sich nicht für seine Spielweise rechtfertigen möchte, nur schnell ziel- und sinnlos Karten anklicken würde?
Wie kommst Du auf die Idee, dass jemand, der beim Spiel in erster Linie Spaß haben möchte, dabei nicht denken würde?

Vielleicht denkt er nur anders. Vielleicht auch nicht weniger und vielleicht auch nicht schlechter. Gewinnen will jeder, der Skat spielt, egal aus welchem Antrieb er es tut.

Fast alle Karten- und Brettspiele sind "Denkspiele". Bei Monopoly gibt es auch eine Weltmeisterschaft. Es wird von vielen Menschen weltweit gerne gespielt. Auch von mir, trotzdem käme ich nicht auf die Idee, ein Buch über Monopolytaktik zu lesen, wenn es denn überhaupt eins gibt. Die meisten Monopolyspieler unter Euch wohl auch nicht. Skat ist nur eins von vielen Denkspielen, nur eben hierzulande ziemlich beliebt. Wenn Ihr einem Ami erzählt, Skat sei ein Denkspiel und Poker nicht… :mrgreen:

N8!
grunzquiek
"Es gibt so Tage, da wehen einen die Urfragen der Menschheit an.
Was ist der Mensch? Wo kommt er her? Und warum ist er nicht dort geblieben?"

(Matthias Beltz, Skat- und Bierforscher, Autor, Jurist, Kabarettist)
Benutzeravatar
grunzquiek
 
Beiträge: 923
Registriert: 23. Sep 2005 10:19
Wohnort: schönstes Saarland der Welt!

Beitragvon HomerJay » 20. Mär 2006 13:09

@grunzquiek
Deinen letzten Satz verstehe ich nicht. Wieso sollte man auf die Idee kommen, einem Ami zu erzählen, Poker sei kein Denkspiel?! Ich würde mich vermutlich mehr mit Poker beschäftigen, aber dazu fehlt mir einfach die Zeit, und Skat ist halt bei weitem das einfachere Spiel (würde es in der Komplexität mit Backgammon vergleichen).
Von Monopoly habe ich keine Ahnung, würde mich aber auch nicht überraschen, wenn es Bücher über Monopolytaktik gäbe.

Um zum Thema des Strangs zu kommen: Ich habe den meisten Spaß am Spiel, wenn die Spiele, ob alleine oder GP, durch gut durchdachtes Spiel gewonnen werden. Daher spiele ich am liebsten mit guten Leuten, wo ich nach Möglichkeit was dazulernen kann. Bei schwächeren Leuten hake ich schon mal nach, was sie sich bei der ein oder anderen Karte gedacht haben, wenn jemand aber sagt, dass er prinzipiell nicht mitzähle, weil es zu mühselig sei, ist's mir dann auch egal, dann halte ich meinen Mund und hoffe auf eine bessere nächste Runde...
Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, und der Pessimist befürchtet, dass das stimmt.
HomerJay
 
Beiträge: 1743
Registriert: 21. Okt 2005 08:50
Wohnort: Frankfurt

Beitragvon grunzquiek » 20. Mär 2006 13:54

Mahlzeit! :)

Damit wollte ich zeigen, dass Skat unter den vielen Karten- und Brettspielen eben nicht der "Besonderheit" unterliegt, ein "Denkspiel" zu sein. Das ist keine Besonderheit, sondern es ist ein stinknormales Kartenspiel, wie alle anderen auch. Es gibt auch schwierigere Kartenspiele (Gruß an alle Bayern!). Ich bin mir aber sicher, dass kaum einer der hiesigen Denksportler Anstoß daran nähme, wenn jemand bei MauMau oder Monopoly nicht mit voller Konzentration bei der Sache wäre.

Zwar würde keiner der Anwesenden öffentlich behaupten, dass Skat nur für die geistige Elite der Menschheit geeignet sei (Spielverbot für Dummspieler! :x ), aber zwischen den Zeilen kann man diese Ansicht immer mal wieder erkennen oder am Spieltisch bemerken.

Tschüs!
grunzquiek (immer noch ohne "c")
"Es gibt so Tage, da wehen einen die Urfragen der Menschheit an.
Was ist der Mensch? Wo kommt er her? Und warum ist er nicht dort geblieben?"

(Matthias Beltz, Skat- und Bierforscher, Autor, Jurist, Kabarettist)
Benutzeravatar
grunzquiek
 
Beiträge: 923
Registriert: 23. Sep 2005 10:19
Wohnort: schönstes Saarland der Welt!

Beitragvon todo » 24. Mär 2006 13:52

grunzquiek hat geschrieben:Wenn jemand Skat als ernsthaften Denksport betreiben will, dann kann er sich entsprechende Mitspieler suchen. Es gibt offline und online genug Skatvereine und Skatclubs, in denen sich die Mitspieler finden lassen, sowie Ligen mit Auf- / Abstieg.


Man könnte zustimmen. Ich gebe Dir auch darin recht, daß mein gallebitterer Kommentar (oben) einigen Negativ-Erlebnissen in letzter Zeit geschuldet ist. Und wenn diese Phase vorbei ist, sieht die Welt wieder schöner aus ... (Der Winter ist ja hoffentlich besiegt und die Sonnenstrahlen heute wärmen die Seele!)

Jetzt kommt das Aber.

In den Internetskatklubs ist das Niveau nicht fortgeschritten, sondern bunt gemischt. Amateure, Anfänger und Fortgeschrittene tummeln sich dort neben Vereinsspielern. Natürlich lernen die weniger versierten Spieler mit der Zeit dazu. Dennoch ist das Verhältnis zw. Gelegenheitsspieler/Spaßspieler und Vereinsspieler gespannt. Da eben um Geld gespielt wird und Kameradschaft im Klub eben nicht die "Wettbewerbsnachteile" ausgleichen mag.

Es scheint auch so zu sein, daß herzliche Angebote, das eigene Skatspiel zu verbessern, kaum angenommen werden, obwohl um Geld gespielt wird. Ich vermute: Es ist vielen zu anstrengend, sich das Rüstzeug im Skat anzueignen, das "Skathandwerk" zu erlernen.

Nenne mich einen Meckerkopp, einen Schnösel. Damit habe ich kein Problem. Ich bin gern bereit, den Lernwilligen Tipps zu geben und mein Wissen zu teilen.

Beim Fußball muß man auch lernen, wie man Eckbälle und Freistöße schießen muß. Wer nicht mit einer Bretterwand übt und immer wieder Anlauf nimmt, bis der Ball im Dreieck landet, hat es schwer. Wer nicht dribbeln kann, hat es schwer. Wer kein Lauftraining macht, weil er ja zum Spaß spielt, der läuft hinterher.

Wenn der Trainer sagt 'Übe mal!', wird der Hinweis kaum fruchten, daß er ja nur zum Spaß spiele ...

Und es geht mir nicht darum, daß unser Fußballer den Fallrückzieher können muß!
Nein, das muß er nicht.
todo
 
Beiträge: 2942
Registriert: 10. Sep 2005 00:23
Wohnort: Leipzig

Stellung

Beitragvon Ralley » 25. Mär 2006 00:54

Ich weiss jetzt jedenfalls wieder warum ich keine Lust mehr habe Skat zu spielen.

Bin jedesmal genervt ohne Ende wenn wieder mal irgendwelche Antispieler ihr Kartenlegen als Skatspiel titulieren. Hab mir zwar auch abgewöhnt da noch was zu zu sagen aber nerven tut mich das immer noch.

Tut mir leid, aber ich habe definitiv keine Lust mehr mich mit solchen Spieler an einen Tisch zu setzen und werd das Skatspielen deswegen wohl ganz einstellen.

Es macht mir einfach keinen Spass wenn man seine Stunden damit verbringen soll irgendwelche Karten zu legen ohne darüber nachzudenken oder einen strategischen Anreiz aus dem Spiel ziehen zu können. Da spiel ich lieber Magiccards, da bin ich für meine Karten selbst und alleine verantwortlich oder ich zock Strategic Command.
Viele Grüsse aus dem Westerwald von Ralley

Panzerliga http://www.panzerliga.de/dt/index.php
Power of Politics http://www.powerofpolitics.com/
Ars Politica in Power of Politics http://www.arspolitica.de.vu//
Ralley
 
Beiträge: 138
Registriert: 30. Dez 2005 11:37
Wohnort: Dierdorf/Westerwald

Beitragvon Karlzberg » 25. Mär 2006 02:35

im endeffekt denke ich, ist es jedem selbst überlassen, ob er mit -seiner meinung nach- schwachen spielern spielen möchte, oder eben nicht.
dafür leben wir ja schließlich inner demokratie ;)
aber man sollte hierbei ein paar aspekte nicht ausser acht lassen:

- man hat auch mal als schwacher spieler angefangen
- nicht jeder spieler, den mal als schwach erachtet ist dies auch unbedingt, je nach eigener spielstärke täuscht man sich da auch mal schnell
- nicht jeder, der schlecht spielt, ist schwach, vielleicht hat er auch nur nen ganz schlechten tag

aber es stimmt schon, ich spiele auch wesentlich lieber runden mit starken spielern, und meide möglichst die schwachen.
aber manchmal ist es auch witzig gegen so rictig schlechte leute zu spielen. einmal spielte jemand gegen nen mannschaftskollegen von mir und mich folgenden grand aus der hand:

kras kr10 kr08 pias pi10 pi09 heas he10 kako kada

und das bei hoher gegenreize. und nicht einmal in vh. schließlich wunderte er sich, dass er diesen grand verlor, und meinte, dass er ohne absprache nciht zu legen sei. auch seine andere spiele und spielzüge trugen sehr zu unserem amüsement bei, so war es immer wieder witzig mit anzusehen, wie er seinem mitspieler immer die zehn blank spielen musste, sobald er die möglichkeit dazu hatte. man muss solche runden dann eben mit humor sehen und sich darauf einstellen.
aber das ist geschmackssache. wir spielen ab und an mal solche runden, reissen dabei unsere witze und machen uns über den entsprechenden spieler lustig.
ok, das ist auch nicht unbedingt fair und moralisch nicht korrekt. aber er merkt davon ja nix.

summa summarum denke ich, es ist eine frage der sichtweise.

was ich aber nciht ganz nachvollziehen kann, ist, dass man das skatspielen wegen schwacher spieler aufgeben möchte. man findet doch auch genügend starke spieler, auch bei skat-online.
gez.: Das einzig wahre Bier
Karlzberg
 
Beiträge: 3287
Registriert: 29. Sep 2005 23:56

Beitragvon JoeBuddha » 25. Mär 2006 14:43

@ ralley, ich spiele beides gern. Aber was ich nicht verstehe, warum kann man nicht auch unter starken Spielern locker spielen.

Wenn ich mir das so lese was hier so geschrieben wird kommt einem die Galle hoch.

Jeder macht Fehler und hat an sich sein eigenes System zu spielen. Trotzdem kann man doch Spass am Spiel haben und nicht sofort bei den ersten Fehlern genervt sein.
Von einem der auszog anderen das Skatspiel zu vergraulen
JoeBuddha
 
Beiträge: 206
Registriert: 23. Okt 2005 14:46

Locker

Beitragvon Ralley » 25. Mär 2006 15:22

Ich spiel immer locker, dass werden Dir meine bisherigen Mitspieler aus der community bestätigen.

Es macht mir nur keinen Spass mit Antispielern zu spielen. Hab mir ja abgewöhnt da was zu sagen oder irgendwelche Kritik an deren Spiel zu äusssern. Nur ich hab in solchen Runden keinen Spass am Spiel. Da ist nichts was mich in irgendeiner Form reizen würde und deshalb überlege ich ernsthaft mit Skatspielen ganz aufzuhören.

Werde auf jeden Fall das Spielen weiter reduzieren und nur noch gegen ausgesuchte Mitspieler eine Partie machen.

Fehler macht jeder mal .... das passiert halt, auch ich mach in letzter Zeit mehr Fehler als früher, aber wenn einige schon Fehler beim Kartenhalten machen ist für mich kein Funfaktor vorhanden.
Viele Grüsse aus dem Westerwald von Ralley

Panzerliga http://www.panzerliga.de/dt/index.php
Power of Politics http://www.powerofpolitics.com/
Ars Politica in Power of Politics http://www.arspolitica.de.vu//
Ralley
 
Beiträge: 138
Registriert: 30. Dez 2005 11:37
Wohnort: Dierdorf/Westerwald


Zurück zu Off-Topics/ Sprüche, Witze, Lästereien

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 32 Gäste