Strategie beim Preisskat

Alles, was nicht in eine andere Area passt.

Strategie beim Preisskat

Beitragvon Gerd W. » 26. Mai 2007 11:05

Hi Pinnies, ich brauche mal einen Rat.
Ich verliere in letzter Zeit überdurchschnittlich viele Spiele beim Preisskat.
3 Stück je Serie, davon vielleicht jeweils eins durch einen eigenen Fehler, die anderen durch für mich ungünstigen Kartensitz bei den Gegnern. Meist werden Spiele verloren die ich bei 18 erhalte.
Beim letzten Preisskat, wo ich noch in die Preise kam 25/6 Spiele.
So machte ich aus einem 8/0 zur Hälfte und 500 Spielpunkten ein 11/4 mit 480.
Und in der 2. Runde aus einem 12/0 zur Hälfte ein 14/2 am Ende.
Die Verlustspiele sind oft bis immer in Serie.
Ich habe auch schon mit 0/3 begonnen und dann 12/4 gespielt.
Sind solche Serien nachzuvollziehen und was könnte mein Fehler sein?
Wie kann ich versuchen das abzustellen und den Wendepunkt der Serie zu erkennen? Auch bei SO habe ich solche Serien, wo ich manchmal 30 Spiele nicht verliere und dann 3-4 nacheinander. Ist es dir schon mal so ergangen und konntest du die Ursache finden und abstellen?
Für Beiträge wäre ich dankbar.
Gerd W.
 
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Re: Strategie beim Preisskat

Beitragvon todo » 26. Mai 2007 12:27

Zunächst müßte man wissen, ob Du zwei oder drei Serien spielst.

Dann sind 3 Verlustspiele pro Liste eindeutig zuviel. 3 je Turnier (also 1,5 im Durchschnitt) wären tolerierbar, würden aber nur für Platz reichen, nicht für Sieg.

Gerd W. hat geschrieben:Ich verliere in letzter Zeit überdurchschnittlich viele Spiele beim Preisskat. 3 Stück je Serie, davon vielleicht jeweils eins durch einen eigenen Fehler, die anderen durch für mich ungünstigen Kartensitz bei den Gegnern. Meist werden Spiele verloren die ich bei 18 erhalte.


Es handelt sich wohl um Anreiz-18. Hast mal 18 geboten in Mittelhand - und dies mehrmals ...

Anscheinend kannst Du Deine Gegner und deren Reizverhalten nicht einschätzen. Nach vielen Gewinnspielen sind diese offenbar frustriert und lassen Dich "ins Messer laufen" ... Wenn dem so sein sollte, müßtest Du Dein Reizverhalten überprüfen. Nur Gegner, die fair reizen, werden akzeptiert.

Haben Deine Tischpartner den Eindruck, Du reizt alles, werden sie versuchen, Dich auch mal verlieren zu lassen. Offenbar gelingt ihnen diese Revanche.

Schönes Wochenende,
todo
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Beitragvon casasmo » 26. Mai 2007 13:41

Hallo Gerd!

Das Prpblem kenne ich auch. Diese Phasen kommen bei mir immer mal wieder, was meistens daran liegt, dass ich zu Anfang der Serien 2-3 der 18er Ansätze durch etwas schwächeres Gegenspiel gewinne und mir dann "alles" erlaube und die Ansätze zum 18 sagen immer schwächer werden. So nach dem Motto, hat schon mal geklappt, wird auch diesmal gutgehen.

Nach 2-3 Wochen besinne ich mich dann wieder auf diszipliniertes reizen, und schon sinken die Verlustspiele wieder auf ein normales Niveau. Mir fällts dann zwar schwer die "Bländeransätze" zu ignorieren aber es geht.

Das ist bei mir jedenfalls der Grund. Und wie mein Vorredner schon sagte: Wenn man relativ schnell bei 12:0 steht lauern die Gegner auf ein Kaputtes und passen schon mal mit nem Blatt bei dem sie unter normalen Umständen 18 gesagt hätten.

Prüfe dich selbst ist also das Motto.

Liebe Grüße

casasmo
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Beitragvon Karlzberg » 26. Mai 2007 14:16

ich lauere beim preisskat auch immer darauf, dem gegner eins umzudrehen. bringt mir nämlich mehr, als selbst eins zu gewinnen. da passe ich schonmal gern nen grandansatz mit 4 und versuche, nen null (nicht mal ouvert) umzubiegen.

aber mal ernsthaft:
wenn die gegner schlecht stehen, ist es klar, dass man gegen ende eher aufläuft. die wollen dann nämlich das abreizgeld sparen. die laufbremse wird nur eher selten reingehauen, beim preisskat, ist ja auch total unnötig. es kann einem letztlich auch sch***egal sein, wie ein konkurrent am tisch spielt. im gegensatz zu ligawettbewerben zählt nämlich nur das eigene ergebnis.

folglich sind die verlustspiele allein auf den spieler selbst zurückzuführen.
wenn man noch kein vollkommen ausgereifter spieler, passieren solche dinge nunmal. da hat man dann auch mal phasen zwischendrin, in denen garnichts wirklich zusammenläuft. ausser wirklich allen schlechten dingen:
- das kartenglück ist nicht wirklich da
- man spielt selbst unkonzentriert
- man überschätzt sich
- man unterschätzt die gegner
- man macht drückfehler
- usw., usf.

oftmals also eine reine kopfsache. dann sollte man meist ne kleine pause einlegen und warten, bis man mental wieder da ist.
ein weiterer grund: casasmo hats bereits angedeutet: wenn man anfangs viele spiele gewinnt, glaubt man an eine art lauf. man denkt also, man könne alles reizen und würde alles gewinnen. dem ist aber oftmals nicht so. man muß dann konzentriert bleiben und einfach vernünftig weiterreizen. man muß ja nicht jedes turnier gewinnen, ein guter preiplatz sollte das jedes mal das ziel sein. bringt unter dem strich auch mehr.

der wichtigste punkt:
man muß seine gegner einschätzen können. sind es "ehrliche" reizer? werden sie arg defensiv, wenn sie keine chance mehr haben? sind sie mißgünstig? wie gut sind sie im gegenspiel? machen sie hebereizungen? was sind bevorzugte aufspiele, etc.? dementsprechend muß man sein reizverhalten anpassen.
gerade, wenn man spiele gehäuft gegen ende verliert, liegt der verdacht nahe, dass man die gegner noch nicht richtig durchschaut hat.
gez.: Das einzig wahre Bier
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Beitragvon Gerd W. » 26. Mai 2007 16:35

@todo @casasmo @karlzberg
Kann alles so sein, wie ihr sagt, allerdings kann ich versichern dass ich fair reize. Missgünstige, die eins verloren haben und dem Tischbesten einen verlieren sehen wollen gibt es genug. Das sagen sie auch unverhohlen. Du kannst auch mal einen verlieren. Aber planen können sie das nicht und schon gar nicht mehrmals nacheinander, oder doch?
Mich interessiert aber auch warum das immer mehrere hintereinander sind. Gibt es ein Gesetz der Serie oder liegt es einfach nur daran, dass man ein verlorenes zurückholen will wenn auch nicht kann.
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Beitragvon casasmo » 26. Mai 2007 17:12

Das hast du glaub ich schon richtig erkannt Gerd.

Wenn es auch meist unbewusst abläuft, man versucht oft nen verlorenen wieder reinzuholen. Das funktioniert natürlich nie, aber der Versuch ist ja nicht strafbar, sondern wird dann bestraft.

Achte in nächster Zeit enfach mal auf dich selbst vielleicht gewinnst du dann neue erkenntnisse.

Liebe Grüße

casasmo
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Beitragvon Karlzberg » 26. Mai 2007 19:14

casasmo hat geschrieben: man versucht oft nen verlorenen wieder reinzuholen. Das funktioniert natürlich nie



bei mir klappt das oft genug.

mehrere hintereinander verlieren deutet darauf hin, dass man zu sehr den verlorenen hinterhertrauert. spiel verlieren, abhaken, weitermachen.
die andren von mir angesprochenen punkte stimmen ebenfalls noch gut zu der situation.

im skat ist es weder pech, noch gesetz der serie, sondern schlichtweg unvermögen. klingt hart, ist aber so.
man kann mal die eine oder andre schlechte serie haben. das ist dann wirklich mal pech. wenn es aber dauernd vorkommt, oder gehäuft hintereinander, muss man sich eben gedanken machen.
man hat halt mal phasen, in denen nichts zusammenläuft, das schlägt sich bei den meisten mental nieder, wodurch sie dann zusätzlich schlecht)(er) spielen.
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Beitragvon Gerd W. » 5. Jun 2007 16:53

Habe gerade 3 hintereinander verloren bei SO, träge und vollge essen, habs Bettels schon erzählt. Um dann 19 hintereinander zu gewinnen. Wie kommen solche Serien nun zustande? Immer die gleichen Gegner übrigens, keine schlechten. 42 Spiele wurden gespielt, glaube ich, wobei ich bei den ersten 10 keins gewonnen habe. Nur diesmal umgekehrt wie oben, erst verloren dann gewonnen. :?
Gerd W.
 
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Beitragvon Skatfuchs » 8. Jun 2007 10:25

Hallo Skatpinnies,

das Problem wurde hier schon angesprochen.
Auf der einen Seite gibt es ein ganzes Stück Kartenglück, was wir als "Lauf" oder "Pechsträhne" bezeichnen. Auf der anderen Seite darf man sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen und versuchen, die Karten zu zwingen.
So reizt und spielt man dann leider unüberlegt und hätte das wohl besser sein lassen.
Ich habe erst gestern im Verein ein solches Verhalten von einem sonst gut spielenden Skatfreund an meinem Tisch gesehen. Er verlor zügig drei Spiele zu Beginn der Serie wegen eines schlechten Kartenstandes (einmal hatte ich auch 5 Trümpfe dagegen, habe aber bis 24 gereizt) und sicherlich eines guten Gegenspieles. Er versuchte dann das Glück zu erzwingen und endete bei 11:9 Spielen! :oops:
Er hatte zu tun, dass er die Liste nicht als Negativliste abschloss, was ihm in seinem langen Skatleben noch nie passiert wäre!
Ein Gut Blatt

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Wer sich nach Regeln ängstlich richtet und hinter die Schablone flüchtet, den weihte nie mit seinem Kuß des Skates höchster Genius!
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Beitragvon Ekel Alfred » 8. Jun 2007 13:02

Wie das so ist, manchmal hat man fast nur einfache Spiele wo man nach Schema F vorgeht und gewinnt. Das fängt schon beim reizen an, hat man nur klare Spiele und sonst nur Schrott kann man nicht viel falsch machen.
Anders sind die Runden in denen man schwierige Spiele zu Hauf bekommt, verliert man hier , insbesondere wenn man nachdem Spiel erkennt es war eigene Schuld, kommt es schon mal vor das man genervt ist und weitere Spiele verliert. Sei es man reizt zu riskant , oder man macht Spielfehler. Solche Tage kennt wohl jeder , da fehlt einem die letzte Konzentration, weil man mit seinen Gedanken woanders ist.
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Beitragvon Gerd W. » 9. Jun 2007 01:17

Mir gelang heute (gestern) beim Preisskat eine einmalige, nie dagewesene Serie:
2058 Punkte
1148 Spielpunkte
17/0 Spiele
Und trotzdem wurde der Gesamtsieg in der zweiten Runde (gesetzt) nur durch ein hochriskantes Kreuz ohne 4 im vorletzten Spiel sichergestellt, nachdem der zweite nach 1/4 noch mit 14/4 in Schlagdistanz kam. Die im Forum erarbeitete Technik kam mir dabei in der ersten Runde zugute. Weniger in der zweiten, wo ich einen riskanten Grand verlor, wo ein Farbspiel fast unverlierbar war. Vielen Dank auch an First und alexxx, die mit nachmittäglichen Trainingsspielen zu dem Erfolg mit beitrugen.
Gerd W.
 
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Beitragvon __Grüneneun __ » 5. Jul 2007 12:22

Gerd W. hat geschrieben:Mir gelang heute (gestern) beim Preisskat eine einmalige, nie dagewesene Serie:
2058 Punkte
1148 Spielpunkte
17/0 Spiele
Und trotzdem wurde der Gesamtsieg in der zweiten Runde (gesetzt) nur durch ein hochriskantes Kreuz ohne 4 im vorletzten Spiel sichergestellt, nachdem der zweite nach 1/4 noch mit 14/4 in Schlagdistanz kam. Die im Forum erarbeitete Technik kam mir dabei in der ersten Runde zugute. Weniger in der zweiten, wo ich einen riskanten Grand verlor, wo ein Farbspiel fast unverlierbar war. Vielen Dank auch an First und alexxx, die mit nachmittäglichen Trainingsspielen zu dem Erfolg mit beitrugen.


@Gerd & all: Was ist mit dem Fettgedruckten ( Schlagdistanz 1/4 14/4) usw. gemeint, mit welcher "Technik" hast Du Dich hier im Speziellen beim Kreuz ohne 4 gerettet? ( falls Du Dich zufällig noch an das Spiel grob erinnern kannst, oder ist hier im Forum ein ähnliches Beispiel abgedruckt, die diese Technik zur Anwendung brachte???)

Danke und Gruss-G.
__Grüneneun __
 

Beitragvon Klaus69 » 5. Jul 2007 13:39

@Grüneneun

( Schlagdistanz 1/4 14/4)
Hiermit ist gemeint, das der Spieler mit einem gewonnenen und 4 verlorenen Spielen gestartet ist.
Am Ende der Liste hat er 14 Spiele gewonnen und 1 verloren.

Gruß Klaus
Klaus69
 
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Beitragvon Gerd W. » 5. Jul 2007 16:27

Die Technik kam mir bei dem Spiel ohne 4 nicht zugute, eher der günstige Kartensitz. Mit der Technik meinte ich insbesondere die Regeln von Kannnix18 für das schnelle Erkennen von Spielen und das Erkennen von diversen unverlierbaren Spielen, vor allem Grands, die manche die das nicht kennen nicht oder als Farbspiel spielen. Da verweise ich auf die entsprechenden Beiträge von Kannnix18.
Erwähnenswert sind einzig und allein die 1145 Spielpunkte, da ein alter und erfahrener Kämpe am Tisch sagte, dass er noch nie in seinem Leben eine so hohe Spielpunktzahl geschrieben habe. Die 17 Spiele und die ü. 2000 Gesamtpunkte sind dagegen eher häufiger anzutreffen.
Gerd W.
 
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