Gestern morgen musste ich leider feststellen, dass Primeln zwar schöne Blüten haben, aber weder schmackhaft noch überhaupt für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Wenn die überhaupt nach etwas schmecken, dann nach Holz. Nach unbehandeltem Holz zwar, aber trotzdem holzig. Ich habe zwar nur ein kleines Blättchen gekostet, aber da ist auch mit Gewürzen nichts zu machen. Interessanter sind da schon ein paar Zimmerpflanzen. Die Kakteen und noch ein paar andere Pflanzen haben saftige fleischige Blätter, die sehen schmackhaft aus, vielleicht sind die gut zu braten. Den Gummibaum würde ich eher zu Salat verarbeiten. Ich habe dann doch erstmal ein Büschel Schnittlauch mit Marshmellows als Vorspeise zu mir genommen, ehe ich mir ein üppige Mahlzeit zubereitet habe
.HÖHÖHÖ!
Die Leute, die das jetzt lesen, glauben wahrscheinlich, ich würde mich von Blumen, Zimmerpflanzen und Dachlatten ernähren und müsste dringend in eine Klappsmühle in die geschlossene Abteilung eingewiesen werden. Muss ich aber nicht, weil ich nämlich nicht allgemeingefährlich bin! Normalerweise.Doch zurück zum Thema: Primeln sind außen hui und innen pfui, wie man so sagt. Was hat das für einen Sinn? Mit den bunten Blüten locken sie die Bienen an, das lohnt sich schonmal sexuell. Wegen des faden Geschmacks sind die vor Pflanzenfressern relativ sicher, es sei denn die wären kurz vorm Hungertod. Das klingt alles vernünftig.
Es gibt aber auch Pflanzen, die genau gegenteilig sind, die sehen nach nix aus, schmecken aber prächtig. Wie können Schnittlauch, Kümmel, Marshmellows und Knoblauch in der freien Natur trotzdem überleben? Ich sehe vor meinem inneren Auge, wie sich ganze Horden von Ziegen und Kühen auf ein paar Schnittlauchhalme stürzen, sogar ein alter Ochse trottet aus seinem Stall, um etwas von den Leckerbissen abzubekommen. Das ist doch kein brauchbares Überlebenskonzept, wenn man gleich gefressen wird! Wie haben die es überhaupt geschafft, zu überleben?
Ich vermute, dass sie das über die Anzahl der Samen bewerkstelligen. Marshmellows gehören vielleicht doch nicht in die Gruppe, die gibt es meines Wissens nicht wildwachsend, die vermehren sich nur in Gefangenschaft.Wie sieht das bei Menschen aus? Das sind Allrounder: Die Häßlichen bemühen sich, darum, "innere Werte" zu zeigen, wenn die auch tatsächlich vorhanden sind, haben sie gute Chancen auf eine langandauernde zwischenmenschliche Beziehung, weil wo kein Lack ist, kann er auch nicht wegbröckeln. Aufgefressen werden sie auch mit inneren Werten nicht, das ist schonmal ein Vorteil gegenüber Pflanzen. Den Schönen reicht schon das Äußere, um sich zu vermehren, aber wenn irgendwann der Lack ab ist, dann sieht es düster aus. Eine abgeblühte Primel kommt in den Kompostbehälter.
Aus irgendeinem Grund ist die Kombination Schönheit und innere Werte ziemlich selten. Wenn man erst Wert auf eigene innere Werte legt, beziehungsweise sich solche anzueignen versucht, wenn das Äußere schon deutlich verfallen ist, kann es schon zu spät sein, zumindest ist es dann schwer, sich umzustellen. Also besser schon damit anfangen, wenn man noch gut aussieht!
Tschüß!
grunzquiek
