Seite 1 von 1

Skatus interruptus

BeitragVerfasst: 3. Dez 2022 00:34
von grunzquiek
'nabend! :)

Da ich beruflich immernoch mit einem Detailproblem bei der Generierung eines neuen Urknalls beschäftigt bin, nach meinen Berechnungen, wird nur ein leises *plop* zu hören sein, aber damit brauche ich beim obersten Schöpfer garnicht erst anzutanzen, bei einem Urknall erwartet der schon ein ordentliches *BUUUUUUMMMMMMM!!!!* oder zumindest einen lauten Knall und kein leises *plop*, ein neues Universum mit allem drum und dran zu erschaffen, ist ja schließlich kein müder Furz, so dass ich in letzter Zeit eher wenig zu den wirklich wichtigen Dingen des Lebens wie Skat und Fußball gekommen bin, habe ich da etwas Nachholbedarf.

Fußball ist erstmal aufgeschoben die SV Elversberg spielt erst Mitte Januar wieder, mein nächster Jubel muss also noch etwas warten, deswegen habe ich schon daran gedacht, mal wieder etwas Online-Skat zu spielen. Das Problem dabei: Was mit dem Vorsatz "etwas Skat spielen", anfängt, wird allzu oft zu einer zeitraubenden, genauer schlafraubenden, Angelegenheit, die dazu führt, dass ich nach nichtmal einer halben Mütze Schlaf mit halbgeschlossenen Augen aus dem Bett krieche.

Wie lässt sich das vermeiden? Ich fürchte, das geht garnicht, ohne dass der Spaß ein frustrierendes und somit den vorangegangenen Spaß wieder neutralisierendes Ende nimmt. Das geht also korrekterweise erst wieder im nächsten Urlaub, da kann ich wieder spielen, bis mir die Buben und Asse zu den Ohren rauskriechen.

So, da bin ich nach der kurzen Einleitung auch schon beim Thema:

Wie kann man mit dem Skatspielen aufhören, damit es nicht zu einem unbefriedigten Gefühl führt?

Früher, in meiner Jugendzeit, in der Kneipe war das klar: Wenn die Mitspieler vom Stuhl gerutscht sind, ihre Karten doppelt gesehen haben oder sie nicht mehr richtig festhalten konnten und auch kein Ersatzmitspieler verfügbar war. Wenn die Kneipe geschlossen wurde, war das noch kein Beendigungsgrund, irgendeine Kneipe, in der das Skatspielen erlaubt war, war fast immer offen.

Aber beim online-Skat? Ich habe festgestellt, dass da auch zu einer gewissen Nachtzeit allmählich die Mitspieler ausgehen, auch wenn in der Anwesenheitsliste noch welche angezeigt werden, sind da wohl schon einige eingeschlafen. Spätestens wenn ich 20-30 Minuten alleine am Spieltisch auf Mitspieler gewartet habe, gehe ich normalerweise auch, da habe ich immerhin das gute Gefühl, dass ich es länger ausgehalten habe als die anderen, das ist ja auch eine Art Sieg. Dafür braucht man aber viiiiel Zeit, geht es auch kürzer?

Ich spiele in den letzten 1 oder 2 Jahren meistens weniger als 100 Spiele, weil ich danach nur noch zu Zombieskat fähig bin, aber so ganz befriedigend ist das nur, wenn mein Kontostand annehmbar gestiegen ist oder ich Leuten, die eigentlich besser spielen können als ich, eine ordentliche Verlustserie eingebrockt habe, was nicht alle Tage vorkommt. Ansonsten bleibt da ein schaler Nachgeschmack, den ich erstmal runterschlucken oder -spülen muss.

Also ein echtes wirksames Konzept für einen befriedigenden Skatus interruptus habe ich nicht. :gruebel:

Tschüs!
grunzquiek

Re: Skatus interruptus

BeitragVerfasst: 6. Dez 2022 06:53
von Kartenkopf_A_Mozart
Ich denke, dass coitus interruptus besser ist als skatus interruptus.

Re: Skatus interruptus

BeitragVerfasst: 31. Jan 2023 06:00
von spock2009
Um die Nicht-Lateiner ins Boot zu holen:
coitus interruptus heißt glaube ich soviel wie "Ein Herz für Kinder" und
skatus interruptus soviel wie "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel".

In beiden Fällen ist das drastisch abrupte Unterlassen der Tätigkeit höchst unbefriedigend. Im Fall des Coitus bietet die Natur selbst eine befriedigendere Alternative für das Ende an. Im Fall des Skatus stellt sich daher lediglich die Frage, welches Ereignis einer Climax am nächsten kommt?

Re: Skatus interruptus

BeitragVerfasst: 9. Feb 2023 19:20
von grüne Sau
ihr wisst schon dass es im Lateinischen kein k gibt?!

Re: Skatus interruptus

BeitragVerfasst: 16. Feb 2023 07:55
von spock2009
Waren die Römer denn nicht die bösen Erfinder des K-Freitag?

Die Frage ob C sprachlich "Kaa" oder "Zeh" gesprochen wurde fand ich auch schon immer spannend. Zugegeben klingt Zäsar besser als Käsar :grinsevil: und Zizer für die Erbse besser als Kiker :tach: ...

... andererseits ist Caesar doch ein Führertitel und wenn man ae nicht als ä liest (und die Römer hatten ja auch kein "ä") wird aus ae (also a-e) von der Aussprache her "ei" und Caesar liest sich Kaiser. Das würde erklären, warum wir später Herrscher "genauso" genannt haben.

... und haben wir nicht die Römer missverstanden und angeblich Kicher statt Cicer verstanden, woraus dann (der Geschchte nach) Kichererbse (also Erbsenerbse) wurde? Zizer ist mit Kicher aber kaum zu verwechseln, Kiker hingegen schon...

Ob daher auch der Pottenkieker (hochdeutsch: Dibbegugger) kommt und der damit artverwandte Kiebitz :-)