Tag!
Ausnahmsweise mal wieder etwas Politisches, weil mir dabei die Galle hochgekommen und noch nicht wieder weg ist. Ich hatte mal wieder Gelegenheit, mich mit zwei Friedensbewegten (m/w) zu unterhalten, wie wir auf das uralte Thema gekommen sind, weiß ich nicht mehr, aber ich war's bestimmt nicht: Sollte man Kindern Kriegsspielzeug schenken?
Ich: "Ja. Vor ein paar Jahren wäre von mir ein klares Nein gekommen, aber die Lage hat sich geändert. Es ist ganz gut, dass sich die Kinder daran gewöhnen, dass es wieder einen richtigen Krieg geben könnte, damit sie freiwillig zur Bundeswehr gehen."
Gegenseite unisono, wie von einer uralten Schallplatte: "Es darf nie wieder Krieg geben!"
Da hat meine Gallenblase schon erste Zuckungen bekommen:
"Ob es Krieg gibt oder nicht, entscheidet der Angreifer."
"Nicht unbedingt."
"Das heißt dann, dass man gleich am Anfang die weiße Fahne hissen muss."
"Vielleicht doch nicht."
"Wenn mir jemand meinen Besitz und meine Freiheit wegnehmen will, dann bin ich auch ganz persönlich bereit, ihn abzumurksen. Lieber rot als tot ist nichts für mich."
Damit war das Thema beendet. Die können ruhig wissen, dass ich nicht die richtige Gesinnung habe.
Zwar nicht so primitiv, aber ähnlich laufen die meisten Gespräche zu dem Themenbereich, wenn die Leute verschiedene Einstellungen haben.
Da kommen manchmal noch ein paar Argumente, die sich immernoch anhören wie "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin!" oder "Warum sollte uns jemand angreifen, bei uns gibt es nichts zu holen?", in abgeänderten Versionen.
Dass es in der ganzen Weltgeschichte jede Menge Kriege gegeben hat, nur um den Machtbereich zu vergrößern, oder weil jemand als Eroberer in die Geschichte eingehen wollte oder weil jemand seine Religion anderen mit Gewalt aufzwingen wollte oder weil jemand ein Konkurrent bei irgendwas war, hat denen noch niemand erzählt. Ich wünsche mir, dass beim Geschichtsunterricht noch ein paar Jahrtausende vor dem Dauerthema 3. Reich und Holocaust ausführlich behandelt werden. Das war jedenfalls bei mir das Dauer- und Hauptthema, das von jedem Geschichts- oder Deutschlehrer erneut intensiv durchgekaut wurde, bis es uns zu den Ohren rausgekommen ist. Gespräche über die Kriegszüge, Vorgeschichte und Motivation von Alexander DEM GROßEN, den noch heute verehrten Herren Cäsar, Karl DEM GROßEN, Napoleon, Mohamed und vielen anderen Aggressoren, sind nur ansatzweise vorgekommen, das musste ich mir größtenteils selber anlesen.
Wenn jemand der Meinung ist "Lieber rot als tot" und weiße Fahnen bei der Bundeswehr verteilen oder sie gleich ganz abschaffen will, dann kann ich das als persönliche Meinung akzeptieren, aber dann sollte er auch deutlich sagen, dass er gegen einen Angriff keine Verteidigung möchte und nicht drum herumeiern. Für mich ist das nichts.
Tschüß!
grunzquiek