So stelle ich mir das Leben der Zukunft vor:
Neulich, ich bin gerade mit meinem lactosefreien Fahrrad die 20 km zum Biomarkt gefahren, um dort Chia-Samen und Cashewnüsse aus fairem Handel zu kaufen, da ist mir doch glatt mein Jutebeutel vom Lenker gerutscht, hat sich zwischen der Kette und den Birkenstocksandalen verfangen, so dass ich gerade noch auf dem Standstreifen der 30-km/h-Autobahn zum Stehen gekommen bin. Die Kette war ab, und alleine konnte ich das mit meinem Soziologie-Abschluss nicht richten. Mit dem iPhone den ADFC zu rufen, um mir ein Abschlepprad zu rufen, ging nicht, weil ich es die ganze Zeit in der Tasche hatte, so dass der Sonnenkollektor nicht den veganen Akku laden konnte.
Ich habe mich also auf den Standstreifen gesetzt, das iPhone neben mir in der Sonne, und begann, in der Wartezeit meine tägliche Meditation einzuleiten, als zufällig ein Juchtenkäfer vorbeikam, der noch nicht umgesiedelt worden war! Welch ein Glück, ich konnte es kaum fassen! Ich musste etwas tun, und zwar sofort, wer weiß, wie lange der Käfer neben der Autobahn noch überlebt hätte! Ich nahm ihn also vorsichtig in die Hände, hielt einen anderen Radfahrer an und bat ihn, die Feuerwehr zu informieren, damit die sich um den Käfer und seine sichere Umsiedlung kümmern könne.
Da sprach der Käfer zu mir: "Oh Dummbatz, lasse er mich sofort los! Ich bin auf der Wanderschaft und suche die legendäre Autobahn, um mich in dieser Gefahr zu beweisen, um Ruhm und Ehre zu erlangen und von allen Juchtenkäfern als der Mutigste anerkannt zu werden!" Natürlich habe ich ihn losgelassen, ist ja schon ein starkes Stück, was man sich von so einem blöden Käfer anhören muss. Aber irgendwann werden die Käfer auch so wie wir, wenn die so weitermachen.