MonsieurL hat geschrieben:Es ist letztlich der Wille des Volkes, also von uns allen, keine seriösen und fähigen Politiker zu bekommen, da wir sie in keinster Weise unterstützen. Denn um sie zu unterstützen, müssen wir sie erstmal erkennen. Und das erfordert Mühe. Dafür müssen wir uns mit Politik und Politikern beschäftigen. Das aber will die große Mehrheit garnicht. Sie meckert lieber ununterbrochen und unterschiedslos an jedem rum. Ist ja auch viel einfacher und bequemer....
Der Witz dabei ist, dass uns die zarten Pflänzchen der Besserung nicht mal auffallen. Wir pflegen stattdessen viel lieber unsere althergebrachten Vorurteile. Dabei hat, um Dein Beispiel aufzugreifen, die Zahl der nicht eingehaltenen Wahlversprechen in den letzten Jahren deutlich abgenommen....
Denn Schröder ging nicht nur der Wille des Volkes am Arsch vorbei, den hat noch nicht mal der Wille seiner Partei interessiert.
Aber warum sollten wir auf so einen unmaßgeblichen Scheiß überhaupt achten. Am Ende bleibt ja doch alles, wie es ist. Jo, kann man dazu nur sagen, das wird so sein. Und zwar genau deshalb, weil wir die kleinen Fortschritte nicht zu würdigen wissen. Weil wir sie nicht schätzen und unterstützen und gegen diejenigen verteidigen, die den mühsamen und langen Weg kleiner Schritte durch schnelle und einfache Lösungen ersetzen wollen.
Wir bürden den Politikern gern alle Lasten auf, die wir selbst nicht tragen mögen. Auch die Last, für die Bewahrung der Demokratie einzutreten. Die Demokratie aber können nur wir selbst erhalten und gerne auch verbessern. Sehr gerne sogar. Ich bin z.B. auch ein großer Freund von mehr Mitbestimmung und Volksentscheiden. Aber bei der Scheißegalhaltung, die weite Kreise zur Zeit an den Tag legen, wage ich im Moment nicht, auf Besserung zu hoffen. Ich wäre schon heilfroh, wenn der Status Quo gehalten werden könnte. Wenn es ein bisschen mehr sein soll, dann müssten schon ein paar Leute mal langsam aufwachen und schauen, welchen Beitrag sie leisten können. Ganz im Sinne von dem, was Schelldaus hier geschrieben hat. Es sind die kleinen Dinge, die die Welt verändern.
HomerJay hat geschrieben:Aber nennt mir doch bitte mal spontan nur 5 (fünf) Staaten auf dieser Welt (es gibt insgesamt knapp 200), wo es besser läuft. Na?
mr.kite hat geschrieben:...Dies war möglich, weil sich zwei ähnlich starke Lager gegenüberstanden, die auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen waren. Dieser Patt wurde mittlerweile aufgekündigt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund zählt im Jahr 2015 gerade noch 6 Millionen Mitglieder von potentiell 40 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Ein paar Kleinspartengewerkschaften (Zugführer; Flieger) außen vor sind das gerade einmal 15%. Die Arbeitgeber sind nicht so blöde; sie treten weiterhin als Einheit auf. Wen wundert es da, wenn am Ende bei den Verhandlungen meist die Arbeitgeber gewinnen? Übrigens: Von den 6 Millionen DGB-Mitgliedern sind nur 2 Millionen weiblichen Geschlechts. Dieses Engagement spiegelt sich dann auch in der Bezahlung wieder.
grunzquiek hat geschrieben:HomerJay hat geschrieben:Aber nennt mir doch bitte mal spontan nur 5 (fünf) Staaten auf dieser Welt (es gibt insgesamt knapp 200), wo es besser läuft. Na?
Ich kenne mich zwar mit der Politik in anderen Ländern wenig aus, aber mir fallen auf Anhieb ein paar Staaten ein, in denen ich lieber leben würde, wenn ich hier nicht so tief verwurzelt wäre und die Landessprache spräche: Schweiz, Kanada, Australien, Norwegen, Schweden, Dänemark.
grunzquiek hat geschrieben:Ich bin nicht der Meinung, dass sich etwas gebessert habe, die Regierung Schröder / Fischer war nur ein heftiger Ausrutscher, wie es ihn in dieser Republik noch nicht gegeben hatte ...
Als klar wurde, dass es dafür eine Quittung der Wähler geben würde, wollte es dann niemand mehr gewesen sein. Typisch für die Typen.
grunzquiek hat geschrieben:Bei solchen Ergebnissen ist es vergebene Mühe, solche Politiker kennen und erkennen zu wollen. Es ist nicht der Wille des Volkes, keine fähigen und seriösen Politiker zu bekommen, es sind unter dem Spitzenpersonal einfach keine da.
grunzquiek hat geschrieben:Einen eifrigen Plakatekleber von der Sorte habe ich mal persönlich kennengelernt. Er hatte über "Beziehungen" einen netten Job im öffentlichen Dienst bekommen und als er erzählt hat, wie das abgelaufen ist, hätte ich ihm am liebsten eine gescheuert.
grunzquiek hat geschrieben: Den Gipfel der Dreistigkeit leistete sich damals (2006, schon mit SPD/CDU/CSU-Regierung) Herr Müntefering: "Wir werden als Koalition an dem gemessen, was in Wahlkämpfen gesagt worden ist. Das ist unfair." Mit dem, was dieser Herr unter Demokratie versteht, und was von den meisten Wählern hoffentlich auch nicht akzeptiert wird, möchte ich nichts zu tun haben. Ich gehe davon aus, dass seine Spitzengenossen ebenso denken wie er, sich aber nicht trauen, es zu sagen.
Ich sehe da überhaupt keinen Fortschritt bezüglich Ehrlichkeit und Seriosität. Ehrlich war die Aussage des Herrn M. wohl, aber seriös sicher nicht.
grunzquiek hat geschrieben:Ich vermute, das es erst dann eine wesentliche Änderung zum Besseren geben kann, wenn SPDCDUCSUGRÜNEFDP keine Mehrheit im Bundestag haben, oder wenn durch eine wundersame radikale Änderung beim künftigen Parteinachwuchs neue Möglickeiten entstehen. Eine so deutliche Änderung der Mehrheitsverhältnisse im Bundestag werde ich wohl wohl kaum noch erleben. 50 Jahre braucht's dafür bei der Mentalität der meisten deutschen Wähler schon noch. Die Deutschen behalten lieber das, was sie haben, auch wenn es hundsmiserabel ist, solange sie nicht hungern müssen, ein Dach über dem Kopf haben, ein Auto und eine Autobahn ohne Tempolimit und ein große Auswahl an Doku-Soaps und Casting-Shows.
HelAu hat geschrieben:Wirklich gute Politiker sind bei dem heutigen System praktisch undenkbar. Ein Spitzenpolitiker steht genauso in der Öffentlichkeit wie ein Fussballnationalspieler, hat ein Vielfaches der Verantwortung und bekommt nur einen kleinen Bruchteil des Gehalts.
Auch ein Manager kommt in dem Vergleich viel viel besser weg, somit muss man sagen dass ein Politiker heutzutage einfach unfähig ist sich in der Wirtschaft durchzusetzen und deshalb sein Heil in der Politik sucht.
grunzquiek hat geschrieben:HomerJay hat geschrieben:Aber nennt mir doch bitte mal spontan nur 5 (fünf) Staaten auf dieser Welt (es gibt insgesamt knapp 200), wo es besser läuft. Na?
Ich kenne mich zwar mit der Politik in anderen Ländern wenig aus, aber mir fallen auf Anhieb ein paar Staaten ein, in denen ich lieber leben würde, wenn ich hier nicht so tief verwurzelt wäre und die Landessprache spräche: Schweiz, Kanada, Australien, Norwegen, Schweden, Dänemark.
HomerJay hat geschrieben:Schweden, Dänemark, Norwegen: Gut, die Skandinavier sind Beispiele, wo es tatsächlich sehr gut läuft. Hatte noch Island erwartet.
HomerJay hat geschrieben:Schweden, Dänemark, Norwegen: Gut, die Skandinavier sind Beispiele, wo es tatsächlich sehr gut läuft. Hatte noch Island erwartet.
HomerJay hat geschrieben:Schweiz, Australien: Wie bitte???
Kanada: Gibt es außer Justin Trudeau noch mehr Positives? Waren in der Vergangenheit doch eher als Schoßhündchen der USA aufgefallen. Siehe gemeinsame Krie... militärische Interventionen.
mr.kite hat geschrieben:Kannst Du das mit der Schweiz und den Australiern näher erläutern? Ich gehe davon aus dass den meisten hier diese Beweggründe nicht ersichtlich sind.
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