Gerade eben bei nuhr im Ersten:
Der Herr Nuhr macht sich über deutsche Autobahnen lustig: "Wie Lochstreifen, ein Loch neben dem anderen"
Das kann ich als Vielfahrer garnicht bestätigen, ganz im Gegenteil: Wo gestern noch alles in bester Ordnung war, ist auf einmal ein Fahrstreifen gesperrt, stehen auf einmal kilometerweit Baken, weil dort schon in wenigen Jahren die Fahrbahn erneuert werden soll.
Mit einem anderen Spruch hatte Herr Nuhr vollkommen Recht: Die Bauarbeiter haben sich bei der Work-Life-Balance für Life entschieden oder arbeiten im Homeoffice, jedenfalls nicht auf der Baustelle.
Allerdings habe ich vor ein paar Jahren ein wahres Wunder erlebt, ich wusste vorher nicht, dass so etwas hierzulande möglich ist, ich war total nüchtern, wach und auch sonst geistig anwesend:
Ich bin abends (bei Nachtarbeit) an der Auffahrt meiner hauptsächlich genutzten Autobahn vorbeigefahren und habe gesehen, dass sie gesperrt war. Ein paar Stunden vorher war sie noch offen. Ich habe schonmal angefangen, mich zu ärgern, damit die Wut schon voll da ist, wenn ich die Autobahn bei der Arbeit benutzen muss bzw. eigentlich müsste. Ich habe die Autobahnstrecke später halt umfahren, ging ja nicht anders. Irgendwann am frühen Morgen habe ich gesehen, dass die Autobahnauffahrt in diese Richtung offen ist, also bin ich da mal draufgefahren, habe aber schon damit gerechnet, dass ich irgendwo an einem Autobahnende lande und warten muss, bis mich die Polizei zurückbegleitet. Egal, ich hatte noch ein paar Stunden bis Feierabend und sonst nichts mehr planmäßig zu erledigen. Wenn noch was dazukommt, muss das halt ein Kollege erledigen.
Ich bin auf eine frisch asphaltierte Fahrbahn gekommen, und an der Ausfahrt ausgefahren, wo die Einfahrt ein paar Stunden vorher noch gesperrt war. Unterwegs habe ich mich etwas gewundert, dass auf der Strecke noch mehrere Kipp-Lastzüge mit dampfendem Asphalt waren. An der Ausfahrt habe ich gesehen, was ein paar Meter weiter los war: Der alte Asphalt war weggefräst, in der Ferne war noch die Fräse zu sehen, und am Ende der Baustelle haben die Laster gewartet und nacheinander ihren Asphalt abgeladen, der dann gleich zu einer neuen Fahrbahndecke verarbeitet wurde. DAS WAR IN DEUTSCHLAND! IM SAARLAND!!! Bis abends war die komplette Strecke mit 2 Fahrbahnen über etliche Kilometer wieder frisch asphaltiert und befahrbar. Es war mir sogar rätselhaft, wie der Asphalt überhaupt so schnell trocknen konnte, normalerweise muss man ewig warten, bis eine fertige Baustelle geräumt wird. Wenn mir jemand erzählt hätte, dass das in China so schnell geht, hätte ich das wohl für eine Übertreibung gehalten. Etwas auch nur annähernd Vergleichbares habe ich weder vorher noch nachher gesehen.
Wie konnte es zu so einer katastrophalen Fehlplanung kommen? Den Autofahrern, die die Srecke nutzen, kann man doch nicht verheimlichen, dass das so schnell möglich war! Was werden denn da für Erwartungen geweckt???
