allesdichtmachen

Alles, was nicht in eine andere Area passt.

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Beitragvon grunzquiek » 24. Apr 2021 08:09

Tag! :x

"#allesdichtmachen" hat zu Recht einen Sturm der Empörung verursacht. Es ist unglaublich, wie sich der eine oder andere sogenannte "Künstler" dabei mit Coronaleugnern und ähnlichem rechten Pack gemein gemacht hat! Vor allem dieser Herr Liefers, den man in seinen "Tatort"-Rollen schon rein äußerlich unschwer als Rechten identifizieren kann, und der dabei auch noch regelmäßig durch geschmacklose diskriminierende Äußerungen über Kleinwüchsige auffällt, die alleine schon ausreichen sollten, um ihn für immer vom Bildschirm zu verbannen, hat sich dabei besonders hervorgetan: Um die wohltuende Einigkeit zwischen Medien und Staatsorganen zu verunglimpfen, hat er sich arglistig des heimtückischen Mittels der Ironie bedient! :boese:

Solchen Leuten darf man nie mehr die Gelegenheit geben, im Fernsehen aufzutreten, wie es schon ein WDR-Rundfunkrat ähnlich gefordert hat. Der Feigling hat seine Forderung mittlerweile zwar zurückgenommen, aber das war wohl den üblen Beschimpfungen der Staatsfeinde geschuldet.

Wirklich weltoffene, vorurteilsfreie, tolerante und moderne Menschen dürfen die Äußerungen von Leuten wie Herrn Liefers nicht tolerieren, sonst riskieren sie die Ausbreitung der Intoleranz, fördern die Alltagsdiskriminierung und machen solche rechten Elemente hoffähig. Was Toleranz ist und wie sie gehandhabt werden soll, das dürfen nur die Toleranten bestimmen, wenn eine Spaltung der Gesellschaft verhindert werden soll! :schlaumeier:

Tschüß!
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon mr.kite » 24. Apr 2021 18:51

Das ist doch das Schöne an der Meinungsfreiheit. Jeder hat auch das Recht, zu schweigen. Und oft wäre das richtig gut :)
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon John » 25. Apr 2021 08:44

Wäre es wirklich immer gut, sich zu einer leidenden und schweigenden Mehrheit zu bekennen - oder eben nicht mal das zu tun?
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon mr.kite » 25. Apr 2021 20:26

Wenn man als Gesamtgesellschaft mit Abstand die schwerste Krise (und damit meine ich nicht vorwiegend wirtschaftliche Probleme, die kommen in ein paar Jahren) der letzten 70 Jahre durchlebt kann man sich schon mal zurückhalten. Muss man natürlich nicht, keine Frage. Schön wäre es aber schon.
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon HelAu » 25. Apr 2021 21:11

Genau- verzweifeln Sie ruhig, aber zweifeln Sie nicht - Guten Abend :bia:
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon grunzquiek » 26. Apr 2021 11:59

Tag!

Ich habe den Eindruck, dass ich mich da oben nicht ganz verständlich ausgedrückt habe: Worauf sich mein Beitrag beziehen sollte, war nicht der Inhalt der Videos dieser Schauspieler, sondern die unangemessene Reaktion vieler Leute wie dieses WDR-Rundfunkrates, die Meinungsäußerungen, die ihnen nicht in den Kram passen, unterdrücken wollen und dabei sogar Repressalien wie Vertragskündigungen oder Nicht-Weiterbeschäftigungen für angemessen halten. Nach meinem Eindruck sind das zum Großteil Leute, die ansonsten so tun, als hätten sie die Toleranz schon mit der Muttermilch aufgesaugt.

Das erinnert mich ganz ungut an frühere Diskussionen, die älteren unter uns werden sich vielleicht noch erinnern, über "Berufsverbote" für Linke, was damals von lauter aufrechten Superdemokraten initiiert wurde. Damals und auch jetzt wird ganz offen gefordert und praktiziert, unliebsame Meinungsäußerungen zu unterdrücken oder Andersdenkende so einzuschüchtern, dass sie nicht mehr den Mund aufmachen. Das erinnert mich arg an die eine oder andere faschistische oder kommunistische Diktatur.

Natürlich kann man ganz lang und breit darüber diskutieren, ob die von den Schauspielern geäußerten Meinungen gut oder schlecht oder angemessen oder sonstwas waren, aber das Wichtigste an der ganzen Angelegenheit ist meiner Meinung nach der Versuch der Unterdrückung unliebsamer Meinungen.

Tschüß!
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon Skatfuchs » 26. Apr 2021 12:08

Hallo,

ich gebe dir da vollkommen Recht, dass dies nicht zu solchen Reaktionen führen darf, wie die vom Rundfunkrat angesprochene.

Auf der anderen Seite sollten natürlich auch Kunstschaffende sich an bestimmte moralische Regeln halten und nicht unangemessen, selbst mit dem Mittel der Satire, sich über eine solche kritische Lage der Menschheit "lustig machen", wobei ich natürlich auch ihr persönliches Problem der "Berufsuntätigkeit" verstehe.
Und genügend Beifall aus der rechten Szene gab es ja schon dafür. :naja:
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon HelAu » 26. Apr 2021 17:08

All diejenigen die aufgrund der #allesdichtmachen Aktion laut aufschreien (Sowohl mit Beifall als auch mit Ablehnung) haben nicht kapiert worum es den "Herausgebern" geht. Satire bzw Sarkasmus in dieser Form wird von der breiten Masse missverstanden, und das hätte den Autoren von vornherein klar sein müssen, nichtsdestotrotz hats mir gefallen :mrgreen:
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon grunzquiek » 28. Apr 2021 20:54

Tag! :)

VORSICHT! Der folgende Text ist ernsthaft!

Skatfuchs hat geschrieben:...Und genügend Beifall aus der rechten Szene gab es ja schon dafür. :naja:


Wenn man eine möglichst große Anzahl an Argumenten, Vorschlägen und auch Weltanschauungen zur Auswahl hat, aus denen man sich für ein Problem das Beste zusammensuchen kann, führt das eher zu einer guten Lösung, als wenn man seine Auswahl von vornherein einschränkt, zum Beispiel weil etwas von "rechts" oder "links" kommt. Zuerst hat es die Grünen getroffen, dann die Linke und jetzt die AFD. Wenn man 20 Gewürze zur Auswahl hat, kann man ein Essen auch besser würzen, als wenn man nur zwei hat.

Deswegen halte ich es grundsätzlich für falsch, die Argumente und Vorschläge von rechts oder links von vornherein auszuschließen.

Der Gipfel der Absurdität ist dann erreicht, wenn man etwas ablehnt, nur weil es von der falschen Seite oder einer unliebsamen Person Zustimmung bekommt, selbst wenn man es vorher für brauchbar oder gut befunden hat. Leider wird dieser Gipfel der Absurdität hierzulande öfter erklommen, das sieht man nicht nur am Abstimmungsverhalten in Parlamenten, sondern auch in Kommentaren wie "die hätten doch wissen müssen, dass sie dafür Beifall von Querdenkern etc. bekommen". Genau das habe ich schon ein paarmal alleine wegen dieser #allesdichtmachen-Sache gelesen.

Wenn ein Staat, und damit meine ich jetzt nicht seine Regierung oder die Parlamente, sondern die staatlichen Institutionen, die als Dienstleister für die Bevölkerung tätig sind, freiheitlich und demokratisch funktionieren soll, dann darf es nicht seinen Vertretern überlassen sein, willkürlich nach ihrer persönlichen politischen Ausrichtung zu handeln, wie es diese WDR-Person offenbar wollte, sondern es muss sichergestellt werden, dass sie sich an die Gesetze und sonstige für sie verbindliche Regeln wie politische Neutralität halten.

Deshalb darf es meines Erachtens auch nicht sein, dass im ÖRR mittlerweile bei allen Talkshows die ich kenne, AFD-Vertreter nicht eingeladen werden. Wenn solches dadurch ermöglicht wird, dass die Sendungen offiziell garnicht selber produziert, sondern von irgendwelchen Produktionsfirmen gekauft werden, dann ist das eine Umgehung des Gebots der politischen Neutralität, die nicht zugelassen werden sollte. Für solche Mätzchen ist das Privatfernsehen da,dort kann man von mir aus jeden Abend eine Talkshow senden, in der nur Grüne sitzen.

Wenn ich da oben geschrieben habe "das erinnert mich arg an faschistische oder kommunistische Diktaturen", dann bedeutet das nicht, dass ich alle Argumente, Vorschläge oder Maßnahmen solcher Diktaturen von vornherein ablehnen würde, nur weil sie eben von dort stammen. Damit wollte ich darauf hinweisen, dass eine Unterdrückung der freien Meinungsäußerung von diesen Diktaturen oder totalitären Systemen zur Erhaltung ihrer Macht eingesetzt wird. Ohne diese Unterdrückung der Meinungsfreiheit könnte keine Diktatur und kein totalitäres System lange bestehen, weil sonst im Bewusstsein der Bevölkerung und vielleicht auch den Unterstützern des Systems irgendwann die Erkenntns reifen würde, dass man am Staat etwas verbessern könnte oder müsste, das nicht zur Diktatur oder zur ideologischen Ausrichtung des totalitären Systems passt. Dass sich eine Diktatur oder ein totalitäres System dann freiwllig ändern, ist aber bisher nur ganz selten vorgekommen, meistens ist der Machterhalt das oberste Ziel.

Wenn eine Person oder Gruppe es schafft, missliebige Meinungen schon zu unterdrücken, ehe sie überhaupt an der Regierung ist, dann kann man das Übelste erwarten, wenn sie erstmal die Macht hat, die Repressalien von Staats wegen durchzuführen. Dabei sollte man sich nicht davon täuschen lassen, dass diejenigen, die die Meinungsfreiheit einschränken, einen harmlosen oder netten Eindruck machen. Manche Diktatoren oder Leiter eines totalitären Systems waren auch mal nette Leute.

So, jetzt habe ich, wie es einst Kantholz so oder ähnlich schön formulierte, meinen kompletten Kopfinhalt in die Tastatur fließen lassen, jetzt ist da wieder Platz für etwas Neues. :)

Tschüß!
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon MonsieurL » 30. Apr 2021 03:52

@ grunzquiek

Das klingt ja alles sehr zustimmungsfähig, was du da geschrieben hast. Aber ein paar Anmerkungen und Fragen hätte ich schon noch dazu.

grunzquiek hat geschrieben:... Was Toleranz ist und wie sie gehandhabt werden soll, das dürfen nur die Toleranten bestimmen, wenn eine Spaltung der Gesellschaft verhindert werden soll! :schlaumeier:


Keine Sorge, ich hab die Ironie auch ohne deine spätere Klarstellung schon verstanden. Nur, wenn wir uns dem Thema mal ernsthaft nähern, was bedeutet denn das? Die Definition von Toleranz ist doch eigentlich sehr klar und einfach: Toleranz, auch Duldsamkeit, ist allgemein ein Geltenlassen und Gewährenlassen anderer oder fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. (Wikipedia) Ergo ist ein Verhalten wie das des von dir kritisierten WDR-Rundfunkrats schon per Definition intolerant. Ihn kannst du also nicht meinen, wenn du von "den Toleranten" sprichst. Wen aber meinst du dann? So ganz deutlich Tacheles redest du ja leider nicht, wenn es um die Benennung des "Angeklagten" geht. Das muss man sich schon ein wenig zusammenreimen, was natürlich immer mit der Gefahr verbunden ist, wenn man dann Ross und Reiter nennt, von dir ein "Ätsch, den meinte ich gar nicht", zu hören.

Ich versuche es trotzdem mal. Es ist recht naheliegend, dass du damit auf die von dir so heiß geliebten Grünen anspielst, denen Toleranz und Weltoffenheit oft nachgesagt wird. Nur, von einem Grünen habe ich keine Meinungsäußerung in dieser Richtung (Fernsehverbot) gehört. Mag sein, dass es sie gab, aber dann wüsste ich schon gern, konkret von wem und bei welcher Gelegenheit.

Oder stört dich die Kritik, die an den Meinungsäußerungen der #allesdichtmachen-Beteiligten geäußert wurde? Dann aber hätte das mit dem Thema Toleranz gar nichts zu tun. Denn wer eine Meinung - wie immer sie lautet - öffentlich kundtut, muss auch damit rechnen, kritisiert zu werden. Das umfasst sogar das Recht der Kritiker, das Kritisierte gar nicht richtig verstanden zu haben. Das Wesen der Meinungsfreiheit ist ja gerade, dass die Meinungen keine ausgewiesenen Expertisen darstellen müssen. Selbst der größtmögliche Blödsinn wird von ihr abgedeckt, solange er nicht beleidigend oder diffamierend ist. Nur, dass er deshalb unwidersprochen stehengelassen werden muss, ist Quatsch. Sowohl im Sinne der Meinungsfreiheit als auch im Sinne der Toleranz. Tolerant zu sein heißt, unliebsame Meinungen dulden zu müssen, nicht ihnen nicht widersprechen zu dürfen.

grunzquiek hat geschrieben:Wenn man eine möglichst große Anzahl an Argumenten, Vorschlägen und auch Weltanschauungen zur Auswahl hat, aus denen man sich für ein Problem das Beste zusammensuchen kann, führt das eher zu einer guten Lösung, als wenn man seine Auswahl von vornherein einschränkt, zum Beispiel weil etwas von "rechts" oder "links" kommt.


Dem wird man auf den ersten Blick vorbehaltlos zustimmen. Allerdings sehe ich da schon ein paar Einschränkungen. Ich will mal ein drastisches Beispiel wählen, um das Problem deutlich zu machen. Ich möchte nicht, dass Kinder in der Schule von einem Lehrer mit "Heil Hitler" begrüßt werden. Es gibt also Grenzen der Toleranz. Wo die genau zu setzen sind, darüber kann man sicher trefflich streiten. Wenn ein Lehrer, wie geschehen, in einem Blog offen die Existenz von Corona leugnet und die Schüler mehrfach auffordert, sich nicht an die von der Regierung verhängten Einschränkungen zu halten, ist das sicher ein solcher Grenzfall. Sollte man diesen Lehrer suspendieren? Ich denke, ja, aber ich verstehe auch, wenn jemand sagt, das ginge zu weit. Das ist eine schwierige Frage. Wenn allerdings jemand offen eine Weltanschauung propagiert, die unserem Grundgesetz widerspricht, kann er meinetwegen noch als Mechaniker arbeiten, im Lehrerberuf hat er dann nix mehr verloren. Eine Demokratie muss auch wehrhaft sein, gerade wenn es um die sensiblen Bereiche rund um die Heranwachsenden geht.

grunzquiek hat geschrieben:Der Gipfel der Absurdität ist dann erreicht, wenn man etwas ablehnt, nur weil es von der falschen Seite oder einer unliebsamen Person Zustimmung bekommt, selbst wenn man es vorher für brauchbar oder gut befunden hat.


Da hast du zweifelsfrei recht. Nur, das ist nun wirklich auf allen (politischen) Seiten gang und gäbe. Ebenso, wie es üblich ist, Gesagtes oder Getanes für eigene Zwecke zu missbrauchen. Ein Liefers beispielsweise ist gewiss kein Bruder im Geiste der Querdenkerbewegung, kann sich aber gegen eine Vereinnahmung durch diese Jungs und Mädels auch nicht erwehren. Er wird es verkraften. So wie wir alle verkraften müssen, manchmal Beifall von der falschen Seite zu bekommen. Wer sich deshalb selbst beschneidet, hat schon verloren.

grunzquiek hat geschrieben:Deshalb darf es meines Erachtens auch nicht sein, dass im ÖRR mittlerweile bei allen Talkshows die ich kenne, AFD-Vertreter nicht eingeladen werden.


Das Thema hatten wir ja schon mal in einem anderen Thread. Da habe ich dir schon zugestimmt. Leider haben diese Tendenzen sogar noch zugenommen. Vor Corona war wenigstens hin und wieder ein AfD-Vertreter in Talkshows zu sehen, seit Corona sehe ich gar keine mehr. Das ist ein Missstand, der dringend abgeschafft gehört. Nur, was macht dich glauben, dass es anders würde, wenn in den Rundfunkräten mehr Leute säßen, die deine politischen Überzeugungen teilen? Würde dann nicht nur die Abwesenheit der AfD durch eine Abwesenheit der Linken und der Grünen ersetzt? In der Gegenwart wissen wir das nicht, da die politischen Mehrheitsverhältnisse nicht so sind. Aber die Vergangenheit hat zumindest keine Belege dafür geliefert, dass die Toleranz in konservativeren Kreisen großgeschrieben wurde. In den 80ern, in denen die Grünen ähnliche Probleme hatten wie sie die AfD heute hat, habe ich auf jeden Fall keinen Aufschrei der Empörung ob dieser Ungerechtigkeit gehört.

Es ist sehr leicht, sich über Ungerechtigkeiten aufzuregen, wenn sie einen selbst benachteiligen. Ob all diejenigen, die jetzt ihre Stimme so laut erheben, immer noch zu hören sind, wenn andere betroffen sind, daran wage ich mal ganz leise Zweifel zu hegen ...
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon grunzquiek » 30. Apr 2021 07:36

MonsieurL hat geschrieben:Ihn kannst du also nicht meinen, wenn du von "den Toleranten" sprichst. Wen aber meinst du dann? ...
Es ist recht naheliegend, dass du damit auf die von dir so heiß geliebten Grünen anspielst, denen Toleranz und Weltoffenheit oft nachgesagt wird. Nur, von einem Grünen habe ich keine Meinungsäußerung in dieser Richtung (Fernsehverbot) gehört. Mag sein, dass es sie gab, aber dann wüsste ich schon gern, konkret von wem und bei welcher Gelegenheit

Ich habe das in dem Fall von bekannten Grünen auch nicht gehört, aber es hängt ja nicht jeder sein Parteibuch drunter, wenn er was schreibt. Es ging mir dabei auch nicht nur um diesen einzelnen Fall #allesdichtmachen, sondern ganz allgemein um die ausgeprägte Intoleranz von Leuten, die sich selber für supertolerant halten, und das sind hauptsächlich Grüne. Wenn zum Beispiel jemand fordert, das Leugnen des Menschngemachten Klimawandels unter Strafe zu stellen, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um einen Grünen handelt. Der Metzger, der im Nachbarort im Schaufenster "Zigeunerschnitzel" anbietet, hätte wahrscheinlich ganz schnell eine kaputte Scheibe, wenn er sich in dem Bereich des innerstädtischen Saarbrücker Gastronomieviertel, in dem sich fast nur moderne, weltoffene und supertolerante Menschen tummeln, sowas trauen würde. Das waren jetzt nur mal zwei Beispiel der ausgeprägten Intoleranz.

MonsieurL hat geschrieben:... Das Wesen der Meinungsfreiheit ist ja gerade, dass die Meinungen keine ausgewiesenen Expertisen darstellen müssen. Selbst der größtmögliche Blödsinn wird von ihr abgedeckt, solange er nicht beleidigend oder diffamierend ist. Nur, dass er deshalb unwidersprochen stehengelassen werden muss, ist Quatsch. Sowohl im Sinne der Meinungsfreiheit als auch im Sinne der Toleranz. Tolerant zu sein heißt, unliebsame Meinungen dulden zu müssen, nicht ihnen nicht widersprechen zu dürfen.

Das sehe ich auch so. Es kommt aber leider vor, dass Leute bei Diskussionen (z.B. an der einen oder anderen Hochschule) zu einem bestimmten Thema ausgeladen werden, weil es Boykottaufrufe gibt, für den Fall, dass sie teilnehmen. Es ist auch schon vorgekommen, dass mit diesen Leuten diskutiert wird, indem man Eier und Tomaten als Wurfargumente nutzt. Damit meine ich keine Demonstrationen, da kann man eh nicht diskutieren, sondern Diskussionsrunden in gepflegtem Rahmen.

MonsieurL hat geschrieben:Ich möchte nicht, dass Kinder in der Schule von einem Lehrer mit "Heil Hitler" begrüßt werden. Es gibt also Grenzen der Toleranz. Wo die genau zu setzen sind, darüber kann man sicher trefflich streiten. Wenn ein Lehrer, wie geschehen, in einem Blog offen die Existenz von Corona leugnet und die Schüler mehrfach auffordert, sich nicht an die von der Regierung verhängten Einschränkungen zu halten, ist das sicher ein solcher Grenzfall. Sollte man diesen Lehrer suspendieren? Ich denke, ja,


Ich auch! Nicht nur deswegen, weil die Schüler nicht in der einen oder anderen Richtung indoktriniert werden sollten, sondern auch, weil ein Lehrer oder sonstiger Beamter auch nicht dazu aufrufen darf, gegen geltendes Recht zu verstoßen. Jedenfalls nicht im Dienst. Ich bin mir sicher, dass sowas auch irgendeiner für Beamte gültigen Rechtsvorschrift widerspricht. Auch wenn ein Lehrer kein Beamter ist, vermute ich, dass auch die angestellten Lehrer entsprechend gebunden sind. Solche Sachen haben bei seiner Arbeit nichts zu suchen, auch nicht bei der Arbeit anderer Beamter, aber privat sollte er machen können, was er will.

MonsieurL hat geschrieben:Nur, was macht dich glauben, dass es anders würde, wenn in den Rundfunkräten mehr Leute säßen, die deine politischen Überzeugungen teilen? Würde dann nicht nur die Abwesenheit der AfD durch eine Abwesenheit der Linken und der Grünen ersetzt?

Es sollte nicht entscheidend sein, wer mit welcher Parteizugehörigkeit in welchem Rundfunkrat sitzt. Leider scheint es so zu sein, dass sich die Rundfunkräte als Interessensvertreter ihrer Partei sehen. Das halte ich für einen nicht akzeptablen Zustand. Die Leute sind verpflichtet, sich bei ihrer Amtsausübung nicht nach ihren parteipolitischen Präferenzen zu richten, das glaube ich wenigstens. Wenn ein Fußballschiedsrichter Fan des FC Bayern ist, kann man trotzdem von ihm erwarten, dass er vor einem Spiel nicht in die Tabelle schaut, um zu sehen, welches Ergebnis für seinen Lieblingsverein nützlich sein könnte, sondern einfach unparteiisch die Regeln durchsetzt. Sooo schwer kann das nicht sein. Wer das dennoch tut, ist für das Amt nicht geeignet.

Ein Rundfunkrat überwacht die Einhaltung des gesetzlichen Sendeauftrags.Zudem soll der Rundfunkrat im Sinne des vom Gesetzgeber erdachten Vielfaltssicherungskonzepts die Offenheit des Zugangs zum Programm der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten für verschiedene gesellschaftlich relevante Gruppen garantieren. Der Rundfunkrat bestimmt jedoch nicht die Programmplanung, diese ist Aufgabe des Intendanten. Der Rundfunkrat berät ihn lediglich im Hinblick auf die Programmgestaltung.

Wichtige Aufgaben der Rundfunkräte sind z. B. Wahl und Beratung des Intendanten, Überwachung der Einhaltung der gesetzlich normierten Programmgrundsätze, Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsrates und Genehmigung des Haushalts sowie des Jahresberichts.

Quelle: wikipedia

In der Hoffnung, erschöpfend Auskunft gegeben zu haben
grunzquiek

P.S.: Wenn ich in dem Zusammenhang von den "Toleranten" schreibe, dann meine ich diejenigen, die sich selber dafür halten oder sich als solche bezeichnen. Ich glaube, klar zum Ausdruck gebracht zu haben, dass ich nicht diejenigen meine, die nach meiner Einschätzung wirklich tolerant sind.
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon MonsieurL » 2. Mai 2021 04:41

grunzquiek hat geschrieben:Wenn zum Beispiel jemand fordert, das Leugnen des Menschngemachten Klimawandels unter Strafe zu stellen, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um einen Grünen handelt. Der Metzger, der im Nachbarort im Schaufenster "Zigeunerschnitzel" anbietet, hätte wahrscheinlich ganz schnell eine kaputte Scheibe, wenn er sich in dem Bereich des innerstädtischen Saarbrücker Gastronomieviertel, in dem sich fast nur moderne, weltoffene und supertolerante Menschen tummeln, sowas trauen würde. Das waren jetzt nur mal zwei Beispiel der ausgeprägten Intoleranz.


Das sind keine Beispiele, sondern Mutmaßungen oder sogar Unterstellungen. "bin ich mir ziemlich sicher" "hätte wahrscheinlich" ... Das ist genau das Problem des politischen Diskurses in unseren Land. Es wird nicht mit Argumenten gearbeitet, nicht mit Fakten gestritten, sondern mit ebensolchen Zuschreibungen. Hätte hätte Fahradkette. Eine solche Diskussion ist total sinnlos, weil sich jeder nur irgendeinen Scheiß an den Kopf knallt, den irgendwelche Idioten der missliebigen politischen Seite irgendwann mal irgendwie gesagt haben oder auch nicht.

Ich diskutiere gerne darüber, ob der Klimawandel menschengemacht ist, aber nicht über so einen Unsinn, Menschen, die dies leugnen, zu kriminalisieren. Ich weiß nicht, was für ein Depp das gefordert hat, wenn es denn überhaupt gefordert wurde und nicht nur eines der unendlich vielen Gerüchte ist, die in den sozialen Medien rumwabern. Aber wenn es gefordert wurde, hat sich dieser Mensch als Dummkopf disqualifiziert. Und Dummköpfe gibt es leider zuhauf, auf allen politischen Seiten. Du willst sicher auch nicht, dass die gesamte Pegida-Bewegung als kriminell diskreditiert wird, weil es ein paar Leute gibt, die mit Plakaten rumrennen, auf denen Politiker am Galgen aufgeknüpft wurden.

grunzquiek hat geschrieben:Es sollte nicht entscheidend sein, wer mit welcher Parteizugehörigkeit in welchem Rundfunkrat sitzt. Leider scheint es so zu sein, dass sich die Rundfunkräte als Interessensvertreter ihrer Partei sehen.


Die Rundfunkräte werden, wie du sicher auch weißt, nicht allein von den politischen Parteien gestellt, sondern aus den sogenannten "gesellschaftlich relevanten Gruppen" rekrutiert. Da sitzen neben Parteisoldaten auch Kirchenvertreter, Gewerkschafter, Unternehmervertreter usw. drin. Ob die Zusammenstellung dort immer so sinnvoll ist, darüber lässt sich sicher streiten. Ob die einzelnen Vertreter dieser Gruppen immer qualifiziert sind, darf auch mit Recht bezweifelt werden. Aber auch hier wieder greifst du einen Menschen raus, der offensichtlich ungeeignet ist, um das ganze System madig zu machen. Weißt du ein besseres? Dann raus mit der Sprache. Ich diskutiere gerne über konstruktive Verbesserungsvorschläge. Wie schon gesagt, ich finde auch, dass da einiges im Argen ist und wüsste gerne, wie man es besser machen kann. Aber um dein Fußballbeispiel aufzugreifen, wir stellen auch nicht die gesamte Schiedsrichtergilde infrage, weil ein Herr Hoyzer bestechlich war.

grunzquiek hat geschrieben:Es kommt aber leider vor, dass Leute bei Diskussionen (z.B. an der einen oder anderen Hochschule) zu einem bestimmten Thema ausgeladen werden, weil es Boykottaufrufe gibt, für den Fall, dass sie teilnehmen. Es ist auch schon vorgekommen, dass mit diesen Leuten diskutiert wird, indem man Eier und Tomaten als Wurfargumente nutzt.


Jo, das stimmt. Und es ist absolut nicht akzeptabel. Aber auch ein Joschka Fischer ist schon Opfer einer Wurfattacke gewesen. Und ein Helmut Kohl. Es gibt nunmal Menschen, die offenbar keine besseren Argumente haben. Müssen wir denen "zuhören"? Nein, müssen wir nicht. Egal aus welcher politischen Ecke sie kommen. Wir müssen auch denen nicht zuhören, die das amerikanische Parlament gestürmt haben und denen nicht, die im Bundestag Abgeordnete angepöbelt haben. Das ist ein schlimmer Mob. Und da ist mir vollkommen schnuppe, ob der sich links oder rechts oder grün, rot, gelb oder blau schimpft. Diese Leute sind widerlich und anmaßend und man sollte sie so behandeln, wie sie es verdienen: mit Geringschätzung und Ignoranz.

grunzquiek hat geschrieben:Wenn ich in dem Zusammenhang von den "Toleranten" schreibe, dann meine ich diejenigen, die sich selber dafür halten oder sich als solche bezeichnen. Ich glaube, klar zum Ausdruck gebracht zu haben, dass ich nicht diejenigen meine, die nach meiner Einschätzung wirklich tolerant sind.


Nur weil sich jemand für tolerant hält, ist er noch lange nicht intolerant. Genauso klingt es nämlich bei dir. In einer Hinsicht gebe ich dir recht. Sich Toleranz auf die Fahne zu schreiben und sich gegenteilig zu verhalten, ist besonders verwerflich. Und es gibt zweifelsfrei Leute, die das tun. Aber das ist nicht die Mehrheit. Und schon gar nicht sind es pauschal die Grünen oder sonst irgendeine Gruppe der Gesellschaft. Wer so etwas behauptet oder auch nur durch die Blume sagt, diskriminiert und betreibt Meinungsmache. Das ist keine Ebene für eine sachliche Diskussion und es ist ausgesprochen intolerant.
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon grunzquiek » 2. Mai 2021 05:46

MonsieurL hat geschrieben:"Ich möchte nicht, dass Kinder in der Schule von einem Lehrer mit "Heil Hitler" begrüßt werden."
...
"Wenn ein Lehrer, wie geschehen, in einem Blog offen die Existenz von Corona leugnet und die Schüler mehrfach auffordert, sich nicht an die von der Regierung verhängten Einschränkungen zu halten, ist das sicher ein solcher Grenzfall."
...
"Würde dann nicht nur die Abwesenheit der AfD durch eine Abwesenheit der Linken und der Grünen ersetzt? In der Gegenwart wissen wir das nicht, da die politischen Mehrheitsverhältnisse nicht so sind. Aber die Vergangenheit hat zumindest keine Belege dafür geliefert, dass die Toleranz in konservativeren Kreisen großgeschrieben wurde."

Die Antwort darauf hast du schon selber gegeben:

MonsieurL hat geschrieben:"Das ist genau das Problem des politischen Diskurses in unseren Land. Es wird nicht mit Argumenten gearbeitet, nicht mit Fakten gestritten, sondern mit ebensolchen Zuschreibungen. Hätte hätte Fahradkette. Eine solche Diskussion ist total sinnlos, weil sich jeder nur irgendeinen Scheiß an den Kopf knallt, den irgendwelche Idioten der missliebigen politischen Seite irgendwann mal irgendwie gesagt haben oder auch nicht. "



MonsieurL hat geschrieben:"Nur weil sich jemand für tolerant hält, ist er noch lange nicht intolerant. Genauso klingt es nämlich bei dir."

So klingt es also für dich. Das is aber schon weit hergeholt. Die passende Antwort darauf hast du auch schon selber gegeben:
MonsieurL hat geschrieben:"Das ist genau das Problem des politischen Diskurses in unseren Land. Es wird nicht mit Argumenten gearbeitet, nicht mit Fakten gestritten, sondern mit ebensolchen Zuschreibungen. "
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon mr.kite » 2. Mai 2021 09:32

Ich muss grunzquiek hier eindeutig Recht geben, es gibt eine sehr gefährliche Strömung, die die Einführung der Strafbarkeit der Leugnnung des Klimawandels fordert: "Wer in einer Weise, die geeignet ist, die Abwehr der Klimakatastrophe nach dem Pariser Klima-Abkommen und seinen Folgevereinbarungen zu stören, verächtlich zu machen oder zu verhindern, die Klimakatastrophe verharmlost oder leugnet, wird mit einer Geldstrafe von bis zu 300 Tagessätzen bestraft. Im Wiederholungsfall ist die Strafe Haft.". Es handelt sich hier um den Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V., ein Verein, der im Bereich Energieberatung tätig ist und der vor wesentlich von der Solarindustrie finanziert wird. Genauer gesagt handelt es sich nicht um den ganzen Verein, sondern um deren früheren Vorsitzenden Wolf von Fabeck - der vor wenigen Tagen mit einer Verfassungsbeschwerde zum Klimathema Erfolg hatte. Es wundert mich also nicht, dass dieses Thema gerade jetzt hochkocht. Aber nur weil dieser Mensch ein recht kurioses Verfahren gewonnen hat sollte man seine Meinung weder überschätzen noch pauschal als dumm bezeichnen.
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon grunzquiek » 2. Mai 2021 15:57

Ich habe geschrieben:

grunzquiek hat geschrieben:Es sollte nicht entscheidend sein, wer mit welcher Parteizugehörigkeit in welchem Rundfunkrat sitzt. Leider scheint es so zu sein, dass sich die Rundfunkräte als Interessensvertreter ihrer Partei sehen. Das halte ich für einen nicht akzeptablen Zustand. Die Leute sind verpflichtet, sich bei ihrer Amtsausübung nicht nach ihren parteipolitischen Präferenzen zu richten, das glaube ich wenigstens.

und
grunzquiek hat geschrieben:"Ein Rundfunkrat überwacht die Einhaltung des gesetzlichen Sendeauftrags.Zudem soll der Rundfunkrat im Sinne des vom Gesetzgeber erdachten Vielfaltssicherungskonzepts die Offenheit des Zugangs zum Programm der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten für verschiedene gesellschaftlich relevante Gruppen garantieren...." Quelle: wikipedia


MonsieurL hat geschrieben:Die Rundfunkräte werden, wie du sicher auch weißt, nicht allein von den politischen Parteien gestellt, sondern aus den sogenannten "gesellschaftlich relevanten Gruppen" rekrutiert. Da sitzen neben Parteisoldaten auch Kirchenvertreter, Gewerkschafter, Unternehmervertreter usw. drin. Ob die Zusammenstellung dort immer so sinnvoll ist, darüber lässt sich sicher streiten. Ob die einzelnen Vertreter dieser Gruppen immer qualifiziert sind, darf auch mit Recht bezweifelt werden. Aber auch hier wieder greifst du einen Menschen raus, der offensichtlich ungeeignet ist, um das ganze System madig zu machen.

Ich habe in keiner Weise angedeutet, dass ich das System ändern wolle, sondern darauf hingewiesen, dass es nicht korrekt angewendet wird. Von "madig machen" kann da überhaupt keine Rede sein.
Wenn jemand etwas absichtlich falsch versteht, dann ist er offensichtlich nicht an einer Diskussion interessiert, sondern an etwas anderem.
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Was ist der Mensch? Wo kommt er her? Und warum ist er nicht dort geblieben?"

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Re: allesdichtmachen

Beitragvon MonsieurL » 3. Mai 2021 00:05

Okay, ich hab das gerade nachgelesen, was der Herr von Fabeck dazu geschrieben hat. Sorry, ich hatte davon noch nicht gehört und habe es zugegeben für eines der vielen Gerüchte gehalten, die in den sozialen Netzwerken kursieren. Aber das ist ein Mann, der in seiner Funktion schon ernst genommen werden muss. Insofern ziehe ich meinen Einwand da zurück.

Ich halte das auch für eine gefährliche Strömung, Leute zu kriminalisieren, weil sie derlei Thesen vertreten. Es sind genau diese Übertreibungen, die für das eigentliche Ziel, nämlich den Kampf um eine bessere Klimapolitik, absolut kontraproduktiv sind. Ich kann zwar nicht nachvollziehen, wie man bei der sehr eindeutigen Faktenlage den menschlich gemachten Klimawandel leugnen kann, aber das ist eine Geschichte, die politisch ausgefochten werden muss. Eine strafrechtliche Relevanz darf so etwas nicht bekommen. Hier muss weitere Überzeugungsarbeit geleistet und nicht mit der juristischen Keule gedroht werden.

Dennoch handelt es sich um eine Einzelmeinung. Zwar eine, die auch Beifall finden wird, wie so viele absurde Meinungen (ich denke da z.B. auch an die Kriminalisierung von Rauchern, die einige Hardcore-Nichtraucher fordern), die aber meines Wissens in keinem politischen Programm irgendeiner relevanten Partei Niederschlag gefunden hat. Auch nicht in dem der Grünen. Wäre es so, würde ich es bekämpfen. Unabhängig davon, ob ich dieser Partei nahestehe. Das genau macht nämlich m.E. eine sinnvolle politische Debatte aus: ein Streiten um den richtigen Weg. Und da sollten Argumente zählen und nicht eine falsch verstandene Parteiloyalität.

grunzquiek hat geschrieben:Wenn jemand etwas absichtlich falsch versteht, dann ist er offensichtlich nicht an einer Diskussion interessiert, sondern an etwas anderem.


Du solltest nicht unterstellen, dass jemand etwas absichtlich falsch versteht. Eine Diskussion ist nur solange fruchtbar, wie man sich gegenseitig ernst nimmt. Und ich habe schon den Eindruck, dass wir hier diskutieren. Dass dieses Streitgespräch auch mal mit etwas härteren Bandagen geführt wird, ist bei der enormen Diskrepanz unserer Meinungen normal und für mich auch vollkommen okay. Beim Rundfunkrat hast du recht, da habe ich etwas reininterpretiert, was da nicht stand. Habe ich nicht genau genug gelesen.

Aber beim Thema Toleranz fandest du meine Schlussfolgerung auch weit hergeholt. Wenn Du jedoch einen Satz schreibst wie "Es ging mir dabei auch nicht nur um diesen einzelnen Fall #allesdichtmachen, sondern ganz allgemein um die ausgeprägte Intoleranz von Leuten, die sich selber für supertolerant halten, und das sind hauptsächlich Grüne.", kann man den mit Fug und Recht so verstehen, wie ich ihn verstanden habe. Und das ist nur ein Beispiel unter mehreren.

Wenn du es nicht so gemeint haben solltest, umso besser, das wird zukünftige Auseinandersetzungen erleichtern. Aber missverständlich sind derlei Sätze allemal. Und dass ich als Grünen-Wähler auf sowas anspringe, ist glaube ich auch nachvollziehbar.
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon Kantholz » 5. Mai 2021 22:21

hallo,
MonsieurL hat geschrieben: Und dass ich als Grünen-Wähler auf sowas anspringe, ist glaube ich auch nachvollziehbar.


Eh, echt jetzt? Das hätte ich nicht gedacht. Denn auch ich bin Grünwähler und hoffe wirklich, dass die Grünen unter Annalena 51% bekommen.
Da müssen die Kobolde dann in den Batterien im Akkord arbeiten und das Ergebnis im Netz speichern.
Bis zum Neustart wird es dann auf jeden Fall keine 5 Jahre mehr dauern, sondern ist ganz sicher in einem Jahr erledigt.
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon MonsieurL » 6. Mai 2021 02:19

@grunzquiek

Guck dir mal Maischberger von heute an. Ich weiß, ist im ÖRR, aber das Interview mit Sahra Wagenknecht zu ihrem neuen Buch wird dir gefallen. Könnten in vielerlei Hinsicht deine Worte sein.
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Re: allesdichtmachen

Beitragvon grunzquiek » 6. Mai 2021 05:07

Hab's gesehen, sie war mal wieder klasse. Nicht nur die Beine. :top:
"Es gibt so Tage, da wehen einen die Urfragen der Menschheit an.
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