Hallo zusammen,
Zwei wichtige Fälle, die das Deutsche Skatgericht mir gegenüber frisch entschieden hat, möchte ich euch nicht vorenthalten. Es handelt sich um zwei der berüchtigten 3-Karten-Skat-Fälle.
Fall 1: Ein Mitspieler (späterer Gegenspieler) erhält vom Kartengeber satte 11 Karten, der zweite Mitspieler (ebenfalls späterer Gegenspieler) sogar nur 9 Karten. Der dritte Mitspieler (späterer Alleinspieler) bekommt 10 Karten und entscheidet das Reizen für sich. Er nimmt den Skat - 2 Karten - auf, drückt aus Versehen 3 Karten und sagt einen "Grand" an. Die Gegenspieler verlangen nun wegen der 3 gedrückten Karten Spielverlust. Demgegenüber will der Alleinspieler sein Spiel als gewonnen angeschrieben bekommen, da beide Gegenspieler nicht die richtige Kartenzahl auf der Hand haben. Der Kartengeber hingegen will neu geben lassen oder das Spiel als eingepasst behandeln.
Hinweis: Hierbei handelt es sich um Streitfall G4 aus "Skat: Streitfälle vor Gericht". Das Deutsche Skatgericht hat erfreulicherweise - und im Gegensatz zu mir - eine eindeutige Entscheidung getroffen.
Fall 2: Ein Mitspieler (späterer Gegenspieler) erhält vom Kartengeber 10 Karten, der zweite Mitspieler (ebenfalls späterer Gegenspieler) sogar nur 9 Karten. Der dritte Mitspieler (späterer Alleinspieler) bekommt 10 Karten und entscheidet das Reizen für sich. Er nimmt den Skat - 3 Karten - auf, ohne zu bemerken, dass er aus 3 Karten besteht. Nach dem Drücken von 2 Karten sagt er einen "Grand" an. Die Gegenspieler verlangen daraufhin Spielverlust, weil der Alleinspieler eine Spielansage mit mehr als 10 Handkarten vorgenommen hat. Der Alleinspieler entgegnet, er habe sein Spiel gewonnen, weil ein Gegenspieler nicht die richtige Kartenzahl auf der Hand hat. Der Kartengeber nimmt erneut eine neutrale Position ein und will das Spiel neu geben lassen oder als eingepasst behandeln.
Das Deutsche Skatgericht hält die Fälle übrigens für konstruiert, und da ich dort ohnehin eine Persona non grata bin, wird das Deutsche Skatgericht zukünftige Anfragen von mir nicht mehr beantworten. Ebenfalls meint das Deutsche Skatgericht, es könne seine Zeit sinnvoller nutzen als damit, sich mit konstruierten Fällen zu beschäftigen (Rechtsfortbildung nicht erwünscht?). Darum soll es hier jedoch nicht gehen.
Worum es geht: Wie würdet ihr entscheiden? Postet eure Antworten und diskutiert diese schwierigen Fälle; ich halte mich derweil raus. In einer Woche gibt es dann die Auflösung und ein Tutorial zu 3-Karten-Skat-Fällen. Viel Spaß.