von Skatkommentator » 26. Jun 2006 21:04
2.2.5 ISkO hilft hier weiter: "Bei offenen Spielen hat der Alleinspieler noch vor dem ersten Ausspielen (Anspielen) seine zehn Handkarten aufzulegen. Geschieht das nicht, hat ihn die Gegenpartei dazu aufzufordern. Die Karten müssen deutlich sichtbar, nach Farben gruppiert und in Folge geordnet sein. Ist das nicht der Fall, darf die Gegenpartei die Kartenanordnung korrigieren."
Ob Hinterhand die Karos von den Herzen trennen darf, ist bereits fraglich, da die Karten schließlich deutlich sichtbar, nach Farben gruppiert und in Folge geordnet sind. Diese Frage kann aber wegen der konkreten Vorgehensweise von Hinterhand offen bleiben. Wenn sie nämlich bei ihrer Neuordnung deutlich länger bei den Herzen verweilt, um Vorhand einen Tipp zu geben, dann gewinnt der Alleinspieler sein Spiel gemäß 4.2.9 ISkO ("Alle Mitspieler haben sich jeglicher Äußerungen und Gesten zu enthalten, die geeignet sind, die Karten zu verraten oder den Spielverlauf zu beeinträchtigen. Bei Verstößen ergeben sich Konsequenzen aus den Bestimmungen 4.1.3 bis 4.1.6.").
Selbst wenn man einen solchen Kartenverrat nicht nachweisen kann, bleibt noch die die Aussage "Der geht nicht" von Vorhand. Wie Fritzel schon angemerkt hat, muss man hierin eine Spielaufgabe nach 4.3.3 ISkO sehen ("Alle Spiele sind beendet, sobald einer der Gegenpartei das Spiel aufgibt; die Bestimmungen 4.1.3 bis 4.1.6 gelten entsprechend [gemeinsame Haftung].").
Demnach gewinnt der Alleinspieler so oder so seinen "Null Ouvert", aber ihm ist zu raten, zukünftig die Herzen von den Karos zu trennen, um keine Angriffsfläche zu bieten.