na ja:
Dass Du DEN Satz nicht verstehst, erscheint logisch. Schließlich zitierst Du (mindestens) drei Sätze. Wenn man versucht, drei Sätze als einen zu verstehen stößt man oft auf Probleme.
Korrektur: Ich verstehe den Sinn der Passage nicht.
Wie man hier auf eine "eindeutige Abdeckung der Situation durch die Rechtsprechung" kommen kann ohne auch nur ein einziges entsprechendes Urteil anzuführen erstaunt noch mehr. Zumal ja bereits erklärtermaßen Unklarheiten im Sachverhalt sind.
Merkwürdig! Mir wird oft vorgeworfen, einen Fall solange zu drehen, bis er unklar ist. Marvin hat doch ganz klar den Urteilsstand herausgestellt. Dürfte jeder Schiri kennen. Und beim Sachverhalt geht es ja hier doch nicht um urteilsrelevante Gegebenheiten, sondern um Spekulationen,
warum der AS sich um den regeltechnisch eindeutigen Spielverlust drücken könnte. Dies versucht er, wie MrKite richtig bemerkt, argumentativ ungeschickt, indem er die Karte am Boden nicht für sich reklamiert, sondern eine Beschuldigung gegen einen GS ausspricht. Eine Beschuldigung, die - wenn sie denn zuträfe - bei mir jedenfalls nicht in die Rubrik "Cleverness" einzuordnen ist, sondern schon eher in die Rubrik "Betrug". Worüber man durchaus diskutieren kann. Nur, MrKite, hier hast du etwas falsch verstanden. Nicht ich vertrete in Form einer "John'schen Tendenz" hier eine Vermutung, dass ein GS betrogen haben könnte, sondern ich werte ein Verhalten, das der AS geltend macht, so. Dass diese Wertung nur dann gilt, wenn auch das Verhalten so zuträfe, sollte doch selbstverständlich sein. Also etwas mehr Genauigkeit auch von dir, MrKite, bitte. Wobei ich nun gar nicht weiter der Frage nachgehen will, was man beim Skat als Betrug bezeichnet. Und auch nicht der Frage, ob überhaupt eine Alternative Cleverness/Betrug bei einem konkreten Verhalten Sinn macht.
Die unrichtige Kartenzahl des AS (9 Karten) müsste die GP beweisen. Das wäre, wie oben erwähnt, nicht ganz trivial wenn der AS die Karte für sich reklamiert hätte.
Was soll es mit Betrug zu tun haben, dass sich der AS wie ein Elefant im Porzellanladen verhält und damit jede Chance den Spielverlust abzuwenden zunichte macht während die GP offenbar ihre Rechte kennt
Du wolltest damit aber doch ganz sicher nicht ausdrücken, dass es zum Recht der GP Partei gehört, eine Karte absichtlich fallen zu lassen! Für einen Juristen klingt der zitierte Satz - dieses Mal ist es tatsächlich nur einer, wegen der Nebensätze -
sehr merkwürdig. Betrug hängt doch vom Handeln des mutmaßlichen Betrügers ab und nicht vom Verhalten des Betrogenen, oder irre ich mich als Laie da? Bitte keine Abhandlung darüber.
Nach 5 oder 6 Stichen fällt auf, dass der Alleinspieler eine Karte zu wenig auf der Hand hat.
Damit ist das bewiesen. Und - abgesehen davon, dass der AS die Karte eben
nicht für sich reklamiert hat - ist der Fall eindeutig. Hätte er es getan, wäre er es nicht. Wer also sieht hier zu Unrecht eine nicht eindeutige Abdeckung durch die Skatrechtsprechung
im dargestellten Fall? hinter alles und jedem einen Betrug zu wittern grenzt an Paranoia.
Wie schon erwähnt, weise ich es zurück, dass dies meine Denktendenz ist, also damit auch den Ausdruck Paranoia.
Solltest du aber damit meinen, MrKite, dass ich ein in der ISKO nicht vorgesehenes Verhalten, das absichtlich erfolgt, um ein für den Verhaltenden günstigeres Ergebnis zu erzielen, als Betrug deklariere, so hast du damit Recht. Ich nenne Beispiele:
absichtliches Nennen einer falschen Augenzahl, wenn man sieht, dass die GS nicht zählen - schneiderfreies Pikspiel mit einem bei RW 20 als gewonnen notieren zu lassen - absichtliches falsches Zugeben kurz vor Schluss, um über die Karte zu informieren und damit Schneiderfrei zu werden als GP - als AS bei 3 sichtbaren Karten im Skat einen GO anzusagen, der dann gewonnen geschrieben werden muss, usw.
Wenn du natürlich es als Cleverness bezeichnest, Lücken im Regelwerk oder das Regelwerk an sich zu seinem Vorteil auszunützen (unter Bezug auf meine Beispiele), ist das deine Sache. Es nicht zu tun und ein solches Verhalten Betrug zu nennen, hat aber ganz sicher nichts mit Paranoia zu tun, MrKite.
Es gibt kein besseres Mittel, das Gute in den Menschen zu wecken, als sie zu behandeln, als wären sie schon gut. (Gustav Radbruch)