Spielabkürzung

Fragen zur ISkO

Moderator: Taronga

Spielabkürzung

Beitragvon Rolando » 20. Dez 2005 21:13

HH legt krda krbu kr10 kr08 kr07 he10 he08 he07 ka08 ka07 zum NO auf. Dieser ist, wie man schon auf den ersten Blick erkennen kann , absolut hieb- und stichfest. Doch bevor die GS das Spiel definitiv aufgeben, macht der AS wortlos den gedrückten Skat offen. Darin sah einer der beiden GS einen strafbaren Regelverstoß, indem er auf unerlaubte Skateinsicht vor der Spielaufgabe hinwies. Bstand dieser Anspruch zu recht?
"Ein jeder hat seine eigene Art, glücklich zu sein und niemand darf verlangen, dass man es in der seinigen sein soll".

Heinrich von Kleist
Benutzeravatar
Rolando
 
Beiträge: 59
Registriert: 24. Sep 2005 20:52
Wohnort: Rodewisch-Vogtland

Beitragvon Kreuzpeter » 20. Dez 2005 21:49

Theoretisch gilt hier lt. ISkO:
"3.4.8 Nach einer gültigen Spielansage darf der Skat nicht verändert und der abgelegte Skat nicht mehr angesehen werden. Zuwiderhandlungen führen zum Spielverlust in der Spielstufe einfach (nicht Schneider oder Schwarz)."

Tatsächlich aber ist das Spiel bereits gewonnen -es kann nur noch durch Verwerfen verloren gehen-, zudem schadet die Kenntnis des Skats der Gegenpartei nicht, insofern fordert der GS ein fadenscheiniges Recht ein.
Ich würde mal sagen, im Sinne der ISkO ist hier anzuwenden:
"4.5.2 Alle Teilnehmer haben sich in jeder Situation fair, sachlich und sportlich zu verhalten und kein fadenscheiniges Recht zu suchen."

Das Spiel ist also dem AS als gewonnen anzuschreiben.

KP
Kreuzpeter
 
Beiträge: 345
Registriert: 6. Sep 2005 14:30

Beitragvon 200Puls » 20. Dez 2005 22:53

Mich würde wieder mal interessieren, wo so ein Streitfall aufgetreten ist.

Ist es ewin Übungsabend ist es schlichtweg eine Frechheit soetwas überhaupt zu probieren.

Selbst beim Ligaspiel hab ich meine berechtigten Zweifel, ob es sich bei dem betreffenden Spieler um einen ehrenwehrten, fairen Mitstreiter handelt.


Kreuzpeters Thesen unterstütze ich zu 100%
200Puls
 
Beiträge: 44
Registriert: 4. Okt 2005 22:53
Wohnort: Harz

Beitragvon Rolando » 21. Dez 2005 00:13

Warum lange rumrätseln. Die Profis sind regelsicher und wissen eh Bescheid ( ich klammere mich aus ).
Es handelt sich um eine Anfrage beim Sachsenpokal in Chemnitz.

Entscheidung:
Der Anspruch wird der Besonderheit der Situation nicht annähernd gerecht. Der AS hat den NO gewonnen.
Begründung:
Seine Handlung ist als Spielabkürzung zu werten. Das ergibt sich allein aus dem gesetzmäßigen Spielgewinn. Der Anspruch auf Spielverlust entspringt in diesem Fall eher dem untauglichen Versuch, über fadenscheiniges Recht unseriös zum Erfolg kommen zu wollen. Es ist zudem ein Paradebeispiel, wie sauberer Skat nicht verstanden und gespielt werden soll.
"Ein jeder hat seine eigene Art, glücklich zu sein und niemand darf verlangen, dass man es in der seinigen sein soll".

Heinrich von Kleist
Benutzeravatar
Rolando
 
Beiträge: 59
Registriert: 24. Sep 2005 20:52
Wohnort: Rodewisch-Vogtland

Danke!

Beitragvon Olleicke » 21. Dez 2005 11:01

Vielen Dank, dass so entschieden worden ist! Ich würde den Spieler der Gegenpartei notieren, der auf so unfaire und unsportliche Art zu einem ihm nicht zustehenden Erfolg kommen wollte. Das - so finde ich - muss bestraft werden, denn es schadet dem Skatspiel!

Olleicke,
empört
Olleicke
 
Beiträge: 296
Registriert: 27. Sep 2005 11:56
Wohnort: Berlin


Zurück zu Regelwerk

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 37 Gäste