Zwei Karten aufgespielt

Fragen zur ISkO

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Zwei Karten aufgespielt

Beitragvon Bad_Goose » 19. Jun 2019 13:28

Mal eine allgemein Regelfrage.

Folgendes hat sich zugetragen.

Ich als AS in MH....VH spielt Pik König auf. Ich will jetzt Pik As drauf legen, greife aber zusätzlich noch das Kreuz As, so das nun auf dem Pik König das Kreuz As liegt und auf dem Kreuz As das Pik As. Also beide gleichzeitig gelegt und beide gut sichtbar. Nichts raus gefallen oder so. Die Sortierung auf der Hand ergab halt zufälligerweise das Kreuz As auf dem König zu liegen kam.

Nun besagt 4.1.9 ja unter anderem folgendes:

Der Alleinspieler ist berechtigt, versehentlich heraus gefallene Karten ohne spielrechtliche Folgen wieder aufzunehmen. Er darf auch vorgezogene und sichtbar gewordene Karten zurücknehmen (Vorteil für die Gegenspieler).

So weit, so gut. In der Entscheidungssammlung dazu fand ich im Fall 4 den Sachverhalt, das der Alleinspieler auf eine gespielte Karte zwei Karten zugibt, allerdings in dem Falle König/10 in der richtigen Farbe und neben dem ausgespielten As. Der AS durfte die 10 zurück nehmen kann und das Spiel vorgeführt. Vorteil halt für die Gegenspieler.

Nun kursierten verschiedene Meinungen, wie damit umzugehen sei. Von...ist ja nicht raus gefallen, also verloren...über...nimm das Kreuz As zurück, kannst AS machen was du willst. Es war ersichtlich, das du das Pik As spielen wolltest....bis hin zu...aber das Kreuz As liegt ja auf dem König also = nicht bedient.

Ich bin da nun ein wenig unschlüssig, wie es zu handhaben wäre. Und wäre es ein Unterschied, wen nun Pik As auf dem König liegen würde und Kreuz As oben drauf. In dem Urteil zu dem Fall steht ja nicht, das er die oberste Karte wieder aufnehmen "muss", sondern explizit, das er die 10 aufnehmen "darf". Und spielt es eine Rolle ob auf die gespielte Karte gelegt oder neben die Karte.

Meine Meinung wäre, das der AS das Kreuz As hätte zurück nehmen dürfen, da das passende As ebenso deutlich ersichtlich war. Aber ich bin mir da halt unsicher, da es zwei verschiedene Farben waren.

Ich danke euch für eure Meinung dazu.
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Re: Zwei Karten aufgespielt

Beitragvon marvin » 23. Jun 2019 09:56

Der AS kann das falsche Ass zurücknehmen und weiter geht's. Genau für solche Fälle ist der 4.1.9 gedacht, auch wenn es in diesem Fall kein "Rausfallen" im Wortsinn war.
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Re: Zwei Karten aufgespielt

Beitragvon Eric » 25. Jun 2019 21:43

4.1.2 sagt halt auch, dass eine ausgespielte Karte nicht zurückgenommen werden darf ( ohne Einschränkung nur auf die Gegenspieler ). Eine Karte gilt als ausgespielt, wenn sie komplett auf dem Tisch liegt, was das Kreuz Ass hier genauso tut, wie das Pik Ass. Und nu ?

Nutzt man seinen "gesunden Menschenverstand" und überlegt sich nur zwei Dinge :

1. Welchen Vorteil hätte der AS aus der Situation, wenn er sie Kraft geübter Fingerertigkeit absichtlich herbeiführen würde ? Genau , keinen.

2. Hat der AS aus der Situation, auch wenn sie versehentlich entsteht, einen Nachteil ? Ja.

Also spricht doch nichts dagegen, den AS hier nicht noch mehr "zu bestrafen".

"Der Form halber" täte man allerdings gut, die ISkO irgendwo zu ändern. Entweder den 4.1.2 ergänzen um "der AS darf bei mehr als einer ausgespielten Karte "wählen" welche er spielen will oder eben bei 4.1.9 durch Ergänzung von herausgefallenen und vorgezogenen Karten durch "versehentlich" ausgespielte.
So ist das Skatspiel eben - manche Spiele verliert man, und manche gewinnen die anderen

Ein Weiser schätzt kein Spiel, wo nur der Zufall regieret.
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