Nonverbales Passe

Fragen zur ISkO

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Nonverbales Passe

Beitragvon chris » 20. Jan 2019 12:00

Hallo!

Folgender Sachverhalt in einem Turnier:

MH reizt VH. Nachdem VH die 30 von MH noch hält, passt MH. HH schüttelt den Kopf, schiebt den Skat zu VH und in dem Moment als dieser den Skat aufnimmt "schreit" HH 33. Nun will HH VH vom Reizen ausgeschlossen wissen, weil ein verbales Passen ja nicht erfolgt sein und VH unberechtigt den Skat aufgenommen hat.

Wie ist zu entscheiden?

Würde sich an der Entscheidung was ändern, wenn HH den Skat zwar zu VH schiebt, jedoch ihre Hände noch auf den Skat belässt?


Gruß
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Re: Nonverbales Passe

Beitragvon Skatfuchs » 20. Jan 2019 13:30

Hallo,

nun das ist wohl ein generelles Problem mit dem "Nicht-verbalen" Passen.
Die häufigste Variante ist da wohl das "Klopfen".

Ich frage da beim ersten mal immer nochmals den "Klopfer", ob das bei ihm immer ein "Passen" bedeutet.

Im vorliegeden Fall war ja ein herbeigerufener Schiri nicht am Tisch und wird sicherlich zuerst einmal alle Spieler fragen, ob diese die beschriebe Gestik auch als Passen verstanden haben und danach seine Entscheidung fällen.
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Re: Nonverbales Passe

Beitragvon mannikr » 20. Jan 2019 19:38

Ich mache es eigentlich genauso und es gab auch bisher keine Probleme, ausser vielleicht nochmal zur Sicherheit eine Nachfrage.
Teilweise passe ich auch nur mit einem Augenkontakt :-) oder klopfen mit einem auftickenden Finger.
Soweit ich jetzt weiss, steht auch nirgends in der Regeln, WIE das passen zu erfolgen hat.
Somit für mich ganz klar KEINE unberechtige Skateinsicht.
Gab es diesbezüglich nicht auch ein Urteil vor kurzem?

Zur Zusatzfrage, solange es den Skat noch festhält, würde ich dies noch nicht als gepasst werten.
Wenn jetzt ein Mitspieler den Skat "aus den Händen reisst" und reinschaut, dann würde ich auf unberechtige Skateinsicht entscheiden.
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Re: Nonverbales Passe

Beitragvon mr.kite » 20. Jan 2019 21:54

Ich frage mich, wie man Wegschieben eines Skates denn anders interpretieren soll als als Passen. Nach dem Motto "halt mal die 2 Karten fest, sonst kommt ein Orkan und weht sie weg"? Das ist doch Humbug. Ausnahme könnte höchstens sein, dass irgendwie ein Teller auf den Tisch sollte und die Karten "in Sicherheit geschoben" werden. Dann sollte man sicher die Entscheidung nochmal überdenken. So wie geschildert aber klares Passen. Und - ich mache das ja äußerst ungern - man kann da auch über eine Verwarnung nachdenken, je nach genauer Konstellation.

Die Abwandlung mit den Fingern auf dem Skat sollte man anders bewerten. Finger drauf bedeutet für mich eben genau "ich will das (noch) nicht hergeben". Entsprechend ists auch noch kein Passen.
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Re: Nonverbales Passe

Beitragvon Miri23 » 20. Jan 2019 23:28

Bin ganz Michaels Meinung. :bindafür:
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - unter Null gibt's gar nix - was interessiert mich mein Geschwätz von gerade eben?!?
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Re: Nonverbales Passe

Beitragvon Eric » 21. Jan 2019 20:49

Ich kenne einige, die das sehr gerne praktizieren - Skat in Richtung des übrigen Reizers schieben um dann doch mit einem Reizgebot rauszurücken. So hat jeder seine Unsitte ( ich glaube ich nehme mir mal in irgendeinem Jahr vor auch meine Unsitten abzulegen ). Allerdings lassen alle die dieses "Spielchen" treiben, immer ihre Hand auf dem Skat. Und wenn ich mir in so einer Situation den Skat unter den Nagel reiße ohne ein Wort der Vergewisserung oder ähnlichem, kann man mich schon ausschließen.

Wenn der zugeschobene ! Skat aber "frei" ist, halte ich eine Entscheidung auf Ausschluss für absolut falsch. Im Gegenteil ist eher anzunehmen, dass der Spieler in HH, aus welchen Gründen auch immer, versucht hat, sich oder MH, und auf keinen Fall VH das Spiel zu verschaffen. Ich würde hier auf jeden Fall ermahnen, dies zukünftig zu unterlassen und im Wiederholungsfall sofort verwarnen.
So ist das Skatspiel eben - manche Spiele verliert man, und manche gewinnen die anderen

Ein Weiser schätzt kein Spiel, wo nur der Zufall regieret.
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