noch nie erlebt

Fragen zur ISkO

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noch nie erlebt

Beitragvon AndreasHL » 30. Okt 2018 00:01

Hallo,

Spieler A spielt Null Overt mit blanker Herz 8. Er ist Ausspieler und spielt auch gleich die klhe08 aus.

Spieler B hat eine Herz-Flöte, C kein Herz. Also gibt B die klhe07 dazu. ABER: aus irgend einem Grund ist er extrem abgelenkt, wirft seine Karten auf die beiden Karten klhe08 klhe07 und sagt "Nun hast du deinen Null Overt ja gewonnen!".

Das Gesicht von C wechselt mehrmals höchst beschleunigt die Farbe, Schnappatmung setzt ein.

A verlangt Spielgewinn, C nach dem Konsum von zwei Cognacs Spielverlust für A.

B trägt auf Befragen durch den Schiedsrichter vor, er sei durch ein privates Problem extrem abgelenkt gewesen.

Der Schiri entschied für Spielgewinn für A, B wird verwarnt. Es könne von allen Spielern verlangt werden, dass sie in einem Zustand am Spiel teilnehmen, der ein regelkonformes Spiel ermöglicht. Also z. B. nüchtern. Oder eben so weit von persönlichen Problemen unbelastet, dass ein normales Spiel erfolgen kann.

Ist diese Entscheidung richtig?

Viele Grüße

Andreas
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Re: noch nie erlebt

Beitragvon Marathoni » 30. Okt 2018 18:39

Ich denke ja.
Gruß,
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Re: noch nie erlebt

Beitragvon Ekel Alfred » 30. Okt 2018 19:23

Die Entscheidung zum Spielausgang ist richtig, aber dies hier:
"B wird verwarnt. Es könne von allen Spielern verlangt werden, dass sie in einem Zustand am Spiel teilnehmen, der ein regelkonformes Spiel ermöglicht. Also z. B. nüchtern. Oder eben so weit von persönlichen Problemen unbelastet, dass ein normales Spiel erfolgen kann."
halte ich für falsch. Er hat es ja wohl nicht absichtlich gemacht und besoffen war er ja auch nicht, oder? Fehler werden gemacht, wo will man da eine Grenze ziehen, ob ein Fehler akzeptabel oder unentschuldbar ist?
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Re: noch nie erlebt

Beitragvon mr.kite » 30. Okt 2018 20:56

Jo, bei Absicht ist definitv eine Grenze. Aber davor? Wenn ich mit Ekel Alfred spiele wird er vermutlich jedes 3. Spiel denken "kann der nicht mal mitdenken" oder sowas. HH ist in dem Fall ja sogar selber Schuld, er hätte ja rechtzeitig bedienen können...
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Re: noch nie erlebt

Beitragvon Eric » 5. Nov 2018 19:42

Die Frage ist doch , wie viele Töne die Flöte von B hatte.

Wenn nach seiner Karte noch zwei fehlen kann man schon mal annehmen, dass der Partner vielleicht auch eines hat. Wenn er die restlichen Herz alle hat, wohl eher nicht.

Was die Entscheidung angeht : Nach ISkO und der geltenden Auslegung durch das ISkG KANN ein Schiedsrichter nicht anders entscheiden als auf Spielgewinn AS.
Die Verwarnung halte ich ebenfalls für falsch und völlig überzogen.

Mich würde mal eine breit angelegte Umfrage interessieren, wie viele AS das Problem anders lösen würden, in dem sie NICHT auf Spielgewinn pochen......
So ist das Skatspiel eben - manche Spiele verliert man, und manche gewinnen die anderen

Ein Weiser schätzt kein Spiel, wo nur der Zufall regieret.
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Re: noch nie erlebt

Beitragvon marvin » 5. Nov 2018 21:57

AndreasHL hat geschrieben: Es könne von allen Spielern verlangt werden, dass sie in einem Zustand am Spiel teilnehmen, der ein regelkonformes Spiel ermöglicht. Also z. B. nüchtern. Oder eben so weit von persönlichen Problemen unbelastet, dass ein normales Spiel erfolgen kann.


Kann man schon verlangen. Aber was, wenn sich die "persönlichen Probleme" erst im Laufe des Wettbewerbs ergeben? Mir ist es mal passiert, dass ich mitten in der Serie per SMS die Nachricht erhalten habe, dass ein Verwandter verstorben ist. Er stand mir zwar nicht sehr nahe, trotzdem war meine Fehlerquote im zweiten Teil ziemlich hoch. Wie hätte ich nach Ansicht dieses Schiedsrichters vorgehen sollen - die Serie vorzeitig abbrechen?


Abgesehen davon, können Fehler auch passieren, ohne dass besondere Umstände vorliegen. Ich habe neulich im Gegenspiel beim Null die Karten weggeworfen, weil die einzige Schwäche eine Ass-Viererlänge war und ich in der Farbe nur drei Karten hatte. Dass nach dem Ass die Dame und nicht der Bube kam, hatte ich übersehen...

Trotzdem muss es natürlich Möglichkeiten geben, absichtliches Schummeln zu unterbinden. Aber das kann man eben nie an einem Spiel festmachen, da müssen schon mehrere solche Vorfälle zusammenkommen.
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Re: noch nie erlebt

Beitragvon Skatfuchs » 5. Nov 2018 23:25

Hallo,

da der Stich noch nicht vollendet war, so ist das Hinwerfen von Spieler B mit seiner verbundenen Bemerkung eindeutig als Spielaufgabe zu werten und damit gewinnt der AS.
Die Verwarnung war aber überzogen und unnötig.
Ein Gut Blatt

Skatfuchs

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