Unrichtige Kartenzahl

Fragen zur ISkO

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Unrichtige Kartenzahl

Beitragvon Miri23 » 28. Dez 2016 17:33

Folgender Fall vom Turnier gestern:
In VH spielte ich Grand mit folgendem Blatt:

kabu kras kr09 kr08 pias pi10 pida pi09 heas kaas

Gedrückt (aufgrund einer 44er-Reizung von HH, aber das tut eigentlich nichts zur Sache)
krko kada

Folgende Stiche sind gespielt:

1. kabu ka10 hebu (- 14)
2. ka09 kaas ka07 (+ 18)
3. pias pi08 pi07 ( + 29)
4. pi10 he07 piko (+ 43)
5. heas he08 he09 (+ 54)
6. kras kr07 krda (+68)
7. pida he10 pibu (- 29)

Jetzt werfe ich die Karten weg, weil ich keinen Stich mehr mache, drehe meine Stiche um und sage zum Geber irgendwas in dem Sinn "Puh, Glück gehabt" o.ä. Der stimmt mir zu.
Da sagt der GS in HH: " Warum hattest du noch 4 Karten, wir haben nur noch 3?"

In der Tat liegen auf dem Tisch recht nah bei mir pi09 kr09 kr08 kr07. pida he10 pibu, also Stich 7 liegen ein Stück weiter in der Mitte des Tisches und die GS haben jeder noch 3 Handkarten, die inzwischen auch vor ihnen auf dem Tisch liegen.

Ich habe glücklicherweise meine eingezogenen Stiche sowie meine Gedrückten sauber sortiert abgelegt. Auch nach dem Umdrehen sind der Stock sowie Stich 1-5 einwandfrei nachzuvollziehen. Stich 6 besteht nur aus kras krda.

Der KG bestätigt korrekte Drückung von zwei Karten und den richtigen Verlauf aller Stiche. MH sagt gar nichts zum Thema. HH wirft weiterhin die Frage nach der unrichtigen Kartenzahl beim AS auf.

Wie entscheidet ihr als hinzugezogener Schiedsrichter?

P.S. Habe die Kreuzluschen korrigiert.
Zuletzt geändert von Miri23 am 28. Dez 2016 21:54, insgesamt 1-mal geändert.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - unter Null gibt's gar nix - was interessiert mich mein Geschwätz von gerade eben?!?
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Re: Unrichtige Kartenzahl

Beitragvon HomerJay » 28. Dez 2016 18:33

Die Frage ist also, welchen wundersamen Weg die Kreuz Acht genommen haben könnte?! Sie ist in deinem Ausgangsblatt, dann fällt sie, von der Gegenpartei gespielt, in einen Stich, wiederum später ist sie in deinen Restkarten.
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Re: Unrichtige Kartenzahl

Beitragvon Kreuzpeter » 28. Dez 2016 19:49

Die ersten, entscheidenden 6 Stiche wurden wohl unzweifelhaft korrekt gespielt. Aus den unsauber zusammengeworfenen Karten einen Gewinn zu beanspruchen würde ich an dieser Stelle als fadenscheiniges Recht bezeichnen. Zudem fragte der GS: "Warum hattest Du ..."; hat er es gesehen oder nur geschlussfolgert? Wenn's so war, hätte er es monieren sollen, als die Karten noch auf der Hand waren.

Als amtlich bestellter Sexist möchte ich zudem konstatieren: Jungs, gönnt der Blondine doch den einen Grand.
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Re: Unrichtige Kartenzahl

Beitragvon Miri23 » 28. Dez 2016 21:52

@Homer:
Ich hatte definitiv die Kreuzass mit zwei Luschen auf der Hand und in Stich 6 habe ich sie ausgespielt und es fielen die andere Lusche und die Dame, wie auch der KG bestätigte. Möglicherweise sind die Luschen im Ausgangsblatt vertauscht, aber das ist nicht von Belang, oder?

Ich kann es mir eigentlich nur so erklären, dass ich beim Hinwerfen meiner letzten drei Karten irgendwie die oberste Karte von meinem obenliegenden letzten Stich wieder mit aufgedeckt habe und das war dann eben die dritte Kreuzlusche.

Die GS haben keinen Schiri gerufen, wir kennen uns ewig und die wissen auch, dass ich nicht blöd rumgetan hätte, wenn ich wirklich nur eine gedrückt hätte (was eine andere Möglichkeit gewesen sein hätte können, die mir erst mit Schrecken durch's Gebein fuhr, aber nein, als unterste zwei Karten in meinem Stapel lagen brav klkrko und klkada).

Eine andere Möglichkeit, nämlich dass Stich 6 seitens eines der GS noch unvollendet war, kommt auch nicht in Frage, denn die GS hatten beide die richtige Anzahl. Außer derjenige hätte die dann schnell auf meine hingeschmissenen Restkarten gelegt, aber da wird's ja völlig abstrakt.

Ich hab's also im Einvernehmen mit allen gewonnen geschrieben bekommen. Interessant nur, was und auf welcher Grundlage man entscheiden würde, wenn man denn müsste??
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Re: Unrichtige Kartenzahl

Beitragvon Kreuzpeter » 28. Dez 2016 22:05

Miri23 hat geschrieben: Interessant nur, was und auf welcher Grundlage man entscheiden würde, wenn man denn müsste??


Miri, die ISkO ist -zumindest in der Version von 2011- beim DSKV downloadbar, man kann's also nachlesen.
In diesem Fall:
Punkt 4.4.4 (Ablegen der Stiche), aber 4.5.2 (Fairness, bzw. fadenscheiniges Recht).
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Re: Unrichtige Kartenzahl

Beitragvon mr.kite » 28. Dez 2016 23:33

Puh, scheinbar schwieriger Fall. Aber wenn ein GS tatsächlich zweifelsfrei erinnert, dass Kreuz-7 in dem Stich mit As und Dame war dann sehe ich hier eigentlich als erwiesen an, dass sie nicht mehr auf der Hand des AS ist und der AS dem entsprechend die richtige Kartenzahl hatte. Insofern trügt der Schein und es ist doch sehr einfach.
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Re: Unrichtige Kartenzahl

Beitragvon HomerJay » 29. Dez 2016 09:04

mr.kite hat geschrieben:Puh, scheinbar schwieriger Fall. Aber wenn ein GS tatsächlich zweifelsfrei erinnert, dass Kreuz-7 in dem Stich mit As und Dame war dann sehe ich hier eigentlich als erwiesen an, dass sie nicht mehr auf der Hand des AS ist und der AS dem entsprechend die richtige Kartenzahl hatte. Insofern trügt der Schein und es ist doch sehr einfach.


Einer der wenigen Fälle, in denen "scheinbar" korrekt ist, die meisten Leute wenden es an, wenn sie "anscheinend" meinen :top:

Nee, ich fand das mit der doppelten Kreuz Acht schon relevant. Mit der Sieben liegt der Fall etwas einfacher. Muss wohl so sein, wie Du es beschrieben hast.
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Re: Unrichtige Kartenzahl

Beitragvon Miri23 » 29. Dez 2016 09:34

Na dann ist ja alles richtig gelaufen.
Kreuzpeter, herzlichen Dank für den Hinweis, aber ich habe die ISkO daheim. Fand bloß nix so richtig anwendbar.
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