Flugskat

Fragen zur ISkO

Moderator: Taronga

Flugskat

Beitragvon Skatfuchs » 19. Jun 2016 12:25

Hallo,

gestern am Ligaspieltag passierte es an meinem Tisch, dass der Spieler rechts von mir die Reizung gewann und als AS feststand.
Er nahm den Skat auf, zog zwei andere Karten aus seinem Handblatt und auf dem Weg zum Tisch mit diesen Karten taufte er sein Spiel: Kreuz
Wie ist hier zu verfahren, wenn ein Schiri entscheiden muss?
Ein Gut Blatt

Skatfuchs

Wer sich nach Regeln ängstlich richtet und hinter die Schablone flüchtet, den weihte nie mit seinem Kuß des Skates höchster Genius!
www.skatfuchs.eu
Benutzeravatar
Skatfuchs
 
Beiträge: 8034
Registriert: 25. Sep 2005 14:31
Wohnort: Chemnitz

Re: Flugskat

Beitragvon mr.kite » 19. Jun 2016 15:50

Etwas erfahrenere Spieler und Schiedsrichter sollten sich erstmal zurückhalten.
Ritter des Ordens der unsichtbaren Hand
mr.kite
 
Beiträge: 6842
Registriert: 22. Apr 2010 14:06
Wohnort: München

Re: Flugskat

Beitragvon Skymaster » 19. Jun 2016 17:45

wenn er 2 karten ablegt kann er spielen was er will.
Zähl' Trumpf und Augen allemal, so hast du nie die "Qual der Wahl", ob Abzuwerfen oder Stechen, und must für's Spiel nicht auch noch blechen!
Benutzeravatar
Skymaster
 
Beiträge: 1871
Registriert: 7. Sep 2005 19:25
Wohnort: Würzburg

Re: Flugskat

Beitragvon Arthur316i » 20. Jun 2016 18:15

Skatfuchs hat geschrieben:Er nahm den Skat auf, zog zwei andere Karten aus seinem Handblatt und auf dem Weg zum Tisch mit diesen Karten taufte er sein Spiel

Das passiert doch andauernd, und es passiert nichts, das Spiel wird durchgeführt und seinem Ausgang entsprechend gewertet. Wer wegen sowas den Schiri holt, hat nichts mehr zu lachen am Tisch.
Arthur316i
 
Beiträge: 740
Registriert: 12. Dez 2010 16:11

Re: Flugskat

Beitragvon Miri23 » 20. Jun 2016 18:27

Arthur316i hat geschrieben:
Skatfuchs hat geschrieben:Er nahm den Skat auf, zog zwei andere Karten aus seinem Handblatt und auf dem Weg zum Tisch mit diesen Karten taufte er sein Spiel

Das passiert doch andauernd, und es passiert nichts, das Spiel wird durchgeführt und seinem Ausgang entsprechend gewertet. Wer wegen sowas den Schiri holt, hat nichts mehr zu lachen am Tisch.


:top: :top: :top:
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - unter Null gibt's gar nix - was interessiert mich mein Geschwätz von gerade eben?!?
Benutzeravatar
Miri23
 
Beiträge: 2950
Registriert: 7. Jul 2012 17:27
Wohnort: Augsburg

Re: Flugskat

Beitragvon mr.kite » 21. Jun 2016 16:16

Kein Regelinteressierter, der die Lösung schreiben will?
Ritter des Ordens der unsichtbaren Hand
mr.kite
 
Beiträge: 6842
Registriert: 22. Apr 2010 14:06
Wohnort: München

Re: Flugskat

Beitragvon John » 21. Jun 2016 16:31

Ich suche nicht die Lösung, sondern die Falle.
Es gibt kein besseres Mittel, das Gute in den Menschen zu wecken, als sie zu behandeln, als wären sie schon gut. (Gustav Radbruch)
Benutzeravatar
John
 
Beiträge: 3251
Registriert: 11. Dez 2006 01:31

Re: Flugskat

Beitragvon ThomAss » 21. Jun 2016 17:14

Wichtig ist, dass die 2 Karten getrennt und abgesondert von den anderen sind. Dann darf er Kreuz oder was auch immer ansagen, selbst wenn er den Skat beim Ablegen noch sieht.
Also in der einen Hand 10 Karten in der anderen Hand 2 Karten als Skat. Das rausziehen / hochstecken von 2 Karten zwischen den 10 Handkarten zählt nicht dazu, das gilt meines Wissens nach als Ansage mit 12 Handkarten und damit verloren. Jetzt suche ich wie John nach der Falle. :mrgreen:
Benutzeravatar
ThomAss
 
Beiträge: 4754
Registriert: 24. Mai 2006 15:35
Wohnort: Goch / Niederrhein

Re: Flugskat

Beitragvon Skymaster » 21. Jun 2016 17:27

spasshalber ich hab in mh bei 72
hebu kabu kras krko pias piko heas heda kaas kada
und will heda kada
drücken egal was kommt.
die oben
ich nehm skat nach unten und leg die oberen 2 daneben geh zum schieffen und sag grand
Zähl' Trumpf und Augen allemal, so hast du nie die "Qual der Wahl", ob Abzuwerfen oder Stechen, und must für's Spiel nicht auch noch blechen!
Benutzeravatar
Skymaster
 
Beiträge: 1871
Registriert: 7. Sep 2005 19:25
Wohnort: Würzburg

Re: Flugskat

Beitragvon mr.kite » 21. Jun 2016 17:32

Skymaster hat geschrieben:spasshalber ich hab in mh bei 72
hebu kabu kras krko pias piko heas heda kaas kada
und will heda kada
drücken egal was kommt.
die oben
ich nehm skat nach unten und leg die oberen 2 daneben geh zum schieffen und sag grand

Ganzer Satz? Irgendwie erkennbarer Sinn?
Ritter des Ordens der unsichtbaren Hand
mr.kite
 
Beiträge: 6842
Registriert: 22. Apr 2010 14:06
Wohnort: München

Re: Flugskat

Beitragvon Skymaster » 21. Jun 2016 17:44

ich weiss was ich auf jeden fall was ich drücke
die sind oben.
nehm kartenstabel (10) leg den auf den Skat
nehm die oberen 2 Karten vom Stabel leg die daneben und sag grand.
und geh zum wasserlassen.
Zähl' Trumpf und Augen allemal, so hast du nie die "Qual der Wahl", ob Abzuwerfen oder Stechen, und must für's Spiel nicht auch noch blechen!
Benutzeravatar
Skymaster
 
Beiträge: 1871
Registriert: 7. Sep 2005 19:25
Wohnort: Würzburg

Re: Flugskat

Beitragvon Kreuzpeter » 26. Jun 2016 21:27

Und nachdem Skymaster -oder auch Spiceburg-Peter- vom Wasserlassen zurück ist, werfen wir mal einen Blick in's Regelwerk: ....
Schade daneben, nächster Versuch:
"3.4.8
Nach einer gültigen Spielansage darf der Skat nicht
verändert und der abgelegte Skat nicht mehr ange-
sehen werden."
Und:
"3.4.6
Eine Spielansage mit mehr oder weniger als zehn
Handkarten bedeutet, sofern ordnungsgemäß ge-
geben wurde, Spielverlust in der Stufe einfach
(nicht Schneider oder Schwarz). "
Prinzipiell gebe ich Miri und Co Recht: der Skat ist eindeutig bestimmt, man sollte nicht darauf bestehen, daß er (bereits) unbeweglich auf dem Tische liegt, Aber -und jetzt kommt die Falle, nach der ihr gesucht habt- Skatfuchs schreibt:
"gestern am Ligaspieltag"
Da sollte man sich schon klar sein, um was es geht und wer da was austestet -möglicherweise, ob der Schiri die Regeln eher lax auslegt.
Meine Ansicht daher: Eine Ermahnung wäre übertrieben, aber im Sinne von "Wehret den Anfängen" sollte man dem Spieler erklären: "Lieber Skatfreund, dies ist kein Schinken-Turnier in der Kneipe nebenan, sondern die XYZ-Liga. Wir legen Wert auf eindeutige, ISkO- und SkWO-konforme Abläufe. Achte bitte in Zukunft darauf, daß der Skat für Deine Mitspieler eindeutig erkennbar abgelegt ist, bevor Du Deine Spielansage tätigst, damit es eine deutliche Trennung zwischen diesen Vorgängen gibt."
Auf deutsch würde der Schiri damit sagen:"Pass mal auf Du Arsch, leg' Dich bloss nicht mit mir an. Ich hab' Dich jetzt auf dem Kieker, und im Endeffekt ziehst Du ja doch den Kürzeren."
Kreuzpeter
 
Beiträge: 345
Registriert: 6. Sep 2005 14:30

Re: Flugskat

Beitragvon Skatfuchs » 27. Jun 2016 09:14

Hallo,

ich habe das auch so ähnlich gemacht, wie vom Kreuzpeter vorgeschlagen.
Da die anderen beiden Spieler am Tisch dies nicht monierten als unzulässigen "Flugskat" und ich noch dazu als Schiri eingeteilt war, so habe ich den Spieler darauf aufmerksam gemacht, dass der Skat erst ordnungsgemäß auf dem Tisch zu legen ist, ehe das Spiel angesagt werden kann.
Ein Gut Blatt

Skatfuchs

Wer sich nach Regeln ängstlich richtet und hinter die Schablone flüchtet, den weihte nie mit seinem Kuß des Skates höchster Genius!
www.skatfuchs.eu
Benutzeravatar
Skatfuchs
 
Beiträge: 8034
Registriert: 25. Sep 2005 14:31
Wohnort: Chemnitz

Re: Flugskat

Beitragvon Taronga » 27. Jun 2016 18:10

Ein Blick in die Entscheidungssammlung (Fälle 1, 6 und 7 zu 3.4.6) ergibt, dass ein Schiri in diesem Fall gar nicht besonders großzügig sein muss, sondern dass das Spiel ganz einfach durchzuführen ist. Ich seh da keine Falle.
LG
Taronga
Taronga
 
Beiträge: 918
Registriert: 22. Apr 2008 09:52

Re: Flugskat

Beitragvon mr.kite » 27. Jun 2016 21:17

So ist es. Eine Ermahnung ist völlig fehl am Platze.
Ritter des Ordens der unsichtbaren Hand
mr.kite
 
Beiträge: 6842
Registriert: 22. Apr 2010 14:06
Wohnort: München

Re: Flugskat

Beitragvon Kreuzpeter » 27. Jun 2016 22:23

Tja, liebe Schiris; beantwortet mir bitte eine Frage:
Ihr seid Schiri in einem Turnier um eine Million Euro, Spielmodus: the winner takes all. Finaler Tisch, letztes Spiel, MH ist abgeschlagen, VH und HH sind gleichauf. HH gewinnt das Reizen. VH ist aufgefallen, daß HH sich wie anfangs von Skatfuchs beschrieben benimmt. Er hält also eine Karte bereit und wirft sie auf den Tisch, während sich der Skat noch "im Fluge" befindet. Anschliessend sagt er zum Schiri: "Die Ansage war erfolgt, als ich anspielte, aber der Skat lag noch nicht. Ich fordere, HH das Spiel als verloren anzuschreiben."
Wer bekommt nun die Million?
Kreuzpeter
 
Beiträge: 345
Registriert: 6. Sep 2005 14:30

Re: Flugskat

Beitragvon mr.kite » 27. Jun 2016 23:19

Woher sollen ich wissen wer die Million bekommt? Das hängt doch vom Ausgang des Spieles ab. Nur weil die Reklamation des Gegenspielers unberechtigt ist - was jeder Schiedsrichter weiß oder zumindest wissen müsste - heißt das nicht, dass der AS bereits gewonnen hat. Er muss sich den Sieg im Spiel erkämpfen.

P.S.: Die Tatsache, ob während eines Spieles angespielt wurde oder nicht ist im 3. Jahrtausend der römisch-katholischen Zeitrechnung nichtmehr von Belang. Nur der Zeitpunkt der Spielansage zählt! Turnierspieler wissen das. Daher wird eine solche Begründung von einem Spieler, der in der Lage ist, um eine Million Euro zu spielen nicht angeführt werden.
Ritter des Ordens der unsichtbaren Hand
mr.kite
 
Beiträge: 6842
Registriert: 22. Apr 2010 14:06
Wohnort: München

Re: Flugskat

Beitragvon Kreuzpeter » 28. Jun 2016 00:57

Nun gut, ich hätte exakt konstruieren sollen, daß HH einen unverlierbaren Grand auf der Hand hat und diesen auch ansagt.

mr.kite schrieb:
"Daher wird eine solche Begründung von einem Spieler, der in der Lage ist, um eine Million Euro zu spielen nicht angeführt werden."
Eben doch! Gerade weil's um eine Million geht, wird VH kleinlich: in der Regel steht nämlich:
"3.4.8
Nach einer gültigen Spielansage darf der Skat nicht
verändert und der abgelegte Skat nicht mehr ange-
sehen werden."
Ist der Skat schon "abgelegt", wenn er sich noch "im Fluge" befindet? Gehen wir mal noch weiter: VH kann per Video-Analyse beweisen, daß die Ansage erfolgt war und seine Karte vor dem Auftreffen des Skats auf dem Tisch umgedreht war. Wie würde wohl ein Zivil-Gericht über die Vergabe der Million entscheiden?
Kreuzpeter
 
Beiträge: 345
Registriert: 6. Sep 2005 14:30

Re: Flugskat

Beitragvon mr.kite » 28. Jun 2016 01:07

Wie geschrieben, der abgelegte Skat darf nicht mehr angesehen werden. Wenn der Skat aber noch fliegt ist er eben noch nicht abgelegt. Also darf er auch noch angesehen werden. Das Regelwerk ist hier völlig widerspruchsfrei.

P.S.: Dass der GS kleinlich ist sei ihm ja zugestanden. Das würde ich auch sofort glauben. Aber er wird nicht blöd genug sein, eine solch hanebüchene Begründung zu nutzen statt auf den relevanten Zeitpunkt (Spielansage - nicht Anspiel) zu reflektieren.

P.P.S.: Ein Zivilgericht würde sich - wenn es den Fall überhaupt so weit treibt - mit der ISkO als Vertragsgrundlage beschäftigen. Und herausstellen, dass der Schiedsrichter hier nach geltenden Skatregeln auf nichts anderes als Weiterspiel entscheiden durfte. Ich bezweifle aber, dass man überhaupt in die Begründetheit einer solchen Klage käme und nicht spätestens am Rechtschutzbedürfnis gescheitert wäre, wenn man solch eine Klage einreichte.
Ritter des Ordens der unsichtbaren Hand
mr.kite
 
Beiträge: 6842
Registriert: 22. Apr 2010 14:06
Wohnort: München

Re: Flugskat

Beitragvon Kreuzpeter » 28. Jun 2016 01:53

mr.kite hat geschrieben:Wie geschrieben, der abgelegte Skat darf nicht mehr angesehen werden. Wenn der Skat aber noch fliegt ist er eben noch nicht abgelegt. Also darf er auch noch angesehen werden. Das Regelwerk ist hier völlig widerspruchsfrei.



Du schweifst ab und lässt weg, daß VH nach korrekter Anage auch korrekt anspielt, obwohl der Skat noch nicht den Status "abgelegt" erreicht hat.
Kreuzpeter
 
Beiträge: 345
Registriert: 6. Sep 2005 14:30

Re: Flugskat

Beitragvon mr.kite » 28. Jun 2016 01:57

Dann ist VH eben voreilig. Es gibt keine Regel die verbietet, den Skat anzusehen obwohl ein anderer Spieler eine Karte ausgespielt hat. Nur einen nach Spielansage abgelegten Skat erneut aufzudecken oder anzusehen ist regelwidrig, aber eine solche Regelwidrigkeit begeht der AS mit dem sogenannten Flugskat eben nicht.

Nochmal: Die Tatsache, ob ein anderer Spieler eine Karte angespielt hat oder nicht ist in diesem Jahrtausend nicht mehr von Belang! Auch wenn ein paar Veteranen des Koreakrieges immernoch von früheren Zeiten reminiszieren.
Ritter des Ordens der unsichtbaren Hand
mr.kite
 
Beiträge: 6842
Registriert: 22. Apr 2010 14:06
Wohnort: München

Re: Flugskat

Beitragvon Kreuzpeter » 28. Jun 2016 03:01

mr.kite, Du schleichst wie die Katze um den heissen Brei: Du verleugnest, daß VH mit seinem regelkonformen Anspiel manifestiert, daß HH sich nicht an den Ablauf hält: erst einen abgelegten Skat schaffen, dann ansagen.
Und Du kannst immer wieder wiederholen, daß der AS keine Regelwidrigkeit begehen würde; mEn tut er das eben doch.

So, und nu' tu ich heia -behaupte ich jedenfalls.
Kreuzpeter
 
Beiträge: 345
Registriert: 6. Sep 2005 14:30

Re: Flugskat

Beitragvon Primrose » 28. Jun 2016 03:04

Ist Kreuzpeter eine Mischung aus Skatkommentator und Skymaster? Also quasi dumm und nervig? Der Fall ist geklärt, finde dich damit ab.
Deutschlands bester Vorhandgeber. :)
Primrose
 
Beiträge: 1921
Registriert: 27. Sep 2013 19:26

Re: Flugskat

Beitragvon Steven » 28. Jun 2016 03:20

Kreuzpeter hat geschrieben:
mr.kite hat geschrieben:Wie geschrieben, der abgelegte Skat darf nicht mehr angesehen werden. Wenn der Skat aber noch fliegt ist er eben noch nicht abgelegt. Also darf er auch noch angesehen werden. Das Regelwerk ist hier völlig widerspruchsfrei.



Du schweifst ab und lässt weg, daß VH nach korrekter Anage auch korrekt anspielt, obwohl der Skat noch nicht den Status "abgelegt" erreicht hat.


Was soll diese unsinnige Diskussion?
Taronga hat doch bereits auf die Entscheidungssammlung von Urteilen des Skatgerichts verwiesen. Es ist doch alles mehr als eindeutig.

Fall 1:
Bei der Spielansage liegt der Skat noch nicht wieder auf dem Tisch. Die zum Drücken vorgesehenen zwei Karten sind aber schon deutlich erkennbar von den übrigen zehn Karten getrennt. Hat der Alleinspieler verloren, weil die beiden Kar-ten zum Zeitpunkt der Spielansage noch nicht auf dem Tisch lagen?

Entscheidung:
Der Alleinspieler hat deshalb nicht verloren.

Begründung:
Sind die beiden zum Drücken vorgesehenen Karten bei der Spielansage bereits deutlich von den übrigen zehn Handkarten abgesondert und werden sie anschließend auch gedrückt, so ist diese Handlungsweise gestattet, auch wenn die zwei Karten zum Zeitpunkt der Spielansage noch nicht auf dem Tisch liegen.


Fall 6:
Als der Alleinspieler das Spiel ansagt, hat er eine Karte bereits gedrückt und die zweite dafür vorgesehene Karte getrennt von den übrigen Handkarten in der Hand. Die Gegenspieler verlangen, dem Alleinspieler das angesagte Spiel sofort als verloren anzuschreiben. Sie begründen das damit, er habe das Spiel mit elf Karten angesagt. Hat der Alleinspieler sofort verloren?

Entscheidung:
Der Alleinspieler hat sein Spiel nicht sofort verloren. Es muss durchgeführt und seinem Ausgang entsprechend gewertet werden.

Begründung:
Nach ISkO 3.4.6 bedeutet eine Spielansage mit mehr oder weniger als zehn Handkarten Spielverlust für den Alleinspieler, bei Grandspielen und Farbspielen in der Stufe Spiel einfach (nicht Schneider oder Schwarz). Bei einer Spielansage muss eindeutig klar sein, welche zwei Karten als Skat zu gelten haben. In dem genannten Streitfall hatte der Alleinspieler bei Spielansage eine Karte bereits gedrückt. Die zweite Karte war von den zehn Handkarten zum Drücken getrennt. Es konnte somit kein Missverständnis über die noch zu drückende Karte, die dann auch abgelegt werden muss, entstehen. Der Alleinspieler darf, nachdem er die von seinen zehn Handkarten bereits getrennte zweite Karte des Skats gedrückt hat, sein Spiel durchführen. Ein Spielverlust kann aus der Handlungsweise des Alleinspielers nicht abgeleitet werden.


Fall 7:
Nach Aufnahme des Skats nimmt der Alleinspieler zwei Karten in die linke Hand, legt die zehn Karten der rechten Hand offen auf den Tisch und sagt Null ouvert an. Einer der Gegenspieler behauptet, der Alleinspieler habe verloren, weil er nicht gedrückt habe. Der Alleinspieler hat zu diesem Zeitpunkt die für den Skat vorgesehenen Karten noch offen in der linken Hand. Hat der Alleinspieler sofort verloren?

Entscheidung:
Der Alleinspieler hat sein Spiel nicht sofort verloren. Er darf die zwei separat ge-haltenen Karten drücken und das Spiel durchführen.

Begründung:
Normalerweise ist unter ISkO 3.4.6 zu verstehen, dass der Vorgang des Drückens zum Zeitpunkt der Spielansage abgeschlossen sein muss. Wenn aber eindeutig klar ist, welche zwei Karten in den Skat gelegt werden, so muss das toleriert werden, selbst wenn die zwei Karten des Skats bei Spielansage noch nicht auf dem Tisch liegen. Gerade bei sehr flotten Spielern geschieht es nicht selten, dass Drücken und Spielansage fast im gleichen Atemzug erfolgen. Der Alleinspieler darf die zwei separat gehaltenen Karten drücken und das Spiel durchführen.


Reicht dir das nicht?
Wenn nicht: stelle einen Antrag auf drastische Durchsetzung des genauen Wortlauts von 3.4.6 - und gleichfalls auch eine Verlängerung der Spielzeit pro Serie von 2 Stunden auf 2 Stunden und 15 Minuten, damit die unnötigen Verzögerungen wegen einer noch unnötigen Borniertheit kompensiert werden können. :rolleyes:

Kreuzpeter hat geschrieben:mr.kite, Du schleichst wie die Katze um den heissen Brei: Du verleugnest, daß VH mit seinem regelkonformen Anspiel manifestiert, daß HH sich nicht an den Ablauf hält: erst einen abgelegten Skat schaffen, dann ansagen.
Und Du kannst immer wieder wiederholen, daß der AS keine Regelwidrigkeit begehen würde; mEn tut er das eben doch.


Dein "Erachten" ist allerdings (und zum Glück!) nicht ausschlaggebend. Sondern die ISkO und die Entscheidungen des Skatgerichts.


Ich für meinen Teil würde, insofern ein GS Spielverlust beantragt, im gleichen Atemzug eine Ermahnung wegen 4.5.2 fordern. Und mir darüber hinaus Name und Gesicht genauestens einprägen....
Steven
 
Beiträge: 59
Registriert: 22. Mai 2015 12:36
Wohnort: Mannheim

Re: Flugskat

Beitragvon Kreuzpeter » 29. Jun 2016 23:27

@Primrose:
Leidest Du an chronischer PMS oder an einer sonstigen hormonellen Störung, daß Du gezwungen bist, ständig seitlich in's Thema zu grätschen? Im übrigen widersprechen sich Dein Verhalten und Dein Anspruch an die Qualität Deiner Beiträge immens. Du verhälst Dich wie eine pubertierende 13-jährige, die ihre Mitschüler dizzt, um dem Chef der örtlichen Mofa-Clique zu gefallen. Und hör bloß auf, Skymaster anzugreifen; seine Beiträge sind zwar schwer zu lesen, aber er hat sich seit Bestehens des Forums gerne und uneigennützig für unsere Sache engagiert. Zudem sollte es Ehrensache sein, auch Menschen die Teilnahme am Forum zu ermöglichen, deren Möglichkeiten zum Gebrauch der Schriftsprache nicht optimal sind.

@Steven:
Vielen Dank, daß Du mir zumindest ein wenig Recht gibst.
"stelle einen Antrag auf drastische Durchsetzung des genauen Wortlauts von 3.4.6".
Okay, die Entscheidungen des Skatgerichts sind für den Alltag im Skatspiel -also in den Ligen und bei Turnieren- bindend, aber wenn wir hier auf akademischer Ebene diskutieren, dann sind nur ISkO und SkWO relevant, wir dürfen also auch die Entscheidungen des Skatgerichtes in Frage stellen und conträre Lösungen für richtig befinden. Oder anders ausgedrückt: wo wäre die Würze des Diskutierens, wenn wir gestellte Fragen nur noch mit den bereits gefällten Entscheidungen des Skatgerichts abgleichen würden?
Außerdem fällt auf, daß das Skatgericht häufig folgende Floskeln verwendet:
"auch wenn", "Wenn aber" oder auch "selbst wenn".
Dieses ewige "wenn" benutzt das Skatgericht gerne, um Abweichungen vom absoluten Wortlaut von ISkO und SkWO zu begründen. Nicht nur ich habe den Eindruck, daß beim Skatgericht ein paar nette, ältere Herren zusammen sitzen, die sich immer wieder in's Fäustchen lachen, wenn sie mal wieder eine Begründung zusammen geschustert haben, mit der sie den Nimbus des nicht zu durchschauenden Orakels aufrecht erhalten.
Und nun noch zu einem Spruch, den Du Dir geleistet hast:
"Ich für meinen Teil würde [...] mir darüber hinaus Name und Gesicht genauestens einprägen...."
Was soll die lächerliche Drohung?
Kreuzpeter
 
Beiträge: 345
Registriert: 6. Sep 2005 14:30

Nächste

Zurück zu Regelwerk

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 23 Gäste