Könnte der Unverlierbare verloren gehen?

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Re: Könnte der Unverlierbare verloren gehen?

Beitragvon Skymaster » 5. Jul 2016 01:48

bei passe passe nehm ich mir den skat ohne was zu sagen.
und schau rein leg 2 karten ab und sag ein spiel an.
gegen wieviele regeln hab ich verstossen ?
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Re: Könnte der Unverlierbare verloren gehen?

Beitragvon Schnittspieler » 5. Jul 2016 02:18

John hat geschrieben:Was sind denn aber die Interessen der Skatgemeinschaft als Ganzes?

Wirklich eine Regelumsetzung, die Nichtjuristen unverständlich bleibt,


Die Skatregeln sind nicht so kompliziert, dass man dafür Rechtswissenschaften studiert haben müsste, aber Juristen sind in der Regel die besseren Schiedsrichter, weil sie eben nicht rein nach Gefühl entscheiden und nicht versuchen, eine Entscheidung so hinzubiegen, dass sie mit ihrem eigenen Weltbild übereinstimmt.

John hat geschrieben:eine Auslieferung an eine Exekutive, die keine Einzel- oder Härtefälle kennt


Wie ich schon im anderen Thread schrieb: Ausnahmen gibt es doch, soweit sie sinnvoll, noch mit den Regeln vereinbar, allgemein anerkannt und durch das Skatgericht abgesichert sind. Ansonsten gilt: Vergleichbare/gleiche Fälle müssen gleich entschieden werden, gerade bei offiziellen Anlässen (Verein, Liga, Turniere), wo jede Ausnahme die Ergebnisse verzerrt.

John hat geschrieben:oder vielleicht eine Umsetzung des Regelwerkzieles im Sinne des 4.5.2.?


Du findest es also fair, sachlich und sportlich, wenn du ausschließlich nach deinen eigenen Wertvorstellungen entscheidest und darauf aufbauend unbegründete Ausnahmen gewähren willst? Dann ich froh, dass du nach eigenem Bekunden kein Schiedsrichter mehr bist.

Manche Dinge erledigen sich auch einfach durch Zeitablauf. Und falls nicht: Die älteren Generationen werden akzeptieren müssen, dass die jüngeren Generationen sich diese Willkür, die du predigst, nicht mehr bieten lassen.
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Re: Könnte der Unverlierbare verloren gehen?

Beitragvon John » 5. Jul 2016 12:33

Ich meine, dass die Diskussion wegen deiner Aggressivität aus dem Ruder läuft. Doch eine Überlegung will ich dir noch mitgeben, bevor sie - hoffentlich - auf geeignete Weise beendet wird. Obwohl ich sie für sehr wichtig halte!

Du bist gegen Willkür. Ok! Dieses Dagegensein aber als oberstes Prinzip zu sehen und jede Willkür selbst als das Schrecklichste, was es gibt, hat einen Nachteil. Er wird dir schwer zu vermitteln sein, zumal ich bei meinem Beispiel auf absolute Neutralität achten muss (möchte), um nicht ins Politische abzudriften.

Also: In einem Staat, nennen wir ihn Rigorosien gibt es folgendes Gesetz: Eine bestimmte Straftat (ich kann und und will hier kein Beispiel nennen, es wäre auch im Sinne der Argumentation unwichtig),wird mit einer sehr harten Strafe geahndet.

So hart, dass alle Bürger außerhalb von Rigorosien diesen Staat für einen Unrechtsstaat empfinden. Auch viele Bürger dort empfinden ebenso.

Nun sieht die Gesetzgebung in Rigorosien vor, dass Richter Strafen nach eigenem Ermessen mildern, niemals aber erhöhen dürfen.

Wo würdest du leben wollen? In einem Staat, in dem eine harte Gesetzgebung ohne jede Ausnahme durchgesetzt wird oder in einem, in dem die Umesetzung gleich harter Gesetze in das Ermessen von Richtern gestellt wird, die quasi "willkürlich" abweichen können?

Für mich wäre die Entscheidung klar.
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Re: Könnte der Unverlierbare verloren gehen?

Beitragvon John » 5. Jul 2016 12:52

Kann dem Spieler jedoch Absicht nachgewiesen werden - etwa durch eine systematische Begehung desselben Delikts, so kann er vom Weiterspiel ausgeschlossen werden. Zu Sagen "dieses Verhalten ist ok", nur weil es mangels Vorsatz oft keine unmittelbare Folge nach sich zieht ist also definitiv Unsinn - zumal Erics Beispiel ja ausdrücklich von Vorsatz spricht.


MrKite, hier kann ich dir nicht folgen. Richtig, Erics Beispiel spricht ausdrücklich von Vorsatz, doch Vorsatz von wem? Hinterhand! Der genüßlich wartet, bis der Sieger des Reizhalbfinales den Skat aufnimmt, um dann sein Recht einzufordern, am Reizvorgang teilzunehmen.

Da möchte ich mal erleben, dass ein Schiri etwas gegen HH hier unternimmt, der ja nicht einmal einen - paragraphenerfassten - Regelverstoss begeht. Du wärst sicher einer der ersten, die diesen Schiri wegen "Rechtsbeugung" oder sowas in der Luft zerreißen würden.

Wo liegt also der Fehler? Einfachste Antwort: Beim Skataufnehmenden!

"Unzulässige" Antworten: In einem Fehler, bzw. einer Lücke des Regelwerks oder in einer Auffassung, die aus Angst vor Willkür Schiris keine Möglichkeit einer kreaktiven, situationsangemessenen Entscheidung ermöglicht.

Solltest du, MrKite, aber tatsächlich hier HH gemeint haben und an einen Ausschluss im Wiederholungsfalle denken - und wir mal annehmen, er wäre realisierbar - so ist es doch absurd, ihm zuzugestehen, hier mit einem Verhalten (das wegen der Lücke im Regelwerk aber nicht hinsichtlich der aktuellen Konsequenz geahndet werden kann) sich einen Vorteil zu erschleichen oder auf jeden Fall einen - unter Umständen turnierentscheidenden - Nachteil für den Skataufnehmenden zu bewirken.

Böser Bube, jetzt hast du was ganz Schlimmes getan, bis jetzt gibt es aber noch kein Gesetz dagegen, darfst also das gestohlene Geld behalten. Aber beim nächsten Mal! Da brauchen wir kein Gesetz, da bist einfach draußen(oder "drinnen", wenn man so will)! Also machs ja nicht mehr.

Wenn das die "unwillkürliche" Rechtsprechung sein soll, nein danke!

Mit dieser soll die jüngere Generation glücklich werden, Schnittspieler?
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Re: Könnte der Unverlierbare verloren gehen?

Beitragvon Skymaster » 6. Jul 2016 00:04

Schlusswort.
Im Prinzip sagen alle das selbe.
Regeln sind da das sie eingehalten werden.
das denen die sich Vortele beschaffen wollen ,
weil sie Regeln gut kennen einhalt geboten werden soll.
Verstösst ein Spieler gegen Regeln muss eingegriffen werden.
Aber nicht bei kleinigkeiten die nur einer weiss wenn
er Regeln lernt um daraus einen Vorteil für sich zu haben.
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Re: Könnte der Unverlierbare verloren gehen?

Beitragvon John » 6. Jul 2016 09:52

Skymaster, deinem "Schlusswort" möchte ich - bis auf eine Ausnahme zustimmen.

Es sind eben nicht alle dieser, deiner Meinung. Daher sagen auch nicht alle im Prinzip das selbe.
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Re: Könnte der Unverlierbare verloren gehen?

Beitragvon mr.kite » 6. Jul 2016 16:39

Ich würde einem Satz wie "das denen die sich Vortele beschaffen wollen, weil sie Regeln gut kennen einhalt geboten werden soll." niemals zustimmen! Natürlich ist es völlig legitim und moralisch einwandfrei, sich mittels des Regelswerkes Vorteile zu verschaffen, insoweit man damit nicht selbst (offen oder verdeckt) gegen das Regelwerk verstößt!
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Re: Könnte der Unverlierbare verloren gehen?

Beitragvon Skymaster » 6. Jul 2016 23:40

mr.kite hat geschrieben:Ich würde einem Satz wie "das denen die sich Vortele beschaffen wollen, weil sie Regeln gut kennen einhalt geboten werden soll." niemals zustimmen! Natürlich ist es völlig legitim und moralisch einwandfrei, sich mittels des Regelswerkes Vorteile zu verschaffen, insoweit man damit nicht selbst (offen oder verdeckt) gegen das Regelwerk verstößt!

Ich meinte damit , er merkt er verliert das spiel,
und wartet nur darauf das GS irgendeine kleinigkeit machen.
was nicht 100% den Regeln endspricht.
aber normal egal ist.
eine Geste ein dummer Spruch, usw.
gegen klare Regelverstösse soll man vorgehen.
aber nicht auf kleinigkeiten wo eh egal sind.
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Re: Könnte der Unverlierbare verloren gehen?

Beitragvon mr.kite » 7. Jul 2016 08:17

Viel Spaß beim Nachweis... Solche Probleme lassen sich mMn nur mit sozialem Druck lösen. Das Regelwerk ist hier völlig machtlos.
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Re: Könnte der Unverlierbare verloren gehen?

Beitragvon John » 7. Jul 2016 13:28

Aber nur dann, wenn man einen Paragraphen des Regelwerks konsequent ignoriert oder ihn sehr eng auslegt.
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