Folgende Situation in einer Dreierliste (kein Schiri greifbar).
Ich lege einen ordentlichen, aber keineswegs wasserdichten NO auf in HH. VH sieht auf die Karten, grinst und gibt den Kommentar (siehe Überschrift) ab. Dann spielt er aus. MH übernimmt, spielt die Farbe zurück und ich bin drin. Problem war, dass ich die ASS in der Farbe gedrückt hatte, was MH ja nicht wissen konnte, sich aber durchaus aus der Bemerkung von VH hat (hätte) erschließen können. Ich habe den Spielverlust akzeptiert, nicht aber ohne VH auf die Problematik seiner Äußerung aufmerksam zu machen. VH hat dies auch eingesehen. Soweit ok.
Nun habe ich mal intensiver über die Situation nachgedacht und dabei folgenden Haken entdeckt:
Wann wäre mein Protest rechtzeitig gekommen? Sicher nicht nach Klärung der Situation und entscheidendem Nachspiel durch MH. Aber bereits nach der Bemerkung durch VH? Man stelle sich vor,
ich führe - so war es auch - nur das Problem mit der gedrückten Ass war eine andere Farbe. Nun gibt VH seinen Kommentar von sich, ich protestiere und dann legt VH 4 Kreuzkarten auf oder spielt eine davon aus. Ist meinem Protest trotzdem noch stattzugeben?
Ich formuliere mal folgendes Grundproblem: Die Bemerkung von VH kann durchaus geeignet sein, den weiteren Spielverlauf zu beeinflussen. Wie die echte Situation zeigte, dürfte dies unstrittig sein. Sie kann dies natürlich dann nicht, wenn VH die Karten so in der Hand führt, dass er - regelgerecht - sofort vorzeigen kann ohne Ausspiel. Wann also käme ein Protest zu spät (oder eben, wenn man so will, zu früh)?
Oder noch deutlicher formuliert: Wie hat ein herbeigerufener Schiedsrichter in dem Fall mit den 4 Kreuzkarten die Worte "die geeignet sind" im 4.2.9. zu interpretieren, falls der AS sofort nach der Bemerkung Spielgewinn fordert und den Schiri holt? Wie hat er zu entscheiden, wenn der AS erst nach dem Ausspiel (oder der Zugabe einer Karte von MH) protestiert - natürlich bezogen auf den Ausgangfall mit der gedrückten ASS?