von Eric » 22. Aug 2015 19:36
Nun , es gibt ja drei Möglichkeiten.
1. MH hat tatsächlich 18 gesagt. Dann ist er mit dem "passe" von HH sofrot AS. Wenn nun, nachdem der AS feststeht ( aber noch vor der Spielansage ) der Skat von der GP angesehen/aufgedeckt wird, sind die Konsequenzen eindeutig.
2. MH sagte passe. Dann würde der nächste Geber zum nächsten Spiel geben. Diese Aussage zu leugnen zu behaupten 18 gesagt zu haben, brächte MH in der Situation ein gewonnenes Spiel.
3. MH hat überhaupt nichts gesagt. Dann gilt 3.3.9 und HH wäre vom Reizen auszuschließen. Da VH aber schon passte gibt es hier dann auch nur noch die Möglichkeit, MH passt ( doch ) oder erklärt sich bereit, das Spiel unter den gegebenen Umständen durchzuführen. Auch hier ist es so, dass die "Leugnung, nichts gesagt zu haben" ein gewonnenes Spiel bringt.
Schauen wir uns mal die Nutzen an, den die Lügner hätten :
VH : Kein Nutzen darin, das Eine oder das Andee zu behaupten. Egal was MH tatsächlich gesagt hätte, für ihn ändert sich praktisch nichts, wenn die echten oder vermeintlichen 18 von MH vernünftig waren. Er kann das Spiel nicht bekommen, egal wie.
HH : Dito . Auch hier gilt, durch das passen macht es keinen Unterschied, ob HH das eine oder das andere behauptet.
MH : Bei MH sieht es ganz anders aus. MH profitiert u.U. ganz massiv von einer möglichen Falschaussage. Da dies aber nie wirklich zu klären ist, müssen die Indizien her. Der Fakt das VH passte ist sicher ein gewisses Indiz für eine 18 von MH , aber wie oft wird in VH vorzeitig gepasst.
Was aber auch ein gutes Indiz wäre für mich, und davon würde ich als Schiri sofort Gebrauch machen, ist die Karte von MH. Ohne einen Blick in die Karte von MH sollte m.E. kein Schiri den Fall entgültig entscheiden.
Wenn MH auf der Hand 10 Karten hat, mit denen selbst ich als "Klemmi" ne 18 in MH brülle, klingt die Aussage "ich hatte 18 gesagt" doch ganz anders, als wenn MH nur Müll hat und zwei auffällig gute und für ihn passende Karten im Skat liegen. In diesem Fall würde ich aber von einem "passe" und nicht von Schweigen ausgehen, um MH, der/die ja, was diese Entscheidung impliziert, etwas unehrliche Ziele zu verfolgen scheint, nicht die Chance zu geben, dieses Spiel zu erhalten. Das Spiel würde dann als eingepast gewertet und eigentlich müsste man, aufgrund des implizit angenommenen Lügentums MH auch mindestens ermahnt werden.
So ist das Skatspiel eben - manche Spiele verliert man, und manche gewinnen die anderen
Ein Weiser schätzt kein Spiel, wo nur der Zufall regieret.
Gotthold Ephraim Lessing