MrKite: Ich sehe hier zunächst nur Nachteile. Wenn ich aufdecke beraube ich die GP um ein paar Chancen, Fehler zu machen. immerhin ist es ja gut möglich, dass der Pik-Mann versucht, seine Pik auf eine andere Farbe abzusetzen. Anders wäre das nur bei erfahrenen Spielern, die über grundlegende Nullspielkenntnisse verfügen. Aber ob man diese mit so einem Bauerntrick fangen kann?
Im Prinzip richtig, es sind aber doch Wenn und Aber und vor allen Dingen Personalisierungen drin, die ja bei der Regelanwendung und - entscheidung bekanntlich außen vor bleiben müssen.
Um die Frage konkret zu beantworten: Offensichtlich kann man das. Ohne den Kartenstand bei den GS zu kennen, ist die Wahrscheinlichkeit bei hohem Niveau wohl nicht gering, dass der Ausspielberechtigte die Möglichkeit von 5 Pik beim AS in Erwägung zieht. Ebenso wird es bei hohem Niveau wohl kaum passieren, dass auf ein anderes Ausspiel nun eine Reaktion erfolgt wie "ich bin Pik frei". Bei normal weiter gespieltem Null meine ich. Der Vorteil beim Auflegen liegt also - wie das Beispiel zeigt - darin, dass diese Bemerkung nun kommen kann und zwar im guten Glauben, durch eine offensichtliche Feststellung kaum Kartenverrat zu begehen. Sondern lediglich den Ausspieler darauf aufmerksam zu machen, dass der AS mit seiner Aufdeckung entweder etwas übersehen hat (wie es hier der Fall war) oder einen genialen Bauerntrick versucht (was nicht der Fall war).
Berücksichtigt man aber - was ja in der Argumentation nicht immer vermeidbar ist - das Niveau, so
wird man um die Frage nicht herumkommen: Wo könnte eine absolut wörtliche Auslegung des 4.2.9. hinführen? Hierzu habe ich Vorstellungen, die mich kilometerweit von jedem Skattisch bei Realisierung fernhalten würden. Glücklicherweise sind diese Vorstellungen weit von der Realität entfernt und ich kenne wenigstens einen der Mitdiskutanten hier von einigen Spielen, in denen es nicht 5 bis 10 mögliche Hinweise auf einen Verstoss gegen den 4.2.9. gab, sondern normal gespielt wurde, und keine Entscheidungen nötig waren, die sich darauf bezogen. Doch wer hier eifrig sucht, der wird genügend Beispiele finden, die geeignet sein können, ......... Jetzt habe ich mal den Wortlaut nachgeschaut und es heisst doch tatsächlich geeignet sind. Und eben nicht "sein können". Ob das was bedeutet? Oder bedeuten könnte?