Fall zur neuen Fassung von 4.2.6 S. 1 ISkO

Fragen zur ISkO

Moderator: Taronga

Fall zur neuen Fassung von 4.2.6 S. 1 ISkO

Beitragvon Skatkommentator » 26. Nov 2006 17:21

Aus aktuellem Anlass dürft ihr euch an einem Fall zu 4.2.6 S. 1 ISkO probieren:

Teil 1:

M. B. nimmt an der (fiktiven) ISPA-WM in Turkmenistan teil (Umfang: 28 Serien). Sein größter Widersacher ist P. L., der immer wieder gegen die Regeln verstößt und seine Erfolge vor allem seinen mafiösen Methoden zu verdanken hat. In der 2. Serie (gesetzt) am 17.11.2006 treffen sie bereits an einem der vorderen Tische aufeinander. M. B. hat bei einem unverlierbaren "Grand" nach dem sechsten Stich noch keinen Stich abgegeben. Jetzt stellt sich heraus, dass P. L. im zweiten Stich zwei Karten beigegeben hat - angeblich aufgrund der schlechten Qualität der turkmenischen Karten. Daraufhin beruft sich M. B. auf 4.2.6 S. 1 ISkO und verlangt Spielgewinn.

4.2.6 S. 1 (alte Fassung): "Besitzt ein Spieler trotz ordnungsgemäßer Kartenverteilung im Laufe des Spiels zu wenig oder zu viel Karten, weil er fehlerhaft gedrückt, doppelt bzw. nicht zugegeben oder es in irgendeiner anderen Form verschuldet hat, ist das Spiel zugunsten der Partei mit der richtigen Kartenzahl mindestens in der Gewinnstufe einfach gewonnen."

Sehr gerne würde M. B. noch eine höhere Gewinnstufe erreichen. Er könnte sich hierzu auf 4.2.6 S. 2 ISkO berufen ("Eine höhere Gewinnstufe erfordert den Nachweis, dass sie bei regelgerechtem Spiel sicher erreicht worden wäre."), doch er befürchtet, dass ihm dieser Nachweis nicht gelingt. Würde aber der Fehler von P. L. korrigiert und das Spiel normal fortgesetzt, könnte M. B. es schaffen und eine höhere Gewinnstufe erzielen.

Frage 1: Gibt es für M. B. am 17.11.2006 eine Möglichkeit, eine höhere Gewinnstufe zu erreichen, ohne dass er sich auf 4.2.6 S. 2 ISkO beruft?

Teil 2:

An den beiden Ruhetagen der ISPA-WM (18.11./19.11.2006) wird auf dem XXIX. Skatkongress völlig unerwartet eine sofort gültige Änderung von 4.2.6 S. 1 ISkO beschlossen. Die Norm lautet nun: "Besitzt ein Spieler trotz ordnungsgemäßer Kartenverteilung im Laufe des Spiels zu wenig oder zu viel Karten, weil er fehlerhaft gedrückt, doppelt bzw. nicht zugegeben oder es in irgendeiner anderen Form verschuldet hat, ist das Spiel zugunsten der Partei mit der richtigen Anzahl von Karten entsprechend den Bestimmungen 4.1.3 bis 4.1.6 beendet."

Am 26.11.2006 ereignet sich zwischen M. B. und P. L. in der 28. Serie an Tisch 1 (gesetzt) im letzten Spiel kurioserweise genau das Gleiche wie in Teil 1 des Sachverhalts - und diesmal braucht M. B. die höhere Gewinnstufe für den WM-Titel!

Frage 2: Gibt es für M. B. am 26.11.2006 eine Möglichkeit, eine höhere Gewinnstufe zu erreichen, ohne dass er sich auf 4.2.6 S. 2 ISkO beruft?

Die besten Antworten erzielen den höchsten Erkenntnisgewinn - ihr erreicht sozusagen eine höhere Gewinnstufe. :)
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