Schafkopf meines Lebens.
Vielleicht nur zur Unterhaltung gedacht an diesem schönen Ostersonntag - Frohe Ostern allgemein!
Vielleicht aber doch zum Nachdenken für alle, die eine exakte Regelanwendung als Allheilmittel sehen.
Bekanntlich unterscheidet sich der (kurze) Schafkopf vom Skat u.a. dadurch, dass er wegen der größeren Zahl an Standardsituationen schneller gespielt wird. Wer mit Schafkopf gar nichts am Hut hat, denkt sich einfach einen AS in Vh, der nach seiner Ansage nun ausspielt.
Es war vor etwa 40 Jahren. Schafkopf im Zentrum Bayerns in, im Allgemeinen locker gespielt, wobei eine Gruppe es durchsetzen wollte, die lockeren Sitten im Sinne der Treue für ein gedankliches Regelwerk aufzuweichen. Tarif 2 DM /1 DM mit Doppeln, also für damalige Geldbeutel nicht unbedingt billig. Nebenbei: 24. Dezember, Nachmittag.
Also: 1. Spiel. Ausspieler: "Herz Solo", spielt aus, ich habe einen blanken Ober, werfe den ein, der nächste gibt Herz 9. Ausspieler verlangt 6 DM pro Mann. Schneider/Schwarz, Begründung:
Spieler 3 habe vorgeworfen, seine Karte sei vor meinem Ober auf dem Tisch gelandet.
Ich weiß nur noch: sofortiges Ende des Spiels; ob ich bezahlt habe oder nicht, keine Ahnung mehr. Jedenfalls habe ich mit dem nie wieder gespielt. Dem Schafkopfspiel bin ich treu geblieben.
Für mich habe ich damals den Ausdruck "Regelfuzzi" geprägt. Vielleicht kann der eine oder andere Leser hier verstehen, warum dieses Erlebnis mein Denken über Regelanwendung und - umsetzung im Skat beeinflusst hat und ich manche Situationen anders sehe als geprüfte Schiris es tun sollten. Auch als solcher konnte und wollte ich sie nicht anders sehen.
Wers nicht verstehen kann und vor allem den Vergleich der Kartenspiele nicht sehen will oder kann, auch ok. Noch einmal allen frohe Ostern.