Moin,
ich möchte an dieser Stelle mal ein paar technische Hintergründe zum Thema "Useridentifikation" und der damit einhergehenden Sperre von ursrünglich Skatkommentator und den daraufhin folgenden weiteren Anmeldungen des gleichen (?!) Users darstellen, um das ganze für alle ein bisschen transparenter zu machen.
Kurz zu meiner Person: ich bin Diplominformatiker mit dem Schwerpunkt "Netzwerke" und bin beruflich nun seit ca. 10 Jahren in diesem Umfeld tätig...ich will damit also andeuten, dass ich in etwa weis, wovon ich spreche bzw. schreibe
Zuerst mal: wie läuft eine Useranmeldung ab? Der neue User meldet sich mit seinem Nicknamen und einer Email Adresse an. Daraufhin bekommen die Administratoren des Forums (darunter ich) eine Email mit diesen Daten und einem Link, um diesen neuen User freizuschalten. Erst nach dieser Freischaltung ist der neue User entsperrt und berechtigt, Beiträge im Forum zu verfassen. Zu diesem Zeitpunkt haben die Admins also als einzigen Anhaltspunkt die Emailadresse des neuen Users, um beurteilen zu können, ob hier ggf. einer Unfug treiben will. Wie ihr sicherlich alle wisst, sind Emailadressen in keinster Weise geeignet, um einen User zu "identifizieren". Es gibt zig freie Emaildienste, wo man sich nahezu beliebige Adressen besorgen kann. Solange also der Nickname oder die Mailadresse nicht einen Hinweis geben, dass es sich um einen nicht koscheren User handelt, wird dieser i.d.r. freigeschalten.
Nun zum Thema IP Adressen. Hier muss ich ein bisschen weiter ausholen: Jeder Rechner, der sich im Internet "befindet", benötigt eine
zu diesem Zeitpunkt eindeutige IP Adresse, um im Internet mit den vielen anderen Rechnern kommunizieren zu können. Eine IP Adresse ist eine Kombination aus vier dreistelligen Zahlenblöcken zwischen 0 und 255, z.B. 85.123.89.123. Wichtig ist, zwischen sogenannten "Servern" und "Clients" zu unterscheiden. Ein Server ist ein Rechner, der sich z.B. in einem Rechenzentrum befindet und immer gewisse Dienste bereitstellt (z.B. ein Webserver oder ein Mailserver). Diese Server haben in der Regel feste IP Adressen. Clients sind Endgeräte von Benutzern wie z.B. mein Laptop, mit dem ich gerade diesen Beitrag schreibe. Diese Clients sind nur temporär im Netz und haben i.d.r. sogenannte dynamische IP Adressen, d.h. meine IP Adresse kann sich theoretisch jedesmal ändern, wenn ich online bin. Die Adresse ist aber nicht jedesmal komplett unterschiedlich, vielmehr haben die verschiedenen Provider (z.B. T-Online) sogenannte "Adresspools", aus denen sie ihren Usern jedesmal beim Einloggen eine IP zufällig zuteilen. Um beim obigen Beispiel zu bleiben, könnte ein Adresspool z.B. 85.123.89.0 - 85.123.99.255 sein. Das wäre dann ein Pool aus 10 * 255 Adressen, aus denen die User dieses Providers ihre IP Adressen dynamisch beziehen. Die größe dieser Adresspools hängt von der Größe des jeweiligen Providers ab, T-Online hat viel größere Adresspools als ein kleiner regional ansässiger Provider. Worauf ich hinaus will: es kann durchaus passieren, dass zwei verschiedene User beim gleichen Provider zu verschiedenen Zeiten die gleiche IP Adresse benutzen.
Nun ist das aber nur ein Teil der Wahrheit. Es besteht z.B. auch die Möglichkeit, dass zwei User zum gleichen Zeitpunkt mit der selben
öffentlichen IP Adresse unterwegs sind, z.B. wenn sich beide in einem privaten Firmennetz befinden und über den Internetanschluss dieser Firma surfen. Private IP Adressen sind ein bestimmter definierter Adressbereich (z.B. 192.168.x.x), der in jedem Firmennetz benutzt werden kann. Hier kommt dann i.d.r. ein sogenannter "Proxy" (zu deutsch "Stellvertreter") zum Einsatz, der die Anfragen der User aus dem (privaten) Firmennetz entgegennimmt und stellvertretend für die User diese Anfrage mit seiner öffentlichen IP Adresse nach aussen (in das Internet) weiter vermittelt. Solche Proxies gibt es aber auch frei zugänglich im Internet, und sie können zum "anonymen Surfen" missbraucht werden. Sie werden oft von irgendwelchen halblegalen Gruppierungen bereitgestellt und befinden sich i.d.r. in "rechtsfreien Zonen", z.B. irgendwo in Russland. Ihr könnt mal in den Netzwerkeinstellungen eueres Browsers schauen, dort kann man einen solchen Proxy eintragen. Setzt man solch einen Proxy ein, erscheint der User auf der angesurften Webseite nicht mit seiner eigenen öffentlichen Adresse, sondern mit der öffentlichen Adresse dieses Proxies. Der User ist also anhand seiner IP Adresse nicht mehr (mit einfachen Mitteln) zu identifizieren / lokalisieren. Es geht sogar so weit, dass Proxies zufällig hintereinandergeschaltet werden, wodurch immer verschiedene Proxies benutzt werden, mit deren IP Adresse dann der User beim Webseitenbetreiber auftaucht.
Kommen wir nun zurück zum speziellen Fall "Skatkommentator". Nach seiner Sperre hat er sich mit einem neuen Nick wieder am Forum angemeldet und wurde freigeschaltet. Da er aber über einen kleinen lokalen Internetanbieter surfte, war es relativ einfach, ihn anhand seiner benutzten IP Adresse zu "identifizieren" (mit den oben genanten Einschränkungen). Sagen wir es anders herum: die Wahrscheinlichkeit, dass sich zwei User über den gleichen Provider, der nur in einer bestimmten Stadt verfügbar ist, anmelden und Beiträge ähnlichen Kalibers von sich geben, ist als sehr gering einzustufen. Nach der erneuten Sperre des Fakeaccounts hat sich der Skatkommentator wohl ein bisschen schlau gemacht und seit dieser Zeit die oben erwähnten Proxies eingesetzt. Seither tauchen in unserem Forum User auf, die plötzlich mit IP Adressen aus Russland oder Nord- oder Südamerika Beiträge verfassen...komisch oder?! So ganz konsequent war er aber dann wohl doch nicht, ab und zu ist der dann auch wieder mit einer Adresse seines eigentlichen Providers aufgetreten...
Lange Rede, kurzer Sinn:
Es wird für uns nie möglich sein, User anhand ihrer IP Adresse eindeutig zu identifizieren, wenn dieser User genug "kriminelle Energie" an den Tag legt und seine Adresse ausreichend genug verschleiert. Man kann immer nur anhand von Indizien abwägen, ob es sich möglicherweise um einen Fake handelt. Deshalb wird es immer ein Katz- und Mausspiel bleiben und es kann auch passieren, dass ein User mal unberechtigterweise gesperrt / gelöscht wird.
Warum schreibe ich das alles? Eben durch diese Unsicherheit, dass es nicht eindeutig möglich ist, einen User zu identifizieren, ist auf der einen Seite bei den Betreibern / Betreuern des Forums und auch unter den anderen Usern des Forums offensichtlich ein gewisses Misstrauen und eine gewisse Paranoia entstanden, dass sich der Skatkommentator wieder "eingeschlichen" haben könnte. Auf der anderen Seite kann der Skatkommentator (wenn er es denn wirklich ist?!) es anscheinend auch nicht lassen, es immer wieder zu versuchen. Mir geht das, um es mal ganz deutlich zu sagen, tierisch auf den Sack! Ist es denn nicht möglich, ehrlich, offen und respektvoll miteinander umzugehen? Ich rege deshalb an, und das ist meine persönliche Meinung, die nicht mit dem Betreiber des Forums abgestimmt ist, dass sich der Skatkommentator, wenn er denn wirklich noch Interesse hat, mit seinem "echten Ego" nochmal anmeldet und dann auch freigeschaltet wird. Wenn es dann wieder Stress gibt, dann ist das halt so...aber dann wissen wenigstens alle Parteien, woran sie sind und können ohne irgendwelche Verdächtigungen damit umgehen. Wie gesagt, das ist meine persönliche Meinung...ob es dann wirklich so passiert, möchte und kann ich nicht entscheiden...und ob es Sinnhaftig ist oder nicht...