Verhalten unter Zeitdruck

Hier dürfen Anfänger ihre Fragen und Spiele zur Diskussion stellen

Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon mr.kite » 24. Aug 2012 17:20

Ich habe ein Problem, das seit einiger Zeit mein Skatherz belastet und mit dem ich nicht richtig zu Recht komme. Nun bin ich zwar nicht gänzlich untalentiert, aber auf der "großen Bühne" habe ich noch keine Erfahrungswerte vorzuweisen. Um mein Problem besser zu verstehen dies vorneweg: Ich bin ein Spieler, der sich nicht gerne lange an Spielen aufhält. Ich liebe die Abkürzung und habe gerne längere Pausen zwischen den Serien. Außerdem schadet flottes Spiel gerade dann nicht, wenn man als Schiedsrichter eingeteilt ist. Wird es nämlich zeitlich eng, gerate ich ins Flattern, meine Leistung sinkt und Nerven werden blank gelegt.

Ich befand mich nun also auf der Deutschen Einzelmeisterschaft in der achten und damit letzten Serie des Turniers. Am Tisch sitzt auf Platz 1 ein Spieler aus meiner VG, ein absoluter Preisskat-Typ. Spielt seit 35 Jahren regelmäßig Preisskats auf der ganzen Welt und ist ein starker Offensiv-Spieler und dabei immer lustig (ob er gewinnt oder verliert spielt da keine Rolle). Platz 2 ist ein unscheinbarer, ruhiger, westdeutscher Durchschnittsspieler; Weder offensiv noch defensiv, kein Schnellspieler und kein Bremser. Platz 3 bin ich, vom Alter ca 60% unterhalb des Tischschnittes. Und zu guter Letzt ein Bremer auf Platz 4: Er hatte Zeit, schließlich ist er ja Raucher. Und vom Schnellspielen wird man ja müde.

Von der Turniersituation her war noch einiges drin. Eine herausragende Serie (1800) hätte noch Podiumschancen versprochen, eine gute Durchschnittsserie (1400+) hatte Aussicht auf einen Preisrang.

Die Serie begann zunächst zäh, mit mehreren komplizierten Spielen und so lagen wir gerade ein Spiel vor der Zeituhr. Spieler 4 legte nun eine Zigarettenpause ein. Zwölf Minuten später kam er wieder. Er musste sich dann aber erst wieder ins Spiel reinfinden, seine Spielzüge dauerten nun etwas länger. Dafür hatte er noch genügend Zeit, mich für meine Schwachspielerei zusammenzuscheißen - einmal zu Recht, aber meist hätte ich einfach nur Karten legen sollen die ich gar nicht hatte. Einmal kritisierte ich (berechtigt) zurück, gab das aber mit Blick auf die Uhr auf. Nach einigen NO und Gentleman-Abkürzungen (mit Spieler 1 und 2 war das möglich; man vertraute sich; Abkürzungserklärungen wurden nur im Überfliegen betrachtet) waren wir wieder auf der Höhe, als Spieler 4 sich die nächste Zigarettenpause gönnte. Als er wiederkam waren wir bei Spiel 33 schon wieder eine Runde hinterher. Der Ton wird nun rauer. Spieler 4, der mich liebend gerne kritisierte, hatte sich durch zwei selbstverschuldete Niederlagen aus dem Rennen geworfen, was ihn nicht daran hinderte, weiterhin genau zu überlegen und jedes Spiel zu Ende zu spielen. Spieler 1 stand schon gut, zwei bis drei gute Spiele noch ..., die bekam er und wurde am Ende 20. Für mich stand die Serie auf Messers Schneide. Ich hatte zwei Spiele unglücklich verloren und hatte keine realistische Chance mehr nach ganz vorne, aber zumindest 8.000 Punkte waren noch drin. Wenn nur die Zeit nicht wäre...

Spiel 35: Als Geber habe ich das Spiel verfolgt und weiß, dass der AS (Spieler 2) gewinnen wird und biete ihm die Aufgabe an. Spieler 2 ist einverstanden, Spieler 4 nicht. Aber glücklicherweise steht die Dame vom Skatgericht hinter uns und befragt mich nach meinem Wohlergehen und dass wir uns beeilen sollten, er wagt kein Beklagen. Noch 3 Spiele hinten.

Spiel 38: Spieler 1 spielt Grand. Wir haben 34 Augen , es ist noch 1 Bube draußen. Ich halte noch:
he08 pida pi09 pi08 Ich sehe keine Siegchance mehr und werfe die Karten hin um zu geben. Nun wird es turbulent. Mein MS (Nr.4) führt noch den letzten Buben und 2 Volle... Was ich mir nun anhören musste kann sich jeder denken. Aber nurnoch 2 Spiele Rückstand.

Nachdem in Spiel 39 ein Kreuz mit 4 gespielt wurde besteht Nr.4 auf "ordentliches Mischen". Das macht er dann auch in der gebotenen Gemächlichkeit. Nach einem Kampfspiel bin ich 80 Punkte näher dran. Bevor ich das Spiel eintragen entreißt Nr.4 mir die Liste "zum Vergleichen". Der Kopf des Westdeutschen wird zunehmend rot.

Was Spieler 1, 2 und 3 angeht wird 4.2.9 ISkO (Kartenverrat; spielbeeinflussendes Verhalten) im Wesentlichen außer Funktion gesetzt. Spiele werden nun auch schon mit 10 Karten abgekürzt ("ich gewinne"). Das Skatgericht steht mit Stoppuhr hinter uns.

Spiel 44, wir sind noch immer 1 Spiel in Rückstand: Spieler 2 spielt Kreuz, als wir 45 haben schmiere ich in den 2-Buben-Stich nicht mein As sondern eine 10, weil ich auf das As noch einen Stich machen wollte. Für Nachrechnen hatte ich keine Zeit. Ich wollte selbst noch ein Spiel machen. "Schon das dritte Spiel, das Du Deinem Kollegen schenkst".

Spiel 46 wird eingepasst, wir sind wieder in-line

Spiel 47: Grand-Hand mit 3! Ein Spannungsabfall sonder Gleichen.

Während Spiel 48 will Spieler 4 meine Liste einsehen um seine Punkte auszurechnen. Meine Hand bleibt aber darauf. "Man fragt zuerst, wenn man was haben will" "Darf ich die Liste haben?" und reißt sie mir aus der Hand "Man wartet auf Antwort, wenn man eine Frage gestellt hat." Zugegebenermaßen nicht die Art von Respekt, die man wesentlich Älteren entgegenbringen sollte - die Reaktion hatte es aber auch in sich "Willst Du eigentlich gesund nach Hause kommen?". Er verzog sich nach der Runde sehr schnell - schließlich ist der Heimweg von Ulm nach Bremen mehr als ein Katzensprung. Eine gute Reise hat ihm keiner gewünscht.

Meine Frage nun: Wie geht man gegen sowas vor? Oder wie fängt man so einen Menschen ein, dass man zumindest für die Dauer einer Serie seinen Frieden hat? Hat da jemand Erfahrungswerte?
Ritter des Ordens der unsichtbaren Hand
mr.kite
 
Beiträge: 6842
Registriert: 22. Apr 2010 14:06
Wohnort: München

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon ThomAss » 24. Aug 2012 18:02

Schwierig, die Frage wirklich problemlösend zu beantworten. Ein Spieler, der sich quer stellt, wird wohl kaum einer zum schnelleren Spiel verhelfen.
Wenn derjenige wenigstens kritikfähig und aufgeschlossen ist, so kann man direkt zu Anfang das Gespräch suchen. Zudem selbst für positive Stimmung am Tisch sorgen, das kann helfen.

Allerdings ist man wohl immer auf Mithilfe des Langsamspielers angewiesen, das heißt ihm gehörig auf den Schlips zu treten, trägt wohl meist eher dazu bei, dass er noch langsamer spielt.
In Härtefällen also bei einem extrem langsamen Spieler, so dass man im schlimmsten Fall nicht mal bis Spiel 40 oder 36 kommt, kann man auch die Spielleitung informieren mit der Bitte diesen Spieler vom Tisch zu nehmen. Ich mache da keine Unterschiede, ob der Spieler einfach nur so langsam ist oder wie man häufig in solchen Situation antrifft betrunken ist. Jeder Spieler muss in der Lage sein, eine Liste in 2 Stunden durchzubringen, ist er das nicht, so er ist er vom Tisch zu entfernen. Ob das glückt, liegt dann jedoch immer noch im Ermessen der jeweiligen Spielleitung.
Benutzeravatar
ThomAss
 
Beiträge: 4754
Registriert: 24. Mai 2006 15:35
Wohnort: Goch / Niederrhein

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon Gast32 » 24. Aug 2012 21:55

Hallo

Ich verstehe nicht warum man nicht kürzere Serien spielt

Viele Grüße
Gast32
 
Beiträge: 126
Registriert: 15. Sep 2011 11:35

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon mr.kite » 25. Aug 2012 21:46

Hier kamen ja verschiedene Probleme zusammen: Langsames Spiel, extrem lange Rauchpausen, allgemeine Schlaffheit in Serie 8, hoher Ergebnisdruck (man spielt ja nicht jeden Tag Deutsche Meisterschaft) und ständiges Herumgequassel. Für sich genommen ja alles kein Problem, aber wenn alles zusammenkommt? Wie reagiert man dann? Wirft man Gegenspiele weg, um noch selbst Spiele zu bekommen? Gegenüber anderen Teilnehmern ist das moralisch fragwürdig. Hätte ich konzentriert gespielt, wäre Spieler 1 70 Plätze weiter hinten.
Ritter des Ordens der unsichtbaren Hand
mr.kite
 
Beiträge: 6842
Registriert: 22. Apr 2010 14:06
Wohnort: München

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon ThomAss » 25. Aug 2012 22:01

Mr.Kite ich denke das entscheidet jeder für sich selbst. Da gibt es glaube ich kein gut oder richtig.
Die Situation ist und bleibt eben scheiße, die Frage nach dem geringeren Übel muss aber jeder für sich selbst beantworten.
Benutzeravatar
ThomAss
 
Beiträge: 4754
Registriert: 24. Mai 2006 15:35
Wohnort: Goch / Niederrhein

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon todo » 25. Aug 2012 22:25

Gast32 hat geschrieben:Ich verstehe nicht warum man nicht kürzere Serien spielt


Die Serienlänge ist vorgegeben. Willst Du beim Fußball auch die 90 Minuten kürzen? Streichst Du beim Eishockey von drei Dritteln zwei?
todo
 
Beiträge: 2942
Registriert: 10. Sep 2005 00:23
Wohnort: Leipzig

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon tommy » 27. Aug 2012 10:10

in dem Fall hätte ich den Spieler 4 mehrmals aufgefordert schneller zu spielen wegen dem Zeitlimit

Während der ersten Raucherpause hätte ich mit den anderen 3 Spielern abgesprochen dass dies die letzte Pause ist wenn es in dem Tempo weiter geht.
Das hätte ich Spieler 4 auch mitgeteilt wenn er zurück kommt.
Will er dann ein weiteres mal Pause machen hätte ich das untersagt..macht er es trotzdem hätte ich währenddessen und in Absprche mit den anderen Spielern die Spielleitung informiert mit der Bitte dem Spieler 4 Gang zu machen.
tommy
 
Beiträge: 1315
Registriert: 30. Okt 2011 14:34
Wohnort: Augsburg

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon mr.kite » 27. Aug 2012 11:13

Schon nach der ersten Pause? Hat man damit Aussicht auf Erfolg? Ich habe das noch nie ausprobiert mit der Spielleitung. Nächstes Mal werde ich das probieren. Aber vielleicht passiert es ja auch gar nicht mehr.
Ritter des Ordens der unsichtbaren Hand
mr.kite
 
Beiträge: 6842
Registriert: 22. Apr 2010 14:06
Wohnort: München

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon Marathoni » 27. Aug 2012 12:19

Ob man damit Erfolg hat, das ist natürlich schwer zu sagen, eher wohl nicht, aber wenn eine Zigarettenpause zwölf Minuten dauert, dann ist das schon verdammt lange. Ich denke, dass eine „normale“ Zigarettenpause höchstens fünf Minuten dauern sollte.
Gruß,
Marathoni
--------------------------------------------------------------------------
Ein Rauchbereich im Restaurant ist wie ein Pissbereich im Pool!
Benutzeravatar
Marathoni
 
Beiträge: 636
Registriert: 24. Jan 2012 13:51
Wohnort: Haan

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon tommy » 27. Aug 2012 17:09

mr.kite hat geschrieben:Schon nach der ersten Pause? Hat man damit Aussicht auf Erfolg? Ich habe das noch nie ausprobiert mit der Spielleitung. Nächstes Mal werde ich das probieren. Aber vielleicht passiert es ja auch gar nicht mehr.



ja logo aber am wichtigsten ist immer dass sich der "restliche Tisch" einig ist..damit hat der andere normalerweise ausreichend "Druck" und es kommt nicht dazu dass man sich bei der Spielleitung beschwert...und wie gesagt alle Aktionen mit einer Vorwarnung versehen denn sonst kann es nach hinten los gehen
tommy
 
Beiträge: 1315
Registriert: 30. Okt 2011 14:34
Wohnort: Augsburg

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon Gast32 » 28. Aug 2012 21:43

Hallo

Frage von mr.kite
Wirft man Gegenspiele weg, um noch selbst Spiele zu bekommen?

Wie ist das zu verstehen?

VG
Gast32
 
Beiträge: 126
Registriert: 15. Sep 2011 11:35

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon mr.kite » 28. Aug 2012 21:47

Das Problem: Du hast noch 8 Minuten, um die Serie zu beenden. Investierst Du nun Zeit, um geringe Möglichkeiten einem anderen Spieler ein Spiel abzunehmen zu nutzen oder spielst Du in aller Geschwindigkeit nach Schema F um noch möglichst viele Spiele selbst spielen zu können.
Ritter des Ordens der unsichtbaren Hand
mr.kite
 
Beiträge: 6842
Registriert: 22. Apr 2010 14:06
Wohnort: München

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon Gast32 » 28. Aug 2012 23:50

Das ist aber seltsam

Das erinnert an eine Klassenarbeit,wo alle gleichzeitig abgeben müssen

Übrigens
Glückwunsch, daß du dich für dieses Turnier qualifiziert hast
Gast32
 
Beiträge: 126
Registriert: 15. Sep 2011 11:35

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon Riddler » 29. Aug 2012 01:41

Die gegenwärtigen Spielbedingungen sind eigentlich unzumutbar, gerade angesichts der vielen älteren Teilnehmer. Die vorgegebene Seriendauer müsste dringend verlängert werden (und die Raucherpausen gehören meines Erachtens ebenfalls abgeschafft, auch wenn die Raucher das sicher anders sehen mögen). Dann kann man im Falle des Falles auch wirklich konsequent auf die Sekunde genau dem Tisch die Liste entreißen.

In einem allgemeinen Zustand und Gefühl der Hektik kann niemand Höchstleistungen erbringen - das sieht man bei nahezu jeder Sportart -, zumal in der Regel unterschiedliche Arten von Spielern am Tisch sitzen. Vermeidbare Fehler sind die Folge, die die Stimmung am Tisch zusätzlich vermiesen und wegen der damit verbundenen Diskussionen und Rechtfertigungen ebenfalls Zeit kosten. Bei den jetzigen Regelungen gibt es nur eine vernünftige Faustregel: Spiele so schnell wie möglich und so langsam wie nötig. Wickle einfache Spiele zügig ab, aber nimm dir Zeit, wenn du sie bei komplizierten Spielen (ganz gleich ob als AS oder GS) brauchst. Klingt banal, doch es ist gar nicht so leicht, sich konsequent daran zu halten.

Meine umfassende Turniererfahrung hat mich Folgendes gelehrt. Langsamspieler brauchen ständigen Druck, damit sie den Tisch mit ihren Gewohnheiten nicht die ganze Serie über aufhalten. Und wenn du ein Arschloch am Tisch hast, sei ein größeres Arschloch. Das schüchtert das Arschloch ein oder nötigt ihm zumindest Respekt ab. Sei es nur, dass es die Erkenntnis äußert, dass man unbelehrbar sei (andersherum wird dir Deeskalation von denen als Schwäche ausgelegt). Im Gegenzug ist an einem Tisch mit angenehmer Besetzung höfliches und tadelloses Verhalten Pflicht. Belehrungen sollte man sich bei Turnieren möglichst verkneifen, wenn nicht ausdrücklich darum gebeten wird. Ein Spieler wird seine Fehler nicht innerhalb einer Serie abstellen können, und Turniere sind wegen des Zeitdrucks und des Konkurrenzcharakters nicht die richtige Gelegenheit, um Spielern ihre Fehler argumentativ nachvollziehbar aufzuzeigen.

Ich hatte übrigens auch schon die Ehre, mit bzw. gegen Marion Ritter die eine oder andere Serie zu spielen. Sie ist in jeder Hinsicht eine flotte Dame. :-)
Riddler
 
Beiträge: 7
Registriert: 25. Aug 2012 13:49

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon mr.kite » 29. Aug 2012 10:39

Ich muss sagen, ich bin eigentlich eher für eine Verkürzung der 2-Stunden-Regel. Wie oft passiert es, dass ein flotter Tisch nach 80-90 Minuten fertig ist und dann bis zum Beginn der nächsten Serie eine ganze Stunde totschlagen muss? Mir ist das eigentlich egal, ich habe immer ein Buch dabei. Aber für viele ist das ziemlich nervig. Bei uns in der Verbandsgruppe gibt es momentan eine 2h10min-Regel, aber die wird demnächst wieder zurückgedreht. Selbst ältere Teilnehmer haben echten Meisterschaften eigentlich keine Probleme mit Zeitlimits. Und gerade ein vorderer Tisch auf der Deutschen Meisterschaft, bei der mindestens zwei Qualifikationen überstanden werden müssen, sollte eigentlich soviel skatspielerisches Können garantieren, dass jede Serie in 1h45min durchzubringen sein müsste. Aber die Ausnahme bestätigt offenbar die Regel.

Lustig übrigens, dass Du Marion Ritter anspricht, Riddler. War es doch exakt jene Dame, die wie ein Geier auf den Fetzen Papier gelauert hat... Ich muss Dir allerdings Recht geben, dass sie eine patente Skatspielerin ist und man Serien mit Ihr kurzweilig verbringen kann. Es sei denn, sie ist eingeteilte Schiedsrichterin. Dann kommt man auch mit 2h30min in Probleme...
Ritter des Ordens der unsichtbaren Hand
mr.kite
 
Beiträge: 6842
Registriert: 22. Apr 2010 14:06
Wohnort: München

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon marvin » 29. Aug 2012 16:37

Auch wenn ein guter Tisch, an dem vernünftig und flott gespielt wird, in deutlich weniger als 2 Stunden klarkommt, sollte das kein Grund für eine Verkürzung des Zeitlimits sein. Wie du ja selber angesprochen hast, kommt es auch vor, dass drei flotte Spieler auf einen Langsamspieler treffen und trotz aller Bemühungen in kaum weniger als 2 Stunden fertig werden. Man hat dann äußerst wenig Handhabe, dem Schuldigen Beine zu machen. Unter einem Listenentzug leidet aber nicht nur der Schuldige, sondern auch die drei anderen, die eigentlich gerne schneller spielen würden.

Das Problem ist, dass die Spielleitung / der Schiedsrichter kaum objektiv feststellen kann, wer an der Verzögerung Schuld ist. Wenn also ein Tisch wegen Zeitnot um Ausschluss eines Spielers bittet, wie sollte dann die Spielleitung dem nachkommen? Vielleicht sind die drei, die das fordern, ja Arschlöcher, die den einen loswerden wollen und deshalb unisono behaupten, er sei Schuld, obwohl er gar nichts für die Verzögerung kann? Ich habe jedenfalls noch nicht erlebt, das ein Spielleiter wegen Verzögerung einen Teilnehmer ausschließt, wohl aus dem genannten Grund.
marvin
 
Beiträge: 1189
Registriert: 23. Mär 2007 01:31
Wohnort: Idstein

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon Gast32 » 29. Aug 2012 21:52

Hallo

also ich muß sagen ich blicke nicht durch

Hat man 2 Stunden für 36 Spiele?

mr.kite erwähnt am Anfang 48 Spiele

Was ist wenn die 2 Stunden um sind?

Wo ist der Nachteil wenn man wenig Spiele hat?

Wird da ein Mittelwert berechnet?

VG
Gast32
 
Beiträge: 126
Registriert: 15. Sep 2011 11:35

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon Taronga » 29. Aug 2012 22:38

Hallo Gast,

man hat am Vierertisch 2 Stunden für 48 Spiele (am Dreiertisch 90 Minuten für 36 Spiele).
Wenn die 2 Stunden um sind, wird die Liste eingezogen, auch wenn man noch nicht fertig ist.
Es wird kein Mittelwert berechnet. Der zu langsame Tisch spielt halt z.B. nur 40 Spiele statt der 48.
Und der Nachteil ist ganz einfach: Weniger Spiele = weniger Möglichkeiten, Punkte zu machen.

LG
Taronga
Taronga
 
Beiträge: 918
Registriert: 22. Apr 2008 09:52

Re: Verhalten unter Zeitdruck

Beitragvon Eric » 1. Sep 2012 19:39

Also ich hab im Club einen Ruf als Langsamspieler weg, lasse mich aber gerne mitziehen. ( So spielten ich beim BW-Vorständeturnier eine Serie in nur 95 Minuten, muss aber zugeben, danach war mir etwas schwindelig ).

Mein Langsamspieler Ruf hängt sicher damit zusammen, dass ich es im Zweifel nicht auf Konfrontation ankommen lasse, also "Nachkartler" nicht unwirsch abwürge, und auch normalerweise die Totmischler, Karteneinzelabzähler oder ähnlich nicht dränge.

Wir spielen im Club immer auf 2 h 15. Damit hat es mir bis auf einmal immer gereicht ( und wenn mir am Schluß der letzte Block gestrichen wird ist das auch egal - 1. bekomme ich häufig eh nur Müll und 2. spiele ich nicht gut genug, um aus dem Müll vernünftige Punkte zusammenzubringen ... ).

Wenn man allerdings seine Preisgeldfelle durch das Trödeln eines anderen davonschwimmen sieht, ist es nachvollziehbar, dass man dann etwas "unentspannt" wird.
So ist das Skatspiel eben - manche Spiele verliert man, und manche gewinnen die anderen

Ein Weiser schätzt kein Spiel, wo nur der Zufall regieret.
Gotthold Ephraim Lessing
Eric
 
Beiträge: 1340
Registriert: 23. Jun 2012 19:26
Wohnort: Suttgart


Zurück zu Anfängerfragen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 22 Gäste