warum man mit ansagen vorsichtig sein sollte...

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warum man mit ansagen vorsichtig sein sollte...

Beitragvon Karlzberg » 12. Jan 2006 19:27

einmal begab es sich, dass in der mannschaftsliga ein spieler zuviel wollte, er hatte folgendes blatt auf der hand:

krbu pibu kabu kras kr10 krko pias heas heko heda

stolz wie oscar und gierig wie könig medias (oder wie hieß der könig noch, der alles bei berührung in gold verwandelte?) sagte er in MH grand hand, schneider angesagt an. ich denke, die tatsache, dass er das spiel kampflos bekam, spielte für ihn nur eine untergeordnete rolle.

tja, und so kam es, wie es kommen musste, ich saß in vh mit 5 piken (u.a. pi10 ) und ohne bube.

klar, dass ich nun pi10 eröffnen muss:

pi10 pias hebu (-23)

nun hoffte as natürlich, dass noch he10 im stock liegen würde. dem war aber nicht so, und er verlor das spiel dann natürlich.

daher sollte man sich immer erst überlegen, ob man eine solche ansage wirklich trifft. gerade in der mannschaft, vor allem gegen ende einer serie wird desöfteren defensiver gereizt und solche momente können immer vorkommen.
wäre der schneider nicht angesagt worden, hätte ich wohl nie mit pi10 eröffnet und der as hätte mit schneider gewonnen. somit hat er für 24 punkte mehr, die ihm die ansage gebracht hätte, insgesamt 364 punkte verschenkt.

war es das wert?
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Liga

Beitragvon Ralley » 13. Jan 2006 00:55

In der Liga kriegt der jetzt ne Strafpredigt, weil er ja nicht nur für sich alleine sondern auch für alle anderen Kollegen spielt.

Im Preisskat und im SO wo er nur für sich selber spielt kann er schliesslich machen was er will, da ist er nur sich selbst verantwortlich, aber in der Manschaft macht man das halt nicht.
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Re: warum man mit ansagen vorsichtig sein sollte...

Beitragvon todo » 15. Jan 2006 13:16

Karlzberg hat geschrieben: stolz wie oscar und gierig wie könig medias (oder wie hieß der könig noch, der alles bei berührung in gold verwandelte?)

Das war König Midas.
Schade, daß er das Gold nicht essen konnte und verhungerte.

-- Ich habe 2004 bei der Leipziger Mannschaftsmeisterschaft ein ähnliches Spiel vergeigt. Auch MH, auch 3 Buben:
krbu pibu hebu kras kr10
krko kr08 kr07 heas pi07

Nach der Schneideransage kam 1. Herzzehn ...
(Ohne Zweifel hatte meine Schneiderverpflichtung den Spielverlust erst bedingt.)
------------------------

In der Turnierpause kam die Häme und die Belehrungen. 'Na, Du mußt doch wissen ...!, 'Sowas macht man doch nicht!', 'Der lernt's auch nie.' usw. usf.

Wäre es gut gegangen und die Schneideransage nicht erfolgt, hätten dieselben Spieler gemeint:
'warum sagst Du denn nicht Schneider an?'
'mann, da haste aber mächtig Punkte verschenkt!'
'Du wirst es wohl nie lernen.'

Bei einer Umfrage in einem anderen Skatforum plädierten 11 von 17 Skatspielern für die Schneideransage ...

Gruß,
todo
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Beitragvon Karlzberg » 15. Jan 2006 18:59

danke, todo, der name fiel mir partout nicht mehr ein. das gnaze könnte man unter dem titel abhandeln: "warum mit dem lateinunterricht vorsichtig sein sollte" ;)

zu deinem beispiel:

wenn in unserem team damit jemand einen grand hans schneider angesagt spielt, bekommt er auf jeden fall eine rüge.
klar fällt sie stärker aus, wenn er das spiel verliert. aber auch, wenn er gewinnt, setzt er die mannschaft mit diesem spiel einem hohen risiko aus. die 24, evtl. max 48 punkte, die er für die schneideransage mehr bekommt, sind die 364 punkte minus im verlustfall einfach nicht wert. es ist äusserst selten, dass einem diese punkte am ende fehlen. man spielt immerhin zu dritt.

aber mit meinem beitrag wollte ich nicht allein auf die mannschaft hinaus. ich wollte einfach einmal darstellen, wie schnell ein vermeintlich sicheres spiel umgehen kann, wenn man zu gierig wird, wenn gleich das risiko in der mannschaft natürlich höher ist, da meist defensiver gereizt wird und daher schlechtere verteilungen zustande kommen.
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