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Was darf der 4 Mann ?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2015 08:18
von mkaushh
Moin aus Hamburg,
ich habe eine Frage zu der ich im Forum leider noch keine Antwort bekommen habe.

Es geht um einen 4 er Tisch.
Der Geber verfolgt das Spiel.
Am Ende sagt der Alleinspieler er habe gewonnen, die Gegenspieler akzeptieren dies.
(Sowohl AS und GS haben während des Spieles ihre Punkte gezählt)

Der Geber hat auch die Stiche der Gegenspieler mitgezählt, kommt allerdings zu einem anderen
Ergebnis.

Hat seine Aussage irgendwelche Konsequenzen ?
Darf er die Punkte einer Partei zählen, oder nur die beteiligten Spieler.

Er bekommt ja schliesslich auch 30 Punkte bei einem verlorenen Spiel des AS.

Gruss Martin

Re: Was darf der 4 Mann ?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2015 09:07
von Miri23
Moin Martin,
der Geber gehört zur Gegenpartei und darf selbstverständlich mitzählen und reklamieren, wenn er zu einem anderen Ergebnis kommt.
Die Frage ist jetzt höchstens noch, ob die Karten schon zusammengeworfen wurden oder die Stiche noch nachvollziehbar sind. Im letzteren Fall ist Nachzählen dann ja kein Problem.
Ansonsten gilt wohl die Mehrheitsmeinung und der AS bekommt es gewonnen aufgeschrieben.

Re: Was darf der 4 Mann ?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2015 10:21
von Sifo-Dyas
Miri23 hat geschrieben:Ansonsten gilt wohl die Mehrheitsmeinung und der AS bekommt es gewonnen aufgeschrieben.


Hallo Miri,
hier gilt keine Mehrheitsmeinung sondern "Der Alleinspieler muss Gewinnstufen nachweisen, die Gegenspieler müssen ihren Sieg nachweisen"

Wenn die Karten zusammengeworfen sind und alle Gegner der Meinung sind der AS habe verloren, der AS aber behuptet gewonnen zu haben, so wird das Spiel als gewonnen eingetragen !
( Wir gehen hier mal nicht von Betrug, sondern von unterschiedlichen Zählergebnissen aus !)

Re: Was darf der 4 Mann ?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2015 12:21
von Miri23
Im vorgestellten Fall waren sich aber doch die GS und der AS einig, dass er gewonnen hat, nur der KG nicht. Also wäre das dann doch auch die Mehrheitsmeinung.
Und außerdem glaube ich schon sehr stark, dass in einem Fall, wo der AS Gewinn behauptet, die GS aber übereinstimmend ihre (warum auch immer zusammengeworfenen) Stiche nachvollziehen können und damit auf 60+ kommen, der AS das Spiel NICHT gewonnen geschrieben bekommen wird. Zumindest würde ich als Schiedsrichter so entscheiden.
Aber das gehört vielleicht eher ins Regelforum.

Re: Was darf der 4 Mann ?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2015 12:28
von mr.kite
Miri23 hat geschrieben:Und außerdem glaube ich schon sehr stark, dass in einem Fall, wo der AS Gewinn behauptet, die GS aber übereinstimmend ihre (warum auch immer zusammengeworfenen) Stiche nachvollziehen können und damit auf 60+ kommen, der AS das Spiel NICHT gewonnen geschrieben bekommen wird. Zumindest würde ich als Schiedsrichter so entscheiden.
Und wenn ich dann im Schiedsgericht bin kriegste einen aufn Deckel ;)

Re: Was darf der 4 Mann ?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2015 13:24
von Miri23
Schon möglich.
Aber was machst DU, sagen wir mal Ligabetrieb, 3 glaubwürdige Spieler können dir unabhängig voneinander Stich für Stich sagen, es sind 61 und da entscheidest du dann trotzdem für den AS, der es nicht mehr genau hinkriegt, aber genau weiß, dass er gewonnen hat??
Also ich nicht, Deckel hin, Deckel her.

Re: Was darf der 4 Mann ?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2015 14:13
von Skatfuchs
Hallo,

wir haben hier wieder mal den Unterschied zwischen der "moralischen Wertung" und der "gesetzlichen" lt. ISKO.
Nach der letzteren müssen immer die GS ihren Sieg nachweisen und wenn sie dies nicht können, so gewinnt immer der AS!

Re: Was darf der 4 Mann ?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2015 14:45
von Miri23
Wahrscheinlich wird's bei mir auch langsam Zeit, die Schiedsrichterei aufzugeben. In letzter Zeit häufen sich die Fälle, wo ich gegen meine moralischen Grundsätze und den gesunden Menschenverstand entscheiden müsste. :roll:

Re: Was darf der 4 Mann ?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2015 15:05
von knoffhoff
Was ist daran unmoralisch? Die Gegenpartei muss (wahrscheinlich zum Schutz des AS, weil dieser ja immer in der Minderheit ist (also von der Interessenlage her) (und außerdem weil rein statistisch der AS meist gewinnt)) dem AS dessen Spielverlust nachweisen.
Bis zum verbalen Eingeständnis seiner Niederlage, darf die Gegenpartei halt ihre Karten nicht zusammenwerfen. Klar kann dies im Einzelfall ein ausgebuffter AS gegen unbedarfte GS mal ausnutzen. (Wobei ich nicht gern dieser AS wäre :naja: )
Dennoch, die Regelung ist eindeutig und m.E. an dieser Stelle auch vernüftig.

Findet Hobbyanwalt
knoffhoff

Re: Was darf der 4 Mann ?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2015 16:53
von mr.kite
Nun miri, selbst wenn man Deiner Ansicht folgen würde: Wie wolltest Du das praktisch nachprüfen? Insbesondere den Teil "unabhängig voneinander". bevor Du den ersten GS befragst erstmal die anderen in unterschiedlichen Räumen einschließen, damit sie die Aussage des ersten nicht mithören, aber sich auch nicht absprechen können? Oder reicht es sie darauf hinzuweisen, dass sie nicht über den Fall diskutieren dürfen, während Du Nr. 1 befragst? Ich sehe diese Entscheidungsrichtung, wie Du sie gerne hättest, als schlicht nicht durchführbar.

Re: Was darf der 4 Mann ?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2015 16:54
von Eric
Miri23 hat geschrieben:Wahrscheinlich wird's bei mir auch langsam Zeit, die Schiedsrichterei aufzugeben. In letzter Zeit häufen sich die Fälle, wo ich gegen meine moralischen Grundsätze und den gesunden Menschenverstand entscheiden müsste. :roll:


:gruebel: Ansteckung durch den John-Virus ? :D

Re: Was darf der 4 Mann ?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2015 17:32
von Miri23
Ach Leute,
ich will mich gar nicht weiter reinsteigern. Im Prinzip bin ich ja auch der Meinung, dass sich alle am leichtesten tun, wenn jeder seine Stiche so lange behält, bis man sich allseits einig ist, was in der Spielliste eingetragen wird. So handhabe ich das auch immer selbst, da gibt's gar nix.

Aber ich hab eben vor langer Zeit als GS miterlebt, wie ein AS deutlich sein Spiel verlor, die Schreiber noch nach den Spitzen fragten und es beide als verloren aufschrieben (Karten waren blöderweise hingeschmissen, weil jeder voraussetzte, dass dem AS auch klar war, dass er verloost hatte). AS, als er die Eintragung sah, im Brustton der Überzeugung: "Das hab ich doch nicht verloren, ich hatte genug!"
Wir als GS wussten halt noch jeden Stich und er HATTE es verloren. Weil er ein fairer Spieler war, hat er das auch akzeptiert. Und nicht fadenscheinig den Schiri hergerufen.

Seitdem schmeiße ich keine Karten mehr frühzeitig zusammen und rate das auch meinen Leuten im Club.

Aber immer aus Prinzip nur für den armen AS zu entscheiden, weil er ja so in der Minderheit ist, finde ich auch nicht in jedem Fall richtig.

Ihr dürft aber herzlich gern alle Recht haben, dass man hier jetzt für ihn entscheiden müsste. Vielleicht hätte ich's auch gemacht, wenn es ein netter Kerl gewesen wäre. :flower:
Wobei ich selbstverständlich sehr neutral und unparteiisch schiedsrichte, das muss auch mal gesagt sein. :blah:

Aber das alles wollte der Martin wahrscheinlich gar nicht wissen, also lassen wir den armen Mann doch jetzt in Ruh!!