Grand oder Farbspiel

Hier dürfen Anfänger ihre Fragen und Spiele zur Diskussion stellen

Grand oder Farbspiel

Beitragvon torino » 20. Apr 2011 23:49

Hallo
ich denke mal das dieses ein sehr wichtiger Punkt ist jedoch für sehr untere Einsteiger noch nicht sehr wichtig aber teilweise schon. Denn ich wollte mal euch Fragen ob ihr eine eigene Faustregel habt wann ihr einen Grand spielt oder wann ein Farbspiel . Was ist in welcher Situation die besste Wahl ? Was sollte man tun /drauf achten bevor man einen Grand riskiert oder bevor ihr die Chance verspielt keinen Grand zu spielen ?
Also dieses ist jetzt mal was wie man einen Grand erkennt ohne das er eine Oma ist .
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Beitragvon torino » 21. Apr 2011 07:34

Also wie rechnet ihr auch das ganze Spiel beim Grand durch um zu erfahren ob Grand oder nicht ?
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Beitragvon mitderrauteimherz » 21. Apr 2011 08:13

Moinsen,

keine Ahnung, ob dir das Nachfolgende hilfreich erscheint.

Was ist für dich eine "Oma"?

Für jeden Spieler (ab Stadium fortgeschrittener Anfänger) sollte dies eine "Grand-Oma" und nicht etwa ein Kreuz-Farbspiel sein, weil der Grand theoretisch nicht zu verlieren ist, z.B.:

in VH
krbu pibu kras kr10 krda kr09 pias pi10 he08 he07 ka08 ka07

Dieses und andere solcher Spiele findest du im Bereich Skat lernen - wieviel Bilder kriege ich.

Auch sonst solltest du in dieser Rubrik genügend Ansätze finden, um dir deine Fragen beantworten zu können.

Grüßchen

Lars
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Beitragvon Kreuzbube » 21. Apr 2011 10:35

sofern der AS nicht den weit verbreiteten Anfängerfehler macht auf Schneider (schön) zu drücken! :oops:
Liebe Grüße
Micha aus Pforzheim
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Beitragvon HomerJay » 21. Apr 2011 10:54

Hab bei jedem Spiel (egal ob Null, Farbe, Grand; ob AS oder GP) die Faustregel: wie muss es laufen, damit ich es gewinne. Beim Grand schaue ich, wieviele Stiche ich wohl bei einigermaßen schlechtem Kartensitz abgebe und wieviele Augen das der GP bringt.

Im vorliegenden Beispiel: Buben auf einer Hand, Kreuz auf einer Hand -> nicht so unwahrscheinlich. Natürlich den Grand spielen, aber nicht schöndrücken.
Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, und der Pessimist befürchtet, dass das stimmt.
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Beitragvon ThomAss » 21. Apr 2011 18:39

Stell dir die Frage wieviele Stich du beim Grand sicher machst und wieviele Volle du dazu brauchst, da gibt es eine kleine Faustregel, die auch auf lars' beitrag abzielt. Ansonsten ist zu dem Thema auch die angesprochene Luschenrechnung nicht unwichtig. Oder man geht umgedreht vor, also man zählt seine abzugebenen Augen und addiert die höchsten Zählkarten der Gegenspieler, die auf meine abzugebenen Stiche fallen können. Lernen solltest du als erstes die 6 und 7 Stiche Grands die man ausrechnen kann. Oder ist das zu einfach für dich, weil die dann nahezu oder unverlierbar sind und damit eine Oma?

also vielleicht mal erklärt an lars beispiel
du machst in VH immer 6 sichere Stiche, die zwei Bauern und zwei mal Ass Zehn. Für ein 6 Stiche Spiel brauchst du also schon mal 42 Augen in den Vollen. Damit ist Lars Spiel leider noch nicht gewonnen, weil du eben richtig drücken musst, um den sicher zu gewinnen. Denn beim 6 Stiche Spiel mit 42 Augen darfst keine eigenen Augen an die Gegner abgeben, das heißt konkret für den Fall die Kreuz Dame muss zwingend mit in den Keller. Auf deine 4 abzugebenen Karten fallen von den GS 8 Karten mit maximal 42 Augen in den vollen plus 4 Könige (16) macht 58 Augen für die GS, wenn sie einfach ihre höchstens zählkarten festhalten, deswegen darfst du hier keinesfalls die kreuz dAme abgeben da die GS sonst 61 Augen erreichen können, das heißt die Dame muss in dem Beispiel gedrückt werden, um das Spiel sicher mit 62 Augen zu gewinnen.

Also zusammengefasst und allgemein:
6 sichere Stiche - 4 eigene Volle 42 Augen - kein Bild abgeben
7 sichere Stiche - 3 eigene Volle 31 Augen - kein Bild abgeben
8 sichere Stiche - 2 eigene Volle 20 Augen - maximal 15 Augen darf ich selbst noch abgeben

theoretisch funktioniert das system auch noch mit weniger als 6 stichen, wobei man dann die Buben nicht aus dem Spiel nehmen kann und Abstiche drohen. Wenn wir nicht von Abstichen ausgehen, also die eigenen Vollen laufen alle, kann man auch sagen:
5 sichere Stiche - 5 eigene Volle
4 sichere Stiche - 6 eigene Volle (Klassischer Grand ohne vieren)

Wichtig ist bei dieser Faustregeln, dass die Stiche wirklich 100% sicher sind, das geht in der Regel nur dann wenn man zum beispiel alle buben aus dem spiel nehmen kann. Und wie du im letzten Beispiel des Grand ohne Vieren siehst, ist egal wie ich meine Vollen nach Hause bekommen, das kann durch Abstich, Drücken oder vorspielen sein. Wichtig ist nur das man sie sicher zuhause hat. Die Beispiele kann man jetzt noch ausdehnen auf die abzugebenen Augen ausdehnen, wenn ich beim 6 Stiche Spiel zum Beispiel in den Vollen 44 eigenen Augen habe, also alle 4 Asse und zwei schwarze Buben, dann darf ich folglich auch eine Dame abgeben und ich gewinne immer noch sicher. Das System funktioniert theoretisch für alle Positionen, wobei man nur in VH die sicherheit hat alle Buben aus dem Spiel zu nehmen und dadurch abstiche vermeiden kann, um dann wirklich 6 sichere stiche zu machen.

Interessant wird es jetzt wenn wir die Beispiele noch ein bisschen verändern, und da wären wir dann bei den spielbaren Grands die nicht 100% sicher gewonnen sind. In HH führst du zum Beispiel ein geplantes 6 sichere Stiche, hast nun aber anstatt 42 eigener Augen nur 32 eigene Augen:
krbu hebu kabu kras kr10 kr07 heas he08 he07 pida pi07 kada

Wie sieht dein Gewinnplan aus? Wann wird das Spiel unverlierbar? Was drückst du? Was wäre der schlimmst anzunehmende Fall? Kann ich dann noch gewinnen? Wenn ja wie? Wie komme ich dann wieder auf meine 42 eigene Augen und 6 sicheren Stiche?

MfG


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Beitragvon grunzquiek » 21. Apr 2011 19:57

Ich habe keine "Faustregel", möchte aber trotzdem ein wenig meiner Altersweisheit zum Besten geben: 8)

Auch beim Grand gilt: Es muss und kann nicht jedes Spiel gewonnen werden, auch ein Grand kann sinnvoll sein, wenn er unsicher ist. Manchmal ist ein Grand sicherer als ein Farbspiel mit 5 Trümpfen. "Grand" heißt das Ding nur, weil es dafür viele Punkte gibt.

Der "sehr untere Einsteiger" sollte zunächst einmal nicht um Geld und Ruhm spielen, sondern ausprobieren, was sinnvoll ist. Vor allem beim Grand: Der ist mit ausreichender Übung einfacher zu spielen als ein Farbspiel, weil die Trumpfverteilung schnell klar ist und ein "Überstechen" durch die Gegenpartei kein großes Risiko birgt.

2 nicht zu schwache Buben, 3 Asse, 2 Zehner nach Skataufnahme sind ohne Gegenreizung in Vorhand oder Hinterhand ein sehr guter Ansatz. In Mittelhand kann das schon zu wenig sein. Dabei die 10, zu der man kein As hat, drücken. Wichtig: nicht unbedacht eine Lusche oder ein Bild stechen, sondern zusehen, dass man die schwachen Karten abwirft, irgendwann kommt in der Fehlfarbe das As oder die 10, oder die Farbe ist ausgeleiert.

Bei der Entscheidung, ob man Grand oder ein Farbspiel wählt, ist die Gegenreizung ganz wichtig: Wenn ein anderer Spieler deutlich ein Spiel greizt hat (18 ist oft nur ein Zeichen, dass jemand einen schwachen Spielansatz hat), ist anzunehmen, dass er eine lange Farbe hat, was vor allem beim Grand ohne starke Buben zu Problemen führen kann.
"Es gibt so Tage, da wehen einen die Urfragen der Menschheit an.
Was ist der Mensch? Wo kommt er her? Und warum ist er nicht dort geblieben?"

(Matthias Beltz, Skat- und Bierforscher, Autor, Jurist, Kabarettist)
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