Grand mit langer Farbe in HH

Hier dürfen Anfänger ihre Fragen und Spiele zur Diskussion stellen

Grand mit langer Farbe in HH

Beitragvon louis » 4. Feb 2008 12:38

Hallo zusammen,

gestern hatte ich bei SO in HH folgendes Blatt:

krbu kabu kaas ka10 kako ka09 ka08 ka07 pias he08

MH war sofort weg, VH nach 24 meinerseits auch. Nun meine Frage: Hättet ihr den Grand gespielt? Ich war feige (oder vernünftig?!?) und habe den sicheren Karo Hand gespielt. Aber wenn VH z.B. auf Kreuz Hand gereizt hätte...ich weiß nicht ob ich mich dann hätte verleiten lassen.

Reizt ihr bei solchen Karten einen Grand?

Wie wäre denn der Grand gegen 2 Buben bei VH gewinnbar? Im Skat war Müll (Herz und Kreuz Lusche falls ich mich richtig erinnere).

Grüße Louis
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Re: Grand mit langer Farbe in HH

Beitragvon todo » 4. Feb 2008 13:20

Hallo Louis,
Du hast Dich völlig richtig entschieden. Mit diesen Karten kann man nur in Vorderhand einen Grand spielen. Das ist ein sogenannter "Zehnenstecher". Kommen die Buben nicht, muß eben der Gegner die Zehn stechen. Dann gibt es noch einen Farbstich und Du hast Deinen Vorhand-Grand gewonnen.

louis hat geschrieben:Reizt ihr bei solchen Karten einen Grand?

Ich mache das nur sehr selten. Wenn ich Reizidioten am Tisch habe oder sicher bin, daß ein Farbspiel "ohne" gereizt wird (zB Pik ohne 2)

louis hat geschrieben:Wie wäre denn der Grand gegen 2 Buben bei VH gewinnbar? Im Skat war Müll (Herz und Kreuz Lusche falls ich mich richtig erinnere).

Gewinnbar? :lol:

Wenn ein blanke Karodame angespielt wird von Vorhand ... weil man ja immer blank aufspielen muß ... denn nur das ist gutes Skatspiel ... :P

Auch ein Herzanspiel würde Dich gewinnen lassen. Ansonsten gilt:
Schneider spielen oder Schneider werden!

1. kras krko kabu +17
2. krbu hebu he08 +21
3. kaas pibu kada
4. kr10 kr08 ...
Mit etwas Glück gehts zumindest noch das Herzass nach Hause.

--todo

P.S. Wenn Du Dich "verleiten" lassen willst, dann biete 36 oder 45. Mit etwas Glück wird auf Deine 36 gepaßt. Dann Karohand mit stillem Schneider. Werden 36 gehalten, dann eventuell 45: Karohand, Schneider angesagt. Geht aber daneben bei 3 Trumpf in einer Hand!
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Re: Grand mit langer Farbe in HH

Beitragvon louis » 4. Feb 2008 16:25

Hi todo,

erst mal vielen Dank für deine Einschätzung!

todo hat geschrieben:Gewinnbar? :lol:


Hehe...ist schon peinlich, mir fallen solche Anglizismen gar nicht mehr auf.
So ist das halt im IT Business... :D

todo hat geschrieben:Wenn ein blanke Karodame angespielt wird von Vorhand ... weil man ja immer blank aufspielen muß ... denn nur das ist gutes Skatspiel ... :P


OK...das merk ich mir für die Zukunft :P

todo hat geschrieben:Auch ein Herzanspiel würde Dich gewinnen lassen. Ansonsten gilt:
Schneider spielen oder Schneider werden!


Wenn du statt Herz Pik meinst, dann sind wir da einer Meinung.


todo hat geschrieben:P.S. Wenn Du Dich "verleiten" lassen willst, dann biete 36 oder 45. Mit etwas Glück wird auf Deine 36 gepaßt. Dann Karohand mit stillem Schneider. Werden 36 gehalten, dann eventuell 45: Karohand, Schneider angesagt. Geht aber daneben bei 3 Trumpf in einer Hand!


Hmmm...das geht doch auch bei einer 2:1 Verteilung möglicherweise in die Hose?!? Aber die Gewinnchance ist wohl immer noch besser als bei einem Grand. Bei einem stillen Schneider auf jeden Fall, denn zumindest einer der GS weiß ja zu Beginn noch nicht, dass ihnen Schneiderfrei zum gewinnen reicht. Bei angesagtem Schneider jedoch werden die GS ziemlich sicher schmieren was das Zeug hält...

Aus meiner Sicht schwierig zu beurteilen, was gewinnversprechender ist.


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Beitragvon Karlzberg » 4. Feb 2008 18:55

todo hat alles wichtige zum grand bereits gesagt.

das mit dem schneider ist so eine sache. wenn ich das blatt bis 36 reize, gucke ich wohl eher rein, um den grand zu spielen, in der annahme, es sei ohne zwei gegengereizt worden, auch wenn der karohand mit stillem schneider ein klein wenig erfolgsversprechender sein dürfte. für den grand hast du allerdings noch eine kleine nebenchance, wenn die buben nicht fallen:
bei keinem allzu schlechten skat kannst du 21 in karo legen und auf pik schneiden. plan wäre hierbei:

- 7 über karo
- 4 über bauern
- 21 gelegt
- 13 gestochen (inkl. deines bubens)
- 21 über pik

summa summarum 66. je nachdem, was du stechen kannst (z.b. 15 augen im ersten) brauchst du also nicht einmal mehr in herz schneiden. ein spielverlauf könnte dann so aussehen:

finde: he09 pi09 , legung 21 in karo:

1.) kras krda kabu (+37)
2.) krbu hebu pi07 (+41)
3.) kako kr09 kada (+48)
4.) heas heda he07 (+61)

wichtig für dieses beispiel:
das ist kein erzwungener spielverlauf, sondern nur als ein beispiel gedacht, wie sich die punkte zusammensetzten können! eine korrekte abwicklung ergibt sich aus den reizungen. dieser grand soll auch kein musterbeispiel darstellen, sondern ist lediglich so etwas wie ein notgrand.

wie gesagt ist das aber nur eine nebenchance und nichts, worauf man unbedingt bauen sollte. eine weitere nebenchance ergibt sich auch noch durch einen null-ouvert. gerade, wenn du hochgereizt wirst, ist eine dementsprechende finde nicht unbedingt ausgeschlossen.


karohand mit angesagtem schneider kannst du im normalfall vergessen, wenn du keine gegener am tisch hast, mit ausnahme davon, dass ein gegner zum kreuzhand wohl die 36 halten wird.
dazu sollten wir uns einmal ansehen, wann du überhaupt zur schneideransage gezwungen bist (abgesehen vom kreuzhand):

- kreuz ohne zwei (=sicherer grand)
- herz oder pik ohne zwei hand (=sicherer grand)

bei allen andren spielen wirst du mit deinem karohand, schneider angesagt, eh überreizt. natürlich könnte einer der gs auch seine reizung abbrechen, oder eine hebereize versuchen, diese fälle kann man aber außen vorlassen. mal abgesehen davon wird ein karohand mit angesagtem schneider gegen eine reizung ohne vier nicht sehr angenehm werden, da die trümpfe dann mit sicherheit 3-0 gegensitzen.

aus diesen überlegungen folgt:
bei gehaltenen 36 bist du in einer etwas mißlichen lage. du kannst nun weiterreizen und hast recht gute chancen, dass die bauern verteilt sind. es bleibt allerdings das risiko, dass kreuzhand gegengereizt wurde, oder aber ein n-o mit beiden bauern. wobei der n-o für dich positiv sein kann, da dann eine gute finde nicht gerade ausgeschlossen ist.
weiterhin sind sein paar exoten nicht auszuschließen, wie z.b. spiele ohne 1 hand mit stillem schneider. aber doch recht unwahrscheinlich.
wenn der gegenreizer in vh sitzt, ist allerdings noch einmal etwas mehr vorsicht geboten, denn dann ist ein grand in solchen reizhöhen nicht auszuschließen. wenn in vh dann aber wirklich ein solch starker grand sitzt, sollte vh im regelfall auch 48 halten. mit einer reizung über die 36 hinweg entscheidest du dich allerdings auf jeden fall für den grand (oder eben einen null-ouvert), da dieser bessere chancen hat, als ein angesagter schneider.
reingucken ist also besser, als karohand mit angesagtem schneider!

prinzipiell ist aber auch schon nach 35 die tendenz hin zum reingucken durchaus gegeben. hierbei gibt es -wie schon erwähnt- ja nurnoch ein realistisches blatt, dass deinen grand gefährden könnte, nämlich den kreuzhand. dafür hast du allerdings die chancen, dass du das kreuzspiel ohne zwei gereizt wurde, du noch etwas zum grand dazufindest, du zum n-o findest, oder aber dass eine art notgrand funktioniert.
ein weiteres manko für das karospiel mit stillem schneider wäre eine herz-gegenreize von mh. blank herz bei vh und aufspiel dieses blanken herzens könnte dir schon ganz leicht das genick brechen...
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Re: Grand mit langer Farbe in HH

Beitragvon HomerJay » 4. Feb 2008 18:55

louis hat geschrieben:Hmmm...das geht doch auch bei einer 2:1 Verteilung möglicherweise in die Hose?!?...


Bei einer Normalverteilung geht das nicht in die Hose. Solange du nicht als ersten Trumpfstich den Alten spielst.

Zum Beispiel:

1. heas he10 he08 -21
2. kras kr07 kaas

Und jetzt nicht:
3. krbu?? pibu ka08
4. ka07 kr10 hebu -33 und tot

Sondern:
3. ka09 pibu ka08 -23 und Rest dir.
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Beitragvon louis » 5. Feb 2008 10:38

Hallo Karlzberg,

erst mal vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag!

Karlzberg hat geschrieben:...für den grand hast du allerdings noch eine kleine nebenchance, wenn die buben nicht fallen:
bei keinem allzu schlechten skat kannst du 21 in karo legen und auf pik schneiden. plan wäre hierbei:

- 7 über karo
- 4 über bauern
- 21 gelegt
- 13 gestochen (inkl. deines bubens)
- 21 über pik

summa summarum 66. je nachdem, was du stechen kannst (z.b. 15 augen im ersten) brauchst du also nicht einmal mehr in herz schneiden. ein spielverlauf könnte dann so aussehen ...


Das ist auch eine interessante Notfall-Variante...

Karlzberg hat geschrieben:karohand mit angesagtem schneider kannst du im normalfall vergessen, wenn du keine gegener am tisch hast, mit ausnahme davon, dass ein gegner zum kreuzhand wohl die 36 halten wird.
dazu sollten wir uns einmal ansehen, wann du überhaupt zur schneideransage gezwungen bist (abgesehen vom kreuzhand):

- kreuz ohne zwei (=sicherer grand)
- herz oder pik ohne zwei hand (=sicherer grand)

bei allen andren spielen wirst du mit deinem karohand, schneider angesagt, eh überreizt. natürlich könnte einer der gs auch seine reizung abbrechen, oder eine hebereize versuchen, diese fälle kann man aber außen vorlassen. mal abgesehen davon wird ein karohand mit angesagtem schneider gegen eine reizung ohne vier nicht sehr angenehm werden, da die trümpfe dann mit sicherheit 3-0 gegensitzen.

aus diesen überlegungen folgt:
bei gehaltenen 36 bist du in einer etwas mißlichen lage. du kannst nun weiterreizen und hast recht gute chancen, dass die bauern verteilt sind. es bleibt allerdings das risiko, dass kreuzhand gegengereizt wurde, oder aber ein n-o mit beiden bauern. wobei der n-o für dich positiv sein kann, da dann eine gute finde nicht gerade ausgeschlossen ist.
weiterhin sind sein paar exoten nicht auszuschließen, wie z.b. spiele ohne 1 hand mit stillem schneider. aber doch recht unwahrscheinlich.
wenn der gegenreizer in vh sitzt, ist allerdings noch einmal etwas mehr vorsicht geboten, denn dann ist ein grand in solchen reizhöhen nicht auszuschließen. wenn in vh dann aber wirklich ein solch starker grand sitzt, sollte vh im regelfall auch 48 halten. mit einer reizung über die 36 hinweg entscheidest du dich allerdings auf jeden fall für den grand (oder eben einen null-ouvert), da dieser bessere chancen hat, als ein angesagter schneider.
reingucken ist also besser, als karohand mit angesagtem schneider!

prinzipiell ist aber auch schon nach 35 die tendenz hin zum reingucken durchaus gegeben. hierbei gibt es -wie schon erwähnt- ja nurnoch ein realistisches blatt, dass deinen grand gefährden könnte, nämlich den kreuzhand. dafür hast du allerdings die chancen, dass du das kreuzspiel ohne zwei gereizt wurde, du noch etwas zum grand dazufindest, du zum n-o findest, oder aber dass eine art notgrand funktioniert.
ein weiteres manko für das karospiel mit stillem schneider wäre eine herz-gegenreize von mh. blank herz bei vh und aufspiel dieses blanken herzens könnte dir schon ganz leicht das genick brechen...


Hmmm...klingt alles recht einleuchtend. Mein Problem hierbei ist, dass ich noch viel zu lange bräuchte, um mir das alles beim Reizen direkt zu überlegen. Irgendwann kommt dann der "Countdown" und ich breche meine Überlegungen ab und entscheide aus dem Bauch...aber ich denke, wenn man sich sowas mal offline in Ruhe durchdenkt, hat man es beim nächsten mal (und das kommt in ähnlicher Form bestimmt) einfacher.

Grüße Louis
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Re: Grand mit langer Farbe in HH

Beitragvon louis » 5. Feb 2008 10:45

Hi HomerJay,

HomerJay hat geschrieben:Bei einer Normalverteilung geht das nicht in die Hose. Solange du nicht als ersten Trumpfstich den Alten spielst.


Vielen Dank für diesen Hinweis! Ich hätte das wohl tatsächlich falsch gemacht. Wieder was gelernt :-)

Witzigerweise habe ich einen ähnlichen Fehler gestern auch gemacht und dadurch ein Spiel verloren...ich muss mir das wirklich einschärfen. In diesem Fall hatte ich ein schwaches Spiel mit As und Dame im Beiblatt, Zehn hatte ich gedrückt. Hätte ich zuerst die Dame gespielt, hätte ich gewonnen. Ich war aber zu fixiert darauf, die As heimzukriegen... :roll:

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Beitragvon Karlzberg » 5. Feb 2008 12:47

louis hat geschrieben:Hmmm...klingt alles recht einleuchtend. Mein Problem hierbei ist, dass ich noch viel zu lange bräuchte, um mir das alles beim Reizen direkt zu überlegen. Irgendwann kommt dann der "Countdown" und ich breche meine Überlegungen ab und entscheide aus dem Bauch...aber ich denke, wenn man sich sowas mal offline in Ruhe durchdenkt, hat man es beim nächsten mal (und das kommt in ähnlicher Form bestimmt) einfacher.

Grüße Louis



der countdown macht doch ncihts. dass du auf jeden fall schonmal bis 27 reizen kannst, ist dir ja klar. folglich hast du 6 reizschritte zeit zum nachdenken. da der timer bei s-o auf 1,5 minuten eingestellt ist, kannst du dir damit also locker mal 6 volle minuten zum nachdenken nehmen, ohne in arge bedrängnis zu kommen.
könnte aber unter umständen das mißfallen der mitspieler erregen ;)

stell doch mal dein andres spiel hier ein. vllt. entdecken wir ja noch was, was du dran ändern könntest.
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Beitragvon louis » 5. Feb 2008 12:54

Hi,

Karlzberg hat geschrieben:könnte aber unter umständen das mißfallen der mitspieler erregen ;)


Das ist mir eigentlich egal. Ich finde das eh recht nervig, dass manche immer so drängeln. Ich nehme mir schon Zeit, wenn ich denke, es lohnt sich. Wenns nur schnelles klicken ist, ist das ganze doch mehr ein Glücksspiel. Ich mache nur den Fehler, schnell bis zu meinem vorher erdachten Reizwert zu reizen und dann habe ich nur die 1.5 min, um weiter zu überlegen. Man weiß ja vorher nicht, ob sich die Mühe lohnt, oder ob man das Spiel "billig" bekommt...

Karlzberg hat geschrieben:stell doch mal dein andres spiel hier ein. vllt. entdecken wir ja noch was, was du dran ändern könntest.


Hab ich dummerweise nicht abgespeichert, und aus dem Kopf kriege ich das nicht mehr hin :cry:

Grüße Louis
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Verständnisfragen

Beitragvon John » 5. Feb 2008 15:34

Hallo, bei dieser Diskussion - an deren Grundproblem ich mich nicht beteiligen will aus Zeitmangel - habe ich drei Verständnisfragen:

1. Was ist an dem Wort "gewinnbar" ein Angliszismus?
2. Was bedeutet die Abkürzung SO?
3. ist das mit dem Timer ernstgemeint und wie funktioniert das technisch, ich meine regeltechnisch? Wäre das Prinzip theoretisch auf den Realska übertragbar? Nicht, dass ich das für gut halten würde, aber Bescheid sollte man schon wissen, wenn mal so ein Vorschlag kommt.

Oder bin ich einem Faschingsdienstag-Scherz aufgesessen??????

Freundlichen Gruß

John
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Re: Verständnisfragen

Beitragvon louis » 5. Feb 2008 16:09

Hi John,

John hat geschrieben:1. Was ist an dem Wort "gewinnbar" ein Angliszismus?


Im englischen gibt es die Endung "...able", z.B. winnable. Im deutschen gibt es das eigentlich nicht, hat sich aber eingeschlichen. (Unkaputtbar)

John hat geschrieben:2. Was bedeutet die Abkürzung SO?


Skat Online

John hat geschrieben:3. ist das mit dem Timer ernstgemeint und wie funktioniert das technisch, ich meine regeltechnisch? Wäre das Prinzip theoretisch auf den Realska übertragbar? Nicht, dass ich das für gut halten würde, aber Bescheid sollte man schon wissen, wenn mal so ein Vorschlag kommt.


Bei Skat Online hat man für irgendeine Reaktion immer 1:30 Zeit. Damit sich das ganzenicht ganz so ewig hinzieht. Im "Realskat" ist sowas sicherlich nicht angedacht :-)

John hat geschrieben:Oder bin ich einem Faschingsdienstag-Scherz aufgesessen??????


Oder war das ganze ein ganz hinterhältiger Scherz von dir? Dann bin ich jetzt reingefallen :-)

Grüße Louis
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kein Faschingsscherz

Beitragvon John » 6. Feb 2008 01:27

Hallo, ne, von mir war das kein hinterhältiger Scherz; SO = Skatonline war mir als Begriff geläufig, nur vorübergehend entfallen; hab allerdings keine praktische Erfahrung damit und daher auch keine Ahnung, dass es eine Zeitbegrenzung gibt. Hinsichtlich des Anglizismus (ich bin allerdings kein Sprachwissenschaftler) glaube ich, dass die - grundsätzlich nicht ganz unberechtigte - Angst vor einer Unterwanderung der deutschen Sprache hier eine Blüte zu viel schlägt: ich sage nur: achtbar, erlernbar, schandbar,
furchtbar, sonderbar usw. Das sollen alles Wörter sein, die bzw. deren Endung was mit dem Englischen zu tun hat? Davon muss ich erst überzeugt werden.

In diesem Sinne
granz freundliche, unscherzhafte Grüße

John
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Re: kein Faschingsscherz

Beitragvon louis » 6. Feb 2008 10:09

Hallo John,

John hat geschrieben:Hinsichtlich des Anglizismus (ich bin allerdings kein Sprachwissenschaftler) glaube ich, dass die - grundsätzlich nicht ganz unberechtigte - Angst vor einer Unterwanderung der deutschen Sprache hier eine Blüte zu viel schlägt: ich sage nur: achtbar, erlernbar, schandbar,
furchtbar, sonderbar usw. Das sollen alles Wörter sein, die bzw. deren Endung was mit dem Englischen zu tun hat? Davon muss ich erst überzeugt werden.


Ist zwar jetzt offtopic, aber ich denke, das eigentliche Thema ist schon zur genüge abgehandelt...

Ich bin genauso wenig Sprachwissenschaftler. Ich gebe dir recht, dass bei vielen Wörtern (z.b. essbar) das Suffix -bar korrekt und gewohnt ist. Jedoch klingt für mich "gewinnbar" komisch, aus dem Bauch raus würde ich behaupten, dass das nach dem Duden nicht erlaubt ist. Vielmehr wäre ein "...möglich zu gewinnen ..." grammatikalisch korrekt. Ich habe das ganze deswegen (wohl nicht ganz korrekt) als Anglizismus bezeichnet, weil es typisch englisch ist (oder gaukelt uns die Werbeindustrie das vor?!?), das -bar an jedes beliebige Verb anzuhängen. Beispiel: Unkaputtbar

Vielleicht gibt es hier einen Sprachwissenschaftler, der da Klarheit schaffen kann!?!

Grüße Louis
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Beitragvon HomerJay » 6. Feb 2008 10:32

Ich bin an Sprache zwar interessiert, aber kein Sprachwissenschaftler. Kann mich dunkel erinnern, dass Bastian Sick in einer seiner Kolumnen (habe ich auf die Schnelle nicht gefunden) über eine Tendenz referierte, an alle möglichen Wörter ein -bar zu hängen, auch wenn andere Endungen eher angebracht gewesen wären. Hat aber nichts mit Anglizismus zu tun.
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Skat und Sprache

Beitragvon John » 6. Feb 2008 10:43

Hallo Louis, zu meiner Überraschung steht "gewinnbar" tatsächlich nicht im Duden. Auch wenn ich selbst das Wort "unkaputtbar" eher für eine mißglückte Sprachschöpfung denn für einen Beweis der Unterwanderung durch Englisch halte, hast du hier doch wohl Recht mit der Übersetzung, bzw. Angleichung von "winnable", das ich allerdings auch in keinem (älteren) Lexikon, wohl aber im Internet finden konnte. Oder könnte es vielleicht sein, dass die Sprache hier eine interessante Bereicherung erfahren hat, also die englische, und dann dieses neue Wort einfach logisch übersetzt wurde?

Auf jeden Fall ist diese Diskussion ein Beweis dafür, dass wir nicht nur scheuklappenartig nur alles sehen, was mit Buben und Assen zu tun hat! :P

Freundliche Grüße

John

Sprachwissenschaftler zur Klärung bitte melden :wink:
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Beitragvon Karlzberg » 6. Feb 2008 17:22

bin zwar auch kein sprachwissenschaftler, aber an sprache durchaus interessiert.

ich kann die argumentation verstehen, allerdings teile ich die meinung nicht ganz. ich sehe wörter wie gewinnbar weniger als eine angleichung an die englische sprache, als mehr als eine sinnvolle weiterentwicklung der deutschen sprache.
prinzipiell ist es doch unnötig, etwas mit ellenlangen formulierungen zu umschreiben, wenn es dafür ein passendes wort gibt, das jeder versteht. warum sollten wir uns dann immer nur in einer ständig gleichbleibenden sprachebene aufhalten, wenn es anders doch einfacher geht?
schließlich sprechen wir heute auch nciht mehr alt-oder mittelhochdeutsch, sondern haben den schritt hin zu einer vereinfachten sprache geschafft.

hingegen betrachte ich wörter wie unkaputtbar schon etwas kritischer. schließlich ist das eine wortschöpfung, die in sich einen widerspruch trägt, bzw. keinen erkennbaren deutschen worstamm hat. oder hat schon mal jemand von unkaputt gehört?
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Beitragvon HomerJay » 6. Feb 2008 17:33

Gewinnbar.
Zu gewinnen.

So ellenlang ist jetzt die 2. Formulierung nicht :lol:

@karlzberg
ich merke schon, du wirbst für die nächste stufe der vereinfachung: ausschließlich kleinschreibung.... ich finde dies bei längeren beiträgen etwas anstrengend zu lesen. nun, muss jeder für sich selbst entscheiden. aber wie formulierte es schon wolf schneider (den sprachinteressierte hoffentlich kenen?!): "Die Substantive sind wie Leuchttürme in einem Satz" oder so ähnlich.
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Beitragvon Chevalier » 6. Feb 2008 18:38

Was sagen die Fußballfachleute über unserer EM-Gruppe: Die ist machbar (makable). Grausig...
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Beitragvon Karlzberg » 6. Feb 2008 18:46

Ich finde die Formulierung "zu gewinnen" nicht ganz so kraftvoll und nicht so ganz stimmig im Klangbild.

Beispiel:
a) Das Spiel ist nicht gut, aber gewinnbar.
b) Das Spiel ist nicht gut, aber zu gewinnen.

Mal abgesehen davon, dass "zu gewinnen" mehrdeutig ist, klingt diese Formulierung irgendwie... besch...eiden, finde ich.

Die Sache mit der Kleinschreibung ist Dir aber früh aufgefallen ;)
Der Hintergrund ist einfach der, dass ich nicht mit zehn Fingern tippe und es daher für mich recht kompliziert und wesentlich zeitaufwendiger ist, dauernd die Shift-Taste zu betätigen. Natürlich bin ich nicht der einzige, der in Foren ausschließlich klein schreibt. Persönlich hatte ich aber noch keinerlei Probleme damit, einen kleingeschriebenen Text vernünftig zu verstehen und flüssig zu lesen.

Sicherlich wirst Du mir aber Recht geben, dass dies an der eigentlichen Diskussion vorbeigeht. Allerdings habe ich extra für Dich mal eine Ausnahme gemacht, und nicht nur auf meine Großschreibung geachtet, sondern meinen Beitrag Korrektur gelesen, um weitere Rechtschreibefehler (meine geliebten Buchstabendreher) zu vermeiden.
Ich hoffe, dass damit auch die implizite Frage nach meiner Orthographie hinreichend geklärt ist.
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Großschreibung

Beitragvon John » 6. Feb 2008 19:12

vieles wäre möglich, aber:

der Gefangene floh ist ein bißchen was anderes als
der gefangene Floh . Ob wir wirklich auf die Großschreibung verzichten können? Hier beim Posting stört es wirklich nicht. (nicht wirklich).

Die Diskussion bewegt sich sehr am Rande des für uns wichtigen Geschehens

Aber: ein gangbarer Weg der skatförderlichen Intelligenzschulung.

Hoffentlich ein nachvollziehbarer Gedanke.

In diesem Sinne
einen sehr annehmbarenabend wünscht John
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Beitragvon HomerJay » 7. Feb 2008 11:28

Karlzberg hat geschrieben:Mal abgesehen davon, dass "zu gewinnen" mehrdeutig ist, klingt diese Formulierung irgendwie... besch...eiden, finde ich.


Inwiefern mehrdeutig?

Karlzberg hat geschrieben:Die Sache mit der Kleinschreibung ist Dir aber früh aufgefallen ;)


Grmpf, das ist mir schon vorher aufgefallen, Spaßvogel! :twisted:

Karlzberg hat geschrieben:Der Hintergrund ist einfach der, dass ich nicht mit zehn Fingern tippe und es daher für mich recht kompliziert und wesentlich zeitaufwendiger ist, dauernd die Shift-Taste zu betätigen.


Das Zehnfingersystem solltest du dir aber mal aneignen, du schreibst doch recht viel!

Karlzberg hat geschrieben:Persönlich hatte ich aber noch keinerlei Probleme damit, einen kleingeschriebenen Text vernünftig zu verstehen und flüssig zu lesen.


Verstehen ja, flüssig lesen nein. In anderen Foren ignoriere ich längere, komplett klein geschriebene Texte, weil ich das wirklich anstrengend finde.

Karlzberg hat geschrieben:Sicherlich wirst Du mir aber Recht geben, dass dies an der eigentlichen Diskussion vorbeigeht.


Ja.

Karlzberg hat geschrieben:Allerdings habe ich extra für Dich mal eine Ausnahme gemacht, und nicht nur auf meine Großschreibung geachtet, sondern meinen Beitrag Korrektur gelesen, um weitere Rechtschreibefehler (meine geliebten Buchstabendreher) zu vermeiden.
Ich hoffe, dass damit auch die implizite Frage nach meiner Orthographie hinreichend geklärt ist.


Dachte immer, es hieße Rechtschreibfehler. Ist es mit Fugen-e auch möglich? Implizite Frage nach deiner Orthographie? Nö, wollte ich nicht stellen... und auch Buchstabendreher stören, wie ich finde, nicht (du kennst sicher diese nette Geschichte mit der Studie der Uni Cambridge).
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Beitragvon Karlzberg » 7. Feb 2008 18:30

HomerJay hat geschrieben:Dachte immer, es hieße Rechtschreibfehler. Ist es mit Fugen-e auch möglich? Implizite Frage nach deiner Orthographie? Nö, wollte ich nicht stellen... und auch Buchstabendreher stören, wie ich finde, nicht (du kennst sicher diese nette Geschichte mit der Studie der Uni Cambridge).



na toll, jetzt hab ich dämlicherweise den rest meines beitrages gelöscht...
daher gehe ich jetzt mal nur auf diesen einen part ein, der rest war eh nicht sonderlich wichtig ;)

da bin ich mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob es rechtschreibefehler, oder rechtschreibfehler heisst. ich denke, du dürftest da eher recht haben.
buchstabendreher finde ich teilweise schon recht störend, kommt halt immer drauf an, wie grob sie sind. ich hab da aber schon selbst ein paar dinger gedreht, die erst bei mehrmaligem lesen verständlich wurden.

und die geschichte mit der uni cambridge sagt mir jetzt auf anhieb nichts.
interessieren würde sie mich aber schon :)
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Beitragvon louis » 7. Feb 2008 19:23

Luat eienr Stduie der Cambrdige Unievrstiät speilt es kenie Rlloe in welcehr Reiehnfogle die Buhcstbaen in eniem Wrot vorkmomen, die eingzie whctige Sahce ist, dsas der ertse und der lettze Buhcstbaen stmimt. Der Rset knan in eienm völilegen Duchrienanedr sein und knan trtozedm prboelmols gelseen wreden. Das ist, weil das menchsilche Ague nicht jeedn Buhcstbaen liset. Ertsuanlcih, nihct?

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Beitragvon Karlzberg » 7. Feb 2008 20:12

ok, diese studie kannte ich doch...
allerdings kann ich sie nicht unbedingt bestätigen...
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