Typisch Online-Skat (2)

Skat im Internet spielen

Typisch Online-Skat (2)

Beitragvon todo » 3. Mai 2009 13:41

Ein Mehrserienturnier im Internet, bei dem in der Führungsgruppe gespielt wird. Diese führenden Kartenklicker wurden gesetzt. VH hält hier 27 ...

Spiel=Pik Solo, Position: Mittelhand

 

GS1 (in Vorhand) hat jetzt:
kr10 krko krda kr09 heas he07 kaas ka10 kako ka08 
Bei 30 geht Vorhand dann aus dem Spiel.



Handkarten AS (Mittelhand):
krbu pibu hebu pias pi09 pi08 kras kr07 heda ka09 
MH reizt natürlich durch. 44 oder 48 hätte MH sicherlich gereizt. Möglicherweise auch noch 55 (Pik-Hand).
Skat gefunden:  kada he09 
Keine Panik, ist ja nur der typische Stock vom IIM (Internet-Idioten-Mischer).
MH drückt verteilt: hier 'ne Dame, dort 'ne Dame.
Skat gelegt:  heda kada  ( +6 )
AS (in Mittelhand) hat jetzt:
krbu pibu hebu pias pi09 pi08 kras kr07 he09 ka09 


GS2 (in Hinterhand) hat jetzt:
kabu pi10 piko pida pi07 kr08 he10 heko he08 ka07 
HH hält 5 Trümpfe, aber eben kein Spiel. Eine Ansammlung.

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Es entwickelt sich dieser Spielverlauf:

1.  GS1 krda AS  kras GS2 kr08 ( +20 )
2.  AS  hebu GS2 pi07 GS1 ka08 ( +22 )
Der erste Schock für Mittelhand. Geht hier überhaupt noch was?
3.  AS  kr07 GS2 he10 GS1 kr10 ( -20 )
4.  GS1 kaas AS  ka09 GS2 ka07 ( -31 )
5.  GS1 ka10 AS  pibu GS2 he08 ( +34 )
Den muß MH ja "annageln", die dritte Karolusche hatte er ja bereits gesehen (2. Stich). Außerdem liegt es nahe, daß VH Karo gereizt hat und nicht Herz.
6.  AS  pi08 GS2 pi10 GS1 heas ( -52 )
Nun ist die entscheidende Situation erreicht. Bisher war alles in Ordnung, die Gegner haben im Endspiel bereits 52 Punkte erreicht. Sie können noch 2 Stiche machen: 1 Trumpfstich & 1 Herzstich. Zum Glück für MH handelt es sich um Onlinespieler. Sie spielen drauflos und finden, das Zählen behindert die Schnelligkeit.

GS2 (in Vorhand) hat jetzt:
kabu piko pida heko 

GS1 (in Mittelhand) hat jetzt:
krko kr09 he07 kako 

AS (in Hinterhand) hat jetzt:
krbu pias pi09 he09 


Anstatt mit Trumpf zu starten, zieht VH den Herzkönig. Offenbar will er den Pikspieler zum Stechen zwingen.

7.  GS2 heko ? GS1 he07 AS  he09 ( -56 )
Aber leider geht das Ding durch. Nun muß er Trumpf anziehen.
8.  GS2 pida (?) GS1 kr09 ??? AS  pi09 ( -59 )
:D :D :P
9.  GS2 kabu GS1 krko AS  krbu ( +42 )
10.  AS  pias GS2 piko GS1 kako ( +61 )


Da ist einer von der Schippe gesprungen.
Dumm gelaufen - Pech gehabt - da ging eben nix ...!
Für mich ein typisches Beispielt für Onlineskat.

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Postskript:
7. kabu krko gewinnt natürlich ebenso wie das elegante
7. kabu he07

Auch 7. Pikkönig gewinnt:
7. piko he07 (!) pi09 (-56)
8. heko krko he09 (-64)

Natürlich ist auch 7. Pikdame möglich:
7. pida kako ... (a)
oder
7. pida he07 ... (b)
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Nachdem 7. Herzkönig durchging, ist natürlich anstelle der Pikdame im 8. Stich das blitzsaubere 8. Pikkönig! korrekt. Hier kann dann der Mitspieler in MH reagieren, wie er will (eigentlich blind zulegen), es werden immer mind. 60

Tja .....
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Re: Typisch Online-Skat (2)

Beitragvon chrisdanny » 3. Mai 2009 15:11

todo hat geschrieben:
...

Für mich ein typisches Beispielt für Onlineskat.

-------------------------------------
...


Hi,

dann solltest du mal überlegen, ob du im richtigen Online-Verein spielst...es gibt da nämlich durchaus alternativen....und da spielen dann auch keine reinen "Bedienskater"....insofern kann ich deiner Verallgemeinerung nicht folgen....
Skat ist wie Sex...es kommt immer auf die Situation an!
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Beitragvon grunzquiek » 23. Mai 2009 12:59

Hm! :?

Zum Glück für MH handelt es sich um Onlinespieler. Sie spielen drauflos und finden, das Zählen behindert die Schnelligkeit


Im Internet wird vermutlich oft schnell gespielt, weil die Spieler keinen großen Wert auf das Ergebnis legen (im gezeigten Beispiel -Turnier, Führungsgruppe- ist das allerdings kaum anzunehmen).
Manchmal ärgere ich mich darüber, manchmal tue ich es selber. Wenn man nicht so routiniert ist, dass man bei den meisten Situationen aus der Erinnerung an vergleichbare Situationen, ohne ernsthaft nachzudenken, die richtige Entscheidung trifft, dann dauert das eben eine Weile.

Es ist dann auch anstrengend: Mitzählen, und den Überblick behalten, wer vermutlich noch welche Karten hat, das ist schon eine ernsthafte Arbeit, selbst für jemanden, der geübt ist und über üppige intellektuelle Fähigkeiten verfügt. Das will und kann sich nicht jeder und immer antun. Ich auch nicht, vor allem, wenn ich schon längere Zeit gespielt habe und den Resttag davor nicht im Halbdämmerzustand verbringen konnte. Anderen Spielern wird es ähnlich gehen.

Auch gutbezahlte Sportprofis haben ab und zu oder öfter einen schlechten Tag:
Der Bundesligastürmer schießt unbedrängt aus 10 Metern Entfernung 5 Meter über das Tor, der Dribbelkünstler fällt über den Ball und seine eigenen Beine :shock: , und der Torschützenkönig aus dem Verein trifft in der Nationalmannschaft 15 Stunden lang nicht ins Tor, obwohl sich die Herren den lieben langen Tag um kaum etwas anderes zu kümmern brauchen, als um die Ballspielerei.

Es ist zu viel verlangt, immer von jedem die Fähigkeit und den Willen zu optimaler Konzentration zu verlangen, vor allem in der Freizeit.

Ich kenne das Spiel mit richtigen Karten zwar seit etlichen Jahren nur aus der Spielerei mit wenig geübten Gelegenheitsspielern und einer untalentierten Vereinsspielerin, aber sogar da habe ich gemerkt, dass bei jedem Spiel der Ehrgeiz besteht, zu gewinnen. Vermutlich liegt es an der persönlichen Anwesenheit der Gegner / Mitspieler, die es keinem Spieler erlaubt, eine Schwäche zu zeigen, für die er sich anschließend zu schämen müssen glaubt, die ihn zu hoher Konzentraion zwingt.

Mit hochkonzentrierten 8) Grüßen
grunzquiek
"Es gibt so Tage, da wehen einen die Urfragen der Menschheit an.
Was ist der Mensch? Wo kommt er her? Und warum ist er nicht dort geblieben?"

(Matthias Beltz, Skat- und Bierforscher, Autor, Jurist, Kabarettist)
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