Mysticus - Meine Skatlaufbahn

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Mysticus - Meine Skatlaufbahn

Beitragvon Mysticus » 29. Sep 2013 11:11

Moin Jungs,

es wird ein längerer Beitrag, nehmt euch einfach irgendwann die Zeit, ihn zu lesen. Ich möchte euch gerne informieren und auf den aktuellen Stand bei mir bringen.


SKAT-ONLINE

Ich konnte keinen Skat, hatte das nur mal in der Schule gespielt als ich 14 Jahre alt war (1988). 2005, auf einer Party (eigentlich eine Firmenfeier), traf ich einen Menschen, der mir was von Skat-Online erzählte. Der hatte auch nur in der Schule gespielt, aber es machte ihm Spaß. Wir nahmen noch einen Kommilitonen dazu, damals studierte ich noch, wir zockten eine Runde live - und wir waren alle einfach nur schlecht. Aber es machte Spaß. Er sagte, dass man sich bei SO einfach mal anmelden sollte. Und dann "Tisch finden" und die Nicknames austauschen, vorher telefonieren, damit man gemeinsam am Tisch sei. Man könne da auch Serien laden usw. Das habe ich ein paarmal mit den Jungs gemacht, aber ich wollte dann auch mehr, weil ich schneller lernte und dauernd gewann. Also klickte ich mich einfach mal bei "Tisch finden" ein. Das war nicht schlecht, hier hatte ich ab und an auch mal einen guten Gegner. So lernte ich neue Leute kennen.

Da wurde ich auf einmal spät in der Nacht gefragt, ob ich Lust auf eine Serie hätte. Da war ein WMatti (Matthias) am Start und ein karlzberg (Kai). Wir spielten fast jede Nacht, tagsüber schliefen wir. Im Mai 2005 spielte ich 3.454 Spiele. Nie wieder machte ich so viele Spiele in einem Monat. Die Lehre von Matthias und Kai machte mich nach und nach stärker. Und eine seiner ersten Fragen war: "Hast du Skype?" Hier muss ich keine weiteren Worte mehr verlieren. Ich hatte Skype. :D


DIE KLEMPNER

Dann hatte Matti die Idee, "DIE KLEMPNER" zu gründen, was wir taten. Die Erfolgsgeschichte ist bekannt. Nach und nach hatten wir eine sehr junge und starke Mannschaft zusammengestellt. Das ist genau das, was gerade bei den Abreiz-Affen passiert. Das waren damals genau wir: "DIE KLEMPNER". Wir hatten Alex, einen super Spieler und sehr jung dazu. Wir hatten Yvonne Grommisch in unseren Reihen, mittlerweile auf Platz 2 in der DSKV-Rangliste, mehrfache Thüringen-Meisterin, Olympia-Silber, diverse Großturniere gewonnen, nun nur noch knapp hinter Erika Suhling, mit der ich persönlich oft gespielt habe. Yvonne wird bald Deutsche Meisterin denke ich.

Wir haben uns einen Namen gemacht - und unsere Mannschaft brach nie auseinander, auch wenn ab und an nur noch Matti und ich zusammen wirkten und neue Leute ins Boot holten (johndoe243, Phantomias, McHunter und viele mehr). Die Mannschaft bestand immer aus mindestens 5 Spielern, meistens eher 6.


Verein Bremer Skatmusikanten

Ich habe beruflich sehr viel zu tun, dazu im nächsten Punkt mehr, und habe deswegen meinen Verein "Bremer Skatmusikanten" nach sieben Jahren Vereinszugehörigkeit im Juni 2013 verlassen.

Nach der "Skat-Impfung" von Matti und Kai trat ich im August 2006 einem Verein in Bremen bei. Die Auswahl war groß, es gab 90 Vereine, teilweise mit mehr als 50 Mitgliedern. Also schrieb ich einfach mal den Internetbeauftragten des DSkV an, um zu fragen, welchen Verein er mir empfehlen könne. Der Internetbeauftragte für den DSkV war Andreas Steinke und er empfahl mir natürlich "seinen" Verein: Groß, aufstrebend, junge Leute, starker Skat, Perspektiven. Der Verein war "Bremer Skatmusikanten" und der Spielort in Bremen, nur sieben Kilometer von mir entfernt.

Erstmal war ich Gastspieler, spielte wie immer. Ab und an mal blank, mitzählen geht nicht, Trümpfe zählen geht nicht, wird schon insgesamt reichen dachte ich mir. Ich war damit einer von vielen im Verein, einer, der nur rumkrebste. Da war viel Müll dabei, wir waren etwa 30 Mitglieder. Ich wurde belächelt für meine Ausspiele. Mit mir wurde viel geschimpft, aber wenig erklärt. Nur wenn ich zufällig mal gut war und dann aufgrund der Setzlisten auch in der zweiten Serie mit "Den Guten" spielen durfte, wurde mir etwas erklärt. Sonst wurde nur gemeckert. Irgendwann habe ich gesehen, dass Andreas mit Abstand der beste Spieler im Verein ist. Also kam ich einen Monat lang nur in den Verein, um mich hinter Andreas zu setzen und zuzuschauen. Das konnte keiner verstehen, nur Andreas verstand es.

- Ich bezahlte meinen Vereinsbeitrag.
- Ich trank nicht ein einziges Bier.
- Ich machte mir Notizien.
- Ich wollte lernen.

Nach einem Monat war mir klar:

- Du musst offensiver reizen.
- Du musst positiver denken.
- Du musst immer einen Fehler der Gegner einplanen.
- Du kannst die Statistik anwenden bezüglich der Karten die im Skat liegen.
- Du musst auf Reizungen achten.
- Du musst korrekt ausspielen, es gibt fast immer eine optimale Karte.

Am Ende des Jahres wusste ich ein wenig wie man spielt. Ich durfte in der dritten Mannschaft starten. Da spielte ich zwei Jahre, dann rückte ich auf in die zweite Mannschaft. Da spielten wir ganz erfolgreich, aber stiegen nicht auf. Danach gab es Streit im Verein, die Mannschaften wurden neu zusammengestellt. Günter fragte mich, ob ich bereit wäre nach zwei Jahren Oberliga nochmal eine Liga runter zu gehen, ein starker Spieler übrigens. Die dritte Mannschaft war nicht schlecht, aber total unzufrieden. Ich sagte zu. Wir gingen von der Oberliga runter in die Verbandsliga und nahmen die besten drei Spieler der vergangenen Saison aus der 3. Mannschaft mit ins Boot. Der Aufstieg war eingeplant.

Aber: Wir starteten mit 0:6 Punkten, wir waren Letzter, die Lacher waren groß im Verband. Doch dann spielten wir 6:0, 6:0, 5:1, 6:0 und waren mit Abstand Erster.

In der folgenden Oberliga-Saison war der Skatgott mit uns, wir stiegen direkt nochmal auf in die Regionalliga.

Ich hatte mich mittlerweile mehrfach für die Landesmeisterschaften Niedersachen Bremen qualifiziert, einmal war ich auch bei den Deutschen Einzelmeisterschaften. Dazu kam die Teilnahme an der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft 2007.

Mittlerweile war ich in vielen Ranglisten vertreten und die Skatkollegen respektierten mich.


Beruf

Doch mir kam der Beruf dazwischen. Im Juni 2013 trat ich aus dem Verein aus. Der Beruf nahm mich zu sehr in Anspruch und er war mir wichtiger als Skat.

Viele Skatspieler konnten es nicht begreifen, die meisten sagten nur, dass es sehr schade ist, mich bald nicht mehr auf den Events zu sehen.

Mein jetziger Beruf macht es mir fast unmöglich, überhaupt noch Skat zu spielen, da ich Personalverantwortung habe, Dienstpläne schreibe usw.

Aber ab und an werde ich nochmal Online-Skat spielen, vielleicht sieht man sich da.

Euer Mysticus
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Re: Mysticus - Meine Skatlaufbahn

Beitragvon Blackmancity » 29. Sep 2013 23:54

Interessante kariere!

Ich persönlich kann mich in einigen Dingen finden, ich finde es auf jeden Fall toll wie Du Deine Laufbahn beschreibst...
An dieser Stelle müsst ihr euch einen pfiffigen lateinischen Spruch vorstellen!
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Re: Mysticus - Meine Skatlaufbahn

Beitragvon carpe diem 87 » 12. Okt 2013 23:50

Und nicht ein Wort zu den vielen lehrreichen Serien mit mir ... das ist nun wirklich bitter Mysticus tztztz
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Re: Mysticus - Meine Skatlaufbahn

Beitragvon Mysticus » 17. Okt 2013 03:06

Stimmt, carpediem habe ich vergessen. Den lernte ich kennen als ich schon ein Skat-Gott war, aber hatte noch einige Ideen, so dass er für mich der Imperator wurde.
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