Die Versuchung

Skataufgaben/-spiele aus dem Alltag

Beitragvon Olleicke » 1. Feb 2006 00:03


nebenbei bemerkt:
ich amüsiere mich immer köstlich, wenn jemand die wahrscheinlichkeit einer kartenverteilung berechnet, und er das dann als sieg- / verlustwahrscheinlichkeit bezeichnet


Das ist natürlich völlig richtig! Aber das hat auch niemand (außer Skatfuchs) getan. Hilfreich hingegen ist es schon, zu wissen wieviel Chance man benötigt, um sinnvoller Weise das Risiko auf sich zu nehmen. Und hierüber herrschte ja offensichtlich hier vollständige Unklarheit, bevor Minger dankenswerter Weise (wenn auch mit ungenauer Formel) dies auszurechnen versuchte.

Ob man diese Wahrscheinlichkeit erfüllt, hängt außer vom Kartenstand maßgeblich von der Kompetenz der Gegner und vom Zufall (auch schlechte Gegner können mal treffen) ab - und lässt sich daher nur schwer bestimmen. Daher ist dein Amüsement sehr berechtigt!

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Beitragvon grunzquiek » 1. Feb 2006 00:30

skatfuchs hat zwar darauf hingewiesen, dass sich die spielweise der gegenspieler nicht berechnen lässt, aber

Alles zusammen ergibt eine Siegwahrscheinlichkeit von ca. 72%
ist irreführend, vor allem für leute, die nicht alles lesen, bzw. für leute, die das nicht richtig einzuordnen wissen.

ich nehme an, dass diejenigen, die so niedrige vermutete gewinnwahrscheinlichkeiten angegeben haben, damit eigentlich die wahrscheinlichkeit der zum sicheren gewinn nötigen kartenverteilung gemeint haben.
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Beitragvon mingerhbs » 1. Feb 2006 01:00

@fuchs

wenn du davon ausgehst, dass der grand eine gewinnchance von 72% hat, so wäre dessen erwartungswert:
0,72*170 - 0,28*290= 122,4 - 81,2 = 41,2
langfristig holt man mit diesem spiel nach deiner rechnung also rund 41 punkte.

hätte er jedoch 86,96%, so wäre dessen erwartungswert
0,8696*170 - 0,1304*290 = 147,832 - 37,816 = 110 (rund)
und diese 110 punkte ersprechen ja dem erwartungswert des herz-schneider-spiels.

worauf ich ursprünglich hinaus wollte (mein gelöschter/editierter beitrag), ist die "soll-gewinnwahrscheinlichkeit", die der grand haben muss, um ihn dem herz-schneider vorzuziehen.
gruß minger
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Beitragvon Skatfuchs » 1. Feb 2006 18:49

Hallo Skatfreunde,

ihr habt natürlich Recht mit eurer Berechnung des Break-even der beiden Spiele- ich hatte fälschlicherweise den verkehrten Ansatz genommen, wie bereits von Olleicke vermutet, die Wahrscheinlichkeit mit der man ein Spiel gewinnen muss, wenn dessen Verlustwert feststeht.

Hat natürlich mit der Frage absolut nichts zu tun, sorry. da es sich hier ja um zwei verschiedene Spiele handelt und noch dazu ein Hundertprozentiges! :oops:
Man soll halt nicht zu viele Dinge auf einmal machen! :wink:

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Beitragvon Kantholz » 2. Feb 2006 10:18

hallo,

Gewinnschwelle heißt, das Erträge und Kosten genau gleich sind.
Demzufolge kann man hier eine ganz einfache Probe machen

Probe 86,96 % :

100 x 110 // 86,96 x 170 + ( -13,04 x 290 )

11.000 ~ 11.002 ( bedingt durch Rundungsdifferenzen)

Aber auch die rund 87% sind nicht unkritisch zu betrachten. Es fehlen noch die der Gegenpartei gutzuschreibenden Verlustspiele des AS.
Daraus ergeben sich ~ 88%


In der Praxis muß nun noch die Überlegung geführt werden, ob nur die spielende Runde betrachtet wird oder an mehreren Tischen gekämpft wird bzw, ob die betreffende Runde preisrelevant ist.

daher würde ich 87,5 % für eine gute Näherung halten.

Weiters ist die Überlegung zu führen, ob und wieviel solche Fälle überhaupt eintreten.

Verallgemeinert nehme ich alle Fälle , wo auf der einen Seite ein unverlierbares Spiel und auf der anderen Seite ein nicht unverlierbares aber höherwertigeres Spiel steht.Die Gewinnschwelle würde ich hier bei ~85% pauschalieren.

Ich schätze,daß ich min. 4 Serien benötige um einen solchen Fall zu haben.
Auf der anderen Seite erstreckt sich mein Wettkampfziel auf
2, (Preisskat)
3,
5,
10,
100 Serien (zB. Jahreswertung im Club)

Wie man leicht sieht, benötige ich ~ 400 Serien um die theoretische Gewinnschwelle zu erreichen.
Bei allem was dazwischen liegt sind die konkreten Wettkampfbedingungen zu betrachten.

Für entscheidender halte ich jedoch die Anzahl der Teilnehmer im Verhältnis zur Anzahl der Serien im betrachteten Wettbewerb.

Daraus folgt für mich, daß es eigentlich Unsinn ist, bei einem 2-Serienturnier mit 40 Leuten am Anfang oder in der Mitte das riskante Spiel zu wagen.
Dieser Fall sollte nur am Ende oder bei sehr vielen Teilnehmern, zB. über 100 Leute, zur Anwendung kommen.

In sofern sehe ich das genau so wie Olleicke.

grüße, Kantholz
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Beitragvon Kantholz » 2. Feb 2006 10:44

( bzw. bei geschätzten 4 Serien und 1:7 Verhältnis - 28 Serien ,jedoch mit größerem Ausschlag)
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Beitragvon Kantholz » 2. Feb 2006 13:46

noch interessanter wird die Sache, wenn wir sagen wir spielen solange ,bis beispielsweise 100 solche Spiele abgespielt sind.

Betrüge die Wkeit dann nur 72 % bei erf. 87%, käme man zu folgendem Ergebnis (Verlustgegenspiele der Vergleichbarkeit halber weggelassen)

11000 Pkte bei den sicheren Spielen gegenüber
4120 Pkte bei den nicht sicheren Spielen.

Zusätzlich wäre hier noch die Tatsache zu bedenken, daß bei unserem 87% Beispiel erst mal Gleichstand herrscht. Um nennenswerte Vorteile zu erzielen, sollten dann schon mehr als 90% Wkeit vorhanden sein

grüße, Kantholz
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