Bauchgefühl oder Wahrscheinlichkeit? Was kann helfen?

Skataufgaben/-spiele aus dem Alltag

Bauchgefühl oder Wahrscheinlichkeit? Was kann helfen?

Beitragvon John » 21. Aug 2023 17:11

Bauchgefühl oder Wahrscheinlichkeit?

Vorständeturnier, 2 Spiele vor Schluss; das Gefühl sagt, ich bin genau in dem Bereich, in dem man noch in die letzte Preiskategorie rutscht oder eben nicht. Das Gefühl sagt auch, dass ein gewonnenes Spiel dazu nötig ist. Welches aber? Für diese Entscheidung
hilft wohl keine der beiden Alternativen oben, oder?

MH sagt 18, VH passt. Ich führe in HH
pias pi10 piko pida pi09 pi07 kabu heas heko kras

Hier noch die Punktewertung am Schluss. Frage: Welche Entscheidung hätte gereicht oder hat gereicht? Verlustspiel lassen wir außen vor.
Preisrang 40: 3023
Nichtmehrpreisrang 41: 3011 Nichtmehrpreisrang 24: 3008
Ich, Rang 43: 2941
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Re: Bauchgefühl oder Wahrscheinlichkeit? Was kann helfen?

Beitragvon Skatfuchs » 21. Aug 2023 19:06

Hallo,

auf meinen Bauch gebe ich da grundsätzlich nichts in solchen Situationen.
Die Situation ist doch ganz einfach: du brauchst mindestens 82 Punkte, um in die Preise zu kommen und hast ein sicheres Spiel.
Damit spiele ich ohne Nachzudenken Pik-hand, was wenigstens 33+50 Punkte = 83 bringt, selbst wenn ein schwarzer Bube im Skat liegt.
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Re: Bauchgefühl oder Wahrscheinlichkeit? Was kann helfen?

Beitragvon mr.kite » 21. Aug 2023 19:53

Na zunächst sollte man das Spiel mal erreizen. Ich schaue auf jeden Fall rein. Wenn ein schwarzer Bube liegt und ich den Grand nicht spielen will, dann spiele ich lieber Pik-Schneider. Das ist auch sicher, wenn kein blankes As abgestochen wird.
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Re: Bauchgefühl oder Wahrscheinlichkeit? Was kann helfen?

Beitragvon John » 21. Aug 2023 23:23

Hallo Skatfuchs,
auf meinen Bauch gebe ich da grundsätzlich nichts in solchen Situationen.
Die Situation ist doch ganz einfach: du brauchst mindestens 82 Punkte, um in die Preise zu kommen


Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Meine Zahlen stellen ja das Endergebnis dar. Ob man nun den äußerst knappen und preislich relevanten Unterschied und die Konsequenz daraus als Gefühl oder was auch immer betrachtet: Ob die Entscheidung zum Handspiel oder nicht (Unverlierbarkeit habe ich mal vorausgesetzt) ist meiner Ansicht eben nicht mit theoretischen Wahrscheinlichkeitsrechnungen zu knacken.

Ich warte noch auf einige Meinungen und löse dann auf. Woher soll ich wissen, dass ich genau 82 Punkte brauche (gegenüber Konkurrenten von anderen Tischen)? Erstmal so viel zu MrKite: Das Spiel war ja schon erreizt und ich habe es gewonnen, aber ................... Bauchgefühl oder nicht?
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Re: Bauchgefühl oder Wahrscheinlichkeit? Was kann helfen?

Beitragvon Primrose » 22. Aug 2023 00:39

Ich verstehe nur Bahnhof.

Was liegt denn überhaupt drin? Was ist genau die Frage?
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Re: Bauchgefühl oder Wahrscheinlichkeit? Was kann helfen?

Beitragvon MonsieurL » 22. Aug 2023 01:01

Primrose hat geschrieben:Ich verstehe nur Bahnhof.

Was liegt denn überhaupt drin? Was ist genau die Frage?


+1
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Re: Bauchgefühl oder Wahrscheinlichkeit? Was kann helfen?

Beitragvon John » 22. Aug 2023 08:22

ok, nach allen "Regeln der Wahrscheinlichkeit" hätten wohl die meisten in dieser Situation Pik Hand gespielt. Warum denn die 11 Punkte nicht mitnehmen? Vielleicht sind gerade sie das Zünglein an der "Gerade-noch-Preisrang" - Waage. Auch ich habe, ohne nachzudenken, sofort Pik-Hand angesagt. Normalerweise sage ich nieHand an, bei einem Farbspiel, wenn es nicht zur Sicherheit gegen Überreizung nötig ist. Nachdem nun also VH mir in Ass/König eingespielt hat, ich raus mit kabu, er wird mit hebu gestochen, Schmier. Ich steche den nächsten und spiele klein Trumpf vor und - kein Bube wird bedient.
Also gewonnen mit 2, Hand 3, Schneider 4, Spiel 5 = 55 Zähler.
Der sichere Grand wäre nach Aufnahme dann gewesen: Mit 2, spiel 3, Schneider 4 Schwarz 5 , also 120. Es tröstete mich ein kleines bisschen, dass auch dieser Punktunterschied nicht mehr den Preis gebracht hätte.
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Re: Bauchgefühl oder Wahrscheinlichkeit? Was kann helfen?

Beitragvon mr.kite » 22. Aug 2023 09:49

Woher soll ich wissen, dass ich genau 82 Punkte brauche (gegenüber Konkurrenten von anderen Tischen)?
Im Tablet-Zeitalter ist das eine berechtigte Annahme, dass man sowas weiß.

Erstmal so viel zu MrKite: Das Spiel war ja schon erreizt
Woher soll man das ahnen? Da steht nur, dass VH 18 hat, nicht wie weit Du gereizt hast.

Also wenn ich das richtig verstehe, standest Du bei 2836, und das war das vorletzte Spiel für Dich? Du bist doch jetzt wirklich lange genug an Bord, dass Du einen einigermaßen verständlichen Sachverhalt geben kannst.

Wenn ich das jetzt endgültig richtig verstanden habe, behaupte ich, dass praktisch niemand (und damit meine ich: irgendjemanden gibts immer) unter dieser Sachlage Hand spielt.
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Re: Bauchgefühl oder Wahrscheinlichkeit? Was kann helfen?

Beitragvon John » 22. Aug 2023 09:59

@Mr Kite
1. Bei einem Clubabend mag das so sein. Ob es gut ist, bezweifle ich. Aber bei den gegebenen Faktoren die richtige Lösung auszurechnen, bzw. ausrechnen zu können, toll!Dafür meine volle Bewunderung.

2. Wenn ich schreibe
MH sagt 18, VH passt. Ich führe in HH ....
ok, vielleicht habe ich vergessen, zu erwähnen, dass ich mit 20 ans Spiel gekommen bin, sorry.

3. Im nachhinein sehe ich die richtige Entscheidung (also das Thema Aufnahme oder nicht) für die Skataufnahme wie du.
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Re: Bauchgefühl oder Wahrscheinlichkeit? Was kann helfen?

Beitragvon John » 22. Aug 2023 11:40

Aber nun mal unabhängig von dem Ansageproblem und der Themenfrage.

Falls die Gegner um den Preisrang am Tisch sitzen, kann man natürlich seine Ansage daran ausrichten. Aber siehst du wirklich die Möglichkeit oder auch nur einen Sinn darin, auf den Punkt genau auszurechnen, was nun richtig ist?

Ich glaube persönlich, dass die Funktion der Punkte der anderen Tische nicht in Betrieb sein sollte.
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Re: Bauchgefühl oder Wahrscheinlichkeit? Was kann helfen?

Beitragvon MonsieurL » 22. Aug 2023 16:37

Bei allem Respekt, John, aber wie man einen derart einfachen Sachverhalt so verquast ausdrücken kann, das ist schon ein echtes Kunstwerk. :D

John hat geschrieben:Ich glaube persönlich, dass die Funktion der Punkte der anderen Tische nicht in Betrieb sein sollte.


Solche Aussagen höre ich von Skatspielern komischerweise ziemlich häufig. Dabei sind alle der Meinung, dass Skat ein Denksport sei. Bei allen anderen Sportarten ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man weiß, wie es steht und seine Taktik daran ausrichtet. Wenn z.B. eine Fußballmannschaft hinten liegt, wird sie, um das Spiel zu drehen, Stürmer einwechseln, die Offensivbemühungen steigern und das Risiko erhöhen.

Warum sollte das beim Skat anders sein? Willst du den Skatsport zu einem Glücksspiel machen? Ich empfand es schon immer als einen Witz, dass bei Meisterschaften die Mannschaftsführer nur zweimal rumgehen durften, um die Ergebnisse zu kontrollieren. Wer sich also an die Regeln hielt, agierte im Blindflug. Hat aber Gott sei Dank kaum jemand gemacht.

Zunächst nahmen die Toilettenbesuche kurz vor Ende der Liste minütlich zu. Dazu wurden "unaufffällig" Zettel in Hemdtaschen gesteckt, die dann unter dem Tisch "heimlich" studiert wurden. Immer mit der Gefahr, dass irgendjemand die ganze Geschichte bemängelt und eine Entscheidung über den Sieg nicht am Skattisch sondern am grünen Tisch fällt. Habe ich dankenswerter Weise nie erlebt, weil offenbar alle Skatspieler lieber die Karten entscheiden lassen wollten.

Später lagen ab dem letzten Viertel beinahe an jedem Tisch vier Handys vor den Skatspielern, die alle zwei bis drei Minuten kontrolliert wurden. Und das alles nur, um das sicherzustellen, was bei anderen Sportarten selbstverständlich ist, nämlich den Stand der Dinge zu erfahren.

Ich bin heilfroh, dass es die Tablets mit dem Skat Guru gibt. Seitdem kann man sich am Ende einer Liste wieder ausschließlich darauf konzentrieren, worauf es beim Skatsport ankommen sollte. Der Situation angepasst richtige Entscheidungen zu fällen.
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