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Der Alleinspieler in HH macht den ersten Stich. Nachdem er zum zweiten Stich aufgespielt hat, bittet ihn einer der Gegenspieler, den 1. Stich nochmals aufzudecken.

Der AS schiebt daraufhin dem Gegenspieler 5 Karten zu (1. Stich plus Skat) und sagt "schau selber". Der GS weigert sich, die Karten anzufassen, da sie ggf. nicht korrekt sortiert sind.

Was denkt Ihr dazu? Darf der AS das Zeigen des letzten Stiches verweigern und dies dem GS überlassen?

Meines Erachtens ergibt sich das aus ISKO 4.3.3.:

"4.3.3 Die Stiche sind so einzuziehen, dass jeder Spieler auch die zuletzt zugegebene Karte deutlich erkennen kann. Auf Verlangen eines Spielers, der noch keine Karte ausgespielt oder zugegeben hat, muss der letzte Stich noch einmal gezeigt werden. "

Gezeigt "werden" kann doch nur vom AS, oder?

Da war wohl noch jemand gestern an der schweizerischen Grenze.

Meine Meinung ist: Jeder Spieler ist für seinen Stichhaufen selbst verantwortlich. Daher muss der AS zeigen.

Hallo,

so ist es!

Primrose hat geschrieben:Da war wohl noch jemand gestern an der schweizerischen Grenze.

Meine Meinung ist: Jeder Spieler ist für seinen Stichhaufen selbst verantwortlich. Daher muss der AS zeigen.

Ja, an der Schweizer Grenze sind gestern viele merkwürdige Dinge passiert

ok, noch eine kleine Zugabe zu unserem netten AS: Ein paar Spiele vorher in der Serie veriiert er als AS ein kleines Farbspiel und sagt gegenüber dem Listenführer, einem älteren Skatfreund, der offensichtlich nicht allzugut hört, als Spielergebnis "Schneider frei". Als der Listenführer nachfragt, ob er verloren hat, reagiert er mit der Gegenfrage "Holst Du Dir darauf jetzt einen runter?".

Auf meine Einmischung, was der Spruch jetzt sollte, kommt als Antwort: Meinst Du meine Frage, ob er zu Ende onaniert hat?

Wie verhaltet Ihr Euch? Trefft Ihr öfter auf derartige Unsportlichkeiten und ignoriert diese?

Bitte in den Regelbereich verschieben. Das ist hier nun wirklich falsch platziert.

Zur Ausgangsfrage: Darf der AS das? Nein. Wenn er es aber anbietet, würde ich als GS das doch mit Kusshand annehmen. Umso lieber, wenn nicht erkennbar ist, was der gedrückte Skat ist. Das kann ich ja, anhand der 5 daliegenden Karten, dann zweifelsfrei klären.

Die Frage mit den Manieren nach Spielverlust: Ein leider kürzlich verstorbener Clubkollege - sonst ein Lamm von einem Mensch - hat solche Situationen dann richtig eskaliert. Er hätte was in der Art geantwortet: "Und weißt Du, was mir ganz besonders gefällt? Dass Du den in Stich 3 ganz alleine verloren hast". Wäre nicht meins. Mein Mittel der Wahl wäre vermutlich, den guten Mann einfach dauerhaft (konsequent und in jeder Hinsicht) zu ignorieren. Man kann hier aber durchaus auch direkt die Spielleitung (oder einen Schiedsrichter, der dann die Spielleitung holt) mitnehmen. Für mindestens eine Verwarnung langt das locker.

mr.kite hat geschrieben:Zur Ausgangsfrage: Darf der AS das? Nein. Wenn er es aber anbietet, würde ich als GS das doch mit Kusshand annehmen. Umso lieber, wenn nicht erkennbar ist, was der gedrückte Skat ist. Das kann ich ja, anhand der 5 daliegenden Karten, dann zweifelsfrei klären.

Die Frage mit den Manieren nach Spielverlust: Ein leider kürzlich verstorbener Clubkollege - sonst ein Lamm von einem Mensch - hat solche Situationen dann richtig eskaliert. Er hätte was in der Art geantwortet: "Und weißt Du, was mir ganz besonders gefällt? Dass Du den in Stich 3 ganz alleine verloren hast". Wäre nicht meins. Mein Mittel der Wahl wäre vermutlich, den guten Mann einfach dauerhaft (konsequent und in jeder Hinsicht) zu ignorieren. Man kann hier aber durchaus auch direkt die Spielleitung (oder einen Schiedsrichter, der dann die Spielleitung holt) mitnehmen. Für mindestens eine Verwarnung langt das locker.

Problem ist, dass bei dezentralen Spieltagen die Spielleitung der Heimmannschaft unterliegt und die Wahrscheinlichkeit, dass er seinen Teamkollegen verwarnt, ist eher gering. Schon die Schiedsrichterentscheidungen sind "spannend", wenn der gerufene Schiedsrichter der Teamkollege ist.

Auf derartige Angebote des AS verzichte ich gerne. Ich habe keine Lust auf anschließende Diskussionen, ob ich den richtigen Stich aufgedeckt habe und ob ich dies hätte tun müssen. In den Karten des Gegenspielers habe ich nichts verloren.

Bei der zweiten Frage ging es mir um psychologische Aspekte. Im Normalfall leider bei mir durch Streitfälle die eigene Konzentration immens, auch wenn ich im Recht bin. Andererseits fällt es mir schwer, derartiges Verhalten zu ignorieren; es gehört weder an den Skattisch noch sonstwo in die Welt. Daher fühle ich mich auch mit Ignorieren nicht richtig wohl.

Man kann ja gerne auf Angebote des AS verzichten. Dann braucht man sich aber nicht wundern, wenn man rumgeschubst wird. Man sollte die Regeln kennen und auch nutzen können, dann haben Mitspieler wie der von binschonganzgut angesprochene Kerl, die meinen, mit Halbwissen etwas erreichen zu können, auch keine Chance.

Das mit der spielleitenden Heimmannschaft ist natürlich ein Problem. Davon sollte man sich aber nicht einschüchtern lassen. Wenn der zuständige am Spieltag zu Gunsten seines Teamkameraden entscheidet, spricht ja nichts dagegen, die Geschichte unter namentlicher Nennung so auch beim nächsten Spieltag weiter zu streuen. Auch das hat gute Effekte.

mr.kite hat geschrieben:Wenn der zuständige am Spieltag zu Gunsten seines Teamkameraden entscheidet, spricht ja nichts dagegen, die Geschichte unter namentlicher Nennung so auch beim nächsten Spieltag weiter zu streuen. Auch das hat gute Effekte.

Bloß nicht, denn das ist das Letzte, was man als Schiedsrichter gebrauchen kann: Dass wochenlang über eine vermeintliche Fehlentscheidung diskutiert wird. Denn meistens wird die Story im Nachgang etwas anders ausgeschmückt, als am Tisch erlebt bzw. geschildert. Mit der Folge, dass der SR als Depp dasteht. Jüngstes Beispiel:

Ich werde an den Tisch gerufen. Der AS fordert Spielgewinn, da sich nach übereinstimmender Schilderung aller Mitspieler folgendes zugetragen habe:
GS 1 zieht den Stich ein, obwohl er dem Alleinspieler gehört. Er macht noch keine Anstalten auszuspielen, als GS 2 sagt: "Der Stich gehört dem AS."
Ich: Das ist kein Regelverstoß, also weiterspielen. AS: Aber damit hindert GS 2 doch GS 1 am Ausspielen. Ich: Das ist lt. Skatgericht kein Hindern am Ausspiel, sondern lediglich die Feststellung einer Tatsache.

Eine Woche später klingt der Fall dann so:
GS 1 hat meinen Stich eingezogen und will schon ausspielen, da sagt GS 2: "Halt, der Stich gehört dem AS." Der SR entscheidet aber auf Weiterspielen.
Unbeteiligter Dritter: Was war denn das für ein Depp?