Schlecht gespielt?

Skataufgaben/-spiele aus dem Alltag

Chefs Duett vom Skatstich auf pikanter Sauce ala...

2. kaas
5
29%
2. he08
8
47%
2. pi07
3
18%
2. krbu
0
Keine Stimmen
2. kr08
1
6%
 
Abstimmungen insgesamt : 17

Schlecht gespielt?

Beitragvon ThomAss » 3. Sep 2016 03:43

Moin zusammen,

nach hart umgekämpften Reizen gewinnt von VH nach sofortigem Passe von MH das Reizen gegen HH bei 30.

Nach kurzem Überlegen entschließt sich VH einen Kreuz Solo anzusagen.
Wir blicken nach Bubenaufspiel und folgendem ersten Stich auf nachstehendes Blatt:

1. hebu kras pibu

HH nach dem ersten Stich:
krbu kr09 kr08 kaas kada heda he09 he08 pi07

Was spielt ihr nun zum zweiten Stich auf?

MfG


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Re: Schlecht gespielt?

Beitragvon ThomAss » 3. Sep 2016 18:41

Also ich habe hier relativ lange überlegt, meine Entscheidung war am Ende leider falsch.

Ich schwankte zwischen Karo Ass und Herz 8 und habe mich wie die meisten hier für die Herz 8 entschieden.

1. hebu kras pibu -15
2. he08 heas he10
3. kabu pias krbu -30
4. kaas ka08 ka10 -51
5. kada kr10 ka07
6. krda ka09 kr08
7. krko kako kr09
8. heko pi08 he09
9. he07 piko heda -58
10. pi07 kr07 pi09

Tja, ich hatte es schon befürchtet, das nun nach blanker Herz 10, die Pik 10 wohl gerückt sein wird, und so wars ja auch.
Solange man die Finger von Herz lässt gewinnt man das Spiel wohl, weil ein Abzug des Herz Asses in den Folgestichen wohl sehr unwahrscheinlich ist und der Partner einem als allererstes die blanke Herz schmiert.

Kreuz Bauer gewinnt hier wohl ganz sicher, nach Karo Ass 10 muss man Herz immer noch widerstehen können, was aber dann auch im vorstellbaren Bereich liegt....

Also Pech gehabt oder kann man es ahnen? Mittlerweile würde ich lieber gleich das Karo Ass spielen.

VG


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Re: Schlecht gespielt?

Beitragvon Miri23 » 3. Sep 2016 22:04

Jetzt red ich mich natürlich voll leicht, nachdem ich den Fred den ganzen Tag nicht gesehen hatte und jetzt alles aufgedeckt ist...

Aber dennoch wäre Herz mein ungeliebtestes Aufspiel gewesen, weil da alles völlig unklar ist. Was soll mein Mann haben, das mir das Blatt aufklärt und uns nicht schadet? Gar nix am besten, aber davon kann man ja auch nicht ausgehen.
Ich neige da entweder zu blank oder zu dem Jungen, damit ich was sehe. Dann kann ich weiter überlegen.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - unter Null gibt's gar nix - was interessiert mich mein Geschwätz von gerade eben?!?
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Re: Schlecht gespielt?

Beitragvon Skymaster » 4. Sep 2016 17:20

Was will man mit kaas machen.
schmieren ???
oder warten bis as karo abwirft ?
Zähl' Trumpf und Augen allemal, so hast du nie die "Qual der Wahl", ob Abzuwerfen oder Stechen, und must für's Spiel nicht auch noch blechen!
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Re: Schlecht gespielt?

Beitragvon Ius Lupi » 4. Sep 2016 17:27

Skymaster hat geschrieben:Was will man mit kaas machen.
schmieren ???
oder warten bis as karo abwirft ?


Ja, kann evtl. auf die zweite Pikrunde geschmiert werden.
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Re: Schlecht gespielt?

Beitragvon Miri23 » 4. Sep 2016 18:54

Was ich mit klkaas mache, seh ich ja dann, wenn ich sehe, was mein MS bzw. der GS auf Bube oder blank reintut.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - unter Null gibt's gar nix - was interessiert mich mein Geschwätz von gerade eben?!?
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Re: Schlecht gespielt?

Beitragvon MonsieurL » 5. Sep 2016 16:28

Mein erster Gedanke war auch Herz, da das Hauptmotiv, bei vier eigenen Trumpf blank aufzuspielen, um abzuwerfen, hier nicht gegeben ist. Ich hab mich aber relativ schnell umentschieden, da ich mit den beiden Trumpf Luschen wenig anfangen kann. Also doch wieder blank.

Karo Ass spiele ich hier nie, weil es dem AS u.U. ein eigentlich ungewinnbares Spiel sauber spielt. Kann er stechen oder - noch schlimmer - führt er die 10 zu zweit oder zu dritt, gewinnt er zumeist sogar ein extrem schlechtes Spiel. Diese Spielweise widerspricht einem meiner Grundprinzipien, die ich hier (schon öfter?) zum Besten gegeben habe. Es gibt Spiele, die man umdrehen kann und es gibt Spiele, die man umdrehen muss. Letztere tun doppelt weh, wenn man sie nicht biegt, da sie Punkte kosten, die eigentlich sicher auf der Haben-Seite stehen sollten.

Dazu kommt noch die psychologische Seite eines solchen Spiels. Gewinnt ein AS so eine Krücke, baut ihn das extrem auf. Umgekehrt kostet es mich selbst Selbstvertrauen und auch Renommee bei den Mitspielern, was die Tischdynamik außerordentlich zu meinen Ungunsten ändert. Das aber will ich um jeden Preis vermeiden, da es den Listenverlauf oft viel mehr verändert, als es entgangene 30 oder 40 Augen tun.

Um allerdings mal auf den Titel des Threads sprechen zu kommen: Als schlecht gespielt würde ich hier nur Trumpf bezeichnen. Auch den Kreuz B (sorry, Miri und Dachs :) ), da es ja keinesfalls geklärt ist, ob der AS 5 oder 6 Trumpf hat. Hat der Partner noch eine Lusche oder D mit, nimmt man sich jede Stärke, weiß hinterher auch nix über die Fehlverteilung und hat kaum mehr Punkte. Alle anderen Spielweisen haben durchaus schlüssige Gewinnideen.
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Re: Schlecht gespielt?

Beitragvon HomerJay » 5. Sep 2016 17:26

Ob es etwas ausmacht, das Selbstvertrauen des AS durch das "fehlerhafte" Karo As oder durch die "fehlerhafte" Herzlusche zu stärken, wage ich zu bezweifeln. Ich hätte tatsächlich mit Karo As fortgesetzt. Begründung: wer soll es mir heimbringen, wenn nicht ich selbst. Im zweiten Stich kann ich doch nicht alle Konstellationen abdecken. Und MonsieurL, kostet es dich tatsächlich Selbstvertrauen und Renommee, ein Spiel nicht zu biegen, was biegbar gewesen wäre? Nach deiner Logik (kein Karo As, kein Trumpf, Herz verliert wie gesehen) blieben ja nur noch Piklusche und Karo Dame als sinnvolle Ausspiele. Nein, das glaube ich nicht. Sowohl Herz als auch Karo As sehe ich als plausibles Anspiel. Der einzige Vorteil, den ich bei Piklusche sehe, ist die Schuld auf den Partner abzuwälzen, wenn er beispielsweise nicht schnippelt. Das ist mir die Tischdynamik nicht wert. Aber zugegeben, du hast da mehr Erfahrung.
Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, und der Pessimist befürchtet, dass das stimmt.
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Re: Schlecht gespielt?

Beitragvon MonsieurL » 5. Sep 2016 19:17

@ Homer

Da hast Du mich missverstanden. Wie ich im letzten Absatz geschrieben habe, finde ich Karo Ass genausowenig schlecht wie Herz- oder Pik Lusche. Mir geht es also nicht darum, eine dieser Karten als falsch zu deklarieren. Das Spiel ist m.E. ein Rathaus, bei dem es für alle drei Karten plausible Gründe gibt.

Deshalb würde ich auch niemand kritisieren, der sich für eine dieser Karten entscheidet, wenn sie sich hinterher als falsch herausstellt. Schließlich wächst niemandem Gras aus den Schuhen. :D

Ich spiele nur deshalb Karo Ass nicht, weil es manchmal dem AS eine Totalruine gewinnt. Und das möchte ich - wenn es geht - vermeiden. Dabei ist meine Formulierung, es koste mich Sebstvertrauen, so ein Spiel zu verrubbeln, vielleicht etwas unglücklich gewählt. Ich meine damit, dass es einem hin und wieder passiert, beinahe jede Karte falsch zu spielen. Die Skatspieler nennen das bekanntlich "keinen Schliff haben". Man macht keine offensichtlichen Fehler, trifft aber ständig falsche Entscheidungen. Und sowas kann schon an einem nagen und dazu führen, dass man verunsichert wird. Die Folge ist meist, dass danach die wirklichen Fehler kommen. Kennst Du bestimmt auch.

Und umgekehrt kennst Du es sicher auch, dass Deine Mitspieler "wachsen", wenn sie sehen, dass Du mehrfach falsche Karten spielst. Wobei die meisten gar nicht registrieren, dass Du einfach nur Pech mit Deinen Entscheidungen hattest. Sie sehen nur, dass Dein Aufspiel den durchaus möglichen Sieg gekostet hat. Das hat aber oft weitreichende Konsequenzen. Die können so aussehen, dass die Leute mehr reizen und Du an Deine Spiele nicht mehr rankommst. Typisch ist auch, dass sie bei Deinen Spielen weniger Fehler machen, weil sie das Gefühl haben, Dir skatspielerisch überlegen zu sein. Oder sie glauben, mit Dir als Partner die Gegenspiele allein gewinnen zu müssen, weil Du ja doch nur Mist spielst. Alles Dinge, die ich nicht haben will, weil sie Punkte kosten. Psychologie spielt nach meiner Erfahrung beim Skat eine riesengroße Rolle.

Vor gar nicht so langer Zeit hatte ich beim Skat eine richtig schlimme Phase. Ich hab überall Haue gekriegt und das über viele Monate. Dann habe ich einen Freund und Vereinskameraden im gemeinsamen Urlaub gefragt, was ich eigentlich falsch mache. Er sagte, technisch im Grunde nicht viel, aber meine Ausstrahlung am Tisch sei miserabel. Man würde mir regelrecht im Gesicht ansehen, wenn ich eine Laus habe und man wisse bei bestimmten Karten schon vorher, dass man mir das Spiel jetzt biegen werde. Und so käme es dann auch regelmäßig.

Ich selbst hatte das überhaupt nicht bemerkt, vermutlich, weil ich mich weidlich in meinem Selbstmitleid gesuhlt habe. Durch den Tipp meines Freundes habe ich nach dem Urlaub meine Einstellung geändert. Mich am Tisch gerade hingesetzt, Schultern hoch und Brust raus, mit fester Stimme gereizt und bei schlechten Spielen schnell gedrückt und meinen Mitspielern mit lässig-arroganter Miene direkt in die Augen geschaut. Die Wirkung war frappierend und trat unmittelbar ein. Die Punkte kamen wieder und auch andere Dinge zeigten, dass mein Status in kürzester Zeit wieder gewachsen war. So wurde ich wieder vermehrt gefragt, wie ich denn diese Spiele vorgetragen hätte oder wie weit ich gereizt hätte, was in meiner Loser-Phase kaum noch jemand wissen wollte (ich übertreibe jetzt ein wenig, aber ein Unterschied war schon spür- und sichtbar). :ja: :)
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Re: Schlecht gespielt?

Beitragvon carpe diem 87 » 5. Sep 2016 23:48

Für mich wäre fast nur der Kreuz Bauer eine No Go Karte.
Alle anderen halte ich selber für spielbar, dennoch spiele ich hier eigentlich immer ganz schnell die blanke. Einfach um auch meinem Mitspieler etwas mehr über das Blatt zu verraten. Ich hoffe einfach das mein MS erkennt, das die Pik Lusche blank war, und mir dann in den nächsten Zügen zeigt wie oder was ich spielen kann.
Karo Ass spiele ich halt nicht, weil ich die Gefahr für eine 10 zu 2. oder gar zu 3. beim Alleinspieler als zu groß ansehe. Danach gewinnt er auch noch so ne Laus mit 10 zu 3. und blankem Ass, und das auch noch ohne die starken Trümpfe.
Ich kenne die von Monsieurl angesprochene Tischdynamik und Psychologie aber auch und halte sie auch nicht für unwesentlich.
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