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Auf unserem letzten Turnier:

1) Der AS in HH drückt 2, und legt die Karten offen auf den Tisch. Es handelt sich augenscheinlich um ein Null Overt mit einer blanken Pik-9. Angesagt hat er aber nichts.
2) Der GS in VH spielt die 7, MH übernimmt mit der 8.
3) Der AS übernimmt mit der Pik-9 und sagt "Ich spiele übrigens Herz".

Mir (dem SchiRi) wurde der Fall erst nach dem Turnier berichtet. Dem AS wurde ein verlorener NO aufgeschrieben.

Wie es richtig laufen muss, ist natuerlich klar. Dazu, was hier passiert ist, schwanke ich ein bisschen.

Sollte der AS Spielgewinn reklamieren können, wenn vor der Spielansage aufgespielt wird? Andererseits ist den GS kein Vorteil entstanden, denn das Ausspielen einer Karte ist ja kein Kartenverrat.

Und nun, da er es nicht reklamiert hat, muss meines Erachtens das Spiel gespielt und aufgeschrieben werden, das er angesagt hat?

Oder bin ich hier zu knöchern?

Nein, Du hast völlig Recht. Die Gegenspieler müssen nicht warten, bis der AS sein Spiel ansagt. Sie dürfen sich dann aber auch nicht beschweren, wenn der AS das ausnutzt (moralisch schon, aber...). Gewinnen muss der AS sein Spiel aber selber.

Hallo,

wir wissen ja wohl alle, dass gemäß der ISKO jedes Spiel erst mit der Spielansage beginnt. Nun ist es aber leider bei NO-Spielen oft so, dass der AS sein Karten einfach offen auflegt und meint, damit können die GS sein Spiel schon erkennen. In dem Fall ist es immer richtig, als GS noch die Frage zu stellen: Was spielst du denn?
Das ist in dem Fall nicht erfolgt und so gewinnt der AS eigentlich sein Spiel, was im Zweifelsfall durch einen Schiri entschieden werden muss, welches es war.
In dem besonderen Fall war aber der Stich schon vollendet, womit der § 4.1.7 greift: "Wird unberechtigtes Ausspielen erst bemerkt, nachdem der Stich vollendet ist, muss auf rechtmäßiges Ausspielen erkannt werden."
Da der AS Herz spielen will, so ist das Spiel als Herzspiel fortzusetzen und gemäß seinem Ausgang zu werten.