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Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 3. Mai 2016 22:20
von Dasch
Clubabend. Zwei gute Spieler am Tisch, schaut MH auf folgendes Blatt:

krbu pi10 krko heas heko heda he09 ka10 kada ka08

HH wird bei 18 Besitzer, nimmt auf, drückt, tauft Pik.

1. kras krko kr07
2. krda pi10 kr09

Soweit alternativlos würde ich sagen. Über die beste Fortsetzung kann jetzt natürlich schon trefflich gestritten werden ;-D

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016 00:06
von mingerhbs
na wenn der zweitrümpfer sticht, scheint es ja gut anzulaufen.
jetzt nehm ich dem as die hh-position

3. krbu
und mache mit - hoffe / vermute ich - mit
4. ka08
nichts kaputt

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016 02:19
von MonsieurL
Der AS sitzt jetzt in MH und nicht in HH. Aber unabhängig davon sei die Frage erlaubt, welches Blatt Du mit dieser Spielweise schlagen willst?

Mein erster Impuls war, jetzt sofort die Karo 10 auf den Kopf zu spielen. Aber dann habe ich mir kurz Zeit genommen, um über das potenzielle Blatt des AS nachzudenken. Denn darüber haben wir ja schon ein paar Informationen. Offenkundig hat unser Passmann ein Ass zu dritt eröffnet, was im Umkehrschluss heißt, dass der AS die 10 mit zwei Luschen führt. Wir wissen aber nicht, ob er die 10 auch oben behalten oder gedrückt hat.

Was wir jedoch wissen, ist, dass er Kreuz nicht zur Trumpffarbe gemacht hat. Und das lässt einige Rückschlüsse zu. Hat er in Pik auch nur drei Karten, kann er das Pik Ass nicht haben. Sonst hätte er sicher Kreuz gespielt. Um aber überhaupt ein Spiel zu haben, müsste er dann wohl die drei kleinen Bübchen führen. Alternativ kann er natürlich auch einen Sechs-Trümpfer mit zwei Buben und Pik-Ass zu viert haben.

Beide Spiele haben eines gemeinsam. Wenn er zu den drei Kreuz in Fehl Karo Ass hat, werden wir es als zweiter Sieger beenden. Mit einer Ausnahme: hat er nur zwei Buben, Kreuz 10 gesenkt und dafür einen zweiten Karo im Blatt belassen, sieht es auf den ersten Blick so aus, als könnten wir ihn nun mit einem Herz Bild quälen. Aber eine genauere Analyse zeigt, dass er dann wohl auch gewinnen wird. Durch die drei Trumpf unseres Partners kann er sich vor dem Endspiel mittels Trumpf Hoch-Tief wieder in HH bringen und unsere Karo 10 wäre somit verloren. Diese Spielweise funktioniert also nur, wenn unser Partner den Pik Buben sein Eigen nennt. Darauf auch noch zu spekulieren, ist mir aber ein bisschen zu viel des Guten. Deshalb stelle ich den AS im Gewinnsinn nicht auf Karo Ass.

Bliebe also der Sechstrümpfer mit zehn zu dritt und einer Blanken. Und damit wären wir wieder bei unserer scharfen 10. Sie ist Herz Ass vorzuziehen, da wir u.U. die Kreuz 10 zum Spielgewinn brauchen (wenn der AS nämlich Mittelbuben und Ass zu viert in Trumpf hat). Ich bleibe also auch nach reiflicher Überlegung bei meinem ersten Gedanken.

Ich bin jedoch relativ sicher, dass ich mit meinen Überlegungen falsch liege. Der Grund dafür ist der Titel des Threads. :eek: Stände die Karte so, wie ich es hier beschrieben habe, wäre die Schlüsselstelle Stich drei und ein Stellungsspiel am Ende käme nicht zustande. Da ich aber am Tisch diese Info nicht hätte, wäre von mir nun Karo 10 gekommen.

Grüßle vom Monsieur

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016 07:16
von Miri23
Au Mann,
nach dem Monsieur mit seinen wohlausgefeilten Überlegungen zu antworten, kann eigentlich nur abkacken bedeuten... :rolleyes:

Ohne eine solch differenzierte Analyse vorgenommen zu haben kann ich mal sagen, dass ich auf keinen Fall Herz unter der Ass und auch die Ass nicht, also Herz eben nicht und auch den Alten nicht anpacke.
Also bleibt Karo.
Da denke ich auch, dass der MS das Ass hat, aber vielleicht auch mehr davon (dann hätte er auch auf 18 gepasst), also Ass zu dritt oder alle restlichen und deswegen verbrate ich den Zehner nicht, sondern bringe nur die klka08.
Wenn der AS mithat, ärgert's mich natürlich und ich hab eben die A-Karte gezogen.
Wenn nicht, dann muss er ja fast noch zwei Herzen als Beiblatt haben und dann bin ich eigentlich froh, wenn ich den Karozehner noch habe und ihn auf Trumpf reinhauen kann! :sport:

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016 07:23
von Gerd W.
3. krbu
4. heko

mfg

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016 07:51
von HelAu
Das ist nun schon der 2. der den krbu ins Feld wirft, welch genialer Plan steckt denn dahinter den AS lieber in HH als in MH zu bringen ?

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016 08:35
von mitderrauteimherz
GuMo,

bevor noch die ersten Antworten kamen habe ich mir länger hierüber Gedanken gemacht:

Dasch hat geschrieben:...

HH wird bei 18 Besitzer, nimmt auf, drückt, tauft Pik.

1. kras krko kr07
2. krda pi10 kr09

Soweit alternativlos würde ich sagen. ...


Mit alternativlos ist mit Sicherheit der Einstich gemeint. Warum aber das Nachspiel der Dame. Kam der der König mit irgend so einer Announce, so dass VH erkennen MUSSTE, dass MH einstichfähig ist und man ggf. einen Trumpfsplitting vollziehen kann. Oder hat er MH auf die Kr10 gesetzt. Es handelt sich um gute Spieler. Wenn ich mir hier also schon als Gelegenheitsspieler Gedanken mache ... Ich täte als VH, wenn ich auch KaroAs halte, wohl vllt. nicht diese KreuzDame nachspielen.

Egal nun ists gespielt wie gespielt und ich ziehe in 3. HerzAs. Warum, tja wie immer keine richtige Ahnung aber davon eben auch wie immer genug :D

Grüssle

Lars

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016 08:39
von Dasch
Herrlich, so habe ich mir das vorgestellt :lol: . Ich selbst habe übrigens nicht mitgespielt. Ich glaube, ich hätte ka08 oder kada fortgesetzt, aber es gibt so viele Möglichkeiten, dass ich nichts als zwingend empfinde und auch die hier gespielte Fortsetzung mit heda ihre Argumente finden dürfte.

So ging es also weiter:

3. heda piko he07
4. pi07 pi08 krbu

Hier gibt es jetzt sicher wieder verschiedene Fortsetzungen; gespielt wurde aber so:

5. he09 pida he10
6. kaas ka07 ka08
7. ka09 kr08

Und nun bin ich mal auf die (möglichst spontanen) Vorschläge gespannt :)

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016 08:59
von mr.kite
Ich spiele mal spontan
7. ... ka10
8. kada
Dass der König neben den Kreuzen oben ist glaub ich nicht. Aber da unser Partner nur noch Trumpf hat ist das ja egal. Herz-As spiele ich nicht da die reelle Gefahr besteht dass der AS durch nageln gewinnt.

P.S.: etwas nachgedacht spricht eigentlich alles für Herz-König. Der erlaubt dem Partner eher die Möglichkeit zu tauchen wenn er das für opportun hält.

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016 09:06
von Kantholz
das Motiv ist der drohende Tod durch ersticken, die Gegenwehr lautet Stichverzicht und Erreichung der Pos. hinter dem AS seitens des Trumpfführenden Partners

(Sicherung Herzass)

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016 10:01
von zaccone
Richtig ist wohl
7. ka07 kr08 ka10
Der Kantholz'sche Stichtverzicht


Da der Partner nur noch Trumpf haben kann, müssen wir dem AS die Möglichkeit, in HH zu kommen so schwer (teuer) wie möglich machen

8. heas
Um den Partner vor dem Ersticken zu retten bzw. den AS ersticken zu lassen (Kantholz)

Der GS wird aber so gespielt haben:
7. ka07 kr08 kada
8. ka10 kako pias -58
9. pi09 heko kabu
10 pibu +62

Blatt des AS

pibu kabu piko pida pi07 kr09 kr07 kaas kako ka07

Skat:
kr10 he08

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016 10:39
von zaccone
HelAu hat geschrieben:Das ist nun schon der 2. der den krbu ins Feld wirft, welch genialer Plan steckt denn dahinter den AS lieber in HH als in MH zu bringen ?


1. Man will nicht mehr ans Ausspiel kommen
2. den Partner über die Trumpfsituation aufklären

Ich freue mich als AS meistens über diesen Zug:
1. Skat ist ein Tempospiel, mir wird also ein Tempo geschenkt
2. meine Trümpfe werden hochgespielt
3. auch mich klärt das auf

Manchmal ist es auch richtig, wenn man wirklich kein Ausspiel/Nachspiel hat.

Im vorliegenden Fall hätte es funktioniert.
Aber da hätte alles funktioniert, selbst die
ka10
:-)

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016 17:01
von Dasch
zaccone hat den Durchblick. Alles richtig erkannt. Bei genauem Hinsehen sind ja auch wirklich ALLE Informationen da. Da gilt es dann eher, TROTZ des Wissens um den kako, die ka10 mitzunehmen.

Da unser Partner ja nur noch Trumpf hat, würde ich hier allerdings nicht von einem Stichverzicht sprechen.

Was mich eigentlich besonders fasziniert hat: Wie diese Oberkrücke gegen eine alles andere als glatte Verteilung bei einem völlig plausiblen Spielverlauf mit nur vergleichsweise kleinen Unschärfen gewonnen wird. :mrgreen: :D :mrgreen:

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 5. Mai 2016 08:21
von zaccone
Dasch hat geschrieben:
Was mich eigentlich besonders fasziniert hat: Wie diese Oberkrücke gegen eine alles andere als glatte Verteilung bei einem völlig plausiblen Spielverlauf mit nur vergleichsweise kleinen Unschärfen gewonnen wird. :mrgreen: :D :mrgreen:


das ist schon erstaunlich.

Vielleicht sollte man einfach mehr Gurken reizen ? :D

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 5. Mai 2016 09:05
von Kantholz
wenn die Karte so steht ist`s für die GS egal.
Der AS wendet mit dem höchsten im Spiel befindlichen Trumpf die klassische Hintenreinsetzmethode an und schnürt den Herzass/Karozehn führenden GS erfolgreich ein.

Hinzu kommt, dass der GS mit dem Trumpfass ebenfalls unter Druck gerät.

Es hätte zu einem früheren Zeitpunkt die Karo geöffnet werden müssen.

Re: Stellungsspiel am Ende

BeitragVerfasst: 5. Mai 2016 09:13
von Miri23
Sagte ich doch :lol: