Kompliment, meine Herren.
Zumindest wenn man eure Beiträge zusammenfasst, ist alles Entscheidende drin.
Skatfreund hat geschrieben:wir wissen definitiv nur, dass Vorhand 4x Herz hat, haben allerdings auch die starke Vermutung (und durch die Hilfe von MonsieurL bestätigt), dass VH auch die zwei Mittelbuben hält. D.h. aber auch, dass dieser noch vier Fehlkarten hält.
Das ist die erste extrem wichtige Aussage zu dem Spiel, die sich durch eine gute Spielanalyse ziemlich sicher treffen lässt. Denn es ist doch sehr fraglich, ob MH mit zwei Bübchen den Herz K gestochen hätte und weiterhin stellt sich die Frage, über welches Spiel VH nachgedacht haben sollte, wenn er nicht wenigstens zwei Buben hat. Da bliebe nur ein Null.
Skatfreund hat auch sehr schön zusammengefasst, inwieweit sich die Ausgangssituation verschlechtert hat. Da wir auf unseren Buben nunmehr nur noch einen Buben zu erwarten haben, brauchen wir noch zwei weitere Bilder oder eine blanke 10 zum Spielgewinn.
Die Chance, eine besetzte 10 von VH rauszuschneiden, ist hier (zumindest gegen so starke Gegner) schlicht nicht gegeben, da wir in keiner Farbe außer Karo den K führen. Karo aber wurde ausgespielt. Hätte VH diese 10, ist sie dadurch freigespielt.
Was also müssen wir im Gewinnsinn für Spekulationen anstellen?
1. Wir müssen darauf setzen, dass VH alle Farben bedient.
2. Wenn VH keine blanke 10 hat, müssen wir darauf hoffen, dass mindestens eine seiner zwei Blanken ein Bild ist.
3. Bekommen wir auf unsere Asse keine blanke 10 und auch nur ein Bild, muss unsere Herz D einen Stich machen.
Daraus leitet sich ein klares Spielkonzept ab. Schneiden ist auf Karo jetzt ein Tabu, wie gleich in mehreren Beiträgen zurecht festgestellt wurde. Weiterhin müssen alle Einspieloptionen für die Gegenpartei rausgenommen werden. Das hat nicht nur den Vorteil, nicht mehr eingeschoben werden zu können, sondern sichert auch den Sieg, falls tatsächlich eine 10 blanksteht.
So weit so gut. Dies machte der AS auch mit folgendem Ergebnis:
+18
+22
+36 Immerhin ein kleiner Lichtblick
+47 Mist
Nun wird es zum Rathaus für den AS. Dieser legte nun seine Karten ab und ging in die vermeintliche Denkphase. Tatsächlich aber dachte er nicht nach, er versuchte nur, durch Beobachtung der Gegner vielleicht einen klitzekleinen Hinweis zu bekommen, in welche Farbe er nun einschieben müsse, um VH ans Spiel zu bekommen. Diese aber hatten für ihn nur ein "wissendes" Lächeln übrig, da sie offenbar seine Beobachtungskünste und seine derartigen Versuche, Informationen zu erhaschen, nur zu gut kannten. Die Gesichter der Gegner verrieten also nichts.
Ihm blieb somit nur die Hoffnung, den Spielverlauf richtig zu lesen bzw. beim Spekulieren darauf ein gutes Fingerspitzengefühl zu haben. Unser AS hoffte nun, dass MH nach dem Abstich seinem Partner eine 10 freispielen wollte und ließ den Karo K fallen. Es war die richtige Entscheidung. VH hatte die Karo 10 und die Herz D machte noch einen Stich für den Spielgewinn.
Beste Grüße vom Monsieur