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Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 9. Okt 2015 09:21
von Contra
Hallo zusammen,

Das sieht ja eigentlich gut aus, nun beginnt aber MH zu reizen und sagt 18, Vh hält, MH überlegt eine weile und reizt dann bis 23 VH hält, nun kommt ein Sprung auf 27 welche von VH immernoch gehalten werden, MH passt. ( Kopiert aus Kniffliges / Herz Hand)

Da der Reizwert 24 ausgelassen wurde, wird hier signalisiert bzw. angenommen, dass eine "Kreuz-Freiheit" besteht.

Ist das gängige Praxis ? Hab dies hier zum ersten mal gelesen und in der Praxis auch so noch nicht wahrgenommen.

Gibt es noch andere Möglichkeiten der Signalgebung beim Reizen und sind diese Signale Eurer Meinung nach eher von Vor- oder Nachteil bei einer Betrachtung
als Alleinspieler bzw. Gegenspieler ???

Nette Grüße
Rainer

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 9. Okt 2015 20:22
von Eric
Nun, für die Reizsignale gilt wie für alle anderen Signale , sie helfen nur, wenn sie "allgemein bekannt" sind. Dann aber sind sie immer ein Signal für beide Parteien. Abgesehen von der Thematik "Kartenverrat" ( ich kenne Leute, die im Grand das Ass nicht anzeigen, weil sie es für moralisch bedenklich halten ) stellt sich auch immer die Frage, ob es das Signal wert ist, wenn man es sendet..... und diese Frage ist immer schwer zu beurteilen, gerade wenn es sich wie bei den Reizsignalen um Signale in der frühen Phase des Spiels handelt.

Was die Reizsignale im allgemeinen angeht - ich hab es auch hier und da schon gesendet, wenn ich konzentriert bin empfange ich die Selbigen auch und nutze sie.

Und wie bei allen Signalen lauern überall Fallstricke, wenn falsch "kommuniziert" wurde. Z.B. die Dame nicht flott genug auf den Tisch gelegt, schon ist sie nicht mehr blank sondern zeigt ein nicht vorhandenes Ass an. Oder einen Moment mit dem König zu lange überlegt, dann zeigt es das Ass für den Partner nicht mehr an, obwohl man es hat, und der Partner interpretiert da Dinge rein, die garantiert zum Spielverlust führen ....

Ebenso bei den Reizsignalen. Was ist mit den "Hebereizungen" , oder das alte Thema, eigenen Reizwert halten oder nicht, mit oder ohne Ausnahmen usw usw

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 10. Okt 2015 10:18
von mr.kite
Das unterscheidet eben bessere Spieler zum Beispiel von mir (der gerade bis 61 zu zählen lernt).

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 10. Okt 2015 12:40
von ohne11
Die Praxis mit dem Auslassen von Reizwerten habe ich früher viel öfter angewandt; jetzt nur noch in Ausnahmefällen. Das Problem daran ist eben, dass der AS das auch hört und häufig nützt ihm diese Info mehr als meinem Partner, da er jetzt weiß, wie er drücken muss. Manchmal bringt das aber schon was, muss man halt im Einzelfall abwägen.

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 10. Okt 2015 18:31
von Miri23
Mich irritiert das eher, selber mache ich es gar nicht und nehme es in meiner Umgebung auch fast nicht wahr. Was aber natürlich auch an der Umgebung liegen kann. :stupid:
Vielleicht aktuell ähnlich out wie das Anspiel unter der Ass? :juggle:

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 12. Okt 2015 02:39
von MonsieurL
Miri23 hat geschrieben:Vielleicht aktuell ähnlich out wie das Anspiel unter der Ass? :juggle:


Nein, ganz sicher nicht. Nur ist das halt so wie bei allen Dingen, man muss eben wissen, wann der rechte Moment ist, etwas zu tun und wann der richtige, es lieber zu lassen. :D

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 12. Okt 2015 19:04
von Gerd W.
Miri23 hat geschrieben:Mich irritiert das eher, selber mache ich es gar nicht und nehme es in meiner Umgebung auch fast nicht wahr. Was aber natürlich auch an der Umgebung liegen kann. :stupid:
Vielleicht aktuell ähnlich out wie das Anspiel unter der Ass? :juggle:


Gegen dich sollte man das nicht machen da du nicht steigst. Hannes hats gefreut, LH nicht.

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 12. Okt 2015 19:46
von Miri23
Ach Gerd,
das ist auch so eine Von-Fall-zu-Fall-Entscheidung mit dem Steigen oder nicht.
Komm du mal in mein Alter, dann hast du da auch ein Repertoire davon...

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 12. Okt 2015 21:03
von Gerd W.
Miri23 hat geschrieben:Ach Gerd,
das ist auch so eine Von-Fall-zu-Fall-Entscheidung mit dem Steigen oder nicht.
Komm du mal in mein Alter, dann hast du da auch ein Repertoire davon...


hehe ich bin fast Rentner.

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 13. Okt 2015 05:55
von Miri23
War Spaß, Gerd. :jump: :jump: :jump:

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 13. Okt 2015 09:26
von carpe diem 87
Ich hebe ziemlich oft über Farben wenn es mein Blatt erlaubt, und das ganz ohne einen Reizwert damit anzuzeigen.
Man muss sich doch auch mal als MS die Frage stellen was wurde hier gereizt. Wo habe ich eine lange Farbe, wurde diese um einen Schritt übereizt, wie wahrscheinlich ist es denn nun das der passende Reizer meine 4 er - 5 er länge gemeint hat ?
All sowas verlange ich einfach von einem kompetenten MS.

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 13. Okt 2015 20:21
von Eric
carpe diem 87 hat geschrieben:
All sowas verlange ich einfach von einem kompetenten MS.


Ansonsten braucht es halt Inkompetenzakzeptanzkompetenz . :oops:

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 13. Okt 2015 20:55
von Miri23
Ja klar muss man da überlegen, aber bei der ganzen Heberei ist mir immer nicht ganz klar, hat der Heber nun gar nix in der Farbe oder doch ne unbedeutende Lusche und das ist ja oft sehr wichtig.
Oder kann man ab Spielniveau xxx davon ausgehen, dass Hebe = frei etc.?
Verratet mir mal noch was, bevor ich am Freitag nach Magdeburg starte!
Ansonsten spiel ich halt meine Spielerei vor mich hin...ja, wahrscheinlich wird's so laufen...hossa!!! :tanz: :tanz: :tanz:

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 13. Okt 2015 21:09
von mr.kite
Heben tu ich wenn ich nicht will, dass eine Farbe gespielt wird (und wenn doch wenigstens aus der Hand). Im Centskat mach ich das eigentlich immer wenn ich zB 2 Buben und ne blanke oder sonst irgendwie 2-3 Trumpf habe. Wenn möglich so, dass der Gehobene dann meine 5-Trumpf-Farbe spielt. Das alles natürich nur unter der Bedingung, dass ich selber nen (Not)spiel habebei dem ich im Mittel nicht zu viel Minus mache.

Auf der DMM oder auf Preisskaten ist das was ganz anderes. Da würde ich Hebungen fast komplett auslassen. Was bringts mir, wenn ich das Verlustrisiko des anderen von 12% auf 18% heben kann? Im Mittel sind das 1,8 Punkte. Das wiegt das (eigene) Verlustrisiko nicht im Ansatz auf. Drum hängts ganz vom Wettbewerb ab, wieviel ich hebe. Wenn ich unterstelle dass die Leute am Tisch genauso handeln würde ich je nach Spielart von völlig unterschiedlichen Hebereizgewohnheiten ausgehen. Da ich aber gelernt habe, dass die meisten Skatspieler die Unterschiede zwischen den Wettbewerben eh nicht verstehen kann man mein Geschreibsel im Prinzip in die Tonne kloppen.

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 14. Okt 2015 21:43
von MonsieurL
Eric hat geschrieben:Ansonsten braucht es halt Inkompetenzakzeptanzkompetenz . :oops:


Mit diesem Wortungetüm hast Du Dich endgültig und für immer in mein Herz geschrieben, lieber Eric. Einfach nur großartig :top: :top: :top: :top: :top: :top: :top: :top: :top: :top: :top: :top: :top:

@ Miri

Heben kann man auch ohne Reizwerte auszulassen. Lässt ein guter Spieler in HH bei einer Reizung gegen MH genau einen Reizwert aus, kannst Du hundertprozentig sicher sein, dass er die entsprechende Farbe frei ist. Die Kunst ist nur, zu erkennen, ob er ein Guter ist, wenn Du ihn nicht kennst. :) Denn es gibt verdammt viele Hirsel, die aus vollkommen unerfindlichen Gründen der Meinung sind, dass alle am Tisch wirr werden, wenn sie kreuz und quer reizen. Oder sie finden das rasend komisch, was aber nur zeigt, dass Humor bei vielen Deutschen nach wie vor auf dem Niveau von "Der Schuh des Manitou" angesiedelt ist. :rolleyes:

Re: Signale beim Reizen

BeitragVerfasst: 26. Okt 2015 16:45
von Steven
Ich überspringe auch mal einen Reizwert, um meinem Partner etwas anzuzeigen. Sicherlich bringt das auch dem AS einen Vorteil, aber dann muss er eine andere Baustelle offen lassen.
M.E. ist es aber immer von den Mitspielern abhängig. Wenn die solche Signale nicht deuten können oder schlicht missachten, kann man sich die Mühe auch sparen.