Nicht zum Aushalten

Fragen zur ISkO

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Nicht zum Aushalten

Beitragvon AndreasHL » 25. Mai 2018 09:49

was so manchmal abläuft, zum Kopfschütteln:

Spieler A bekommt sein Spiel für 40, hat 2 Karten gedrückt und sagt "Grand Schneider. Wollt ihr eigentlich ernsthaft spielen?"

Spieler B reklamiert daraufhin Kartenverrat aufgrund des Aussage "wollt ihr eigentlich ernsthaft spielen"und verlangt Spielgewinn für die Gegner, ohne dies weiter zu begründen.

Spieler A ruft den Schiedsrichter und verlangt eine Verwarnung von B wegen fadenscheinigem Recht, da B keine weitere Begründung liefern kann und nur aus dem Bauch heraus einen Verstoß gegen die Skatordnung vermutet.

Nun mischt sich Spieler C ein. Er sieht das ganz anders. Er fordert eine Verwarnung von Spieler A wegen unsportlichem Verhalten. Es sei beim den Skatspielern bekannt, das B jemand ist, der sich über die Fliege an der Wand aufregen kann. Es hätte Spieler A bekannt sein müssen, dass B den Satz "Wollt ihr eigentlich ernsthaft spielen?" als Provokation empfinden wird.

Die Karten von A: klkrbu klpibu klhebu klkabu klheas klhe10 klheko klkaas klka10 klkako . Also Bombensicher.

Der Schiedsrichter schaut sich die Karten von A an und verwarnt A wegen unsportlichem Verhalten.

Richtig oder falsch?

Gruß

Andreas

(Vorsicht, Falle!)
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon mr.kite » 25. Mai 2018 10:46

Die Verwarnung für A geht völlig in Ordnung. Begründung: erwiesene Dummheit.
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon AndreasHL » 25. Mai 2018 11:00

Der Erste, der den Beitrag nicht genau gelesen hat. Bin gespannt, wie viele noch kommen :lol:

PS: erst beim Niederschreiben des Falles ist mir aufgefallen, dass es einen richtig dicken Regelverstoß gibt, der von der Gegenpartei auch nicht bemerkt wurde.

Spieler A scheint mir ein ganz schlimmer Finger zu sein !
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon mr.kite » 25. Mai 2018 11:14

Na da bin ich mal gespannt was ich da überlesen haben soll.

Regeltechnisch ist der Fall doch simpel: A macht der GP ein Angebot "Grand in der Gewinnstufe Schneider". Die GP lehnt ab. Es wird weitergespielt und entsprechend dem Ergebnis gewertet. A muss sich natürlich an seiner (streng genommen ungültigen) Spielansage "Grand" festhalten lassen, bzw diese wiederholen. Hier ist aber relativ offensichtlich, dass der Schneider-Zusatz kein willkürlicher Regelverstoß sondern in Zusammenhang mit der Spielabkürzung zu sehen ist.

Eine Verwarnung auszusprechen ist hier in jedem Fall absurd. Allenfalls könnte man (analog zum Fußball) für das offensichtlich(?) missbräuchliche Fordern einer Verwarnung seinerseits die Forderer B und C verwarnen.
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon ThomAss » 25. Mai 2018 12:05

Ich würde alle 3 Spieler verwarnen, allerdings nur aus Sicht der Spielleitung/Veranstalters, so einen Affenzirkus für einen Grand schwarz mit 4, wenn das jeder so machen würde wie die 3, würde jede Serie demnächst schnell 3,5 Stunden dauern und die Schiedsrichter wären an allen Tischen im Dauereinsatz, und damit wären sie für mich im Wiederholungsfall bei meinen Veranstaltungen unerwünscht.

Ansonsten hat mr.kite zur Regelauslegung für mich alles gesagt.
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon AndreasHL » 25. Mai 2018 13:42

"hat 2 Karten gedrückt und sagt "Grand Schneider""

Jetzt klarer?
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon mr.kite » 25. Mai 2018 13:43

AndreasHL hat geschrieben:"hat 2 Karten gedrückt und sagt "Grand Schneider""

Jetzt klarer?

Was ist damit? Er hat doch 10 Karten auf der Hand, also wird er den Skat zuvor schon aufgenommen haben.
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon Marathoni » 25. Mai 2018 14:19

Da bin ich aber auch mal gespannt, was da der Regelverstoß des Alleinspielers sein soll. "Grand Schneider" ist genau so wie "Grand Schwarz" oder "Grand Wanne-Eickel", eben ein Grand mit Skataufnahme. Nicht mehr und nicht weniger. Wegen dem "Affenzirkus" muss ich ThomAss vollkommen Recht geben :gut:
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon Kantholz » 25. Mai 2018 14:44

so sehe ich das auch.
Die Schneideransage ist ungültig.

Was aber kurios werden könnte, wäre wenn die GS aufgrund ihrer schlechten Karten das Schneider als Angebot sehen und sagen, "ok" und schmeißen die Karte hin.

Jetzt klappt der AS seine Karte runter mit, "ihr werdet sogar Schwarz".

Die GS sagen jetzt "ätsch", und der herbeigerufene Schiri knallt allen Dreien eine...
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon priceless » 25. Mai 2018 21:56

Marathoni hat geschrieben:Da bin ich aber auch mal gespannt, was da der Regelverstoß des Alleinspielers sein soll. "Grand Schneider" ist genau so wie "Grand Schwarz" oder "Grand Wanne-Eickel", eben ein Grand mit Skataufnahme. Nicht mehr und nicht weniger. Wegen dem "Affenzirkus" muss ich ThomAss vollkommen Recht geben :gut:



+1. :rolleyes:
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon AndreasHL » 25. Mai 2018 22:06

Hallo,

ich sehe bzw. kenne das so: Schneider kann nur angesagt werden, wenn "Hand" gespielt wird. Das ist auch bei meinem PC-Skatspiel so.

Hier wurde kein "Hand" angesagt, also eine fehlerhafte Spielansage. Das wird Spieler A gemerkt haben und hat dann einen Streit provoziert, um irgendwie aus dieser Sache ohne Schaden rauszukommen.

Wie ist denn das Spiel bei dieser falschen Spielansage zu werten?

Gruß

Andreas
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon mr.kite » 26. Mai 2018 00:55

Es wird weitergespielt und entsprechend dem Ergebnis gewertet. A muss sich natürlich an seiner (streng genommen ungültigen) Spielansage "Grand" festhalten lassen, bzw diese wiederholen.
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon AndreasHL » 26. Mai 2018 18:42

Hallo,

irgendwie verstehe ich euch nicht.

ISKO

5.2.5 Schneider angesagt und Schwarz angesagt wird nur dann berechnet, wenn der Alleinspieler bei einem Handspiel die betreffende Gewinnstufe tatsächlich angesagt hat.

Hier liegt aber kein Handspiel vor. Der ganze Zinnober drumherum ist dann doch irrelevant, oder?

Gruss

Andreas
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon Miri23 » 26. Mai 2018 19:41

Ja er spielt halt einfach Grand, oder??
Und kriegt das, was dabei rausspringt, nämlich 168 nach meiner bescheidenen Rechnung? :juggle:
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - unter Null gibt's gar nix - was interessiert mich mein Geschwätz von gerade eben?!?
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon Skymaster » 27. Mai 2018 11:47

Nach Skataufnahme zählt (schneider,schwarz Ansage) nicht mehr.
wer Schiri ruft ist normal Regelkundig und weiss das.
Der wo schiri ruft sollte ermahnt werden .
Zähl' Trumpf und Augen allemal, so hast du nie die "Qual der Wahl", ob Abzuwerfen oder Stechen, und must für's Spiel nicht auch noch blechen!
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon Eric » 29. Mai 2018 20:10

Also wenn das stimmt, oh weh. Verwarnung für was ?

Die Spielansage steht, wenn nicht Hand gespielt und angesagt wurde für alle Mitspieler in erkennbarem Widerspruch und ist ungültig und zu berichtigen ( 3.4.4 ISKO ). Keinesfalls hat dies Konsequenzen in Richtung Regelverstoß.

Eine Verwarnung ( und dann theoretisch auch irgendwann einen Ausschluss vom Weiterspiel ) könnte ich mir nur vorstellen, wenn ein Spieler wiederholt und offensichtlich absichtlich ungültie Spielansagen tätigt.

Wenn es natürlich so ist, wie man bei der Schilderung indirekt rauslesen könnte, dass Spieler A mit 12 Karten gereizt und AS geworden ist, dann drückt und sein Spiel ansagt, dann ist das etwas anderes ( 3.3.10 ). Aber auch hier kann man ihn niemals wegen Unsportlichkeit verwarnen.
So ist das Skatspiel eben - manche Spiele verliert man, und manche gewinnen die anderen

Ein Weiser schätzt kein Spiel, wo nur der Zufall regieret.
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon AndreasHL » 14. Jun 2018 11:12

Hallo,

ich habe jetzt an das Skatgericht geschrieben, ob "Grand Schneider" nach Aufnahme des Skates und erfolgtem Drücken eine gültige Spielansage ist und wie verfahren werden soll.

Warten wir halt mal ab.

Viele Grüße

Andreas
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon mr.kite » 14. Jun 2018 13:50

marathoni hat geschrieben:Da bin ich aber auch mal gespannt, was da der Regelverstoß des Alleinspielers sein soll. "Grand Schneider" ist genau so wie "Grand Schwarz" oder "Grand Wanne-Eickel", eben ein Grand mit Skataufnahme. Nicht mehr und nicht weniger.

A macht der GP ein Angebot "Grand in der Gewinnstufe Schneider". Die GP lehnt ab. Es wird weitergespielt und entsprechend dem Ergebnis gewertet. A muss sich natürlich an seiner (streng genommen ungültigen) Spielansage "Grand" festhalten lassen, bzw diese wiederholen. Hier ist aber relativ offensichtlich, dass der Schneider-Zusatz kein willkürlicher Regelverstoß sondern in Zusammenhang mit der Spielabkürzung zu sehen ist.

Mehr kann das ISkG auch nicht schreiben. Was soll auch sonst passieren?
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon Peanuts » 14. Jun 2018 17:26

Das steht doch alles ganz klar in der Regel 3.4.4und 3.4.5
Hat keine Konsequenzen für den AS die Schneider Ansage gilt nicht und er spielt seinen Grand.
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon Skatfuchs » 14. Jun 2018 22:45

Peanuts hat geschrieben:Das steht doch alles ganz klar in der Regel 3.4.4und 3.4.5
Hat keine Konsequenzen für den AS die Schneider Ansage gilt nicht und er spielt seinen Grand.


Hallo,
genauso ist es.
Der Spieler muss nur in der angesagten Spielkategorie bleiben und darf nich umdrücken.
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon Miri23 » 14. Jun 2018 23:27

Was genau spricht dann jetzt gegen die 168 für den AS??
Kann ich nicht auch einfach mal rechthaben? :tanz:
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - unter Null gibt's gar nix - was interessiert mich mein Geschwätz von gerade eben?!?
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon Skatfuchs » 15. Jun 2018 11:01

Miri23 hat geschrieben:Was genau spricht dann jetzt gegen die 168 für den AS??
Kann ich nicht auch einfach mal rechthaben? :tanz:


Hallo,

wenn der AS sein Spiel dann ordnungsgemäß als Grand tauft und die Karten auflegt, so spricht nichts gegen die 168 Punkte für einen Grand schwarz gespielt. Die GS dürfen natürlich eine an sich nicht erforderliche Spieldurchführung fordern.
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon Ekel Alfred » 15. Jun 2018 13:30

Wenn der AS sagt:"Grand Schneider. Wollt ihr eigentlich ernsthaft spielen?" , und die GS dem zustimmen, so ist das eine gelungene Spielabkürzung. Der AS bekommt einen Grand mit 4 , Schneider gutgeschrieben, dass das Spiel Schwarz werden würde ist dabei unerheblich, dies hat der AS nicht gefordert. Also 144 Punkte.
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon marvin » 15. Jun 2018 20:17

Ist halt die Frage, ob man "Grand Schneider" als reine Spielansage (ungültig, daher in "Grand" zu korrigieren) wertet, oder ob man es als Spielansage mit gleichzeitigem Abkürzungsangebot sieht.

Erster Fall: Der Grand ist zu spielen und seinem Ausgang nach zu werten.
Zweiter Fall: GS müssen entscheiden, ob sie die Abkürzung annehmen - dann aber auch nur mit Schneider gewonnen - oder nicht - dann ist zu spielen und dem Ausgang nach zu werten.
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Re: Nicht zum Aushalten

Beitragvon mr.kite » 29. Jun 2018 10:24

Die Ansage alleine muss man sicher nicht als Abkürzung werten. Aber der Zusatz "wollt ihr den wirklich spielen?" ist für mich schon Eine.
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