Skatcommunity 32karten.de

Hallo zusammen,

in der letzten Serie einer Vorrunde der Mannschaftsmeisterschaft moniert ein Spieler eine bereits nach ISKO 3.2.11 abgeschlosse Runde wegen einer falschen Geberfolge (es war bereits das erste Spiel der nächsten Runde abgeschlossen). Dem herbeigerufenen Schiedsrichter unterläuft der Fehler, dass er die Runde entgegen ISKO 3.2.13 tatsächlich wiederholen lässt. Am betroffenen Tisch sitzen je ein Spieler der zu diesem Zeit drittplatzierten und viertplatzierten Mannschaft. Dem Spieler der drittplatzierten Mannschaft (C) wird ein bereits gewonnener Grand mit 3 wieder gestrichen. Der Spieler der viertplatzierten Mannschaft (D), der in der gestrichene Runde kein Spiel hatte, bekommt nun einen Grand ohne 3, ein Pik einfach und einen Grand mit 4 Schneider (alle gewonnen) in Folge. Die zu dem Zeitpunkt viertplatzierte Mannschaft (D) kann damit 558 Punkte (262 + 150 und gestrichene Spiele von dritter Mannschaft 96 + 50) in der widerrechtlich gestrichenen Runde aufholen und kommt am Ende des Turniers mit gut 250 Punkten Vorsprung doch noch auf Platz 3.

Nach der Skatpielwettordnung 9.10 darf in dem Fall bis 15 Minuten nach der Veranstaltung ein Einspruch eingelegt werden. Auf diesen wurde verzichtet, da die verfolgende viertplatzierte Mannschaft (D) mit fast 5.000 Punkte eine starke Aufholjagd geleistet hatte und sich die einspruchsberechtigte Mannschaft (C) kaum Chancen zur Zwischenrunde ausrechnete.

Aber gesetzt dem Fall, der Einspruch hätte stattgefunden, hätte das Schiedsgericht auf eine Wiederholung der kompletten Serie entscheiden müssen?

Gruß vom
Schelldaus

Mal weg von den Normen der Skatrechtswelt:
Ein Schiedsrichter hat regelwidrig entschieden, dass 4 Spiele erneut gespielt werden müssen. Als Lösung bietest Du an [Edit: "schlägst Du vor" ersetzt], die Spiele erneut zu spielen. Das passt nicht. Dadurch bleibt die Ungerechtigkeit, dass einem Spieler Punkte "gestohlen" und einem anderen "geschenkt" wurden bestehen - es ist nur eventuell ein anderer Begünstigter.

Meiner Meinung nach kann es hier nur darum gehen, ob die ursprünglichen 4 Spiele "wieder aufleben" (mit dem 3fach-Grand von Mannschaft 3) oder die regelwidrig gespielten Spiele (mit den 3 Spielen von Mannschaft 4) bestehen bleiben. Diese Entscheidung kann ein Schiedsgericht problemlos im Anschluss an eine Serie treffen.

Darüber hinaus noch eine Anmerkung am Rande: In der Turnierordnung des DSkV und einiger (nicht aller) untergeordneter Verbände hat das Schiedsgericht sofort nach dem Einspruch - also auch mitten in der Serie - zusammenzutreten. Nutzt ein Spieler, der mit der Schiedsrichterentscheidung (berechtigt) nicht einverstanden ist diese Möglichkeit, so besteht nicht die Gefahr, dass "Fakten geschaffen" werden die später nicht mehr korrigierbar sind.

Hallo junger Mann,

ich schlage gar nichts vor, sondern in Ermangelung einer Lösung stelle ich hier an alle Schiedsrichter diese Frage. Dabei klingt der von dir beschriebene Ansatz recht logisch und nachvollziehbar. Bei der Skatwettspielordnung ging es darum, dass der Einspruch nach Beendigung der Serie erfolgt wäre. Wir hatten ja mal ähnliches, als es zur LL den Fall mit dem falsch angesagten Grand gab. Auch dieser Einspruch kam recht spät, so dass Teile des Schiedsgerichts schon auf dem Heimweg waren. Trotzdem wurde er noch gewertet und es gab sogar eine Entscheidung vom Skatgericht.

Gruß vom
Schelldaus

Na wenn Du die Formulierung so genau nimmst dann ersetze ich sie eben durch eine genauere .

Dass der Einspruch in Deinem Fall nach der Serie hätte geschehen können habe ich schon verstanden. Darum schrieb ich ja auch, dass "ein Schiedsgericht problemlos im Anschluss an eine Serie treffen [kann].". Schade finde ich, dass Du dieses skandalöse Urteil aus unserer gemeinsamen Vergangenheit - wer immer das auch verbockt hat - das Skatgericht war das sicher nicht (alleine) - ins Spiel bringst. Es war für mich ein herber Schlag, dass die Frechheit des damaligen AS, mit offensichtlich unwahren Tatsachenbehauptungen beim Skatgericht offene Ohren fand während die Aussagen 3er Schiedsrichter und 3er am Tisch beteiligter Spieler (einer regt sich heute noch drüber auf) unberücksichtigt blieben. Sowas wird mir sicherlich nicht noch einmal passieren. So ein Urteil nun gegen mich ins Feld zu führen solltest Du definitiv nicht tun, dann wirds persönlich.

Hallo junger mr.kite

dass dir dieses Beispiel noch so quer im Magen liegt, habe ich nicht gewusst, sonst hätte ich es definitiv nicht gewählt.

Mit besten Grüßen
Schelldaus

Es gibt ja diesen Spruch, dass die meisten Fehler begangen werden, um andere Fehler zu vertuschen oder so ähnlich.

Dass kann aber keine "juristische" Lösung sein.

Fakt ist, die Runde wurde zu Unrecht wiederholt. Dies dadurch heilen zu wollen, dass die ohnehin zu Unrecht wiederholte Runde nun nochmals wiederholt wird, ist absoluter Humbug.

Man kann wie mr.kite schon schrieb, entweder die Wiederholung werten, oder das Original. Ich meine, bei einem Einspruch MUSS das Schiedsgericht immer auf Original entscheiden, wenn ALLE VIER Spiele im Original noch lesbar sind. Ist durch das Überschreiben der Zahlen etwas unleserlich würde ich im Zweifel eher auf Wertung der Wiederholung entscheiden.

Also eine Schmiererei aufgrund des Geschmieres als richtig zu werten, weil dadurch das Richtige vielleicht nicht mehr lesbar ist, kann doch niemals richtig sein. Egal was richtig WAR.

In dem Fall wurde die Liste ausnahmsweise sauber korrigiert, sprich, die vorherigen Spiele sind noch ohne jeden Zweifel erkennbar. Somit wäre der Vorschlag vom Michael tatsächlich umsetzbar gewesen.

Gruß vom
Schelldaus

Ich denke auch, dass das Schiedsgericht, wenn es denn einberufen worden wäre, auf Gültigkeit der ursprünglichen Spiele entschieden hätte. Alles andere ist unlogisch.
Nun habt ihr eben auf dessen Einberufung verzichtet, warum auch immer und nun bleibt euch nichts anderes übrig, als euch als faire Verlierer zu präsentieren, woran ich keinen Zweifel habe und das nächste Mal im richtigen Moment Einspruch zu erheben bzw. das Gericht einzuberufen.